Es
ist mal wieder so ein Abend, an dem ich dir so sehr entgegen sehne.... Normalerweise sind wir seit über dreißig Jahren fast immer 24/7 zusammen. Wenn du nicht in meiner Nähe bist, fühle ich mich nicht wohl, nicht komplett und
du fehlst mir so sehr.... ein Stück von mir fehlt....
Du bist nur vereinzelt mal für ein paar
Tage unterwegs. So wie jetzt, warst du für sechs Tage in der Schweiz, als
Berater für unsere ehemalige Firma.
Mitunter hast du sehr viel Phantasie, und dir
Fallen dann immer wieder solche Spielchen ein...so wie dieses... ein
Rollenspiel, wie wir es schon dutzende Male gespielt haben...immer wieder aufs neue sehr erregend und berauschend.
Wer
uns kennt, der weiß, das wir ein SM-Paar sind, das dieses nur allzu
gerne auch öffentlich auslebt.
Du
hast mir Ort und Uhrzeit unseres Wiedersehens mitgeteilt und ich werde
dir folge leisten, pünktlich erscheinen.
Ich stehe noch im Bad vor dem Spiegel, unsere
Freundin kommt rein, „Na, was hast du vor?“ Ich schüttele
leicht den Kopf, um die letzten Erinnerungen zu vertreiben, welche
mich von der Gegenwart trennen.
Sie betrachtet mich und mein
Spiegelbild nachdenklich mit verschränkten Armen, gefolgt von einem
wissenden, anzüglichen Grinsen, während ich da stehe und mit
geübten Bewegungen den Lippenstift auftrage. Das Bordeaux schimmert
so schön, das dezente Make-Up betont meine sonst so ruhigen
dunkelbraunen Augen, in denen der Hunger förmlich zu sehen ist. Mein Blick schweift
ab und bleibt dann haften am Abbild meines Gesichts, dem wohl
niemand, außer mir, die Unruhe ansehen wird.... hoffentlich....
Meine
Gedanken eilen unweigerlich zu dir....ich habe dich so sehr vermisst... Heute
Abend möchten wir eigentlich nur etwas Zeit miteinander verbringen, Zärtlichkeiten austauschen, reden. Es gibt immer so vieles, was ich dir sagen möchte.
Ungeduldig
eile ich an ihr vorbei in den Flur, greife nach hohen dunklen Heels
von denen ich weiß, wie sehr du sie magst. Dunkelrote Nägel ziehen
an dem zarten Verschluss, bis die schwarzen Bänder sich perfekt um
meine Knöchel schmiegen. Mit einer fließenden Bewegung streife ich mir
meine Jacke lässig über die Schultern und so werfe ich einen
letzten Blick zurück, ein „Warte nicht auf mich“ auf den
Lippen.
Als
ich ins Auto steige piept mein Handy...„Wo bist du?“.... Ich mag deine Art von Klarheit, für dich gibt es keine
Umschweife, kein geschnörkel.
„Eigentlich bereits auf dem Weg zu dir.“
„Gut,
ich melde mich in einer halben Stunde.“ Leicht irritiert verziehe
ich die Augenbrauen, starte aber die Navigation.
Eigentlich
liegt noch eine Stunde Fahrt vor mir und mir ist klar, wie sehr du
Verspätungen verabscheust, dennoch fahre ich auf den nächsten
Parkplatz, schnappe mir mein Handy...
„Was meinst du!?“ tippe ich meine verwunderte Frage ein.
„Gib
die Koordinaten ein, dort treffen wir uns.“
Ich
neige den Kopf und formuliere die Worte, die mich so brennend
interessieren.
„Was ist da?“
„Ein Parkhaus.“
Ich
starre auf das Display. Es dauert einige Sekunden,
bis sich eine Erinnerung in meinem Kopf formt, greifbar wird....
Und ja, ich kenne dich sehr gut.... zu gut. Die Zweifel um welche Art Treffpunkt es sich handelt sind
gering.
Ein ironisches Lächeln zieht sich über mein Gesicht und
ich schüttele den Kopf... das ist wieder klar...
