Französisches Spiel zu dritt

  • Link zur Geschichte


    Diese Geschichte hat mir gut gefallen, schön und detailverliebt geschrieben, gradlinig, ohne unnötige Überraschungen, angenehm erotisch.


    Einzig die ‚französischen’ Einlagen stören (mich) ein wenig, denn entweder ich bleibe im Geschehen versunken und verstehe es nicht, oder ich muss leider unterbrechen, um es zu übersetzen.


    gelinchen



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Danke für den netten Kommentar, gelinchen!


    Mit den französischen Einlagen habe ich mich diesmal ohnehin zurückgehalten, wenn Du einmal ältere Geschichten von mir vergleichst. ;) 
    Ich denke, daß man das Lokalkolorit mit fremdsprachigen Einsprengseln ein wenig besser rüberbringt. Das war früher noch weit üblicher als heute.
    Da Kritik wie Deine aber auch in der Vergangenheit schon von anderen Lesern meiner Geschichten erhoben wurde, sind die französischen Sätzchen
    diesmal so abgestimmt, daß der Sinn des Satzes auch ohne Fremdsprachenkenntnis vollkommen unbeeinträchtigt bleibt.


    Beispiele


    Und die elegante Comtesse de Clary ist auch da! Enchanté, ma chérie! Sehen und gesehen werden von "Tout Vienne" ist die Devise.
    Und die elegante Comtesse de Clary ist auch da! Bin entzückt, meine Liebe! Sehen und gesehen werden von ganz Wien ist die Devise.


    Eigentlich kein Informationsverlust, wenn man die französischen Worte nicht beachtet. (Graeca non leguntur "Griechische Teile werden nicht (mit)gelesen" hat schon im römischen Recht funktioniert!)


    Und das gilt mE auch für die anderen Beispiele:


    "Marie-Claire, Monsieur. A votre service!" "Ah, Du bist Französin, das hab ich mir gleich gedacht!"
    "Marie-Claire, mein Herr. Zu Diensten!" "Ah, Du bist Französin, das hab ich mir gleich gedacht!"


    Würdest Du das machen? Ich zahle Dir € 300 für 6 Stunden!" "Avec plaisir, Monsieur de Forges!"
    Würdest Du das machen? Ich zahle Dir € 300 für 6 Stunden!" "Mit Vergnügen, Herr de Forges!"


    So etwas hast Du sicher, oder?", gibt Jean-Pierre noch detaillierte Instruktionen. "Oui, Monsieur. Bien sûr, Monsieur!
    So etwas hast Du sicher, oder?", gibt Jean-Pierre noch detaillierte Instruktionen. "Ja , mein Herr. Selbstverständlich, mein Herr!


    "Tant pis, ich bin ja gespannt, ob das gut geht?"
    "Was soll's, ich bin ja gespannt, ob das gut geht?"


    Marie-Claire stützt sich auf ihre Arme, schließt die Augen und läßt sich
    von einer Welle der Erregung davontragen. "Ah, c'est bon, si bon!",
    seufzt sie.

    Marie-Claire stützt sich auf ihre Arme, schließt die Augen und läßt sich
    von einer Welle der Erregung davontragen. "Ah, das ist gut, so gut!",
    seufzt sie.


    Nur ganz zum Schluß ist eine kleine Anspielung eingebaut:


    Jean-Pierre lächelt und leckt sich über die Lippen als er nach dem
    Aufstehen das Schreiben von Marie-Claire liest. A la bonne heure!

    Jean-Pierre lächelt und leckt sich über die Lippen als er nach dem
    Aufstehen das Schreiben von Marie-Claire liest. A la bonne heure!


    Sprache im SB


    À la bonne heure!


    Deutsche Sportreporter verwenden seit einiger Zeit den Ausruf à la
    bonne heure!, häufig auch: Chapeau! À la bonne heure! (Eventuell auch: À la bonheur!)


    Vermutete Entstehungsgeschichte


    Nachdem seit ungefähr 2003 die Ausrufe Chapeau! und Chapeau bas!
    zunächst während der Tour de France, dann auch bei Sportarten ohne
    direkten Frankreichbezug nicht mehr ins Deutsche übersetzt worden waren,
    wollte man sie im Jahr 2005 durch einen weiteren französischen Begriff
    verstärken. Die Wahl fiel auf à la bonne heure!


    Bedeutung im Französischen


    Im Französischen bedeutet à la bonne heure! einfach nur rechtzeitig und
    wird meistens sogar negativ im Sinne von endlich, das war höchste Zeit!
    verwendet.


    Bedeutung im Deutschen


    Die Bedeutung von à la bonne heure! im Deutschen konnte bisher nicht
    vollständig geklärt werden. Es handelt sich jedoch um einen Ausruf der
    Anerkennung.


