Die Argumentation mit den behinderten Kindern bringt dich aber auf VERDAMMT gefährliches Terrain.
Wenn der Staat Geschwistern verbietet, Sex zu haben, weil die Nachkommenschaft behindert sein KÖNNTE, kann er (und wenn er konsequent wäre, müsste er sogar) mit der gleichen Rechtfertigung auch Körperbehinderten Sex generell verbeiten, solange die Behinderung genetisch bedingt ist.
Er könnte mit der gleichen Berechtigung Gentests von GESUNDEN verlangen, um rezessive Anlagen zur Körperbehinderung festzustellen und deren Trägern verbieten Sex mit Menschen zu haben, die die gleichen schlummernden Gene haben.
Und wie steht es mit Verhütung? Wer hat denn heute Sex primär zum Kinderzeugen? Dürfen Geschwister Sex haben, wenn sie versprechen zu verhüten? Oder müssen sie sich vorher sterilisieren lassen, um sicher zu gehen?
Mal ganz abgesehen davon, dass "das Kind könnte behindert sein" heute ja wohl nun kein Argument mehr sein kann, dass ein Kind nicht auf die Welt kommen darf - ich bin mir ziemlich sicher, die meisten Behinderten sind trotzdem ganz froh, dass man ihren nicht vor Empängnis das Recht zu leben abgesprochen hat.
Womit ich dir nicht unterstellen will, Baer, dass du diese ganzen dinge mit willst, aber wenn man damit anfängt, fremden menschen mit der Argumentation Sex zu untersagen, schwimmt das im Kielwasser alles mit.
Und ich hoffe auch, die meisten Befürworter des Inzestverbotes wollen DAS alles nicht.... was das "behinderte Kinder"-Argument für mich zu einem Strohmann-Argument macht, um eine "wissenschaftliche" Begründung für eine subjektive moral-basierte Gesetzgebung zu haben.