Du hast eine andere Vorstellung von Konversation.... In Augenblicken wie diesem, bewundere ich dich, dein
Tanz auf der hauchzarten Schwelle zwischen Humor und Dreistigkeit
ringt mir ein zartes Lächeln ab. Ich bin amüsiert und kann nicht
verhindern, dass meine Begierde, der Hunger nach der Herausforderung die Oberhand gewinnt.
Du
möchtest wieder spielen? ....ich grinse.... Okay, dann spielen wir....
„Gut, du solltest
in einer halben Stunde hier sein. Ich warte auf dich, Ela.“
Meine
Augen verengen sich. Mein Name lässt das Spiel nun offiziell
beginnen....
Als
ich am Treffpunkt ankomme, es ist ein dreistöckiges Parkhaus, fahre ich aufs
oberste Deck und sehe dich sofort.
Mir ist klar, dass du mich
beobachtest, als ich deinen Anweisungen entsprechend direkt
neben dir parke. Hebe den Blick und begegne deinen blauen Augen, deren
schalkhaftes Funkeln mich sofort wieder gefangen nimmt. Lässig steige ich aus und
lenke meine Schritte über die kurze Distanz scheinbar sicher zu
dir.....pahh Heuchelei... denn innerlich hat mich längst ein altbekanntes
Zittern erfasst.
Es ist gleich, wie oft ich auf dich treffe und
selbst nach all den Jahren... diese Nervosität wird wohl nie vergehen....
Die
Anspannung ergreift Besitz von mir, lässt dich zu meinem Fokus
werden, der alles andere mit Macht beiseite drängt und sofort
vergesse ich die Welt um mich herum, denn du bist die meine....
Ich
setze mich zu dir ins Auto, beuge mich kurz entschlossen über die
Mittelkonsole zu dir. Meine Hand in deinem Nacken, mein Gesicht
wenige Zentimeter von deinem entfernt, schauen wir uns in die Augen, ich spüre deinen Atem, bevor ich meine Lippen über deine gleiten lasse.
Vorsichtig suchend warte ich auf deine Reaktion, auf etwas
Vertrautes, etwas, dass mir Halt geben kann. Mein Kuss wird
drängender. Ich brauche ein Echo, bitte bitte, lass mich nicht allein....
und endlich… Du erhörst mich, erwiderst die Berührung und ich
vergesse alles um mich herum. Der so bekannte Geschmack, das Spiel
von Geben und Nehmen berauschen mich für eine kleine Ewigkeit und
ich seufze glücklich, als ich mich endlich von dir löse. Meine
Gedanken werden langsam klarer, als die letzten Zweifel abfallen,
welche zuvor in mir wüteten und so lehne ich mich an deine Seite,
spüre, wie dein Blick auf mir ruht. Zart zeichnest du die Konturen
meines Gesichts nach.... Ich schmiege mich in die Berührung, hauche dir
einen Kuss auf die Innenflächen deiner Hände, während ich meine
Augen schließe.
„Ela“
Es ist nicht mehr als ein raues Flüstern, aber der dunkle Klang
deiner Stimme ist dennoch klar und deutlich, auf seine Art
durchdringend. Mein Name fesselt mich auf eine Weise, die ungleich
bindender ist, als es eine physische Fessel jemals sein
könnte....
Ich verharre in diesem Moment ohne dich anzusehen...wartend, erwartungsvoll.... Es ist keine Respektlosigkeit, die mich
dazu bringt, doch meine Augen würden mich verraten....
„Möchtest
du, dass ich dich schlage?“
Du ziehst mein Kinn zu dir, zwingst
mich dir entgegen zu blicken.... Möchte ich das? Ich spüre in mich und
finde eine klare Antwort! Ja!
Wir beide hatten von Anfang an
unsere eigenen Regeln, welche mit jedem gemeinsamen Spiel neu
geschrieben wurden.
Sie waren nicht immer klar und ja, wir
spielen mitunter auf Risiko, doch ich will dich, deine Nähe, uns.
Alles in mir sehnt sich nach mehr davon, ich möchte das spüren,
was ich nur mit dir haben kann.... und du weißt es.