    Jetzt überlaß ich Euch die Übersetzung. Es paßt hier sowohl "höchste Zeit" als auch "der Ausruf der Anerkennung" für "à la bonne heure"! :D


    Cordialement


    ours (baer)

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von baer66 ()

  • Auch französisch! Oder vielleicht doch italienisch? ;) 


    Ich lerne dazu, lieber mausbacher! Aber Du erinnerst Dich natürlich an die Sache und an das Zitat, das Du nachgereicht hast! :) 
    Bei C & P gibt es eben auch Qualitätsunterschiede! Kaum zu glauben, aber wahr! :D


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Vielen Dank für die umfangreiche Übersetzung.
    Da bin ich jetzt aber froh, dass die Geschichte nicht in der chinesischen Provinz spielt. :D


    gelinchen



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Die Erotik in dieser Geschichte kommt gut beim Leser an. Auch CMNF wurde durch den älteren Herrn bedacht - so liebe ich das! Die Sprache ist sehr angenehm, detaillierte Schilderungen und sympathische Figuren ermöglichen ein Eintauchen, und auf die abschließende Pointe/Wendung wurde zugunsten der durchaus erotisierten Leserschaft verzichtet.


    Anspielung - und natürlich, so hoffe ich, wird Marie-Claire einen neuen Auftrag erhalten!


    Die Voranstellung eines Anrisstextes sollte nicht unbedingt ausgereizt werden, ist aber hier durchaus vertretbar. Letzten Endes entscheidet eh die Qualität des Plots, die Anklickrate ist nicht das Maß der Dinge.


    Mir fällt immer wieder auf, sobald ein Peter (Jean-Pierre) eine Rolle spielt in baers Storys, kann man grundsätzlich von einer seiner besseren ausgehen. ;)


    Kurzer Rede, tiefer Sinn: :thumbup:


    Avec mes salutations les meilleures!
    mausbacher

  • Vielen Dank für die umfangreiche Übersetzung.
    Da bin ich jetzt aber froh, dass die Geschichte nicht in der chinesischen Provinz spielt. :D 

    Oh weh, da hab ich mich jetzt aber selbst gefangen! Ich wollte doch gerade zeigen, daß keine Übersetzung nötig ist! :S 
    Ja, Sprachen und ihre Vielfalt liebe ich, aber nur keine Angst, mit meinen paar Brocken Mandarin läßt sich kein Staat und auch keine Geschichte machen.


    baer

    Lector, intende,
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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Dein Lob freut mich besonders, lieber mausbacher, bist Du doch hier bei alt und jung als scharfzüngiger Kritiker bekannt!
    Ich schließe mich Rebecca an:

    Zitat

    Ich fand trotz aller Abgehobenheit, seine Kommentare immer interessant, ironisch, witzig und lesenswert.

    Da ich auf die Pointe (um des Effekts willen) verzichten konnte, sieht man mir dankenswerterweise sogar den Teaser nach. Trés bien!
    Auch der Titel verzichtet zugunsten der Grande Nation auf quotensteigernde Reizworte wie Sklavin, nacktes junges Mädchen, Erniedrigung, etc.
    Ursprünglich wollte ich die Geschichte ja "Französisch zu dritt" nennen, habe mir aber überlegt, daß der Dritte als virtueller Teilnehmer höchstens Französisch sprechen oder spielen kann.


    Ein neuer Auftrag für Marie-Claire? Mais oui, à la bonne heure! :P


    Ich überlege noch, ob die kostümierte Variante mit Rollenspiel oder die demütig-devote Dienstbeflissenheit reizvoller ist.
    Dabei kann ich mir dann aber die Schlußpointe wohl nicht mehr verkneifen. Pauvre M. le Marquis! ;)


    Zu Peter hab ich eine persönliche Affinität! :) 
    Und ja, die Namen meiner Protagonisten haben eine Bedeutung, was ihren Charakter betrifft. Daher auch die Umfrage, welche als besonders erotisch empfunden werden!


    A tout à l'heure
    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Anspielung - und natürlich, so hoffe ich, wird Marie-Claire einen neuen Auftrag erhalten!

    Deine Hoffnung hat Dich nicht getrogen, lieber mausbacher!
    Ich habe inzwischen noch zwei Episoden mit dem devoten Hausmädchen verfaßt:




    Bonne lecture!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • So sehr mir auch der erste Teil der Geschichte gefallen hat, so sehr bin ich mittlerweile überrascht, wie Du nun die Fortsetzungen aus der Hüfte schießt. Mit konstruktiver Kritik komme ich gar nicht mehr hinterher, möchte nur anmerken, dass die Ausschmückungen des extravaganten Umfeldes Überhand nehmen.


    Insgesamt betrachtet beschäftigt mich mittlerweile deutlich mehr die Tatschache, in welch abenteuerlicher Weise Du innerhalb von zwei Wochen sechs Geschichten ablieferst, wovon die beiden ersten - fast inhaltlich gleichen - sich von den dann folgenden stilistisch, sprachlich und in der Ausdrucksform gänzlich unterscheiden. Sozusagen zwei erotisch angehauchte Kurzstorys gefolgt von ausdrucksstarker erotischer Literatur. Vereinfacht dargestellt mit einem Beispiel aus dem täglichen Leben: ein Koch eines gutbürgerlichen Restraurants in Prüm in der Eifel kocht von heute auf morgen sternverdächtige 'Haute Cuisine'.



