Verliebtes Mädchen!

  • !


    Eine ganze, abgeschlossene Geschichte, die irgendwie authentisch klingt! Auch erotisch ist sie (immer wieder).
    Für meinen Geschmack passiert ein wenig gar viel. Ein Liebeswochenende wäre vielleicht besser geeignet als (endlose) 3 Wochen?


    Wieso kommt es mir so vor, als hätte ein Mann, der sich mit Peter identifiziert, die Story verfaßt?


    Die DM-Geldangaben und die Formatierung (Abteilung) lassen mich vermuten, daß die Geschichte bereits älter ist und u.U. bereits anderweitig veröffentlicht wurde.
    Nichtsdestotrotz eine interessante thematische Ergänzung des SB.


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • lieber baer,


    erstmal ein Dankeschön für Deine
    Anmerkungen.


    Dass die Geschichte authentisch für
    Dich klingt, liegt daran, dass sie authentisch ist.


    Ja und ich habe vieles drinnen
    gelassen, welches mit Erotik wenig, bis nichts zu tun hat und mehr
    die Gefühle und Stimmungen eines verliebten Mädchens aufzeigt.


    Mir kommen auch Bedenken, ob ich mit
    meinen Geschichten hier richtig bin.


    Eigentlich eine merkwürdige Frage, für
    eine „Ehemalige“, welche aus ihrem Berufsleben berichtet.


    Aber ohne Zweifel darin begründet,
    dass ich meistens, detalierte Schilderungen des erotischen Teils
    meiner Tätigkeit ziemlich vernachlässigt habe und mehr das
    Drumherum zum Thema mache.


    Deine Anmerkung:


    Wieso kommt es mir so vor, als hätte
    ein Mann, der sich mit Peter identifiziert, die Story verfaßt?


    Nehme ich als Kompliment.


    Möchte Dir aber gleichzeitig sagen, Du
    hast bemerkenswerte psychologische Fähigkeiten.


    Zum Schluss noch eine Frage, was heisst
    SB?


    Liebe Grüße


    Rebecca

  • Liebe Rebecca,


    vielen Dank für Deine Geschichte. Sie ist flüssig erzählt und auch sprachlich gelungen. Was mir allerdings fehlt, ist der Anteil, der mich erotisch anspricht. Du reihst, sicherlich der realen Vorlage der Geschichte folgend, Szenen aneinander, deren Ausgestaltung Du dem Leser überlässt. Mich hätte eine detailreichere Beschreibung einzelner Szenen mehr angesprochen.


    Zum Schluss eine Träne in Deinem professionellen Auge zu sehen, weil Dein Kunde auf Nimmerwiedersehen verschwindet, hat mich überrascht ...


    Scribus

  • Die Handlung gefällt mir mehr als gut.
    Manche Passagen sind erotisch.
    An der Vermittlung kann aber noch gearbeitet werden.
    Die Dialoge finde ich hier nicht so gelungen.


    Bei der Szene beispielsweise, wo Peter sie gleich direkt nahm und ein Ding in sie reinfuhr, fehlt mir etwas persönliches.
    Wenn das alles so authentisch ist, dann möchte ich von deiner besonderen Erfahrung profitieren.
    Was empfindet sie dabei? Ist das so üblich? Ist es ungewöhnlich?
    Was macht das mit dem Selbstwertgefühl?
    Stumpft man mit der Zeit ab? Und wenn ja, an welchem Punkt ist sie? Noch neu in der Branche, überrascht, eingeschüchtert?
    Oder denkt man dann eh an etwas anderes? ...



    Eine Mischung aus Fantasie und Wirklichkeit, dafür aber erzählenswert. Das wünsche ich mir.
    Keine Tagebucherinnerungen, sondern Stoff, der mich berührt.


    Letztlich ist es für die meisten Leser wahrscheinlich weniger interessant, ob eine Story authentisch ist oder nicht.
    Die Kunst ist es, es so zu vermitteln, dass man es glauben kann.
    Das habe ich hier teilweise nicht so empfunden.
    Sorry, falls ich dir damit auf den Schlips trete. :)

  • lieber Beware,


    danke für deine, zweifelsohne,
    teilweise berechtigte Kritik und nein, du bist mir nicht auf den
    „Schlips“ getreten.



    Es ist so, dass ich aus mehr als 100
    Kapiteln einzelne herausgreife.


