Konjunkturprogramm

  • Konjunkturprogramm


    Sehr gute Idee und auch bis fast zum Ende wunderbar umgesetzt.
    Schön langsam und zielstrebig aufgebaute Spannung.
    Eigentlich eine herrlich anregende Geschichte. Sogar sehr glaubwürdig.
    Schade, dass sie leider am Schluss so flach abgesackt ist. Was sollte der krampfig eingebaute Spagat und das immer wieder an- und ausziehen. Das ließ leider dann keine Steigerung mehr zu, sondern nur noch Wiederholungen. Schade
    Die Sache mit den beiden Schwulen hätte nur dann einen Knalleffekt gehabt, wenn die Tina ein Transvestit gewesen wäre, die/der immer noch ihren Penis vorzuweisen gehabt hätte. Dann hätte sie/er bei allen punkten können. Warum eigentlich nicht ganz nackt am Ende?
    Das hatte ich eigentlich erwartet. Frauen dürfen das nämlich

  • Hallo Grünspan,


    ich möchte auf Deine Kritik mit Fragen antworten...


    Unterstreicht der Spagat nicht die Leichtigkeit, mit der Tina ihr Bedienkonzept umsetzt? Lässt der Hinweis, dass der Slip etwas verrutscht ist, nicht zusätzlich dem Leser die Möglichkeit, sich in seinem Kopf auszumalen, wie sehr der Slip wohl verrutscht sein mag, ohne ihm an dieser Stelle alles "vorzukauen"?


    Warum das ständige an- und ausziehen? Wäre es sonst nicht eine normale Oben-Ohne-Bar bzw. Nacktbar geworden? Wären die Gäste und die Situation nicht ganz anders gewesen? Hätte die Wirtin es zugelassen, dass aus Ihrer Kneipe eine Nacktbar wird? Hätte das Konzept einer Nacktbar zu der jugendlichen Leichtigkeit von Tina gepasst oder hätte sie dafür nicht eher ein provozierender Vamp sein müssen? Hätte ein provozierender Vamp die Fürsorglichkeit der Wirtin hervorgerufen?


    Hätte der von Dir erwähnte Transvestiten-Knalleffekt in der Mitte der Geschichte nicht dazu geführt, dass die Erotik bei vielen Lesern am Ende gewesen wäre? Als überraschendes Ende wäre es sicherlich möglich gewesen, doch muss jede Geschichte einen "schockierenden" Knalleffekt haben?


    Und warum nicht ganz nackt am Ende, obwohl Frauen das dürfen? Gehört zur Erotik immer die Nacktheit? Müssen Frauen zum Schluss immer vollständig nackt sein? Hätte die Wirtin es zugelassen, dass Tina in ihrer Kneipe nackt bedient? Fühlt sie sich nicht auch ein wenig als Beschützerin von Tina? Hat sie nicht schon moralische Bedenken bzgl. der Halb-Nacktheit von Tina?


    Ist die Geschichte denn wirklich schon am Ende? Hier im Schambereich sicherlich, doch könnte die Geschichte in den Köpfen der Leser weitergesponnen werden. Was ist, wenn den Gästen diese Bedienvarianten nicht mehr ausreichen? Wird Tina weitergehen? Und wenn ja, wie weit wird sie gehen? Diese Fantasie möchte ich dem Leser überlassen.


    Nun Grünspan, jetzt weisst Du, welche Fragen und Gedanken mich beim Schreiben der Geschichte beschäftigt haben und mich die Geschichte so haben schreiben lassen, wie sie geworden ist.


    Grüße
    Joda

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
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  • Hallo Joda,


    Da hatte ich wohl nicht beachtet, dass die Wirtin die eigentliche Hauptperson ist.
    Eigentlich eröffne ich ja die Threads zu neuen Geschichten hier nur deshalb, damit nicht immer so langes Schweigen herrscht und manche Geschichten sogar ganz untergehen im Rutsch der neu hinzu gekommenen.
    Wenn man selber schreibt, sollte man sich ja mit dem Kritisieren zurückhalten. Ich finde aber, dass man doch schon seine Meinung sagen sollte.

