nackt ins Museum

  • Das PM-Magazin hat ja ab und zu recht interessante Artikel, und so stolperte ich neulich über den folgenden Artikel:


    nackt ins Museum


    Irgendwie hat mich der Artikel an die eine Geschichte Baers erinnert in der die eine Dame extra nach Wien gefahren war um nackt ins Museum zu gehen. Ob es bei seiner Geschichte nur um erdachtes oder Tatsachen ging kann ich jetzt nicht mehr sagen, doch hier scheint das wirklich möglich zu sein. Trotzdem fahre ich deswegen nicht gleich nach Tasmanien, Australien.

    Nacktheit ist weder Sex noch Pornographie. Es ist die menschliche Form, visuell reduziert auf seine ursprünglichste Art: Unzensiert und unverdorben.

  • E. ist eine junge, engagierte Lehrerin für Kunsterziehung an einem Gymnasium. Sie sieht toll aus mit ihrem burschikosen schwarzen Bob, ihrer sportlichen Figur und ihrem verschmitzten Lächeln. Ihre Augen blitzen, besonders wenn sie über Malerei redet.


    Ihre freien Tage verbringt sie gern im Kunsthistorischen Museum. Schon der Anblick des pompösen klassizistischen Gebäudes, das die kaiserlichen Kunstsammlungen beherbergt, läßt ihr Herz höher schlagen. Andächtig schreitet sie die große Freitreppe hinauf, die von der Aula unter der Kuppel in den ersten Stock zur Gemäldegalerie führt. Die Statue des Theseus, der den Zentauren besiegt und die beiden Kaiserbüsten sind schon fast so etwas wie Freunde geworden, die der Besucherin freundlich zuzunicken scheinen.


    Die italienischen Meister Tizian, Tintoretto, Veronese, Reni und all die anderen rechts. Die Deutschen und Holländer von Altdorfer und Dürer bis zu Rubens und Van Dyck links. Sie kennt und liebt sie alle.


    Am meisten genießt E. es jedoch, wenn sie eine stille halbe Stunde alleine vor einem einzigen Meisterwerk verweilen und seine Wirkung in sich aufnehmen kann. Sie ruft sich die gezeigte Geschichte in Erinnerung, überlegt, welche vergleichbaren Darstellungen ihr einfallen und geht dann ganz beglückt vom Eindruck des Kunstwerks wieder hinaus.


    Heute betrachtet sie ausgiebig Tintorettos "Susanna im Bade" und denkt über die biblische Geschichte von den zwei Alten nach, die die nackte junge Frau heimlich im Bad beobachten.


    ...


    E. vertieft sich lange in das Bild.


    Plötzlich vermeint sie, den Glatzköpfigen zu ihr sprechen zu hören: "Wenn Sie mich fragen, junge Frau, den blödesten Job auf diesem Bild habe eindeutig ich. Fast 500 Jahre lang im Staub kriechen und den roten Mantel hinter sich herschleifen - was für eine unwürdige Aufgabe! Und der Kahlkopf ist mir so verdreht auf die Schultern gesetzt, daß es schmerzt.


    E. lacht. "Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Ich war so auf die entblößte Susanne und ihre Schamsituation konzentriert, daß ich mir gar nicht überlegt habe, was Sie empfinden, außer Lust und Gier, mein Herr!"


    ...


    "Und war es nicht so? Sie bekommen doch förmlich Stielaugen beim Anblick des jungen nackten Mädchens und können gar nicht nahe genug herankommen, um sie ganz genau zu sehen."


    ...


    E. merkt, wie sie die Situation erregt. Sie spürt ihren Atem schneller gehen, ihre Nippel hart werden und ihre Spalte feucht. Sie versetzt sich in die Situation der Susanne und wird immer geiler. Ja, die Erpressung durch die Alten hat was. Und der Kitzel, daß auf Ehebruch die Todesstrafe steht. Aber Susanne ist ja in jedem Fall verloren. Sie scheint den beiden lüsternen Alten vollkommen ausgeliefert zu sein.


    ...


    E. überlegt. "Aber es ist doch zu sehen, wie Sie die Nackte förmlich mit den Augen verschlingen. Und auch in anderen Darstellungen von Rubens, Reni oder auch von Lovis Corinth macht erst die voyeuristische Betrachtung die Nacktheit interessant!"


