• Tja, ich weiss nicht so recht. Das Ganze ist eigentlich eine typische Massenvergewaltigung, wo die Frau sich zum Selbstschutz noch einredet, es würde ihr gefallen.


    Mit dem friedlichen Ende und der Aussage ´Es gab da ja diese Gerüchte über Kolleginnen, die sich nachts zu den Häftlingen in die Zellen schlichen.´ könnte man den Schluss ziehen, dass dies alles ein Rollenspiel war.


    Ein wenig unwohl fühle ich mich allerdings schon, dass mir die Geschichte gefallen hat. Die Grammatik ist jedenfalls korrekt, nicht immer selbstverständlich hier - musste auch einmal erwähnt werden.

  • Mir geht es ganz ähnlich wie ichwillsehen. Geschrieben ist die Story recht gut ... vielleicht sogar zu gut, wenn man bedenkt, was da geschildert wird ... aber abgesehen von der extrem unwahrscheinlichen Ausgangssituation (1 weibliche Aufseherin allein, die Zellentür gerade an dem Tag unverschlossen, als sie mehr oder weniger halb bekleidet allein ihre Runde dreht etc. ...) kann ich vor allem dem raschen Einverständnis der Frau nicht so recht folgen.


    Vielleicht liegt es ja zum Teil auch daran, dass Gefängnisstorys gleich welchen Genres mich sowieso meist entweder langweilen oder abstoßen. Und ich will nicht einmal grundsätzlich abstreiten, dass manche Frauen sogar selbst von Situationen wie der geschilderten träumen. Doch mein Traum ist es definitiv nicht. Ich finde darin weder unter den Handelnden eine Identifikationsfigur noch könnte ich mir vorstellen, der Sache auch nur als Zuschauer mit Genuss beizuwohnen.


    Nico S.

  • Dass ich hiermit anecke, war mir wohl bewußt :) und durchaus gewollt.


    Wahrscheinlich kommt nicht alles so beim Leser an, wie von mir beabsichtigt.
    Also, es sollte so gelesen werden:
    Die Wärterin hat bei ihrer ersten Kontroll-Runde die Zelle selbst aufgeschlosse, der kleine Überfall gehört zum Spiel dazu. Auch die Kleidung! Geht sie in Uniform, ist das Risiko, das was rauskommen könnte ja viel zu groß, wenn die kaputt geht.
    Sie äußert sich beim Abschied von den Häftlingen auch entsprechend, als diese sie einladen, doch mal wieder reinzuschauen. Sie lassen sie ja auch ziehen und sich ohne Probleme wieder einschließen.


    Eigentlich ist sie immer Herrin der Lage, sie will das so, sie braucht das genau so. Sie wird streng genommen nicht vergewaltigt, sie steht drauf. Sie weiß von vorn herein, dass es hart zur Sache gehen wird.


    Sie macht das nicht zum ersten Mal. Die Insassen wissen Bescheid. (Soll zwischen den Zeilen zum Ausdruck kommen, ist es scheinbar aber nicht.) Es ist wie Lotto 1 aus 56.


    Nebenbei:
    In letzter Zeit bekommen hier die sonderbarsten Geschichten hohe Punktzahlen, die mir persönlich nicht alle besonders gefallen. Santa Fu war darum auch als Provokation gedacht: Mal schauen, was jetzt passiert !?
    Im Forum nicht sonderlich viel, aber das stört mich mittlerweile auch nicht mehr so.


    Kommt alle gut ins neue Jahr.
    Baer


    PS: Über eine etwas regere Diskussion würde ich mich freuen.

  • Fass das jetzt nicht als Angriff auf, Baer, aber dadurch, dass du hier im Forum, oder auch am Ende der Geschichte mittels Andeutungen, die Sache umdeklarierst, ändert sich nichts an der Tatsache, dass das geschilderte selbst eine einwandfreie Massenvergewaltigung ist.
    Die Frau in deiner Story mag ja Bescheid wissen - der Leser tut es (von dir ja auch so beabsichtigt) nicht!
    Dadurch wird dem Leser eine Vergewaltigung serviert.