  • Hallo Grünspan,


    so war das ja gar nicht gemeint. Ich wollte Dir nur darlegen, warum ich die Geschichte so geschrieben habe, wie ich sie geschrieben habe. Ziel war, dass Du meine Hintergedanken und Schlüsse nachvollziehen kannst. Deine Anregungen sind deswegen ja nicht schlecht, sie hätten lediglich eine andere Geschichte erzählt, eine Geschichte, der ich in meiner Gedankenwelt nicht nahe genug war.


    Ich begrüße es auch, dass Du so fleissig hier im Forum schreibst. Dass Du selber schreibst ist dabei völlig okay und genau deshalb hatte ich meine Antwort so gewählt. Ich gehe davon aus, dass Du Dir in Deinen Geschichten ähnliche Gedanken machst, wie Du die Personen entwickeln möchtest und was Du mit den Geschichten aussagen willst.


    Sorry, dass das offensichtlich falsch rüber gekommen ist und bleibe bitte weiter so aktiv im Forum. Mir fehlt leider die Zeit, mich intensiver einzubringen.


    Gruß
    Joda

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    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von joda36 ()

  • Zitat

    Joda36 schrieb: ...Ich gehe davon aus, dass Du Dir in Deinen Geschichten ähnliche Gedanken machst, wie Du die Personen entwickeln möchtest und was Du mit den Geschichten aussagen willst.


    Das kann ich leider so nicht ganz sagen.
    Entweder, meine "Darsteller" sind schon lange existent, haben ihr Leben bisher gelebt und ich erzähle nur Episoden, die ich dann ein klein wenig verdichte und ausschmücke, oder ich erfinde Personen, denen ich dann einen bestimmten Charakter gebe und sie einfach in eine Situation hinein stelle, so, wie sie eben sind. Dann bin ich allerdings meistens selbst überrascht, was sie so erleben. Deshalb kriege ich ja dann auch meistens gleich so eine Art "Schreibdurchfall" und meine Geschichten entwickeln sich beim Schreiben ganz von selbst. Das hat den Vorteil, dass ich nicht lange überlegen muss und schon gar nicht planen. Dafür macht es auch noch ziemlich viel Spaß, weil während des Schreibens immer schon die Gedanken für die nächste Geschichte entstehen. Während ich die eine Geschichte fertig geschrieben habe, steht schon die Ausgangssituation für die nächste im Kopf. Das ist übrigens auch dann so, wenn ich zum Beispiel deine und andere gute Geschichten lese. Als ich deine Geschichte am Anfang gelesen habe, dachte ich mir schon aus, wie das bei mir jetzt weiter gegangen wäre. Daraus resultiert wahrscheinlich auch meine Meinung zu deinem Schluss. ich hatte da eben etwas anderes erwartet. Auf jeden Fall hat es mir geholfen und dir hoffentlich auch. Für das nächste Projekt.
    Grüße
    Gruenspan

  • Tolle Idee, schöne Geschichte. Ich bin hin und her gerissen, ob in dieser Geschichte nicht noch mehr möglich gewesen wäre und die Gäste nicht noch das Eine oder Andere zur Handlung hätten beitragen können, oder ob es so wie es geschrieben wurde nicht doch besser ist, weil es eben realistischer wirkt.
    Die Gefahr, dass mit steigendem Alkoholkonsum die Lage außer Kontrolle geraten könnte, ist sicher gegeben und all die, die anfangs eben doch etwas zurückhaltend waren und nicht wussten, wie sie sich verhalten sollen, hätten sich wandeln können - wie wäre das wohl weiter gegangen...?
    Nein, die Story ist so wie sie ist gut und hat jeden Punkt verdient.


    Viele Grüße Lenny

  • Hi zusammen,


    ich komme erst jetzt dazu zu schreiben, weil der Dienst z.Zt. meine Aufenthalte vor dem PC ziemlich einschränkt, aber ...


    ... lieber spät als nie!


    Ich finde die Geschichte klasse und auf jeden Fall ausbaufähig (Fortsetzung?).


    Die Wirtin hat echt ein riesen Glück mit ihrer Tina. Jetzt wäre es aber gemein, den weiteren Lauf der Phantasie zu überlassen. Tina ist doch noch nicht "durch". Was ist ihr Geheimnis? Vielleicht wäre es eine Möglichkeit den nächsten Teil aus ihrer Sicht zu erzählen. Was ist ihre Intention?


    Bitte nicht aufhören - Weiterschreiben!