Ich betrachte
dich und habe das Gefühl mich nicht rühren zu können, möchte dir
antworten, aber meine Stimme versagt.
Mir ist völlig klar,
diese Situation ist kein Zufall, sondern sorgfältig geplant und ich
werde ihr nicht entkommen... Es ist eben diese Klarheit, die mir
sagt, was ich hier und jetzt tun sollte.
Am Rande meiner Gedanken
nehme ich dein Nicken wahr. Du steigst kommentarlos aus, gehst zum Kofferraum. Ich weiß nicht was du
suchst, was ich tun soll und so warte ich unsicher auf ein Wort von
dir. Unruhig huscht mein Blick über das Parkdeck. Mir wird
deutlich, dass die Einsamkeit dieses Ortes trügerisch ist. Wir sind
mitnichten allein, waren es vielleicht nie.
Genau
das ist es, was du willst. Unser Spiel lebt von den Emotionen, der
Intensität im Wechsel von Härte und Sanftheit.
Ich weiß um
deine Faszination für diese Art der Öffentlichkeit, für die
Gefahr entdeckt zu werden von Unbeteiligten. Unwissende, denen nicht
klar ist, dass hier ein Treffpunkt der etwas anderen Art existiert.
Es ist ein Nervenkitzel und doch existiert für dich mehr als der
offensichtliche Reiz. Du liebst es dein hübsches Spielzeug mit
anderen zu teilen, zu demonstrieren, was du besitzt. Mir zuzusehen,
wenn andere mich berühren, benutzen, während ich eigentlich nur
dich will....
Was mich angeht… nun, meine Schüchternheit
beschränkt sich ausschließlich auf dich. Im wahren Leben sind wir
beide Jäger. Ich liebe alles was schön und sinnlich ist, auch wenn
dir meine Treue gehört....
Meinen Körper zu benutzen, um deine Macht
zu demonstrieren, deinen Stolz zu spüren und doch, auch ich selbst
genieße die hungrigen Blicke und die Berührungen...
Es ist
schillerndes Theaterstück umringt von einem Publikum voller
Statisten, eine fesselnde Show mit mir als Zentrum und trotz allem
sind die einzigen Augen, welche mich interessieren, die deinen.
Einzig dein Wort ist es dem ich folge, deine Berührung sind die
ersten und letzten an solchen Tagen. Was nach außen so mühelos
erscheint, wie ein sinnliches Spiel, ist Perfektion, nicht unbedingt mit Leichtigkeit
vorgetragen, aber ich weiß, was du erwartest.... Ästhetik,
Leidenschaft, Ehrlichkeit…. dass ich zu dir zurückkehre....
„Komm
zu mir.“, dein Ruf reißt mich aus meiner Bewegungslosigkeit. Das
Gefühl bereits beobachtet zu werden durchdringt mich, legt sich
über mich, gemeinsam mit der Kälte dieser Nacht. Sie ist nicht
schneidend und doch prickelt sie auf meiner Haut oder ist es doch
die Anspannung, als ich aus dem Auto aussteige und auf dich zugehe. Du wartest auf mich, wenige Meter von
deinem Auto entfernt.
Ich
sehe dich dort stehen, mit der Bull in der Hand.... Mein guter alter
Bekannter, beißend und auf mehr als eine Art zum Niederknien. Immer
wieder entstanden durch dich Erinnerungen, die noch wochenlang gut
sichtbar meine Haut zeichneten, gezeichnet von einem Künstler, der
sein Handwerk versteht. Schönheit auf eine ganz eigene Weise
interpretiert, denn manchmal genieße ich es auch dir beim Spiel mit
den Peitschen zuzusehen. Ein Künstler, ein Sadist, der sein wahres
Wesen zeigt. Mich berührt dein Blick, die Tiefe, während dein
freiwilliges Opfer schreit und sich windet unter den präzise
geführten Schlägen. Diese Faszination teilen wir.... auch wenn es mir
manchmal schwerfällt, nicht die zu sein, mit der du diesen Moment
teilst....
