Eines Tages, in den Sommerferien.

  • Diese Geschichte ist sehr gut geschrieben, mit viel Gefühl und Sinnlichkeit. Leider spricht sie in ihrer erotischen Ausstrahlung - meiner Ansicht nach - nur eine weibliche Zielgruppe an, zumal, wie ich meine, ja auch, die sehr ausgemalte, Schamsituation heute nur noch schwer nachzuempfinden ist.

  • [URL=http://schambereich.net/index.php?link=erotische_geschichte&text=3478&message=Eines%20Tages,%20in%20den%20Sommerferien%20%28Laura%20und%20Vaness]Hier erstmal der Link[/URL]


    Mich hat die Erotik dieser detailgenauen, langatmigen Story auch nicht wirklich erreicht. Zum Schluss schwillt der Verschämten beim Duschen vor der in ein Badetuch eingehüllten "angebeteten" Vanessa der Kitzler an, und später "knetet"sie mit Duschgel ihre Brüste.


    Natürlich kann ich als Mann nicht wirklich beurteilen, ob so eine Klitoris wie bei uns Männern so leicht anschwillt, aber das o. g. Kneten der Brüste beim Duschen halte ich in Anbetracht der Situation doch für ein wenig weit hergeholt. Aber egal.


    Dass, wie eti schreibt, heutzutage die hier "ausgemalte Schamsituation nur noch schwer nachzuempfinden ist", kann ich jedoch nicht bestätigen - ganz im Gegenteil.
    Lauras Scham hat mich angesprochen, und mir sind solche bzw. ähnliche Verhaltensweisen als DLRG-Ausbilder zwar nicht allgegenwärtig, aber durchaus geläufig.


    Die Geschichte liest sich leicht und man ist trotz m. E. fehlender bzw. mich nicht erreichter Erotik bestrebt, sie bis zum Schluss zu verschlingen. Keine lästigen Interpunktsfehler, die ein erneutes Nachlesen erzwingen! Keine geistreichen Zitate oder Passagen, mit denen sich der Verfasser/die Verfasserin profilieren möchte. So war selbst ich als literarischer Banause in der Lage, Außenstörungen während des Lesens einfach zu überhören.


    Für mich allemal eine gute Bewertung wert.

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von mausbacher ()

  • Zitat

    Original von mausbacher


    Die Geschichte liest sich leicht und man ist trotz m. E. fehlender bzw. mich nicht erreichter Erotik bestrebt, sie bis zum Schluss zu verschlingen. Keine lästigen Interpunktsfehler, die ein erneutes Nachlesen erzwingen! Keine geistreichen Zitate oder Passagen, mit denen sich der Verfasser/die Verfasserin profilieren möchte. So war selbst ich als literarischer Banause in der Lage, Außenstörungen während des Lesens einfach zu überhören.


    Für mich allemal eine gute Bewertung wert.


    Touché, mausbacher!


    Ceterum censeo: Diese Geschichte ist schön geschrieben und es macht Freude, sie zu lesen!

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Zunächst einmal bedanke ich mich natürlich für das überwiegende Lob für die Geschichte. :)


    Die geäußerten Kritikpunkte überraschen mich dabei, ganz ehrlich gesagt, jetzt auch nicht unbedingt. ;)


    Denn zu meinen bewusst entwickelten "Markenzeichen" als SB-Autorin gehören einige Merkmale der Handlung und des Stils meiner Geschichten, die selbstverständlich nicht jedermanns Fall sind.


    So z. B., dass diese sich ausschließlich um weibliche Figuren drehen, recht handlungsarm sind und sich in erster Linie im Kopf der Ich-Erzählerin abspielen, und ihr eher romantischer, oder auch bloß kitschig-klischeehafter, Grundton. Ich mag so was eben. :D


    Um noch kurz auf zwei konkrete Punkte einzugehen:


    Ja, der Kitzler schwillt bei sexueller Erregung tatsächlich an. Wie stark, wie schnell das passiert, welcher Ausgangsstimmung und auslösenden Reize es dazu bedarf, ist bei jeder Frau individuell verschieden.


