Als armes triebgesteuertes Wesen, das nicht anders kann, sitze ich mitten im Hauptbahnhof von Stockholm und surfe verschämt auf Schambereich.net. Gerne würde ich solch peinliches Verhalten diskret hinter verschlossene Türen verbannen, doch das aufmerksame WLAN in meinem Hotel verweigert die Verbindung mit der Begründung "Pornographie". Ich weiss nicht, ob ich lachen soll oder weinen.
Ich bin entsetzt : Schambereich ist Pornografie!
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weinen
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Einfach über Google Übersetzer aufrufen. Klappt meist, bei solchen Sperren.
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. . . denn in Hotels verweilen mitunter auch Kinder.
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Die armen, unschuldigen Kleinen!
Da kommen dann solche Lösungen heraus:
Der britische Premier David Cameron hatte eine Einigung mit allen großen
Internetprovidern verkündet, laut der User ab 2014 prinzipiell nur mehr
Zugang zu „familienfreundlichen Inhalten" haben. Halten die Provider
sich nicht an diese „moralische Pflicht", sollen sie gesetzlich dazu
gezwungen werden.In Deutschland forderte darauf der
CSU-Abgeordnete und Jugendschutzexperte Norbert Geis eine ähnliche
Regelung. Auf Pornoseiten dürfe man nur mehr Zugriff haben, wenn der
User sein Alter nachweist und sich persönlich anmeldet, verlangte der
74-Jährige.baer
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Kinder aber auch Beamte bedürfen nun mal eines besonderen Schutzes. Wer es anders sieht, der bringe doch bitte eine diesbezügliche Gesetzes-Novelle auf den Weg.
Zitat"Die schwedischen Sozialdemokraten wollen den Beamtinnen und Beamten im Land die Nutzung von Hotels mit Pornos im TV-Angebot verbieten.
Eine entsprechende Initiative der in Stockholm allein regierenden Partei kündigte deren Generalsekretärin Marita Ulvskog in der Zeitung Svenska Dagbladet an. "Es kann nicht angehen, dass für so etwas Steuergelder ausgegeben werden", begründete Ulvskog eine entsprechende Empfehlung des Hauptvorstandes.
Die Umsetzung in eine Gesetzesinitiative gilt in Stockholm als sicher. Danach werden Beamte bei Dienstreisen nur in Hotels wohnen dürfen, die ausgewiesenermaßen eine pornofreie Auswahl von TV-Sendern anbieten."
Ich bin grds. dafür, Kindern ab drei Jahren sowie Beamten ab dem gehobenen Dienst den Zugang zu Pornografie in Hotels eingeschränkt und Kindern ab sechs Jahren sowie Beamten des höheren Dienstes uneingeschränkt zu gewähren. -
Man müsste hierzu aber vielleicht auch erwähnen, dass Norbert "Norbi" Geis auch ein erbitterter Gegner der "Homo-Ehe" ist und es auch allgemein anmaßend findet "denen" dann auch noch was zu erlauben! (Stichwort: Die Ehe ist ein Privileg zwischen Mann und Frau/ein Kind braucht eine Mutter für seine volle Entwicklung und nicht zwei Väter!)
Und wer jetzt denkt, der Norbi der ist halt einfach a bissl homophob, wie so ziemlich jeder CSU-Betonkopf, ne falsch gedacht! Herr Greis mag nämlich auch keine Taliban und ist geradezu empört, dass wir es nicht machen wie Chuck Norris - Zitat:
Wenn Sie aber ganz konkret fragen, ich bin natürlich dafür, dass wir einen potenziellen Aggressor, einen Terroristen, der unser Land bedroht, dass wir den natürlich liquidieren können müssen, sonst setzen wir uns unnötig unter Umständen einem Anschlag aus...
Ich halte es für unverantwortlich, diesen Gefährder weiter unter uns ganz zwanglos leben zu lassen. Also da bin ich schon eher für die Sicherheit... dann muss der Gefährder auch hinter Schloss und Riegel... in diesem Fall ohne Prozess.
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Ähm, ja, irgendwann hat das mein Browser auch mal gesagt. Doch würde ich diese Seite nicht als pornografisch bezeichnen. Ja, es gibt nackte Frauen, aber die findet man auch auf "normalen" Seiten. Vielleicht nicht so explizit, doch die wirklich "harten" Bilder und Geschichten sind ja hinter einer zusätzlichen Sperre versteckt.