    "Finden Sie Susanna schön?", fragt der Alte. "Nicht, daß sie schön sein müßte, um begehrenswert zu sein, über diesen Zusammenhang brauche ich nicht ausgerechnet in Wien zu räsonieren, aber ich habe sie jedenfalls niemals begehrt, und schön kommt sie mir immer noch nicht vor."


    "Mein Typ ist sie auch nicht.", gibt E. zu. "Mir gefällt die Dunkelhaarige von Corinth aus dem Folkwang Museum in Essen auch viel besser."


    "Die kenne ich nicht!", sagt der Alte mit einem verschmitzten Lächeln. "Aber als ich jünger war, bin ich abends, wenn das Museum schloß, oft ein wenig herumgegangen, um zu schauen, was die anderen Säle zu bieten haben, und um ein paar Kollegen zu besuchen, die auf ihren Bildern das Ihre zu leiden hatten. Was ich in meinem Museum reichlich zu entdecken fand, war Fleisch, geformtes und formlos sich ausbreitendes Fleisch zahlloser nackter Frauenleiber. Meine Susanna, die nie meine war, ist ja auch ein Bröckerl, aber natürlich nichts gegen die, die sich auf den Schinken ringsum räkeln und strecken und von denen die schinkenartigsten von Rubens stammen."


    E. lacht. "Ein durchaus moderner Kunstgeschmack. Das hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut!"


    Der Alte setzt fort: "Ich selbst bin ja eher für eine mehr bellinimäßige Schönheit empfänglich, bei uns ums Eck habe ich öfter die Junge Frau bei der Toilette bewundert, die sich gleich Susanna im Spiegel betrachtet. Aber sie tut es nicht so zufrieden mit sich und ihrem schneeweißen Körper wie Susanna, die vor sich all ihre preziösen Gegenstände ausgelegt hat, die Haarspange, den silbernen Kamm, die Perlenschnur, das Seidentuch, das Gefäß für ihre geheimen Salben, alles Dinge, wie es sie so elegant nur in Venedig gab."


    "Die Darstellung von Schmuck und Gebrauchsgegenständen auf Bildern hat mich immer schon fasziniert", meint E. "Dadurch bekommt man einen ausgezeichneten Eindruck vom Kunsthandwerk der Zeit."


    Der Alte wird immer empörter:


    "Wer ist hier eigentlich auf das Fleisch, den entblößten und kostbar dekorierten Körper versessen?


    Mein Kompagnon, der sich aus dem Garten mühsam zur Hecke schleppt und vollauf damit beschäftigt ist, nicht zu stolpern? Ich, der ich in den Staub geworfen bin und das Haupt kaum mehr zu heben vermag?


    Oder die keusche Susanna, die wir angeblich sündhaft betrachteten, wie sie wohlgefällig sich selbst betrachtete ... und die dabei, muß ich hinzufügen, von Ihnen betrachtet wird, die Sie als Dritter am Ende einer Kette stehen, die es ohne Sie gar nicht gäbe.


    Das ganze Theater um Verstecken und Entblößen, Verbergen und Betrachten, um eine Keuschheit, die propagiert wird, damit die Sünde ausgestellt werden kann, wurde ja für Sie gemacht.


    Der geheime Blick, der uns zum Verhängnis wurde, Sie sind es, dem er gewährt wird, und indem Susanna sich ahnungslos gibt und wir dafür bestraft werden, daß Ihnen das Betrachten freisteht, haben Sie doppelten Genuß: öffentlich ein geheimer Voyeur zu sein, der erlaubterweise das Unerlaubte tut und dafür andere büßen läßt, uns zwei Alte, die zuerst dem Gelächter und dann dem Tod übergeben wurden und diesen schon so lange überleben müssen, in lächerlicher Pose."


    "So habe ich das noch gar nicht gesehen!", meint E. schuldbewußt. Ihre Erregung verrät sie. Natürlich wollte der Maler den Betrachter mit der Wirkung des nackten Frauenkörpers erfreuen. Die beiden Voyeure auf dem Bild sind nur ein Beispiel für das lüsterne Bewundern durch das Publikum. Und die Betrachtung der geilen Beobachter macht die Nacktheit der Susanne erst so richtig erotisch.


    ...


    "Wie interessant!", entfährt es E. "Der Maler wollte also einen Zeitgenossen als üblen Verleumder anprangern! Womöglich, weil er einfach eifersüchtig war."