    Und das "Kneten" der Brüste ist vielleicht eine missglückte Formulierung. Gemeint ist es hier eher im Sinne eines kräftigen, also druckvollen Einreibens des Busens mit Duschgel, unter Verwendung der ganzen Hände. ;)

  • Für mich ist das eine hervorragende Story - angenehm flüssig, lebendig, nachvollziehbar und einfühlsam, und last not least von erstklassiger Handwerksqualität.


    Die Erotik darin kommt in meinen Augen auch keineswegs zu kurz; sie liegt nur einfach auf einer etwas anderen Ebene, als dies in der Mehrzahl der Geschichten hier der Fall ist, nimmt keine konkreteren Formen an und schon gar nicht die Rolle der Zuträgerin für eine handfeste Wivola. Wer meine letzte Story - "Görtlers Christkind" - noch im Hinterkopf hat, wird verstehen, was ich meine: Auch hier knistert die Spannung des Ungeschehenen in der Luft - wenn man so will, auch eines gewissen Sich-Versagens, von Hemmungen, letztendlich unerklärter Wünsche oder Träume, wie man sie eben gerade in dem geschilderten Alter kennt und hat.


    Alles in allem ein großer Genuss! :D


    Nico S.

  • ENDLICH wieder eine dieser hocherotischen Fortsetzungen aus Kims Feder!


    Nico trifft es auf den Punkt, diese Erotik liegt auf einer anderen Ebene. Und genau das macht sie so besonders.


    Die Geschichte ist auch m.E. absolut nicht eine nur für Frauen geschriebene Geschichte! Es gibt tatsächlich Männer, die mehr Niveau suchen, als lecken, saugen und rein und raus in alle Körperöffnungen.


    Obwohl ich mir wünsche, dass nun irgendwann auch mal der Moment kommt, auf den Laura so brennend wartet und obwohl ich mir wünsche (eigentlich erwarte ich nichts anderes), dass auch dieser Moment und alles danach in eben dieser Wort- und Stilqualität und in dieser erotischen Spannung ge- bzw. beschrieben sein wird, so ist für mich auch diese Fortsetzung volle 10 Punkte wert.

  • Zitat Giorgio

    Zitat

    Nico trifft es auf den Punkt, diese Erotik liegt auf einer anderen Ebene. Und genau das macht sie so besonders. Die Geschichte ist auch m.E. absolut nicht eine nur für Frauen geschriebene Geschichte! Es gibt tatsächlich Männer, die mehr Niveau suchen, als lecken, saugen und rein und raus in alle Körperöffnungen.


    Ich stimme den ersten drei Sätzen völlig zu. Die Erotik in Kimberlys Geschichte liegt auf einer anderen Ebene und ist nicht nur für Frauen geschrieben. Den letzten Satz, also dass es allerdings auch Männer gibt, die mehr Niveau suchen etc., halte ich doch für einen recht unfairen Angriff an die User, die eine ander Art der Erotik bevorzugen!


    Erotik findet im Kopf statt, erreicht einen oder nicht. Unabhängig vom Niveau des Lesers werden die Weichen des erotischen Empfindens schon in der Kindheit gestellt, und man kann sich der Gedanken nicht erwehren. Wenn es hier Leute gibt, die gerne die Rein-Raus-Spiele beschreiben u./o. lesen, wird das schon seinen Grund haben. Aber nur, weil man eine andere Art von Erotik bevorzugt, heißt das nicht, dass man niveaulose Texte sucht.