    Dass du scheinbar eine Art Vorliebe für dieses Spiel hast, schimmerte schon bei Karim durch, der seine Inszenierung allerdings tatsächlich ohne ihr Wissen durchgezogen hatte.
    Bei Marie kam es auch zu ähnlichen "Massenszenarien", aber dort wurde sie lediglich dazu "verführt"... reichte das nicht?


    Gerade WEIL du verdammt gut schreibst, finde ich es alles andere als gut, dass du die Grenzen überschreitest. Siehe oben: die Protagonistin weiß bescheid, aber der Leser gewolltermaßen nicht. So wird aus dem vielleicht sogar sehr geilen Erlebnis der Frau eine widerliche Vergewaltigung.
    Die Ungereimtheiten, die einen ja ahnen lassen könnte, dass da nicht alles so ist, wie es scheint, kommen bei anderen Autoren einfach zu häufig vor, sodass sie - siehe Nicos Beitrag - auch bei dir lediglich als konstruktionsbedingte Ungereimtheiten gesehen werden... also BITTE: verwende dieses "Stilmittel" NICHT wieder!

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Hallo Herr Bär ;)


    Provokationen dieser Art ... das kann man leider immer wieder feststellen ... kommen nur als solche an, wenn sie kurz und schlecht genug zusammengewi... äh gestoppelt sind, um überhaupt erst mal verstanden zu werden. Hinter einer so gut geschriebenen Einleitung von einem so bekannt guten SB-Autor vermutet man dergleichen erstmal einfach nicht.


    Ferner widerspricht natürlich eine Passage wie diese ...


    " Ihr Hirn arbeitete auf Hochtouren. Animal … Fünf-Mann-Stube … verschlossen von 21.30 Uhr bis 6.30 Uhr. Warum war sie jetzt hier? Die Tür hätte verschlossen sein müssen! War sie jetzt eine Geisel, ein Pfand für einen Ausbruch? Oder warum?"


    ... der Lesart des vorbereiteten Spiels. Hier hätte eine reine "Außensicht" - d.h. einen Schilderung der Handlung ohne Gedankenleserei - das Konstrukt eindeutig besser unterstützt. Es ist die eine Sache, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken - eine andere, dazu Aussagen etc. einzubauen, die mit der "wahren Story" einfach nicht in Einklang zu bringen sind.


    Unabhängig davon ... und so gut die Geschichte ansonsten geschrieben ist ... sind selbst von vornherein eindeutige Gangbangs nicht meine Lieblingsphantasie; ich habe etwas ähnliches ... ohne den Gewaltteil ... nur einmal versucht und hatte nicht mal daran besondere Freude.


    Das Voting ist durch die neue Regelung etwas beruhigter und zuverlässiger geworden; dennoch registriere ich nach wie vor Vorgänge, die auf Manipulation bzw. Missbrauch schließen lassen - für einen versierten EDVler vermutlich kein großes Problem. Dabei ist es wie mit allen Freiheitsräumen: Einen absoluten Schutz gibt es nur um den Preis weitgehender Beschränkungen, schlussendlich dem völligen Abschalten des Votings.


    Dir wünsch ich auch einen guten Start ins Neue Jahr! :D


    Nico S.

  • Ja, lieber Bär,


    auch ich tue mich schwer mit dieser Geschichte.
    Dreimal hab ich sie gelesen, weil ich nicht vestehen konnte, worauf du hinaus willst.
    Jedenfalls ist es für deine Verhältnisse echt Hard Core.
    Igendwie scheinst du zu glauben, Frauen brauchen mehrere Männer, um mal richtig "auszuspannen".
    Okay, die Biologie mag uns Männer da etwas benachteiligt haben, doch ob das so richtig ist?


