Die Idee eine Geschichte von mehreren Autoren erzählen zu lassen ist ja ganz nett. Ich möchte nun mal versuchen meine Eindrücke zu allen 3 Varianten hier loszuwerden.
Die Qualität der Geschichten steigt nicht mit der Größe der Schrift, in der sie veröffentlicht werden. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein!
Beginne ich also mit Sextus’ Geschichte.
Da stellt sich der Erzähler als Chef einer Tischlerei vor. Kurze Zeit später erfahren wir, dass er eigentlich gar keine Lust hat an der Betriebsfeier teilzunehmen. (Warum veranstaltet er dann eine?) Im weiteren Verlauf wird der Chef zum Mitarbeiter degradiert, denn die Rede ist nun von Kollegen, nicht von Mitarbeitern oder Angestellten.
Einerseits ist der 18-jährige Lehrling schüchtern, andererseits meldet er sich freiwillig als Assistent der Stripperin. Das scheint mir nicht logisch. Die ganze Geschichte liest sich irgendwie lieblos hingeschmiert und ist voller Ungereimtheiten.
Sätze wie“[SIZE=3]Unsere Kommunikation ist auch inzwischen auch so karg, dass mir kein Ansatzpunkt einfällt für eine persönliche Frage bezüglich ihrer doch ganz offenbaren Veränderung.“[/SIZE] ., sind absolute erotische Höhepunkte.
Zu Fuzzis Variante.
Diese liest sich viel angenehmer. Sie ist locker, witzig geschrieben und in sich schlüssig. Sie gefällt mir. Was ich vermisse, ist ein gewisses Knistern. Erotische Stimmung will da bei mir nicht aufkommen.
Und nun zu Original von Joda.
Kritisiert werden die zu langen Absätze. Grundsätzlich würde ich ja auch einstimmen in den Chor der Kritiker. Aber bei dieser Geschichte passt es. Man liest, wird unruhig, wann ist der Absatz zu Ende? Wann geht es weiter. Genau wie beim Strip. Die Zuschauer hecheln nach mehr und die Stripperin zögert den nächsten Schritt immer wieder hinaus.
Da die Stripperin die Geschichte in der Ich Form erzählt ist auch genügend Platz für Gefühle und Empfindungen, die die Akteurin antreiben. Die Unsicherheiten und Zweifel; wie weit kann ich gehen? Soll ich kneifen? Oder doch Augen zu und durch?, bringen das gewisse Etwas in diese Story.
Dass der Autor in Wirklichkeit ein Mann ist, tut der Geschichte keinen Abbruch. Sollte ein Mann nicht zumindest versuchen nachzuempfinden, was eine Frau fühlt? (Auch ich habe dies in meinen Geschichten öfters getan). Ob es gelungen ist sollen die Frauen beurteilen. Es wäre schon interessant hier eine Frauenmeinung zu diesen Geschichten zu bekommen.