    Mir hat die Geschichte ebenso wie "Görtlers Christkind" sehr gut gefallen und entsprechend fiel auch meine Bewertung (8 u. 9) aus. Trotzdem fand ich aufgrund meiner erotischen Fantasien keinen direkten Zugang. Gleichwohl aber bevorzuge ich niveaureiche Storys, die nichts mit Rein-Raus-Spiele zu tun haben - bspw. Bewares "Akterotik" (10 Pnukte). Wäre ich in einem anderen, nicht erotischen Forum, würden 10 Punkte sowohl für Nicos als auch für Kimberlys Story nicht ausreichen.


    Ich suche hier auch Niveau, aber auch Erotisierendes, und ich möchte auch weiterhin Werke wie o. g. lesen.


    Aber vielleicht habe ich den letzten Satz des Zitats auch einfach nicht richtig gedeutet, und wir sind einer Meinung - was ich durchaus nicht für ausgeschlossen halte.


    mausbacher

  • Schon rein biologisch, ist ein Mann keine Frau, und wir sollten dankbar sein für diese Polarität. Daraus ergibt sich aber, dass eine weibliche Erotik unterschieden ist von ihrem männlichen Gegenüber.


    Also kann man nun logisch schlussfolgern, dass, damit die vitale erotische Spannung da ist und erhalten bleibt, die männlichen Sexual-Fantasien anders gestrickt sind und sein müssen, wie die weiblichen.


    Da nun aber in dieser Story die weiblichen Vorstellungen von Erotik dominieren, kann sie, meiner Meinung nach, Männer nur peripher erregen. Selbst, wenn diese, - wie meine Vorredner und ich, - die hohe, fast dichterische, Qualität erkennen und würdigen.

  • Diese allzu einfache Sichtweise negiert nun allerdings rund 60 Jahre Sexual- und Verhaltensforschung seit Kinsey, u.a. die zu den sogenannten Geschlechterrollen, englisch "gender", wofür es im Deutschen leider keinen adäquaten Ausdruck gibt.


    Gewiss werden sich eine überwiegende Mehrheit aller Männer bzw. Frauen meist relativ deutlich an bestimmten, generell unterscheidbaren Rollenmustern orientieren, doch im individuellen Fall sagt die Biologie absolut nichts über die erotische Ansprechbarkeit, Vorlieben etc. aus. Jede Rolle und jedes Empfindungs- und Erregungsmuster kann von Männern wie Frauen gleichermaßen ausgefüllt werden und wird es auch, selbst wenn heterosexuelle Männer, die sich am liebsten von ihrer Freundin anal mit einem Dildo durchficken lassen, vermutlich extrem selten sind - aber wie gesagt, ausgeschlossen ist es nicht.


    Ich werde auch von Frauen immer wieder sehr positiv auf meine Texte angesprochen, und ich habe schon wirklich heiße Texte von weiblichen Autoren gelesen, die mich alles andere als nur peripher erregt haben.


    Das alles kann jeder für sich selbst sehen und halten, wie er oder sie will, aber eine Verallgemeinerung ist in diesem Zusammenhang wirklich zu kurz gegriffen. Ich freue mich jedenfalls regelmäßig über die Beiträge (vermutlich tatsächlich) weiblicher Autorinnen hier im SB und kann an ihnen nichts allzu Weibliches und damit für mich Unerotisches feststellen.


    Nico S.

  • Ich vermute, dass wir uns darin einig sind, dass sich erotische Spannung nur aus einer Polarität heraus aufbauen kann. Zwei (elektrische) Pluspole ergeben eben null Volt.


    Ebenso ergeht es - mir - als Mann, wenn ich Geschichten lese über zwei weibliche Wesen zusammen. Das sind - für mich - zwei Plus oder Minus Pole, also - erotisch - null Spannung.


    Und ich finde, diese, Nico zu einfache, Sichtweise lebensnotwendig. Alles andere führt, meiner Meinung nach, in die modische Ödnis des Sowohl als Auch, - ach ja, ich bin ein Mann, aber ich kann auch anders ... denken, oder mich sexuell betätigen.


    Ganz arg wird das für mich, wenn ich an die homosexuellen Aktivitäten auf diesem Gebiet denke.