Groß, scheinbar unerschütterlich stehst du vor mir und
mir wird wieder klar wie klein und zart ich im Vergleich zu dir bin. Ich kann nicht anders, selbst wenn ich jetzt respektvoll Distanz
wahren sollte. Einem inneren Impuls folgend dränge mich an dich,
verberge mein Gesicht an deiner Brust.
In solchen Momenten bist
du mein zu Hause, mein Beschützer und der, der über mich richtet.
Ich fühle mich endlich angekommen, geerdet, nach den Tagen, die
jetzt unbedeutend erscheinen.
Schweigend
lässt du deine Hände von meinem Nacken hinüber zu meinen Schultern
gleiten, fasst die Träger meines Kleides, streifst sie zur Seite
und lässt mein Kleid fallen. Ich stehe nun nackt vor dir, steige aus dem am Boden liegenden
Kleid, bücke mich, greife es und reiche dir das Kleid, das du
unachtsam auf die Motorhaube wirfst.
„Dreh
dich um und verschränke die Hände hinter dem Kopf.“
Als
ich dir meinen Rücken zuwende, gibst du mir einen sanften Stoß,
weist mich an einige Meter zwischen uns zu bringen. Der Klang meiner
Absätze mischt sich mit meinem Herzschlag, der langsam lauter zu
werden scheint, als ich endlich stehen bleibe. Doch in diesem
Augenblick trifft mich der erste Schlag und all meine Aufmerksamkeit
wird von meiner Beherrschung aufgezehrt. Der zweite Schlag trifft
mich, ich schnappe nach Luft, keuche. Immer öfter schlägst du zu,
Oberschenkel, Po, Rücken, alles scheint irgendwann in Flammen zu
stehen. Mein Verstand wird überflutet von einer niederdrückenden
Welle aus Schmerz, als du mich zwischen meinen Schulterblättern
triffst. Das Ende der Peitsche schlingt sich um meine Seite,
hinterlässt rote Zeichnungen. Ein heller Schrei durchschneidet die
Stille, als ich in die Knie gehe, mich mit den Händen auf dem
Asphalt abfange.
Ich
spüre dich sofort um mich, beugst dich zu mir, streichelst mich,
suchst nach den Zeichen, ob etwas nicht stimmt, doch ich erhebe mich
bereits. Ein leichtes Zittern erfasst mich, die Botenstoffe die der
Körper ausschüttet verrichten schon ihre Arbeit und ich komme so
langsam in einen Rauschzustand. Deine Arme legen sich um mich,
halten mich und so genieße ich die Atempause, lehne mich an dich.
Diesen Moment in mich aufzunehmen ist heilsam, während das Zittern
langsam weicht. Sekunden, die sich ausdehnen und zu Minuten werden,
bis du mich entlässt.
„Alles gut?“
Ich nicke
schweigend, beobachte, wie du zurück zu deiner Position gehst.
Ergeben will ich dir wieder meinen Rücken zudrehen, doch du stoppst
mich mitten in meiner Bewegung.
„Schau mich an.“
Die eben
noch empfundene Ruhe währt nicht lange, rastlos wandert mein Blick
über dich....
Du stehst vor mir und ein weiteres Mal schnellt das
Leder auf mich zu, leckt über meine Haut, wo es glühende Spuren
hinterlässt. Ich erwidere mühsam deinen Blick, sehe die Freude bei
jeder Regung, die ich zeige. Warme Gefühle der Zärtlichkeit
ersetzt durch rote Glut, welche scheinbar durch meine Adern
pulsiert. Der Kontrast zwischen Sanftheit und Härte lässt alles
umso intensiver erscheinen, realer, verzehrend. Wenige Treffer, bis
ich mich winde, bis ich aufgebracht in deine Richtung fauche... bevor
der nächste Schlag mich endgültig zu Boden schickt. Meine Beine
geben unter mir nach, weigern sich mich länger zu tragen. Tränen
fließen über meine Wangen noch während ich auf die Knie gehe.... Schwäche durchströmt mich, ich fühle mich schwer, geerdet. Warme
Hände ziehen mich nach oben, zwingen mich meinen müden Körper zu
erheben.