    Simon

  • Hi Nico, Lenny und Simon,


    vielen Dank für das Lob. Sowas lese ich gerne :D


    simon : Zumindest vorerst wird es keine Fortsetzung dieser Geschichte geben. (Obwohl ich schon etliche Szenen als Fortsetzung in meinem Kopf durchgespielt habe) Ich arbeite gerade an einer ganz anderen Geschichte, von der ich aber noch nicht weiß, ob ich sie überhaupt veröffentlichen werde. Diese Geschichte benötigt noch Zeit zum Entwickeln und ausbauen.


    Es grüßt Euch
    Der Joda

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
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  • Hi joda36,


    SCHADE! Zum einen, weil du, trotz Fortsetzungsgedanken und Ideen nicht weiterschreiben möchtest, und zum anderen, weil du deine jetzt entwickelte Geschichte nicht veröffentlichen möchtest.


    Überleg es dir doch bitte nochmal.


    Wir würden uns freuen, wieder von dir lesen zu dürfen!


    Simon

  • Dass ich jetzt keine Fortsetzung schreibe, heisst nicht, dass ich nie eine Fortsetzung schreiben werde.


    Die andere Geschichte ist noch nicht soweit. Ich bin gerade auf Seite zwei an einem wichtigen Wendepunkt der Geschichte. Wenn die Geschichte fertig ist, werde ich mir die Frage stellen, ob ich mich traue das Thema einzustellen. Es könnte sehr gemischte Reaktionen hervorrufen. Aber erst einmal sehen, was die Zeit so bringt. Vielleicht kommt ja auch das raus, was ich mir vorgestellt habe. Doch bis dahin müsst ihr euch noch gedulden.

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
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  • ok, wir haben Geduld, aber nicht so lange, bitte!


    Was die zweite Geschichte betrifft, stell sie ein und freu dich an den Reaktionen. Falls sie gar nicht geht, wird Nico sie auf deinen Wunsch bestimmt auch wieder löschen.


    Simon

  • Zitat

    Original von joda36Wenn die Geschichte fertig ist, werde ich mir die Frage stellen, ob ich mich traue das Thema einzustellen. Es könnte sehr gemischte Reaktionen hervorrufen.


    Über die Reaktionen der Leser habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich schreibe und veröffentliche, was ich für richtig halte – zumindest hier bzw. in ähnlichen Foren.


    Anders wäre es gewesen, wenn ich meinen Klarnamen benutzen müsste - da könnte es schon passieren, dass man in seiner privaten oder beruflichen Umgebung mit Sanktionen bedacht würde, wenn man Geschichten mit Handlung außerhalb der anerkannten moralischen Normen veröffentlichte.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • @ Erpan: Genau so halte ich es auch. Ich sehe nur dann davon ab eine Geschichte hier zu posten, wenn sie dem Thema der Seite oder dem Qualitätsanspruch der Leser meiner Meinung nach gar nicht genügt.
    Ob die Geschichte für den einen oder anderen moralisch anstoßend sein könnte, ist für mich kein Maßstab. Leider komme ich z.Zt. selten dazu zu schreiben. Umso mehr freue ich mich jedes Mal, wenn wieder etwas neues hier bei SB auftaucht.


    Simon

  • Wenn ich eine Geschichte schreibe, die für mich selber in einem moralischen Grenzbereich ist, mache ich mir Gedanken darüber, ob ich meine Sicht der Dinge in dem Text richtig dargestellt habe oder ob ich dort unbeabsichtigt mißverständlich war und vielleicht Gefühle "Betroffener" verletze. Es geht mir dabei um die Stimmigkeit, sprich die Übereinstimmung der Protagonisten mit ihren Gefühlen und der jeweiligen Situation und nicht zuletzt auch mit meinen eigenen Werten.


    Ich habe absolut nichts gegen kritische Stimmen zu meinen Geschichten, sondern wünsche mir diese sogar. Das gilt sowohl für die formalen, stilistischen als auch für die inhaltlichen Aspekte der Geschichten. Und bei einigen Geschichten ist es für mich das Größte, wenn sie zum Nachdenken angeregt haben, aber das gilt längst nicht für alle Geschichten. Meine Geschichte "Die letzte Woche" habe ich z.B. einfach so geschrieben ohne große Erwartungen und Hintergedanken.


    Grüße
    Joda

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
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