Die Vorleserin

angela kann ich folgen.

Wer es als persönlichen Affront betrachtet, wenn althergebrachte Höflichkeitsgesten (die grade in der heutigen Zeit, weil aus der Mode gekommen in gewisser Weise mutig, auf jeden Fall aber selten geworden sind) an den Tag gelegt werden, bitteschön. Aber die(der)jenige hat meiner Ansicht nach nicht verstanden das es dabei nicht um Bevormundung sondern um Respekt und meistens auch um das Bemühen um die betreffende weibliche Person geht.

Wenn ich z.B. bei einem Kunden bin und die Dame des Hauses kommt herein, dann stehe ich beim begrüßen selbstverständlich auf. Japp, ich schäme mich auch nicht Türen offenzuhalten. Oder die Rechnung zu übernehmen. Für mich ist das eine Frage der Manieren. Wenn mich dann eine Frau dafür(!!!) nicht mehr wiedersehen wollte, dann zu meinem Glück!

LG, Peter

Letzte Woche war ich bei einem Kunden, es war eine Männerrunde - 3 Männer -
ich bekam die Tür aufgehalten -
und dann im Konferenzraum, als ich mich erhob, um "mich frisch zu machen", rückten alle drei mit
den Stühlen , erhoben sich jeder kurz- andeutungsweise- und setzten sich dann wieder hin.
Das gleiche, als ich wieder hereinkam - als ich mich setzte, standen alle andeutungsweise auf.

Das mag für "pseudoemanzipierte" Frauen, wie Peter sich ausdrückt sehr befremdend sein.
Für mich war das eher das Gefühl des Akzeptiertwerdens, der Höflichkeit gegenüber einer Frau,
aber auch, daß sie mich - als meine Kunden - als Verhandlungspartner in Augenhöhe betrachteten.

Bei anderen Kunden allerdings erlebe ich das nicht - besonders dann nicht, wenn in der Gesprächsrunde noch eine andere Frau anwesend ist.

Es ist immer eine Art des Auftretens. Sowohl Männer als auch Frauen können sich benehmen, als auch danebenbenehmen.
Mir persönlich ist beides recht - so wie Angela meint, daß der Frau die Türe aufgehalten wird, der Mantel gereicht - aber auch daß andere, so wie Peter - daß ich im Restaurant selbst aussuche und auch bezahle.
(Wobei ich jetzt im Restaurant kein Rendesvouz mit einem Mann meine, bei mir sind Restaurantbesuche mit einem Mann maximal Geschäftsessen, wo jeder für sich selbst aussucht und auch jeder für sich selbst bezahlt.)

Was allerdings niemals passieren darf, ist, daß an der Tür der Mann vorausgeht, hinaustritt und die Türe dabei nicht festhält und sie hinter ihm direkt wieder zufällt.
Wenn er zuerst an der Tür ist, hält er sie bitte auf, egal, ob er durch die Türe selbst schon durch ist oder nicht - es gibt beides. Das gleiche gilt auch für die Frau, wenn sie zuerst an der Türe ist.
Es ist nur eine Frage der Höflichkeit und des guten Benehmens.

Man fängt erst dann an zu essen, wenn jeder seinen Teller vor sich hat und anfangen kann.
Der Kellner stellt zuerst der Frau ihren Teller hin, und dann dem Mann. Für die Frau wäre es sehr unschicklich, wenn sie schon anfängt und ihr Besteck nimmt , bevor der Kellner sich wieder entfernt hat.
also, egal ob Mann oder Frau - beide sollten wissen, wie man sich benimmt.

LG Jasmin

Zitat

Original von Jasmin
[...]
Mir persönlich ist beides recht - so wie Angela meint, daß der Frau die Türe aufgehalten wird, der Mantel gereicht - aber auch daß andere, so wie Peter - daß ich im Restaurant selbst aussuche und auch bezahle.
[...]

Da liegt ein Mißverständniss vor:
 
Ich habe angelas Meinung bekräftigt, - das mit dem selbst aussuchen und bezahlen ist die andere Fraktion, nämlich Leseratte und NicoS

Ui ui ... Leseratte und ich als "Fraktion" - ob ihr das gefällt?

Mit Verlaub, aber in den letzten Postings geht es etwas wild durcheinander. Ich sprach nicht von allgemeinen Umgangsformen im öffentlichen oder beruflichen Umfeld, sondern einzig und allein vom Umgang mit einer tatsächlichen oder potenziellen/erhofften Partnerin. Dass man in der Öffentlichkeit und vor allem im Beruf auf gewisse Formen achtet, ist selbstverständlich, teilweise unerlässlich.

