Das Modell ihrer Träume (Laura und Vanessa V)

  • Zum besseren Verständnis die Links zu allen Folgen von mir ergänzt - Nico S.:


    Laura und Vanessa


    I. Hinter der Badezimmertür


    II. Vanessas wichtiger Termin 
    [URL=http://schambereich.net/index.php?link=erotische_geschichte&text=3478&message=Eines%20Tages,%20in%20den%20Sommerferien%20%28Laura%20und%20Vaness]III. Eines Tages, in den Sommerferien[/URL]


    VI. Lauras 19. Geburtstag


    V. Das Modell ihrer Träume 
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    Es ist inzwischen fast müßig, der Autorin Anerkennendes über ihren Stil, Sprachgewandtheit, ihrem schreiberischen Talent zu offerieren.


    Hier finde ich keine Passage, keinen Satz, ja kein Wort, das ich beim Lesen missen möchte. Mir scheint, als hätte Kimberly eine unermessliche Phanatsie u/o einen zumindest selektiven autobiographischen Hintergrund.


    Ohne eigentlich wissen zu wollen, wie die Liebesgeschichte der beiden jungen Frauen ausgeht, erwarte ich fast sehnsüchtig, vielleicht mit etwas zeitlichem Abstand, deren Weiterführung. Bemerkenswert!

  • Im wirklichen Leben gibt es Begegnungen zwischen zwei Menschen, oder drei, die blitzartig das gegenseitige erotische Begehren auslösen, und aber, in anderen Fällen, alle Beteiligten, in der gleichen günstigen Situation, völlig kalt lassen.


    Was steuert das, sind es Hormone, Pheromone….


    Ähnlich kann es Geschichten ergehen. Der eine Leser springt sofort an, wartet sehnsüchtig auf eine Fortsetzung, den anderen lassen die, noch so plastisch und gut geschilderten, Bilder und Erlebnisse eigentlich völlig kalt.


    Kimberlys Story-Serie ist, finde ich, da ein gutes Beispiel. Wer vom Anfang her nicht hineinkommt in die Erotik der Protagonistinnen, bleibt für immer draussen, da können die Situationen noch so farbig und sinnlich und in steter Steigerung beschrieben sein.


    Wenn der entscheidende Kick am Anfang des Ganzen fehlt, dann baut sich im Leser nichts auf, bleibt der erotische Spannungspegel im gemässigten Bereich, sackt sogar von Fortsetzung zu Fortsetzung immer mehr ab .


    Und was ist dieser Kick?


    Hier frage ich die Mitleser.

  • Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen, für mich besteht der "Kick" in der Identifizierung des Lesers mit der eigentlichen Protagonistin, nämlich Laura als Ich-Erzählerin.


    Gleiches gilt für die Geschichte selbst; ich fühle mich verankert in die Geschehnisse, in die Rolle Lauras, in die realistischen Darstellungen der Autorin und nehme quasi teil, fast schon interaktiv, gleichwohl ich als Leser nichts beeinflussen kann. Ähnliches habe ich bem Lesen einer Story von PC erlebt, die leider hier nicht mehr nachlesbar ist.


    Ein jeder hat irgendwann mit solchen Gefühlen zu tun gehabt oder hätte damit zu tun haben können. Lässt man sich also auf die Story ein bzw. öffnet sich dieser, ist man mitten drin, mitten drin in der Gefühlswelt der beiden Frauen und will nicht mehr raus. So jedenfalls ist es mir ergangen.


    Wem die Story kalt lässt, ist dieses Eintauchen - vielleicht willentlich - nicht gelungen.

  • Guten Morgen, mausbacher....


    gesetz den Fall, Du sieht bei irgendeiner Gelegenheit ein weibliches Wesen, das Du spontan sehr begehrst. Das gibt es ja.


    Tauchst Du dann erst einmal in die Gefühlswelt des Objektes Deiner Begierde ein? Ich glaube nicht, tätest Du es denn, wäre der Funke Deiner Begierde sehr schnell erloschen.


    Es ist ja gerade das völlig Fremde und Andersartige, was Begierden in uns erweckt.


    Das völlige Verstehen des anderen Wesens bewirkt ein Einssein mit diesem.


    Da Du dann aber schon eins bist mit dem anderen Menschen, kannst Du ihn nicht mehr begehren, denn Du bist ja auch gleichzeitig das Mädchen Dir gegenüber.


    Daraus folgert, dass ein Verschmelzen mit Kimberlys Protagonistinnen zwar zu einem völligen und innigen Verstehen dieser liebenswerten Wesenheiten führt, aber das findet dann fernab jeglichen erotischen Gefühles statt, welchselbiges ja nur entstehen und blühen kann durch den Reiz des Anderartigen, nicht primär Verstandenen. Daher auch, gibt es ja Männlein und Weiblein. Der Menschheitskonstrukteur hat sich schon etwas dabei gedacht.


    Ergo, etwas Fremdheit gehört zu jeder guten, erfüllten Beziehung. Zwei Partner, die immer und überall völlig eins und ineinander verschmolzen sind, werden sich sehr bald miteinander langweilen. Der notwendige Kick fehlt.

  • Sag, eti, hast du meinen Kommentar eigentlich verstanden?


    Es ging mir um den "Kick" der Story.


    Wenn du mit mir über "Menschenkonstrukteure" oder Kennenlerngeschichten zwischen Mann und Frau oder gar der fehlenden "Polarisation" zwischen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften - Letzteres im übrigen lächerlich - diskutieren willst, ist das hier der falsche Thread. Das war's zu diesem Thema.

  • Tja, mausbacher, offenbar haben wir beide unsere Kommentare gegenseitig nicht verstanden. Mir ging es jedenfalls während meines ganzen letzten Textes ausschliesslich um Kimberleys Geschichten.