Man kann aber auch übertreiben, oder? Wer mit seiner Familie unterwegs im Hotel ist und nicht möchte, dass seine Kinder das menschliche Paarungsverhalten im Fernsehen bestaunen können, der kann an der Rezeption diese Bezahlkanäle sperren lassen. Mit dem Internet ist es genauso. Wer nicht will, dass seine Kinder nackte Körper und sich paarende Menschen sehen, der soll bitte seine Kindersicherung aktivieren. Für sich in Hotels aufhaltende Politiker könnte man ja auch so eine "Kindersicherung" bestellen. Doch welcher Politiker hat auf seinen Konferenzen überhaupt Zeit sich solche Filme anzuschauen?
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Da muss ich meinen Vorschreibern recht geben. Mich erinnert der Schambereich auch eher an Heidi oder Biene Maja mit Karel Gott, und selbst die Werbung auf "Schambereich Home" hat nun rein gar nichts mit dem zu tun, was gemeinhin unter Pornografie verstanden wird oder werden sollte. Nur die Politiker, nein, sie sollten auch weiterhin ihren uneingeschränkten Zugang ins Netz behalten wo immer sie auch sind. Nicht auszudenken was passierte, wüssten unsere Volksvertreter nicht, wo wir uns so alles rumtreiben.
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Das Land bevormundet seine Bürger ja wirklich.
Besonders krass finde ich auch die Gesetzgebung zur Vergewaltigung, die zur Strafverfolgung von J.Assange geführt hat.Nichts gegen Jugendschutz, aber als Vorwand für Freiheitseinschränkung für alle, nein danke!
baer
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Deine Freiheit wird ja nicht wirklich eingeschränkt, wenn du in einem schwedischen Hotel nicht ins SB kommst.
Der Betreiber bestimmt die Regeln. Auch in einem Hotel. Sogar in einem Mädchenpensionat! Du erinnerst dich?
Es gibt da so einen UMTS-Stick, ist gar nicht so teuer. Man muss also nicht unbedingt übers Hotel-WLAN in die Biene-Maja-Welt eintauchen.
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Leider erinnere ich mich nicht!
Der Hotelbetreiber kann natürlich einschränken, er muß ja auch gar kein WLAN zur Verfügung stellen.
Es stört mich nur, wenn der Staat meint, bevormunden zu müssen.
Danke für Deine Anleitungen zur Umgehung, lieber mausbacher, aber es wäre schön, wenn man die erst gar nicht braucht!baer
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Es sind eben auch Kinder in einem Hotel, die ins Netz wollen und auch gehen.
Und stell dir jetzt einmal vor, sie würden mitten in Stockholm eine deiner Geschichten lesen und mitbekommen, wie schnell junge Frauen sich an Peitsche, Analplug, Macht un Ohnmacht gewöhnen. Ach was sag ich, wie sehr sie es lieben sogar.
Der Hotelbetreiber will damit lediglich seine Zimmermädchen vor präpubertären Knaben schützen, denke ich.
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Und worin besteht der Unterschied, wenn sie es sonst irgendwo lesen?
Kinder allein im Hotel sind eher selten und die Möglichkeit der Eltern, dort das WLAN zu überwachen ist doch genau so gegeben wie zu Hause.baer
P.S.: 50 Shades ist überall frei erhältlich!
P.P.S.: Bedauerlicherweise können die Kleinen keine pädagogisch wertvollen Geschichten aus Mausbach im SB lesen!
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Kinder sind zwar selten alleine, sprich ohne Begleitperson im Hotel, dennoch oft alleine auf den Suiten oder Zimmern oder viel früher auf als die Eltern.
Es gibt sogar Eltern, die mittels Internet-Security ihren Kindern auch zu Hause die unterschiedlichsten Seiten sperren oder gar drauf achten, wie lang sie täglich im Netz sein dürfen. Wie allerdings Eltern im Hotel das WLAN überwachen können, ist mir schleierhaft.
Aber wie gesagt, die Betreiber bestimmen das Angebot und vor allem die Regeln.
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Ich geb auf!
mausbacher ist anscheinend Experte für Jugendschutz!baer
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@ baer66
Möchtest du mir nicht erklären, wie Eltern im Hotel das WLAN überwachen können?
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Naja mit WLan allein kommt man nicht ins Netz. Man braucht schon noch nen Gerät für.
Für mich sind die Eltern in der Pflicht, entsprechende Einstellungen an Laptops, Smartphones etc. vorzunehmen, die das Kind frei bedienen kann, anstatt das Internet für alle zu zensieren.
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Der eine gibt [sang- und klanglos(?)] auf, der andere outet sich als Verfechter eines zensurfreien Internets – ich stimme jeweils zu. In manchen Hotels ist trotzdem alles anders.
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Deine Freiheit wird ja nicht wirklich eingeschränkt, wenn du in einem schwedischen Hotel nicht ins SB kommst.
Absolut richtig.
Ich habe mich einfach amüsiert und dann meiner Verwunderung spontan Ausdruck verliehen. Besten Dank für eure Reaktionen und für die engagierte Diskussion.