    Diese Ausschnitte müssen unvollkommen
    wirken, da viele auflösende Fragen nicht beantwortet werden, weil
    sie einfach in einem anderen Kapitel genauer beschrieben sind.



    Zudem hatte baer ja schon angemerkt,
    wieso es ihm vorkomme als habe ein Mann das geschrieben.


    Es fällt in die selbe Kritikreihe wie
    auch dein post.


    Ich will es so erklären.


    Eine Prostituierte ist für den Mann,
    Freier, Kunden, wie immer du es auch nennen willst, der sie bezahlt,
    ein Gebrauchsgegenstand.


    Gefühle der Frau, wie zum Beispiel
    Scham, Erfüllung oder Erniedrigung spielen für ihn keine sehr große
    Rolle.


    Das wollte ich darstellen.


    Und deswegen spielte das bei der
    Formulierung immer eine große Rolle für mich.


    Noch etwas möchte ich sagen.


    Du meinst, dass das Authentische keine
    große Rolle spielt.


    Da sind die Fernsehmacher aber anderer
    Meinung.


    Es mag Geschmacksache sein, ob man RTL2
    oder Pro Sieben persönlich mag und anschaut, nichtsdestotrotz senden
    Sie die Reality-Soaps seit Jahren jeden Tag rund um die Uhr und haben
    dabei ein breites Publikum.


    Eben weil sie dem Zuschauer vormachen,
    das ist real.



    Liebe Grüße


    Rebecca

  • lieber RebeccaMontez,


    eine Autorin, die eine authentische Icherzählung präsentiert, zwischendurch aber die männliche Sicht darstellen möchte, oder sich damit identifiziert, oder was auch immer, das will mir nicht ganz einleuchten. Und ich finde es auch zu viel.


    Die beschriebene Empörung (oder eine andere Reaktion) des Ichs über Peter, der sie einfach benutzt, abwertet damit, Gefühle missachtet, weil sie eine Sache für ihn ist, hätte auch mir diese Information simpel verdeutlicht. Denn niemand kann Emotionen besser transportieren als das Ich in einer Story.
    Darum wird dafür in der Regel ja diese Erzählform gewählt.


    Ein anderer Aspekt ist das Ausarbeiten. Wenn es so ist, wie du sagst, warum präsentierst du eine gekürzte und halbüberarbeitete Story, wo „viele auflösende Fragen nicht beantwortet werden, weil sie einfach in einem anderen Kapitel genauer beschrieben sind“? Eigentlich schneidest du dir damit ins eigene Fleisch.


    Vielleicht sind das die Knackpunkte, warum die eigentlich ja gute Story ihre Wirkung verfehlt.



    Was die Glaubwürdigkeit der Soaps betrifft, stimme ich den Fernsehmachern durchaus zu.
    Weil es real ist/wirkt, kann man an sich selbst überprüfen, neue Maßstäbe setzen usw. Das zieht.
    Und das gilt auch für Geschichten.
    Der Zusatz „Reality“ ist also kein Qualitätsmerkmal, sondern Marketing.
    Er schürt eine gewisse Erwartungshaltung des Konsumenten.
    Und das kann ein Problem werden.


    Ein glaubwürdiges Märchen wirkt fesselnd, das wusste schon Scheherazade.
    Eine unehrliche Realitysoap wird keine Zuseher behalten, das wissen die Fernsehmacher.


    Und was das Web/SB betrifft, wer weiß da schon, was real ist und was Illusion?

  • Liebe Beware,



    dass ich Dich in dem vorherigen post
    mit lieber Beware angeredet habe, musst Du bitte
    entschuldigen.


    Ich bin häufig zu nachlässig in
    solchen Dingen.



    Ich möchte zum Hauptpunkt deiner
    Kritik kommen:



    Wenn es so ist, wie du sagst,
    warum präsentierst du eine gekürzte und halbüberarbeitete Story,
    wo „viele auflösende Fragen nicht beantwortet werden, weil sie
    einfach in einem anderen Kapitel genauer beschrieben sind“?
    Eigentlich schneidest du dir damit ins eigene Fleisch“.




    Die Kapitel, welche
    Auskunft über meine Beweggründe, Motivationen, Gefühle usw. bei
    dieser Tätigkeit geben, sind überwiegend fast völlig frei von
    erotischen Handlungen.


    Weshalb ich sie
    auch auf SB nicht einstellen kann.