    "Genau. So blieb dem Wackeren nichts, als sich taub zu stellen, wenn die Leute, denen er am Canal Grande begegnete, der zu seiner Zeit so etwas wie die Wall Street von heute war, höhnisch zu tuscheln begannen. Und ich, was blieb mir? Auch nichts anderes, als künstlerische Miene zu dem schlechten Spiel zu machen, das mit mir getrieben wird.", beendet der Alte seine Erzählung.


    Jetzt verspürt E. Mitleid mit dem Vielgescholtenen.


    "Ich möchte Sie für Ihre mißliche Lage, in die Sie Besucher seit einem halben Jahrtausend bringen, ein wenig entschädigen", ruft E. und läßt mit wenigen geübten Handgriffen schnell ihr kurzes Sommerkleid fallen, unter dem sie keine Dessous trägt, sodaß sie nunmehr völlig nackt bis auf ein Paar braune Sandalen vor dem Bild steht.


    E. hat kleine feste Brüste, ist schlank und durchtrainiert. Ihr gebräunter nackter Körper kontrastiert auffallend mit der blassen Susanna von Tintoretto. Ihre straffen Schenkel und festen Arschbacken und ihre glatte nasse Spalte sind einfach eine Augenweide!


    Die öffentliche Nacktheit im Museum macht sie so geil, daß sie mit der Hand zwischen ihre Schamlippen fährt und sich in wenigen Minuten zum Höhepunkt streichelt. Als sie laut aufstöhnt und einen wunderbaren Orgasmus erlebt, meint sie zu sehen, wie der Alte auf dem Bild ihr zuzwinkert.


    "Vita brevis, ars longa", "Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang.", ruft sie ihm zu bevor sie sich wieder anzieht und mit einem besonderen Glücksgefühl das Museum verläßt.


    Das war die Geschichte, oder? ;)


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Nee, Baer, das war sie leider nicht, auch wenn diese recht interessant ist. Kann auch sein das die vor meinem Auge erschienene Geschichte gar nicht von dir ist - nur hast du so viele geschrieben, dass ich sie dir auch zugetraut habe.


    In der Geschichte die mir einfiel als ich den Artikel las stellte die Dame am Ende Szenen von Gemälden nach (zusammen mit anderen Besuchern, wenn ich mich recht entsinne).


    Trotzdem Danke für den netten Dialog deiner Protagonistin mit dem Glatzköpfigen.


    Holzratte

    Nacktheit ist weder Sex noch Pornographie. Es ist die menschliche Form, visuell reduziert auf seine ursprünglichste Art: Unzensiert und unverdorben.

  • Danke sehr! :]


    Du meinst wohl Teil 2 der o.a. Geschichte (der 1.Teil ist nicht mehr online, daher mein Auszug):


    Moderne Kunsterziehung von Baer66
    Rating: 7.37 | Stimmen: 24 | 7948 x gelesen | Datum: 22.01.2012



    baer

    Lector, intende,
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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Friedrich von Hagedorn:
    Susanna im Bade


    Susannens Keuschheit wird von allen hoch gepriesen:
    Das junge Weib, das jeder artig fand,
    Tat beiden Greisen Widerstand
    Und hat sich keinem hold erwiesen.


    Ich lobe, was wir von ihr lesen,
    Doch räumen alle Kenner ein:
    Das Wunder würde größer sein,
    Wenn beide Buhler jung gewesen.


    baer ;)

    Lector, intende,
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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • hmm fand ich gerade sehr lesenswert ...

  • Das PM-Magazin hat ja ab und zu recht interessante Artikel, und so stolperte ich neulich über den folgenden Artikel:


    nackt ins Museum


    Irgendwie hat mich der Artikel an die eine Geschichte Baers erinnert in der die eine Dame extra nach Wien gefahren war um nackt ins Museum zu gehen. Ob es bei seiner Geschichte nur um erdachtes oder Tatsachen ging kann ich jetzt nicht mehr sagen, doch hier scheint das wirklich möglich zu sein. Trotzdem fahre ich deswegen nicht gleich nach Tasmanien, Australien.

    genau so ist es :

    Nacktheit ist weder Sex noch Pornographie. Es ist die menschliche Form, visuell reduziert auf seine ursprünglichste Art: Unzensiert und unverdorben.

  • Nackt ins Museum gab es auch in Deutschland schon.

    Da muss man nicht nach Australien.

    Aber das sind meist Veranstaltungen die von Nudisten selbst veranstaltet werden.

    Da muss man dann in so einer Truppe drin sein.