    Auch wenn andere auf der Hochzeitsreise zwangsweise vergewaltigt, gepircd (schreibt man das so?) oder gar verstümmelt werden, regt sich da kein Schwein so richtig drüber auf.
    Aber dass man dir für deine Knastnummer das Bärenfell über die Ohren ziehen wird, war mir schon nach dem ersten Lesen klar. Vom anfänglichen Voting war ich allerdings mehr als überrascht.


    Ich hoffe, du tust jetzt nicht dumm und schmollst nicht rum, wie andere beleidigte Leberwürste hier auf SB. ( O-Ton: Seit vier Stunden ist meine Superstory online und keiner lobt mich, wie gut ich bin. Und das Voting ist auch sch..., alle haben keine Ahnung hier! :evil: )


    Vom Schreiben her war es wie immer bei dir perfekt - einen kleinen Fehler hab ich aber doch gesehen: die Stadt Boston schreibt man nicht: Bosten :D egal, sei es drum!


    Deine beabsichtigte Provokation ging jedenfalls nach hinten los.


    Guten Rutsch ins neue Jahr, nicht nur für dich.
    Fuzzi


    Immer noch ein Fan von dir! ;)

  • Moralisch müsste ich eigentlich entrüstet sein. Was hier beschrieben wird ist eine knallharte Vergewaltigung. Und das von Baer! Ts ts ts…
    Handwerklich ist die Geschichte einwandfrei gemacht. Der flapsige Erzählstiel entlockte mir trotz der Dramatik mehrmaliges Schmunzeln. Ich weigere mich jedoch, deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben. Letztendlich ist das kein Tatsachenbericht aus der BILD Zeitung, sondern eine Fantasie, bei der niemand zu Schaden kam. Ich denke, früher oder später kommt jeder Autor erotischer Geschichten um das Thema Gewalt nicht herum. Der Übergang von Erotik zur Gewalt ist fliesend. Es gibt eine Grauzone. Wo ist die Grenze? Dies auszuloten ist eine Herausforderung.
    Eine Geschichte aus Sicht der Täter geschildert, in der die Gewalt gegen die Aufseherin als Erotik deklariert worden wäre, müsste ich wohl ablehnen.
    In meiner Geschichte biete ich dem Leser die Traumvariante als Lösung an, auch wenn Zweifel bleiben (City Night Liner).
    Baer hat in seiner Geschichte auch eine gangbare Variante gefunden, indem er aus Sicht des Opfers berichtet, das der Situation durchaus auch Positives abgewinnen konnte.

  • Romanowski:
    Irgendwo MUSS eine Grenze gezogen werden!
    Eine Vergewaltigung ist und bleibt eine Vergewaltigung - AUCH wenn das Opfer Lust verspürt!
    Weißt du.. Tötung auf Verlangen ist auch Mord, weil vorsätzlich getötet wird... Da ist die "Vergewaltigung" auf Verlangen schon viel nachsichtiger, da es als sexuelles Spiel gesehen wird - aber eben NUR auf Verlangen.
    Dieses Verlangen wird dem Leser bewusst vorenthalten und somit eine Vergewaltigung geschildert und dies nicht zum kriminologischen Zweck, sondern um damit Lust zu erregen.


    Dein "Night-Liner" schildert im Übrigen einen sexuellen Missbrauch und keine Vergewaltigung.... auch nicht viel besser, aber zumindest ist in den Gedankengängen "deiner Täter" der Zweifel zu lesen "es könnte ihr ja gefallen... sie kann sich nur nicht dazu äußern..." Zumindest hat man da den Eindruck, die Täter hätten bei der leisesten Gegenwehr abgebrochen.

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    Ciao

  • Liebe SB Gemeinde,


    ich habe gerade eine andere Variante der umstrittenen Gechichte eingestellt: "Nachtdienst".


    In der ersten Phase beim Schreiben von Santa Fu habe ich geschwankt zwischen den beiden Konzepten.


    Nun möchte ich die andere Version auch zur Diskussion stellen.