    Das heisst,
    natürlich könnte ich sie einstellen, aber die Leserschaft würde zu
    Recht sagen, was soll dass denn?



    Keine Erotik, Note
    6, setzen.


    Wobei ich mit der
    „sechs“ nicht die SB Bewertungsnote meine.


    Wenn es Dich
    tatsächlich interessieren sollte, wie, warum, weshalb, würde ich
    Dir aber sehr gerne


    einige dieser
    einschlägigen Kapitel senden.



    Ich schreibe meist
    auf Open Office Writer, das sind doc-Dateien.


    Leider nimmt
    SB-PM-Anhänge meine doc-Dateien nicht an.



    Liebe Grüße


    RebeccaMontez

  • Ich habe viele Positiveds über die Geschichte gehört, war aber enttäuscht. Mir fehlte die Atmosphäre. Die Erlebenisse werden aneindergereiht, ohne dass ich ihre Bedeutung oder die Stimmung erfassen kann. Die Charaktere handeln, bleiben aber außen vor. Wenn ich einen Bezug zw. Autor und Figuren herstellen, klingt das auch logisch: In diesem Gewerbe spielt man mit Rollen, Selbstdarstellung - es kommt augenscheinlich nich auf die Tiefe an, sondern darauf, jemanden zu spielen, der man gern sein möchte. Und auf der anderen Seite dafür Anerkennung zu bekommen. Mir fehlten die GEfühle. Natürlich kann man vermuten, dass der Tonfall die Gefühle transporitert hat - das kam aber nicht bei mir an. ich empfand die Figur auch nicht als verliebt.


    Die Dialoge sind ziemlich hölzern und die ERotik... schade. Grade das Urinieren als Grenzüerschreitung, die sogar zweimal aufgegriffen wird, hat viel Potential. Dafür wird das Kartenspiel lang, lang ausgeführt...


    Insgesamt fand ich die Idee gut, aber erzählen waren sie nicht schön.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Okay. Ich habe den zweiten Teil vor dem Ersten gelesen. Mir war im dem Sinne nicht bewusst, dass es eine Vorgeschichte bzw. Handlung gab, in der man sich ein Bild machen konnte.


    Wenn es ein Tatsachenbericht ist, halte ich es für richtig, nichts an der Sache schön zu schreiben und alles ohne ausschmücken zu erzählen. Habe ich bei meiner einzigen Geschichte auch so gehalten, die real so geschehen ist. Mir war das allerdings zu Stumpf und Lieblos erzählt. Ob es jetzt tatsächlich an der Handlung oder aber an der deiner Erzählweise liegt, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht dabei war.


    Die Story war aber so gar nicht mein Fall. Das sah im Junggesellenabschied schon Kreativer aus.

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

  • Die Geschichte ist mit viel Fleiß und flüssig geschrieben.
    Der Inhalt weicht vom Sauna- und FKK- Einerlei vieler hier veröffentlichten Geschichten wohltuend ab.
    Erotik kommt ab und zu auf, flacht jedoch leider ebenso oft wieder auf NULL ab.


    Die von der Autorin (oder ist es am Ende doch ein Autor?) hier nun erläuterten Ansichten und Lebenserfahrungen (?) einer Prostituierten sind interessant und im Großen und Ganzen einleuchtend.
    Ob es notwendig ist, dass man eine Erotikgeschichte authentisch als Prostituierte schreibt, ist m.E. ziemlich egal, denn hier gibt es jede Menge nicht authentische Geschichten, die dennoch gut sind.


    Negativ und der Erotik abträglich finde ich, dass keine Person detailiiert beschrieben wird, dass nur der Inhalt der Ereigniskarten wörtlich wiedergegeben wird, die detaillierte Darstellung der Ausführung jedoch auf der Strecke bleibt, und dass alles im Berichtstil geschrieben ist. Für mich klingt es teilweise fast wie ein Arbeitsprotokoll.
    Daher trotz vieler oben angedeuteter positiver Ansätze von mir nur eine mittlere Wertung.

  • RebeccaMontez


    Der von mir vorgebrachte Hauptgrund bezog sich auf deine hier abgegebene Story.


    Es ist ein wenig wie ein Bäcker, der ungebackene Brötchen verkauft und den Käufern mitteilt, dass er zwar gebackene hat, nur leider ohne Salz und nicht zum Verkauf.


    Es gibt ja noch andere Bäckereien. ;)