    Darüber will ich lieber nichts weiter aufschreiben.

  • Na da habe ich wohl ein Grundsatzthema eröffnet.


    Ja, mausbacher, ich habe mich vermutlich so (zu) knapp ausgedrückt, dass der letzte Satz des Zitats falsch gedeutet werden könnte.


    Natürlich bin auch ich als Mann für rein - raus, saugen, lecken usw Geschichten empfänglich und halte sie nicht per se für niveaulos. Das entscheidende hinsichtlich Niveau ist für mich die schriftstellerische Verpackung in eine wirkliche Handlung, die Wortwahl und der Aufbau einer erotischen Spannung. Geschichten, in denen ab dem dritten Satz schon gevögelt und mehr wird sind für mich ebenso unerotisch wie Pornofilme in denen nur unentwegt solche Akte ablaufen. Ob man diese dann niveaulos oder sonstwie bezeichnet, ist mir eigentlich ziemlich egal.


    In der aktuellen Geschichte kann ich mir im Kopfkino durchaus einen Mann (z.B. mich selbst) anstelle von Laura und dem voyeuristischen Verlangen endlich eine ganz bestimmte Frau, die ich besonders erregend finde, nackt zu sehen, vorstellen. Insofern muss man also nicht Frau sein, um die Geschichte erregend zu finden.

  • Zitat

    Original von eti
    Ich vermute, dass wir uns darin einig sind, dass sich erotische Spannung nur aus einer Polarität heraus aufbauen kann. Zwei (elektrische) Pluspole ergeben eben null Volt.


    Darin sind wir uns in keiner Weise einig. Alles andere ist Geschmackssache, ja. :]


    Nico S.

  • Mann und Frau eine bedeutungsvolle Polarität,


    Auszug aus "Vom Ursinn der Geschlechter" von Erwin Reisner, Lettner-Verlag Berlin


    "Der Mensch bildet also in seiner Zweigeschlechtlichkeit das Gegenüber von Gott und Welt ab. Seine Männlichkeit ist sein eigene, dem Charakter des göttlichen Logos entsprechende Weltzugewandtheit, seine Weiblichkeit die der kreatürlichen Antwort darauf entsprechende Gottzugewandtheit, bzw. unmittelbare Logoszugewandtheit. Nur sofern er in seiner Männlichkeit sich als Diener und Willensvollstrecker des Logos und in seiner Weiblichkeit als dem Logos antwortender Eros versteht, verhält und bewährt, vollendet er sich seiner Bestimmung gemäß, und vollendet sich in ihm und durch ihn die ganze Schöpfung." (S.27)

  • Männlichkeit (Logos) und Weiblichkeit (Eros) finden sich dem Text nach beide im Menschen, also in Mann wie Frau, gleichermaßen. Is ja auch nix Neues, nech?


    Hier allerdings von "Polarität" zu sprechen, ist einfach ein nettes, billiges Wortspiel, schlimmstenfalls primitiver Determinismus. Schlichte Gemüter orientieren sich ja immer gerne an Plus/Minus, Gut/Böse, Gott/Welt, rechts/links und ähnlichen hübschen Begriffspaaren. Das sagt zwar viel über die schwache Fähigkeit des Menschen zur Bestimmung komplexer Begriffe aus, aber absolut nichts über die Wirklichkeit jenseits solcher sprachlicher Versimplifizierungen.


    Nico S.

  • Natürlich freue ich mich, dass meine Geschichte(n) hier eine so lebhafte Diskussion anstoßen. ;)


    Und als Autorin möchte ich dazu, ohne irgendeine weitere Diskussion abwürgen oder unterbinden zu wollen, nur folgendes sagen:


    Meine "Laura und Vanessa"-Serie ist für jeden Leser geschrieben, dem sie gefällt, und der Freude an ihr hat. Ohne Ansehen etwa seines Geschlechts, oder seiner sexuellen Orientierung.


