Zweifellos ist diese Geschichte eine von den besseren. Sie ist handwerklich sehr ordentlich gemacht, gut lesbar formatiert und mit wenigen Rechtschreibfehlern. Die Erzählweise ist flüssig und lebendig, und die Grundidee durchaus reizvoll.
Mehr ist sie aber leider nicht. Denn für mehr fehlt in der Story einfach der Pfiff: Geradlinig und vorhersehbar wird Angie aus ihren Klamotten gepellt und vom Chef "versorgt".
Erfreulich ist dabei noch, dass die Popperei zumindest nicht zu viel Raum einnimmt, sondern die diversen Peinlichkeiten der ärztlichen Untersuchung deutlich im Mittelpunkt stehen. Doch bei so viel erkennbarer, schreiberischer Qualität hätte ich mir auch etwas mehr erzählerische Raffinesse gewünscht - ein paar unvorhergesehene Wendungen, ungewöhnlichere Figuren etc. So wie es dasteht, wirkt es gezwungen, streckenweise auch zu umständlich, um wirklich Freude zu machen.
Mein Fazit: Ein guter Versuch, aber da ist vor allem im Erzählerischen noch viel Luft nach oben!
Nico S.