  • Zunächst natürlich vielen Dank an mausbacher für das Lob. :)


    Und weiter verstehe ich etis Anmerkungen einfach so, dass er persönlich mit einem weiblichen Ich-Erzähler nicht zurecht kommt.


    In eine Frau kann er sich nach eigenem Empfinden nicht hineinversetzen, da er als Leser aber all ihre Gedanken teilt, fehlt ihm auch der Reiz an ihr als "unbekanntem Wesen".


    Ich muss zugeben, ich teile dieses Problem - bei Geschichten mit männlichem Ich-Erzähler - nicht, und höre das auch zum ersten Mal, aber nun gut.


    Jeder hat seine eigenen Vorlieben, Interessen und Sichtweisen. ;)

  • Dieses Hineinversetzen-Können ist meiner Erfahrung und Ansicht nach teils Übungssache, teils eine Frage von Geschmack und Vorlieben. Für mich ist z.B. eine weibliche Ich-Erzählerin in der Regel sympathischer, jedenfalls wenn sie anschaulich und überzeugend dargestellt ist. Ich brauche auch keinen Mann in der Handlung, um mein Kopfkino in Gang zu bringen - im Gegenteil: Wenn ein Mann darin auftaucht, der aber ganz anders beschrieben ist oder handelt als ich an seiner Stelle, stört das eher, als zur Identifikation einzuladen. Wo ich gerade drüber nachdenke, habe ich bisher ganz, ganz selten Storys mit einer männlichen Zentralfigur geschrieben - Frauen liegen mir eben in jeder Hinsicht mehr ... ^^


    Nico S.

  • Die Debatte erinnert mich an Goethes Wahlverwandtschaften. Dort ist der Erzähler bekanntlich allwissend und kann sich in alle Personen perfekt hineinversetzen. ;)


    "Die Romanhandlung wird von einem allwissenden Erzähler vorgetragen, der das Geschehen ebenso wie die Gefühle und Gedanken der Personen wiedergibt und kommentiert. Er bedient sich dazu einer „Sprache von äußerster Präzision und Klarheit, die durch souveräne Überschau und Weltkenntnis gesichert zu sein scheint.“ Das Romangeschehen berichtet er aus einer Distanz, die ihn von den tragischen Verwicklungen und dem Leid der Personen unberührt bleiben lässt; er notiert seine Beobachtungen sachlich-nüchtern wie ein auf Erkenntnis bedachter Wissenschaftler."


    Karl Otto Conrady: Goethe – Leben und Werk, Zweiter Band: Summe des Lebens, S. 345.

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich glaube, Nico, das Hineinversetzenkönnen ist hauptsächlich eine Frage der Gene und der frühkindlichen Prägung. Ich weiss auch nicht, ob es gut ist, sich in alles und alle hinein versetzen zu können.


    Wenn ich zum Beispiel einen Menschen des anderen Geschlechtes begehre, erlischt dieses Begehren in dem Maaße, in dem ich mich in das Objekt meiner Begierde hinein versetze.


    Das kann man oft in langjährigen Ehen beobachten. Die Partner haben sich fast zu 100 Prozent ineinander hinein versetzt, jede Fremdheit, jedes Geheimnis glattgebügelt. So wird dann aus Liebe Freundschaft und aus Begehren ein gemeinsames Abendessen mit Kerzenbeleuchtung, während der Mann heimlich an eine Unerreichbare denkt, die er tagsüber kurz sah und spontan begehrte.


    Zu grosse Nähe ist der Tod der Begierde.

  • Lieber eti!


    Eigentlich bin ich meist Deiner Meinung, was viele grundsätzliche Dinge der Moral, Ethik und Sexualität betrifft.


    Wieso machst Du es mir nur so schwer, Dir einfach zustimmen zu können. Etwas mehr Gelassenheit und weniger Konfrontation wären mir so viel lieber!


    baer

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  • Guten Abend, baer.....


    wenn Du meinen Beitrag noch einmal liest, so wirst Du bemerken, dass er an Nico gerichtet war. Eine Konfrontation mit Dir lag doch gar nicht in der Luft.

  • Das Eintauchen, sprich die Hineinversetzung in diese Handlung ist, wie bereits treffend beschrieben, "teils Übungssache, teils eine Frage von Geschmack und Vorlieben", teils aber auch eine Frage des Wollens.


    So präferiere auch ich die weibliche Ich-Erzählerin und muss gestehen, eine rein männliche Liebesgeschichte hätte es bei mir ungleich schwerer. Wahrscheinlich würde ich mich gar sperren, mit Sicherheit aber dann, wäre diese nicht so gefühlvoll geschrieben wie die der Laura. Geschmack, Vorlieben und insbesondere der Wille würden fehlen - ich wäre voreingenommen! Ein solches Werk muss und würde ich nicht kommentieren, allenfalls mit Punkten bewerten, Objektivitätsfähigkeit vorausgesetzt.


    Insoweit auch mein Verständnis für die, die in Lauras Gedankenwelt weder eintauchen konnten noch wollten.


    Meine nicht gleichgeschlechtlichen Vorlieben orientieren sich primär an gut geschriebene, erotische Texte. Einen solchen fand ich hier vor.

  • Da hat sich mal wieder eine polarisierte Debatte entwickelt. Mausbachers erster Kommentar trifft meine Meinung auf den Punkt, mehr gibts dazu nciht zu sagen.
    Und wie ich schon kürzlich geschrieben habe: Wenn sich schwer tut, sich in die erotischen Interessen der Frau reinzuversetzen, so soll er doch in Laura einen Mann (z.B. sich selbst) sehen. Wo ist da das Problem?