Das Gogo-Girl.

  • Link zur Story.


    Also sorry, aber ich kann mir nicht helfen: Jede Art von amtlichem Eingriff in das Sexleben der Gattung Mensch finde ich verquer und anmassend. Das fängt bei dem umstrittenen Inzest-Gesetz an und endet nicht bei dieser Story hier.


    Das, was als spannender, abenteuerlicher, leidenschaftlicher Prozess zwischen zwei Menschen abläuft, kann und darf nicht verödet und banalisiert werden durch amtliche Eingriffe und Bekanntmachungen. Dann ist der ganze Reiz futsch.


    Wenn da von irgendwo zum Beispiel befohlen wird, alle Girls sollen nackt sein und ein Busch tragen, und wenn sich das über Jahrzehnte so durchsetzen sollte, dürfte die Menschheit alsdann kurz vorm Aussterben stehen.

  • Ja, aber, ich finde, auch eine Geschichte sollte insoweit wahrscheinlich sein, dass das Berichtete nicht allzuweit von der gefühlten und möglichen Realität entfernt ist. Und das, was sich hier ereignet ist im wahrsten Wortsinn so haarsträubend und an den Haaren herbeigezogen, dass ich mich als Leser echt schwer tue und innerlich abschalte.

  • Dann schaust Du mal nach Kanada, Stichwort Deo- und Parfümverbot. ;)


    Mit der richtigen Pressekampagne könnte man den Leuten meines Erachtens allen möglichen Unsinn schmackhaft machen; und da insbesondere in feministisch-linken Diskursen Körperbehaarung immer wieder mit lächerlichsten Argumenten propagiert wird, ist meine Geschichte zwar heftig übertrieben, einige Grundideen aber vermutlich gar nicht sooo abwegig.


    In erster Linie ist es aber einfach eine für mich erotische Fantasie, die wie so manche Wunschvorstellungen in der Realität schlicht und einfach besch... wären.

  • Mir ist die Flower-Power-Zeit nur aus Büchern, Filmen und Zeitungsberichten bekannt - sie muss schön gewesen sein. Es durfte noch Schamhaar getragen werden bis in die 90er hinein. Das Vorstellungsvermögen, die Fantasien, der Intimgeruch, heute nahezu gesellschaftlich an den Rand der Existenzberechtigung gedrückt. Kein Verständnis für Andersdenkende. Eine nahezu geschlossene, fast militante Front gegen die Freunde des Natürlichen charakterisiert inzwischen die gesellschaftliche Intoleranz mit abwertenden "Urwald"-Beschimpfungen. Auf den FKK-Plätzen führt dieses neue Gefühl des Alles-Zeigen-Müssens, obwohl man vielleicht nur allzu gerne gegen den Strom schwimmen würde, dazu, dass insbesondere junge Frauen und auch Männer wie selbstverständlich angezogen unter den - meist eintönig uniformierten - glattrasierten Nackten verweilen.


    Schön, auch mal andere Geschichten zu lesen. Staatlicherseits wird hier angeordnet, was gesellschaftlicherseits derzeit verpönt ist - die Erotik der Natürlichkeit, der verdeckten und erwartungsfrohen Intimzonen mit ihren ach so erotisierenden Düften. Dies durch gesetzliche Restriktionen erreichen zu wollen, ist sicher genauso unwahrscheinlich wie wünschenswert.


    Nichtsdestotrotz gefällt mir die Story, wenngleich nicht die Fantasie hierin. :)

  • "Im alten Ägypten rasierten sich die Frauen aus ästhetischen Gründen die Scham. Ein haarloser Körper war das Schönheitsideal. Auf Grabmalereien können wir die Darstellungen von Sklavinnen bestaunen, die sich nur mit einem Perlengürtel bekleidet im Tanze wiegen. Kein Härchen ziert ihren Venushügel. Auf die Männer übte das damals (und so ist es bis heute geblieben) einen starken erotischen Reiz aus.


    Auch auf griechischen Vasenmalereien wurden Menschen meist nackt, und bis auf das Haupthaar, unbehaart dargestellt. Körperbehaarung, Schamhaar, ja selbst Bärte, galten bei den alten Griechen, zumindest in bestimmten Epochen, als barbarisch.


    Im antiken Rom wurde viel Wert auf Äußeres gelegt. Die berühmten, im großen Stil angelegten Badeanlagen waren Zentren der Körperpflege. Einige entfernten sich Bein- und Achselbeharung, Barthaare und es gab römische Frauen, die sich ihre Augenbrauen mit Pinzetten auszupften. Teilweise wurde auch die Schambehaarung epiliert. Die meisten Prostituierten entfernten ihre Schambehaarung, da sie so höhere Preise verlangen konnten. Somit ist klar, dass neben dem hygienischen Aspekt auch die sexuellen Vorlieben der Männer die Frauen dazu motivierten, sich im Intimbereich zu enthaaren.


    Auch Asiaten und Indianer, von der Natur sowieso nur mit einer geringen Genitalbehaarung ausgestattet, entfernten noch die letzten spärlichen Reste, weil das ihrem Schönheitsempfinden entsprach.


    Mit der Ausbreitung des Islam im Mittelalter wurde die Intimrasur in weiten Teilen Nordafrikas, des Mittleren Ostens und sogar Südeuropa eingeführt. In den Serails moslemischer Herrscher gab es speziell ausgebildete Eunuchen, die den Konkubinen jeden Tag den Körper, und vor allem den Schambereich rasierten."