Du hältst mich und ich schniefe leise vor mich hin... Ich
hasse es, wenn du mich so siehst und so schüttele ich in einer
unwilligen Geste den Kopf, hebe den Blick. Meine Kraft kehrt langsam
zurück. Du verstehst meine Gedanken und gibst mir einen sachten
Kuss, den ich gierig erwidere...
„Wollen
wir dich ein wenig aufwärmen?“ Ich betrachte demonstrativ die
Gänsehaut, welche meinen Körper überzieht und verziehe meine
Lippen zu einem Grinsen.
Sacht führst du mich zum Wagen,
während du mein Kleid nimmst und es samt der Peitsche auf der
Rückbank ablegst. Ich setze mich, lasse meinen Kopf zurückfallen.
Die Augen geschlossen konzentriere ich mich einfach nur auf meinen
Atem und spüre den Schmerz abklingen.
"Ziehe die Heels aus"
Ich tue wie mir geheißen, bin nun vollends nackt und lehne mich wieder zurück und ziehe die Beine an meinen Körper... Kauer mich auf den Sitz... Nur Momente später richtet
sich meine Konzentration auf dich, auf deine Hand, die sich um meinen Nacken
legt und du mich zu dir ziehst. Widerstandslos beuge ich mich. Dein
Kuss macht deutlich, wie zufrieden du mit mir bist und ich seufze
glücklich, lehne meine Stirn an deine. Mit kleinen Kreisen bewegen
sich deine Finger über die verspannten Muskeln in meiner Halsbeuge,
lockern sie, während deine andere Hand beruhigend über meine Seite
gleitet.
Ich
mag es, wie wenige Worte in unserem Spiel notwendig sind, ich
genieße die Ruhe.
Ich lege meinen nackten Oberkörper auf
deine Beine. Die Streicheleinheiten sind wohltuend, auch wenn sie
auf den geschundenen Flächen unter deinen Berührungen wieder
entflammen, als du die Striemen vorsichtig nachzeichnest. Nun sehe ich zu dir auf und bemerke, dass dein Blick nach draußen gerichtet
ist. In diesem Moment erhellt sich die Umgebung, als kurz ein
Scheinwerfer aufleuchtet. Meine aufkeimende Irritation hat keine
Zeit sich zu verfestigen...
Ich
richte mich auf, knie ich mich auf meinen Sitz und lehne mich zu
dir, strecke mich möglichst anmutig. Meine Arme verschränke ich,
lege sie auf deinen Beinen ab. Wie eine Katze die sich räkelt mache ich ein
Hohlkreuz, hebe meinen Po und du kommst meiner Bitte nach,
streichelst über die sanfte Beugung, die gespannten Muskeln meines
Rückens hinab. Ich höre dein wohlwollendes Brummen, recke mich dir
ein wenig mehr entgegen, schließe die Augen. Deine Finger folgen
meinen Kurven, hinab zu meinen Hintern und streichen immer tiefer. In mir breitet sich eine erwartungsvolle Spannung aus. Ich will
mehr, berühre mich....
Der künstliche Schein der Laternen verhindert, das trotz der uns umhüllenden Dunkelheit irgendwelchen Blicken etwas verborgen bleibt.
„Wir haben Besuch bekommen.“
Ich
öffne die Augen, sehe nach oben. Aus dem Augenwinkel sehe ich
mehrere Männer vor dem Wagen stehen, versuche mehr Details zu
erfassen, doch du schließt deine Finger eisern um meinen Hals und
fixierst mich. Zwingst mich zur Ruhe. Noch ehe sich ein anderes
Gefühl in mir ausbreiten kann, lässt du deine Finger zwischen
meinen Beinen abschweifen und mir entringt ein Stöhnen. Kurz
scheint alles vergessen, Hitze durchzieht mich und ich verfalle
deinen Stimulationen. Unterbewusst nehme ich wahr, wie sich die
Unbekannten nähern, höre Gürtel, die geöffnet werden.