Angela aber hat die Situation eines Dates angesprochen, und darauf bezieht sich mein letzter Beitrag. Dass eine gewisse gute Erziehung und ein Mindestmaß an Benimm bei der Partnerwahl auch eine Rolle spielt, will ich auch gar nicht bestreiten. Doch eine Frau, die beim Date krampfige Rituale aufführt oder übermäßigen Wert auf die zitierten "Spiele" legt, wäre nunmal für mich keine sehr aussichtsreiche Partie.

Nico S.

Zitat

Original von NicoS
Ui ui ... Leseratte und ich als "Fraktion" - ob ihr das gefällt?

Ich nehm's mit Humor, Nico

Eine Kleinigkeit scheint hier keiner zu bemerken.. so frei nach dem Motto "sowas gibt es nicht"..
Ich schrieb, dass ein Date das letzte gewesen wäre, wenn ICH den Mann einlade und er dann darauf bestünde, zu zahlen (nämlich um sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu wahren).
So ein unselbständiges und von der gesellschaftlichen Meinung abhängiges Individuum ist MIR definitiv nicht gewachsen

Ich erkläre hiermit öffentlich und für jeden sichtbar, dass ich mich gerne von Frauen einladen lasse, und ganz sicher keinen Versuch unternehmen werde, dann doch selbst die Rechnung zu begleichen!
 
Ok, wer möchte als erste ... ?  
 
Nico S.

ja, ok, ich war da mit meinem Beitrag jetzt etwas auf dem Holzweg - und die "Fraktionen" durcheinandergeworfen habe ich auch.
Wir sprachen von Dates - und da habe ich aufgrund meiner Neigung keiine Männerfahrung.
Trotzdem lasse ich mir gerne von ihr die Tür aufhalten und bezahlen tut sie auch.

Zitat

Original von Leseratte 
wenn ICH den Mann einlade und er dann darauf bestünde, zu zahlen (nämlich um sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu wahren). So ein unselbständiges und von der gesellschaftlichen Meinung abhängiges Individuum ist MIR definitiv nicht gewachsen

- also, das ist natürlich wirklich das Letzte

nochmal zum eigentlichen Thema - auf der Seite steht, daß es sich dabei um eine Swinger-Party
handelt - in einem Swinger Club natürlich.

(habe erst jetzt geguckt, was das überhaupt ist)

Zitat

Original von NicoS
Ansonsten ist es mir am liebsten, eine Frau ist ganz sie selbst, in Persönlichkeit und Ansprüchen auf Augenhöhe, und man geht offen und unverkrampft miteinander um. Ich halte Türen auf, wenn ich zuerst am Türgriff bin, nicht weil der/die andere eine Frau ist. Und ich suche den Wein aus, weil/wenn ich mehr davon verstehe. Wenn die Frau vor mir am Türgriff ist, erwarte ich, dass sie aufmacht, und zwar ohne dass man sich da erst umständlich verständigen muss. Und wenn meine Begleitung einen tollen Wein auf der Karte entdeckt, den sie mag, erwarte ich, dass sie das äußert - im Zweifelsfall lerne ich einen neuen, interessanten Wein kennen.

Das ist exakt auch meine Meinung.

Zitat

Original von NicoS
Interessant wird es übrigens nach meiner Erfahrung, wenn man es mit pseudoemanzipierten Frauen zu tun bekommt, die nicht nur jede Geste der Höflichkeit von Männern erbost von sich weisen, sondern selbst im Gegenzug zu bulldozerhafter Rücksichtslosigkeit neigen.

Sich nicht in den Mantel helfen wollen und Ähnliches hat es in den 70er Jahren gegeben, glaube ich, jetzt kann so eine Reaktion nur noch von Hardcoreemanzen und/oder –lesben kommen, und das auch nur dann, wenn man als Mann die Frau nicht kennt.

Wie unsinnig solches Verhalten ist beweist die Tatsache, dass sich Männer gegenseitig in Mäntel helfen, ohne damit den Anschein zu erwecken, schwul zu sein. Es ist einfach eine Hilfe, ganz ohne Hintergedanken.

Im Übrigen sind (normale) Lesungen immer sehr gut von Frauen besucht. Sie haben halt was übrig für Künstler, d.h. für Männer und Frauen, die nicht dem sprichwörtlichen Durchschnitt entsprechen. Wer gerade Single und auf der Suche ist, sollte dahin gehen. Auch wenn er nicht selbst schreibt. Aber ein bisschen von Literatur sollte er schon verstehen, sonst gibt’s bald keinen Gesprächsstoff mehr und sicher auch keinen rendez-vous.

Die Umgangsformen zwischen Mann und Frau haben sich gewandelt (leider!). Viele junge Maedchen halten Manieren fuer altmodisch und welcher Mann will da schon als Relikt erscheinen. Noch bedauerlicher finde ich aber, dass die Lust an der Verfuehrung durch Lingerie etc. zurueckgeht. Da lob ich mir Frauen ab 30!

baer