    Eine Frage an die Leseratte: Der Unterschied zwischen Vergewaltigung und sexuellem Mißbrauch ist was?
    Die Gewalt? Die ich nicht brauche, wenn mein Opfer außer Gefecht ist?
    Klingt ein bischen nach Doppelmoral?
    (bitte jetzt keine juristischen Haarspaltereien)


    Baer

  • Nunja.. der Unterschied IST halt größtenteils juristisch ^^


    Um es etwas verständlicher für den sogenannten "Normadressaten" zu machen:
    An den Tatbestand der Vergewaltigung werden höhere Anforderungen gestellt als an den sexuellen Missbrauch.
    Letzterer ist bereits dann gegeben, wenn eine Notlage, Hilflosigkeit oder auch Unzurechnungsfähigkeit bewusst ausgenutzt wird (Alkohol, Drogen, geistige Behinderung, Bewegungsunfähigkeit, Unfähigkeit zum Widerspruch).
    Die Vergewaltigung ist hingegen im Normalfall der gegen die zum Ausdruck gebrachte Ablehnung durchgeführte Akt - also wissentlich gegen den Willen des Opfers.
    Entgegen des Anscheins, den der Name erweckt, ist keineswegs die Anwendung von (körperlicher) Gewalt notwendiger Bestandteil zur Erfüllung einer Vergewaltigung. Die Gewalt kann sich schon allein aus einem Machtgefälle heraus ergeben.
    Unter Anwendung von Gewalt ist die Vergewaltigung auch dann gegeben, wenn das Opfer NICHT ausdrücklich Widerspruch angemeldet hat, weil davon ausgegangen werden kann, dass der Widerspruch zum Selbstschutz unterblieben ist.



    Zu deiner anderen Version:
    Man merkt leider an manchen Stellen, dass die ursprüngliche Geschichte umgeschrieben wurde... so wirken manche Stellen unfreiwillig komisch, oder aufgesetzt... da hätte auch ein bisschen die Hintergrundlogik mit umgeschrieben werden müssen ^^
    Einfacher wäre es gewesen, einfach nur im Vorfeld darzustellen, dass sie das Abenteuer geplant und vorbereitet hat, die Häftlinge wissen Bescheid (nicht das erste mal da) und es wird eben ein Spiel nach ihrem Geschmack..... daraufhin hätte der Rest (bis auf die Gedanken, die Nico ansprach) genau so erzählt werden können, wie bisher - ohne logische Brüche und ohne jeglichen Verlust der Erotik ;)

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    Ciao

  • Mir hat die Variante 1 besser gefallen. Nicht weil ich auf Vergewaltigungen stehe. Die Geschichte ist einfach raffinierter gestrickt. Auf den ersten Blick scheint es sich ja um eine brutale Vergewaltigung zu handeln. Dass da Einiges vielleicht nicht so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, erschließt sich dem Leser erst bei genauerem Lesen. Variante 2 ist geradliniger. Da ist es offensichtlich, dass da eine Justizvollzugsbeamte die armen Häftlinge zur Befriedigung ihrer nymphomanen Gelüste missbraucht! :D


  • Das sind ein paar Zitate (chronologisch geordnet) aus der Geschichte Santa Fu von Baer vom 28.12.2009, die belegen, dass das ganze Geschehen von der Frau gewollt war – jeder, der lesen kann, musste das erkennen. Daher sind mir Kommentare wie „Die Frau in deiner Story mag ja Bescheid wissen - der Leser tut es (von dir ja auch so beabsichtigt) nicht!“ oder „Dreimal hab ich sie gelesen, weil ich nicht vestehen konnte, worauf du hinaus willst.“ völlig unverständlich.


    Geschichten, bei denen von Anfang an und zu jeder Zeit alles klar ist, fehlt es an Spannung und damit dem Leser an Motivation, weiter zu lesen. Ich will hier keine 08/15-Fickstories lesen, sondern Geschichten, die etwas anderes bringen als es beim ersten Blick scheint. Unerwartete Wendungen in Geschichten sind wie Salz in der Suppe – ohne schmeckt alles fad.


    Die hier vorliegende Geschichte ist gut aufgebaut und geschrieben und bis zuletzt spannend – was will man mehr?

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend