Pornographie oder Erotik

  • Immer wieder ein gern und viel diskutiertes Thema:


    Ist es Pornographie oder Erotik.


    Hier ein Auszug aus Wikipedia zu diesem Thema:


    Wie bei der Erotik ist es auch bei der Pornografie vorrangige Absicht, den Konsumenten sexuell zu erregen. Die Pornografie konzentriert sich dazu auf die Darstellung rein körperlicher Teile der Sexualität, wie die Geschlechtsteile bzw. den Geschlechtsakt. Die Erotik hingegen betont hauptsächlich einerseits zwischenmenschliche Aspekte (Balzverhalten, Verführung, Sinnlichkeit), andererseits Körperästhetik, wobei die körperliche Trieberfüllung sich in das Gesamtbild integriert, teilweise auch in den Hintergrund rückt, bis hin zum völligen Verschwinden.


    Meine Frage:
    Was muss Eurer Meinung nach in einer Geschichte mit sexuellen Handlungen und den Beschreibungen von Geschlechtsteilen noch enthalten sein damit sie nicht mehr als pornographisch sondern schon als erotisch bezeichnet werden darf?

  • Hallo!


    Den Auszug aus Wikipedia sollte man so nicht stehen lassen. "Wie bei der Erotik ist es auch bei der Pornografie vorrangige Absicht, den Konsumenten sexuell zu erregen." Nein! Vielmehr besteht einer der entscheidenden Unterschiede gerade darin, dass es bei Pornografie um die Sexualität des Konsumenten, bei Erotik aber um die Sexualität der dargestellten Person(en) geht.


    Gruß, Jochen.

  • Danke an "ichwillsehen" und "jochen"


    Meine Antworten dazu:
    Mehr als nur die Handlung vom Geschlechtsverkehr triftt den Kern der Diskussion, finde ich! Wobei ich an einer Vielzahl von Nebenhandlungen denke, die aber natürlich zum Teil auch einen gewissen frivolen Hintergrund haben sollten, denn sonst "knisterts" ja nicht.


    Schwerpunkt auf die Sexualität der handelnden Personen legen, statt nur die des Lesers ansprechen errinnert mich ein bischen an der berühmten Telefonsexfrage an den Kunden: "Sag mir, was machst Du gerade?"
    Denn, ich finde es ist schwer zu beurteilen ob man mit der Geschichte die Sexualität der Leser stark oder wenig anspricht. Ich für meinen Teil freue mich, wenn die Geschichte den Leser durch den Inhalt "anspricht", wenn er beim Lesen ein Teil der Geschichte, z.B. ein Beobachter sein kann.
    Wenn er dann alle Stellen überspringt, die nicht vom Geschlechtsverkehr handeln und auch keine Geschlechtsbeschreibungen beinhalten, macht er sich die Geschichte selbst zur Pornographie.


    Vielleicht fängt da die Entscheidung ob Erotik oder Pornographie im Kopf an und nicht im Text, vielleicht?


    Phantasie spielt meiner Meinung nach beim Lesen einer (ich nenn sie mal ganz neutral=) "frivolen Geschichte" eine entscheidende Rolle. Leider kann ich die Phantasie veilleicht nur beflügeln aber ändern kann ich sie kaum und schwer ist es es jedem Recht zu machen. Natürlich, wenn nichts wesentlich anderes in der Geschichte vorkommt als nur die Beschreibung vom GV und den Geschlechtsteilen, dann ist es schlichtweg langweilig!


    Gibt es eigentlich Vorschläge aus dem Kreis der Forennutzer für grundsätzliche oder mindest erforderliche Nebenhandlungen, oder was soll den Leserinnen und Lesern noch mehr von der Figur in der Geschichte vermittelt werden, damit es nicht "langweilig" und "stumpf" wird? Gibt es Wünsche???

  • Hallo succubam,


    da habe ich mich wohl nicht ganz klar ausgedrückt.


    Zunächst wäre festzustellen, das das Thema Pornografie oder Erotik sehr umfassend ist (dazu könnte man einen langen Aufsatz schreiben). Ich habe diesen einen Aspekt herausgegriffen, weil er bei Wikipedia meiner Meinung nach grundsätzlich falsch dargestellt ist.


    Mein Aussage ist natürlich nicht so zu verstehen, dass eine erotische Geschichte die Sexualität des Lesers nicht ansprechen darf - sie soll es sogar. Es darf aber nicht der eigentliche oder gar einzige Zweck sein. Eine Geschichte ist interessant, wenn sich der Autor intensiv, psychologisch glaubhaft und facettenreich mit der Sexualität der von ihm erdachten Figuren auseinandersetzt. Wenn er dagegen nur die sexuelle Erregung des Lesers im Auge hat, ist sie billige plumpe Pornografie.


    Gruß, Jochen.

  • Ja, ich stimme Dir zu Jochen, wenn Du meinst das eine Geschichte fesseln muss, wenn sie einem in das Geschehen förmlich mit hineinzieht, so das du alles um dich herum vergisst und Du förmlich die Personen der Handlung vor deinem geistigen Augen auftauchen siehst. Du fühlst, du riechst, du hörst, du könntest sie sogar schmecken, wenn sie es dir beschreiben würden...
    Bis dann plötzlich die Freundin oder der Freund dich überrascht und du ganz erschreckt im Geiste die Tür zum Raum deiner Phantasie schließt und fast ein schlechtes Gewissen bekommst weil du noch ein paar deiner zurück bleibenden Gedanken hinterherhängst.


    So ähnlich jedenfalls. Ich danke Dir für Deinen Kommentar!


    MfG Succubam