  • mausbacher


    Ein wohlformuliertes und schönes Staement, sogar das Kokettieren mit der eigenen Jugend ist charmant. ;)


    @eti


    Danke! Sehr interessant. Da habe ich wieder etwas dazugelernt!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Na ja, in dem von eti verlinkten Artikel steht aber auch – Zitat:

    Bei der Rasur des Intimbereiches handelt es sich um eine mehr als tausendjährige Tradition aus dem Orient. Hier galt die Rasur als eine hygienische Maßnahme, denn im Schamhaar können Bakterien und Co., bei mangelnder Sauberkeit, ganz besonders gut gedeihen.


    Scham- und Achselhaare haben durchaus eine Funktion, sonst gäbe es sie nicht. Aber die Gesundheit ging damals vor, also griff man zum Messer oder Wachs. Heute dürfte Hygiene hierbei sicher keine Rolle mehr spielen, trotzdem wird entfernt und an diesen Haaren rumgemacht wie nie zuvor. Warum?


    Die Antwort darauf wussten schon die Prostituierten zur Römerzeit: Sie konnten höhere Preise erzielen, wenn sie enthaart waren. Auch die Pornoindustrie unserer Tage hat das erkannt: Während früher die Pornodarsteller allesamt Schamhaar trugen, ist ab den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts die haarlose Scham die Regel. Solche Pornos verkaufen sich eben besser.


    Da die Konsumenten der Pornos vor allem Männer waren und sind, zeigte dieses Verhalten ihre Präferenz für glatte Mösen eindeutig. Dass das keine Mode ist, beweist die Geschichte und ein einfacher Vergleich: Eine unbehaarte Vulva sieht - wie auch ein rasiertes Männergesicht - jünger aus. Deswegen rasieren sich Männer ihre Bärte und Frauen ihre Mösen.


    Denn jung war schon immer Trumpf bei der Auswahl der Sexual- und Ehepartner. Je jünger, desto besser, heißt die Devise durch die ganze Menschheitsgeschichte. Seit der Emanzipation der Frauen gilt das auch für diese – Madonna und Demi Moore sind nur Beispiele für einen Trend: Wenn frau sich leisten kann, nimmt sie sich einen jüngeren Mann. Früher gab es das nur bei (reichen) Männern.


    Ein rasiertes Gesicht oder eine rasierte Möse sind nicht wirklich jünger als unrasierte, aber man lässt sich gern blenden. Warum auch nicht, es kostet ja nicht die Welt, sondern nur ein paar Haare. :D



    PS: Habe zu spät gesehen, dass dies eine Kommentarthread zu einer Geschichte ist. Jetzt habe ich Geschichte gelesen: Sie ist eine Variation auf das Thema „Kosmetische Veränderungen am menschlichen Körper sind von übel.“ Ein Widerhall der Geschichte „Die neuen Schuhe“ des gleichen Autors. Scheint eine fixe Idee von ihm zu sein. Dagegen ist nicht zu sagen, aber wenn man eine Geschichte von ihm gelesen hat, hat man alle gelesen. Das gilt zumindest für mich.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

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  • Ich nehme an, dass die Schamhaare (weiblich und männlich) ein entwicklungsgeschichtliches Überbleibsel sind, aus der grauen Vorzeit, in welcher die Vertreter der Spezies Mensch noch ganz behaart und hüllenlos umherirrten. Insofern werden sie vermutlich im Laufe der kommenden Generationen allmählich völlig verschwinden. Die Asiaten sind uns da schon einen Zeitsprung voraus.

  • Zitat

    Original von eti
    Ich nehme an, dass die Schamhaare (weiblich und männlich) ein entwicklungsgeschichtliches Überbleibsel sind, aus der grauen Vorzeit, in welcher die Vertreter der Spezies Mensch noch ganz behaart und hüllenlos umherirrten. Insofern werden sie vermutlich im Laufe der kommenden Generationen allmählich völlig verschwinden. Die Asiaten sind uns da schon einen Zeitsprung voraus.


    Die Asiaten sind zwar weniger behaart, nicht jedoch an den Geschlechtsteilen. Alle Haare, die wir noch haben (Augenbrauen, Kopf-, Achsel- und Schamhaare), haben ganz sicher eine Funktion, sonst wären sie - wie die übrigen Körperhaare – in Lauf der Evolution verschwunden.


    Doch diese Diskussion hier zu führen, eti, bringt nichts – dafür ist Café Eros da. Wer du willst, können wir dort weiter diskutieren, zum Beispiel in einem schon bestehenden Threads zu diesem Thema.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Ich finde es ziemlich interssant, wie der Autor versucht, seine Geschichte aus immer neuen Blickwinkeln zu betrachten - wenn man noch etwas Tiefe reinbrächte, könnte man daraus eine interssante Antrophologie machen; so wirklen die Stories eher wie Notizen.


    Grade der Mittelteil ist sehr langatmig, obwohl der Anfang schon gut ist; das Konzept, die Stripperin exemplarisch zu nehmen, hat etwas.


    Und das Ende so offen zu lassen ist geil xD


    Allerdings waren ein paar Wiederholungen drin, und Schusselfehlerihen.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P