    Gegen den wiederholten, gut gemeinten Ratschlag unseres verehrten Ex-Mods Nico schreib ich auch immer so al fresco, 2 Stunden aus einem Guß, ein paar Mal Korrekturlesen, ein schneller Spellcheck. Fertig! Das verleiht einer Geschichte eine gewisse Dynamik. Kleine Flüchtigkeitsfehler zum Ärger genauer Leser m(a)uß ich da leider in Kauf nehmen.


    Noch vor zehn Tagen unterstreichst Du Deine Vorliebe für kurze 'al fresco'-Geschichten und wechselst nun ansatzlos in den von Ex-Mod Nico vorgeschlagen Autorenstil und schüttelst in atemberaubender Manier eine ausgefeilt umfangreiche (Fortsetzungs-)Geschichte nach der anderen aus dem Ärmel ???


    Dies erzeugt bei mir einen etwas merkwürdigen Beigeschmack, weswegen ich mich zurückhalte, da ich auch nicht recht wüsste, an welchen Autor ich meine Kritik richten würde.


    gelinchen



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Herzlichen Dank, gelinchen, für Deine ausführliche Beschäftigung mit meinen Geschichten und meiner Persönlichkeit als Autor!
    So etwas schmeichelt mir natürlich!


    Fortsetzungsgeschichten verlangen vom Verfasser die Entscheidung, sie entweder durch schwächere Episoden, wo eigentlich nichts passiert, zu weiterzuziehen oder eine Steigerung von Folge zu Folge zu bieten, wo dann auch einmal die Ausschmückungen überhand nehmen können. Autor und Publikum wollen die liebgewonnenen Protagonisten eben immer wieder neue Abenteuer erleben sehen.


    Ich habe mich bemüht, die sexuelle Neugier des Hausmädchens (und der Leser) in jeder Folge mit neuen Sensationen zu befriedigen. Das ist der rote Faden.


    Es stimmt, daß ich derzeit wieder eine recht aktive Phase beim Schreiben habe. Die Muse hat mich eben geküßt und Ihr seid die Leidtragenden!
    Wenn Du Dir die Mühe machst, gelinchen, wirst Du im SB weitere ähnliche Perioden feststellen können.
    Und: variatio delectat, darum schreibe ich auch ganz verschiedenartige Stories in unterschiedlichen Stilrichtungen.


    Den Vergleich mit dem Sternekoch nehme ich als Kompliment!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
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  • Übersetzung für: ah¸ mon Dieu !
    laut


    Ja, wie die Zeit vergeht!
    Aus braven Studentinnen werden flugs versaute Hausmädchen, aus voyeuristischen Adeligen strenge Erzieher junger Mädchen, aus harmlosen Freunden der Studentin ... ?
    Wer weiß?


    Aber an den "Vorwürfen" von gelinchen:
    "wie Du nun die Fortsetzungen aus der Hüfte schießt"
    "in welch abenteuerlicher Weise Du innerhalb von zwei Wochen sechs Geschichten ablieferst"
    "schüttelst in atemberaubender Manier eine ausgefeilt umfangreiche (Fortsetzungs-)Geschichte nach der anderen aus dem Ärmel"
    knabbere ich schon noch! ;-)
    Obwohl die Formulierungen sind schon wortgewaltig. Da kann ich auch eine neue SB-Autorin heranwachsen sehen!


    baer

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    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Du liebe Zeit!
    oder einfach platt übersetzt: Mein Gott!
    Ich bin sprachlos, dass du das Wörterbuch brauchst, baer66.



    Teil 1 erstaunlich gut.
    In Teil 2 finde ich sowohl die "Briefe" als auch die fremdsprachlichen Einschübe eher aufgesetzt. Ein Clou der einmal funktioniert, verliert an Wirkung.
    Das war ein bisschen zu viel des guten.
    Dem feuchtfröhlichen Familientreffen bleib ich fern.



    gelinchen : Ja, unser baer66 ist bekannt für seine "schnellen Schüsse". Es gibt da diverse Theorien. Baer66 z.B. nennt es Phasen. :)
    Wir schreiben hier ja sowieso alle unter Pseudonym. Damit relativiert sich alles.

  • Danke, beware, für das Lob (für Teil1).
    Auch die Kritik (zu Teil 2), nehme ich ernst. Dennoch kommt im neuen Teil 5 wieder ein Brief vor. "Mon Dieu!" aber nicht mehr! ;-)



    Das "Familientreffen" ist hier noch nicht verlinkt:


    Viel Spaß mit meiner "produktiven" Phase!
    Aber keine Angst, ich spüre schon, daß sie langsam wieder zu Ende geht!


    baer


    P.S.: Schön, daß ich Dich mit dem Wörterbuch sprachlos gemacht habe, beware. Brauchen ist immer so eine Sache. Man beruft sich hier ja auch gern auf den Duden als Autorität!

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)