SB-Poetry-Slam

  • Nachdem an diesem Wochenende zu einem Thema bzw. einer Storyline gleich drei Versionen aufgetaucht sind, könnte das doch der Auftakt für eine Art Poetry Slam sein. Die Spielregeln könnten so sein:


    Jemand reicht bei den Admins per PN eine Storyline ein. Alle Mitglieder können sich bewerben und die Admins bestimmen eine Menge von Bewerbern, die diese Storyline am Freitag erhalten und bis Sonntag abend eine Geschichte drum herum schreiben sollen. Diese Geschichten werden bei den Admins eingereicht und von denen oder ggf. von den Autoren selbst in einem neuen Bereich veröffentlicht.


    Am Sonntag Abend wird dann in gewohnter Weise über die Geschichte abgestimmt und im Forum darüber diskutiert.


    Wie ist Eure Meinung dazu?

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
    [SIZE=1]Soren Kierkegaard[/SIZE]

  • na wers mag...
    Mir ist das zu organisiert.


    Das mit der Betriebsfeier hatte sich ja nur so ergeben.
    Mir ist es viel lieber, viele verschiedene (und vielleicht auch mal wirklich neue) Storylines zu lesen und nicht die selbe immer wieder - zumal dadurch vermutlich der Burgfrieden auch nicht unbedingt gesicherter ist ^^

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Zitat

    Original von Leseratte
    na wers mag...
    Mir ist das zu organisiert.


    Das mit der Betriebsfeier hatte sich ja nur so ergeben.
    Mir ist es viel lieber, viele verschiedene (und vielleicht auch mal wirklich neue) Storylines zu lesen und nicht die selbe immer wieder - zumal dadurch vermutlich der Burgfrieden auch nicht unbedingt gesicherter ist ^^


    Kann Leseratte nur zustimmen - solche Dinge ergeben sich oder eben nicht.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend


  • Viel zu kompliziert und zu "deutsch". Storylines "einreichen", dann sollen die Admins (welche?) Autoren "bestimmen", und dann muss das auch noch am Wochenende umgesetzt werden - nee, also das nu wirklich nich! ;)


    Selbst unter dem Titel "Schreibwerkstatt" wäre das noch ziemlich kompliziert, ein "Poetry Slam" keinesfalls.


    Da finde ich schon eher die Idee gut, bereits veröffentlichte Geschichten noch einmal neu zu schreiben. Das könnte durchaus auch von mehreren Autoren parallel gemacht werden, und Storylines finden sich da gewiss genug.


    Nico S.

  • Aber bitte ausschließlich nach vorheriger ausdrücklicher Genehmigung des Autors der Originalgeschichte!!!

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Das muss in meinen Augen nicht unbedingt sein. Ich würde jedenfalls keinen Streit daraus machen, zumal nicht in einem solchen privaten und Community-Rahmen wie dem SB.


    Rechtlich ist es auf jeden Fall eine Grauzone und keine eindeutige Verletzung des Urheberrechts. Ich erlebe gerade im Bekanntenkreis einen Fall, in dem jemand eine Kurzgeschichte geschrieben hat, in der SEHR bekannte Figuren aus der Literatur vorkommen, und er lässt es jetzt sogar auf einen Prozess mit dem zuständigen Verlag ankommen.


    Ferner dürfte es in vielen Fällen auch sehr schwer sein, den Ideenklau nachzuweisen; nicht alle nach-geschriebenen Storys müssen so dicht beeinander liegen wie die Betriebsfeiern von Joda und Sextus.


    Was meine eigenen Storys betrifft: Bediene sich wer mag. Ich fände es spannend, eine meiner eigenen Storys zu lesen, die das Vorbild übertrifft oder wenigstens auf phantasievolle (!) Weise abwandelt.


    Nico S.

  • Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man Anleihen aus anderen Romanen/Filmen/Kunstwerken macht, um diese in einen eigenständigen Plot einzuarbeiten, oder ob man einen Plot "klaut" und ihn lediglich in eigene Worte kleidet!


    Das KANN Spaß machen, wenn - so wie du es hier tust - der Autor des Originals selbst Interesse daran hat, andere Interpretationen zu lesen.
    Sich jedoch einfach nach Belieben an fremden Storylines zu bedienen ist definitiv NICHT in Ordnung (und würde in dieser Form auch von jedem Gericht abgeurteilt werden).