    Auch für ausschließlich heterosexuelle Frauen, oder ausschließlich homosexuelle Männer, wenn sie sie eben mögen. Obwohl diese Gruppen auf Schambereich nun extrem unterrepräsentiert bis abwesend sein dürften.


    Giorgo hat sehr gut erfasst, wie man auch ohne direkten Bezug zur lesbischen Erotik einfach Gefallen an den von mir in meinen Geschichten geschilderten Situationen finden kann. Für alle, die dafür offen sind, sind meine Geschichten geschrieben.


    Besonders erwähnen möchte ich aber noch folgendes, bzw. auf folgende Umstände hinweisen:


    Meine Geschichten um Laura und Vanessa sind, wie gesagt, für jeden Leser geschrieben, der diese Geschichten eben mag.


    Aber es sind ja nicht nur erotische Geschichten um einfach irgendzwei Frauen!


    Meine beiden Hauptfiguren Laura und Vanessa sind zudem erstens noch sehr jung - nämlich gerade einmal 18 Jahre alt -, und zweitens auch beide deutlich als hellhäutige Europäerinnen identifizierbar!


    Das mag mancher jetzt für von nachrangiger Bedeutung bis unbedeutend befinden, gebietet es die politische Korrelktheit doch, ethnische Unterschiede mit aller Macht auszublenden, und spielt das Alter eines Menschen in diesem Kontext gar keine Rolle.


    Aber letztlich prägen diese persönlichen Umstände einen Menschen ebenso sehr wie sein Geschlecht.


    Die Menschheit zerfällt nicht nur in zwei Gruppen, Männer und Frauen. Sie zerfällt demographisch schon in eine ganze Reihe Gruppen, und schließlich eben in Individuen. Auch wenn die Lehre der politischen Korrektheit das anders sieht.


    Und meine Geschichten richten sich eben an alle Menschen, denen sie gefallen.


    Hauptfiguren sind zwei junge, mitteleuropäische Frauen.


    Aber eingeladen, nachzuempfinden, was sie erleben, und sich dabei in sie einzufühlen, ist jeder Mensch, der das kann.


    Egal welchen Geschlechts, wie alt, oder welcher sexuellen Orientierung er ist, und welcher ethnischen Gruppe er angehört, oder zu Angehörigen welcher ethnischen Gruppe, Menschen welchen Geschlechts und Alters er sich sexuell hingezogen fühlt.


    Denn letztlich wichtig sind eben die beschriebenen Situationen und mit ihnen verbundenen erotischen Gefühle - nicht die handelnden Personen.

  • Im Rahmen eines seelischen Prozesses, den Jung als Individuationsprozeß bezeichnet hat, stellt sich dem einzelnen nämlich die Aufgabe, dem gegengeschlechtlichen Anteil seiner eigenen Psyche zu begegnen und diesen bewußt zu machen. Als terminus technicus verwendet Jung hier für den gegengeschlechtlichen Anteil in der weiblichen Psyche den Begriff des Animus, für den gegengeschlechtlichen Anteil in der männlichen Psyche den Begriff der Anima. Synonym mit den Begriffen Animus und Anima gebraucht Jung auch oft die Begriffe Logos und Eros, wobei beim Mann der Eros, die Beziehungsfunktion, in der Regel weniger entwickelt ist als der Logos, bei der Frau das Bewußtsein mehr durch das Verbindende des Eros charakterisiert ist als durch das Unterscheidende des Logos.


    "Natürlich habe ich den Ausdruck Eros nicht erfunden. Ich fand ihn bei Plato. Doch hätte ich ihn nie aufgegriffen, wenn die Beobachtung psychischer Vorgänge mir nicht gezeigt hätte, in welchem Sinn die platonische Vorstellung angewendet werden müsse. (...) Als ausgesprochener Empiriker gebrauche ich einen philosophischen Begriff nie um seiner selbst willen. Eros war für mich ein Wort, das etwas Reales und Beobachtbares bedeutet, aber sonst nichts. Als ich versuchte, den Grundzug männlicher Einstellung zu formulieren, fiel mir der Begriff Logos als passende Bezeichnung für die beobachteten Fakten ein. Und beidem Versuch, die Grundeinstellung der Frau zu umschreiben, kam ich auf das Wort Eros. Natürlich besitzt Logos als geistiges Element die Eigenschaft des Diskriminierens, wichtigste Grundlage jedes verstandesmäßigen Urteils. Eros ist seinerseits ein Beziehungsprinzip, und da ich einen Ausdruck für Bezogenheit suchte, bot sich natürlicherweise das Wort Eros an. Diesen Ausdruck habe ich von niemandem übernommen. Er entstammt meinem Vokabular und ich erklärte in unendlich vielen Worten, was ich darunter verstand, nämlich ein Prinzip der Bezogenheit." (C. G. Jung)


    nach: Thomas Arzt, Wege zu einer zeitgemäßen Naturphilosophie


    nachlesbar unter:

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Guten Abend, Kimberly......


    ich darf Dich zitieren: "Denn letztlich wichtig sind eben die beschriebenen Situationen und mit ihnen verbundenen erotischen Gefühle - nicht die handelnden Personen."


    Mir, in meiner Einfalt, geht es nun so, ich kann Situationen und, mit diesen verbundene, erotische Gefühle, nicht in nuce, also ohne Menschen wahrnehmen oder nachempfinden.


    Und die Menschen bestehen für mich nun mal aus Männlein und Weiblein, und nicht aus iegendwelchen altgriechischen Mischwesen.


    Ich unterscheide da ganz deutlich. Lach. Das heisst, die von Dir beschriebenen Situationen und Gefühle sind für mich direkt verbunden mit den Protagonisten, die sie erleben und haben.


    Da diese handelnden Menschen aber bei Dir immer weiblichen Geschlechtes sind und ich eben zufällig ein Mann, fällt es mir schwer, diese Gefühle und Situationen einfach so an sich zu erleben und zu haben.


    Das gelingt mir nicht. Ich sehe davor immer diese zwei Frauen, die völlig in ihrer eigenen Welt existieren.


    Mich speziell lassen sie da nicht hinein, schon deshalb nicht, weil ich in ihrer Welt keinen Nagel finde, an dem ich nun wiederum meine Gefühle aufhängen könnte.


    Das in etwa Gleiche, auf einem anderen Level, erlebe ich beim Anschauen von Videos, in denen nur Frauen miteinander erotisch verkehren. Ich warte dann immer, ob nicht doch noch ein Mann auftaucht, damit ich durch ihn mitempfinden kann.

  • Darauf kann ich nun nicht in deiner gedanklichen und emotionalen Welt erwidern, da mir wiederum der Zugang zu dieser fehlt.


    Ich habe mein Gefühl für meine Weiblichkeit, wie auch meine Homosexualität, bereits in Kindertagen entdeckt, und in der Pubertät eigentlich nur noch verstanden und einzuordnen gelernt. Auch wenn das heutzutage gerade politisch nicht korrekt ist, sage ich es trotzdem so offen, wie ich es erlebt habe.


    Ich respektiere natürlich dein Denken und Empfinden, teile es aber nicht.


    Vielmehr könnte ich persönlich auch ohne Probleme in eine homoerotische Erzählung über die Gefühle eines Mannes für einen anderen Mann eintauchen. Oder eines Mannes für eine Frau, oder einer Frau für einen Mann.


    Denn ich empfinde es so, dass sexuelle Empathie nicht notwendigerweise an der Grenze des eigenen Geschlechts und/oder der eigenen sexuellen Orientierung endet.


    Wenn es dir da anders geht, ist das völlig in Ordnung - du bist eben der Mensch, der du bist. Nur mir geht anders.