Das Aktmodell


  • Der Autor bringt zum Einstand eine Geschichte mit, von der er selbst schreibt, daß er sie unter anderem Namen bereits veröffentlicht hat.
    Und es ist eine schöne Version eines bekannten Themas.
    Die Schilderung der zunehmenden Lust des Modells an seiner Nacktheit vor einer gemischten Gruppe gefällt mir gut.


    Bitte um weitere Stories!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Jajaja, der Autor ist schon ein Hund. Spanische Wand und so ... Da gibt selbst 3klaas3 klein bei und leistet sitzende Ovationen für den Schreiberling, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe!

  • Ein schönes Beispiel für wenig Action und viel Details.
    Der Autor führt recht gut durch die Situation, die Gedankengänge sind größtenteils nachvollziehbar.
    Hier an Kleinigkeiten rumzumäkeln wäre anmaßend.


    "Ich konnte mich gut in die Protagonistin/Geschichte hineinversetzen."
    in honor


    Sehr schön. :)

  • Ja, die Geschichte ist nicht ohne, wenn auch ein wenig vorhersehbar: Sie war jung und brauchte das Geld. :D


    Aber wie heißt es so schön: Manche muss man zu ihrem Glück zwingen.


    Viele Füllwörter (z.B.: doch, so, nur) schmälern das Ganze, aber alles in allem ist das eine Geschichte der höheren Klasse. Dies besonders wegen des inneren Monologs, obwohl sich der Autor dabei nicht zwischen „du“ und „ich“ entscheiden konnte.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Die Geschichte steigt gut ein, der Stil wirkt gekonnt, auch wenn die Rhythmik nicht stimmt, zu verkrampft wirkt.


    Aber dann werden Klischees abgearbeitet, der Stil wird hölzern. Das beginnt mit dem Alter, auf das UNBEDINGT hingewiesen werden muss, und endet bei der Situation und den Gefühlen. Nichts Neues.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Mir hat es Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Baer66 hat so ziemlich gesagt, was auch ich dazu meine.
    Ein (weiteres) schönes Beispiel, dass Erotik in einer Geschichte auch prickelnd sein kann, wenn sich kein Geschlechtsakt abspielt, manchmal sogar viel stärker.

  • Die Story ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Die dahinterstehenden Fantasien, insbesondere die in den Gedankengängen der Protagonistin, kommen erotisch bis gar erotisierend rüber. Gut beschrieben auch die Sitzposition und die damit verbundene Scham der Studentin.


    Aber spätestens jetzt wird es klar - der Schreiber ist ein Mann. Die Nippel erhärten sich, ein Kribbeln steigt auf im Unterkörper, die Pussy wird feucht, wenig später natürlich rinnt der erste Tropfen, der einsam und allein seinen Weg aus der ergeilten Höhle sucht und findet, weitere folgen unaufhaltsam. Ebenso wie ihre größte Sorge, dass dies hoffentlich keiner bemerkt und vor allem keiner mitbekommt, wie geil die sich Schämende die Situation doch insgeheim findet - sie unterdrückt gekonnt die sich anbahnenden Lustlaute.


    Und das alles für magere 12,50 € die Stunde!


    Die Geschichte wirkt zu konzentriert, zu kurz, zu hastig, zu wenig recherchiert und nachgedacht, um den inneren Kampf der jungen Frau auf den Leser übertragen zu können. Genau das hätte ich aber erwartet! Statt dessen wiederholen sich die Worte, verlieren sich gar im Getümmel männlicher Autoren-Fantasien. Die Authentizität, die Nachvollziehbarkeit, das Eintauchen in die Story selbst bleiben auf der Strecke.

  • Die o.a. Analyse von mausbacher ist für mich weit spannender als die Identität des Autors.


    Es ist für einen männlichen Schreiber immer eine Herausforderung, sich in seine weibliche Protagonistin hineinzuversetzen.
    Mag sein, daß es dem Erzähler des Aktmodells nicht immer glaubwürdig gelingt.
    Darunter leidet die Geschichte.


    Das Thema i.A. ist wohl eine (hier in mehreren Varianten publizierte) Männerfantasie.
    Ich glaube kaum, daß es ein lustiger oder gar lustvoller Job für ein junges Mädchen ist, stundenlang nackt vor Publikum zu posieren.


    Der Stundenlohn scheint mir auch unrealistisch, noch dazu ist er anfangs sehr wichtig, dann vergißt sie ihn beinahe.


    Dennoch: eine überdurchschnittlich geschriebene Geschichte. Und nur das sollte zählen!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich glaube kaum, daß es ein lustiger oder gar lustvoller Job für ein junges Mädchen ist, stundenlang nackt vor Publikum zu posieren.


    Der Stundenlohn scheint mir auch unrealistisch, noch dazu ist er anfangs sehr wichtig, dann vergißt sie ihn beinahe.


    Dennoch: eine überdurchschnittlich geschriebene Geschichte. Und nur das sollte zählen!

    Ja, das stimmt. Eine Pose dauert meistens nicht mehr als 1/4 Stunde, dann gibt es eine andere oder eine Pause, weil sonst für das Model zu anstrengend. Der Lohn beträgt zwischen 20 und 30 Euro für 45 Minuten, jedenfalls hier in München. Allerdings posieren manche Models gerne nackt und tun es über Jahrzehnte.
    Wenn sie alt, runder bzw. faltiger sind, sind sie auch leichter zu zeichnen. :D

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend