Betrifft: Trennungs- und andere Schmerzen

  • Ich schließe mich der Bitte um Fortsetzung der Geschichte an. Was an ihr der Aufklärung bedarf, ist mir allerdings schleierhaft... Psychologisch extrem clever gemacht und gut geschrieben, chapeau!


    Was ich nicht verstehe, ist der Prolog: Die in der Geschichte enthaltene Erotik sei nur eine für Frauen? Es gebe keine detaillierten Beschreibungen von Geschlechtsorganen, keine Kraftausdrücke ?? Möglicherweise hatte sich Lindabaerchen so etwas vorgenommen, doch offenbar sind ihr dann die Pferde durchgegangen... Hat mich nicht gestört ;-)

  • Obwohl ich ein Mann bin, gefällt mir der erste Teil besser als der zweite. Ich halte es für sehr unglaubwürdig, daß sich eine junge, hübsche Frau von einem fremden Mann, der wesentlich älter ist als sie, "vergewaltigen" lässt und ihre Gegenwehr dabei eher platonisch ist. Also ich brauche keine Fortsetzung. Ich wüsste nicht was das sehr fragwürdige Verhalten der Marketingleiterin und ihres Mannes erklären könnte.

  • Die Geschichte hörte ursprünglich nach der Zudecken-und-Schlafenlassen-Szene auf. Es gab noch zwei abschließende Sätze und dann war sie zu Ende. Der Ehemann kam gar nicht vor. Diese Geschichte (bis dort hin also) habe ich bewußt "für Frauen" geschieben. Erst im nachfolgenden (viel später verfassten) Teil wird es vulgär und aus sanften Worten werden harte. Die Geschichte "für Frauen" wird jetzt in einem anderen Stil fortgesetzt, den ich ganz frech als "für Männer" bezeichnet habe. Das ist zwar unkonventionell und es wäre einfacher gewesen, ZWEI Geschichten daraus zu machen, aber da ich mich entschlossen hatte, sie so zusammenzulassen, fühlte ich mich mit dieser (zugegeben etwas unglücklichen) Vorbemerkung einfach wohler. Ich möchte auch keine Diskussion über "typisch weibliche" und "typisch männliche" Erotik auslösen. ;)

  • Hallo Lindabaerchen,


    Zitat

    Ich möchte auch keine Diskussion über "typisch weibliche" und "typisch männliche" Erotik auslösen


    Die Frage als solche finde ich durchaus interessant, aber auf dem Niveau von "Männer-Erotik=Rein-Raus+dirty talk" und "Frauen-Erotik=in den Schlaf streicheln" hätte ich darauf nicht so große Lust ;)


    Was mich allerdings noch mehr frustriert sind die wohl nie aussterbenden Kommentare, in denen sexuelle oder erotische Phantasien auf den Prüfstand von "Glaubwürdigkeit" bzw. Realitätstauglichkeit geschoben werden.


    Die Erzeugung realer Gefühle durch fiktionale Erzählungen ist keine Folge von realitätsangepasster Glaubwürdigkeit; anders gesagt: ob der erotische Funke überspringt, hängt nun mal nicht vom angemessenen Tatsachengehalt des Erzählten ab.


    Und wenn Du, Lindabaerchen, mit dem In-den-Schlaf-Streicheln erotisch glücklich wird, sollst Du solche Geschichten schreiben, mir hat dieser Teil gut gefallen (mehr noch: ohne ihn hätte mir der zweite nicht gefallen). Du vermagst aber auch im zweiten Teil erotische Spannung zu vermitteln, und das verrät mir, dass Du selbst für diese leicht sadistische Erotik möglicherweise nicht ganz unempfänglich bist... ;)


    Gruß,
    Lafcadio

  • Hallo Lafcadio,


    ja, es ist ein bißchen unglücklich, solche Geschichten, die ja eindeutig Phantasien sind, nach ihrer Glaubwürdigkeit zu bemessen. Viele Frauen haben z.B. Vergewaltigungsphantasien (zähle mich selbst dazu), was aber nicht bedeutet, dass frau sich das in der Realität WÜNSCHT oder sich ebenso verhielte wie ihr fiktives Alter Ego. Wenn Glaubwürdigkeit der Maßstab ist, nach dem Erzählungen bewertet werden, dann sterben ganze Genres aus oder werden langweilig. Fantasy, Science-Fiction, nicht zuletzt auch Erotik. (Ich habe hier eine Geschichte quergelesen, in der jemand z.B. phantasiert, ein Hund zu sein. Das ist pfiffig geschrieben, aber es kommt nie und nimmer über die Hürde der Glaubwürdigkeit. Ist die Geschichte dadurch automatisch schlecht?) Trotzdem respektiere ich, wenn dieser Punkt für manche Leser einen höheren Stellenwert einnimmt. Vielleicht hätte ich statt dieser (dummen?) Vorbemerkung lieber so etwas wie "Das Nachfolgende ist eine subjektive Phantasie und kein Erlebnisbericht" schreiben sollen. Ich klassifiziere Männer und Frauen auch nicht nach "er mag Dirty-Talk und sie sinnliche Streicheleien". Auch wenn die Meinung über den Wert dieser Aspekte bei den Geschlechtern etwas auseinander geht. Und so eindimensional ist die Sache ohnehin nicht. Die wahre und erfüllende Erotik zwischen Mann und Frau liegt m.E. auch weder auf der einen noch auf der anderen Seite, sondern idealerweise genau in der Mitte. Eine Geschichte, die dieser Mitte nicht exakt folgt, sondern von einem Extrem zum anderen springt, muß daher vielleicht auch irgendwo anecken...


    Für Deinen lieben und sachlichen Kommentar vielen Dank. :)

  • Wenn jemand fantasiert, Hund zu sein, ist jedem sofort klar, daß es sich um eine Fantasie handelt – das berühmteste Beispiel dazu ist wohl „Die Verwandlung“ von Kafka. Die Glaubwürdigkeit wird also nicht an solchen Dingen gemessen, wohl aber, ob die Geschichte eine innere Logik hat und in sich stimmig ist.


    Und deine Geschichte, Lindabaerchen, ist in dieser Hinsicht okay. Sowohl die Dialoge als auch die Szenen sind glaubwürdig, ebenso das Verhalten der Protagonistin. Lasse dich bitte durch Kommentare wie den von bernie108 nicht aus der Ruhe bringen und schreibe einfach weiter.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Hm, da hatte ich doch gehofft, die Einleitung würde halten, was sie verspricht. Der sanfte Umgang der Frauen miteinander ist sehr erotisch-stimulierend. Erotisch ist durchaus auch die detaillierte Beschreibung dessen, was Frau mit Frau macht. Aber in dem Moment, wo der Mann dazu kommt, ist`s mit der Erotik vorbei und das übliche geht los. Sind denn wirklich alle Männer (wie der Akteur in der Geschichte) so gepolt, daß sie sich nur vulgär ausdrücken können...?