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


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    Ciao

  • Ich seh das ähnlich wie in der Musik: Wenn es eine erkennbare Cover-Version mit eigenen Elementen ist, wird man ohnehin kaum dagegen vorgehen können.


    Rechtlich grundsätzlich zulässig wäre zudem die Form der Satire.


    Und dann bleibt noch das Problem des Nachweises von Ideenklau: Das ist selbst für Profijuristen (siehe TV-Formate) eine wirklich harte Nuss und dürfte uns in den allermeisten Fällen hier kaum möglich sein - schon da sich manche Storylines hier im SB ohnehin gleichen wie ein Ei dem anderen (z.B. Familie braucht Geld, Frau wird zum Nacktsein erpresst).


    Nee - als Nutzer ist mir bewusst/muss mir bewusst sein, dass mein Kram hier in jeder Form "verwurstet" werden könnte, und als Mod denke ich in dem Punkt ganz nüchtern pragmatisch.


    Nico S.

  • Bzgl. der rechtlichen Problematik kommt es nach meiner Ansicht auf den Umfang der eigenen künstlerischen Tätigkeit an. Nur die Storyline zu nehmen und dann mit eigenen Worten eine an sich wieder einzigartige Geschichte zu schreiben reicht als eigene künstlerische Tätigkeit aus, um ein urheberrechtlich eigenes Werk zu haben. Auch die Namen wieder zu verwenden schmälert nicht die eigene künstlerische Leistung. Zudem hat keiner einen wirtschaftlichen Vor- oder Nachteil. Rechtlich sehe ich hier keine Probleme. Aber vielleicht meldet sich hierzu ja noch unsere geschätzte SB-Rechtsabteilung, die schon zu diversen Themen den passenden Rat hatte.


    Was die moralische Seite betrifft muss das jeder Autor für sich entscheiden, ob er eine vorige Anfrage will oder abschickt.


    Für die Varianten meiner Betriebsfeier kann ich nur sagen, dass es für mich eine Bereicherung war, diese unterschiedlichen Stile und Blickwinkel der Story zu lesen. Ich hätte das "aus eigener Kraft" nie geschafft. Für meine Geschichten stelle ich hiermit einen Persilschein aus. Und wenn ein Autor seine Interpretation meiner Story versaut, muss ER ja damit leben 8o


    Bzgl. der Umsetzbarkeit einer Art Poetry-Slam in SB gebe ich mich geschlagen.

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
    [SIZE=1]Soren Kierkegaard[/SIZE]

  • Die Rechtsabteilung klärt auf:


    Der Schutz des Urheberrechtes bezieht sich auf die individuelle Darstellung, nicht primär auf den sachlichen Inhalt.


    § 3 S.1 UrhG legt sogar fest: Übersetzungen und andere Bearbeitungen eines Werkes, die persönliche geistige Schöpfungen des Bearbeiters sind, werden unbeschadet des Urheberrechts am bearbeiteten Werk wie selbständige Werke geschützt.


    Allerdings sind auch erkennbare Teile eines größeren Werkes geschützt. (Cover-Versionen bedürfen schon aus diesem Grund der Zustimmung des ursprüngliches Künstlers).


    Rechtsfolge sind primär der Unterlassungsanspruch und
    Schadensersatz.


    Als Schadensersatz kann nach § 97 UrhG unter anderem der entgangene Gewinn, der Gewinn des Rechtsverletzers, oder die unter normalen Umständen zu erwartende Vergütung des Rechtsinhabers herangezogen werden.


    § 97a UrhG gewährt auch das Recht, für eine anwaltliche Abmahnung dem Anwalt auf Kosten des Rechtsverletzers 100 € zu zahlen.


    edit: Ein Persilschein ist eine Unschuldsbestätigung auf Gegenseitigkeit, Du meintest vermutlich einen Freibrief.

  • Schön zu lesen, dass das alte Erlernte noch nicht ganz vergessen ist :D

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Interessanter Thread!


    Die damals schon Beteiligten wird das jetzt vielleicht langweilen, aber so ein zweiter oder dritter Versuch (möglichst mit Zustimmung des Autors oder wenigstens nicht gegen sein ausdrückliches Verbot) hat schon seinen Reiz.


    Auch könnte ein Kritiker seine "Verbesserungsvorschläge" gleich in die Tat umsetzen und sich dann der Leserschaft stellen.


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

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