Mir ist klar was um mich herum passiert, doch es ist mir gleich. Ich
will nur mehr davon, mehr von dir. Mir ist gleich wer mich sieht,
denn das hier ist wahr, ehrlich und es ist alles was ich jetzt
fühlen möchte. Dieser Moment ist zu intim, zu schön, um noch auf
irgendetwas anderes zu achten und ich vertraue darauf, dass ich
sicher bei dir bin. Ganz gleich wer hier ist, solange nur du bei mir
bist und mich weiter berührst.
Mein Blick verklärt sich,
sehnsüchtig winde ich mich. Deine Finger verlassen mich, um auf der
Rückbank etwas zu suchen und ich wimmere ungeduldig. Sekunden
später erklingt ein dumpfes Knallen und ein überraschter, lusterfüllter Schrei....mein eigener. Es folgen weitere Schläge,
immer lauter und mir wird klar, dass unbemerkt eine Gerte auf mich
gewartet hat. Ein leises Surren und ein kalter Hauch, der mir zeigt,
dass du die Fenster geöffnet hast, bevor deine Finger ihren
ursprünglichen Platz wieder einnehmen. Meine Seufzer werden immer
verzweifelter, gequälter und sind durchdrungen von deinen Worten,
welche mich weiter anheizen, denn deine Stimme verrät, dass es
nicht nur mir Lust bereitet. Zwischen all dem durchdringen immer
wieder Töne von außerhalb des Wagens den Nebel um meinen Verstand.
Es sollte mir unangenehm sein, doch ich bin viel zu sehr in dem
verloren, was wir tun und ja, ich genieße auch jetzt die Spannung
in dieser Situation, die fremden Blicke auf mir.
„Du magst es doch so sehr,
wenn man dir zusieht.“
Eine Feststellung, keine Frage und ich
schnurre bestätigend. Worte finde ich nicht mehr.
„Spreize die
Beine weiter.“
Ich tue was du sagst und werde belohnt. Du quälst
mich für eine gefühlte Ewigkeit und ich kralle mich willenlos in
den Sitz, um nicht noch lauter zu werden. Alles in mir steht in
Flammen, jeder klare Gedanke scheint darin umgekommen zu sein, doch
ich weigere mich zu kommen. Ich kann es nicht und ich will auch
nicht, dass das endet. Die Hand die mich zuvor fixiert hat löst
sich, zieht mich zu dir und ich erhebe mich.
Die Männer, die uns zusehen, haben die Seite gewechselt, beobachten uns nun von der
Beifahrerseite aus und scheinen sich gut zu unterhalten, doch ich
habe nur Augen für dich....
Mit einer geschmeidigen Bewegung knie ich
mich über dich, küsse dich hemmungslos, tief, verschlingend und du
antwortest mit der Gleichen Intensität. Hände, welche über meine
Seiten wandern, an deren Innenflächen ich mich reibe, als du meine
Brüste streifst. Deine Hände gleiten weiter zu meinem Hals, doch
der Kuss endet nicht, wird nur härter. Ich spüre den Druck um
meine Kehle, als sich dein Griff schließt. Ich kenne diesen Moment,
in dem mit jedem Schlag meines Herzens alles lauter, doch zugleich
leiser wird. Ein Rauschen in meinen Ohren, Atem, der meine Kehle
nicht verlässt und ein Körper, der verzweifelt darum ringt. Meine
Lippen an deinen die um Sauerstoff kämpfen, welcher mich doch nicht
erreicht, während alles überdeutlich wird. Deine Hände, deine
Nähe, die Schwäche die meinen Körper befällt…. Als alles droht
von der Schwärze verschlungen zu werden lässt du mich los und ich
reiße die Augen auf, die ich bereits geschlossen hatte. Du hältst
mich, als ich nach Atem ringe. Zart küsst du mich, sagst, dass
alles gut ist und ich schmiege mich an dich, während du mich
streichelst bis ich ruhiger werde.
Vorsichtig nimmst du etwas
Abstand, lässt du deinen Daumen über meine Lippen gleiten.... Ich
kenne diese Geste und öffne sie, schließe sie um deinen Finger,
den du langsam tiefer schiebst. Meine Zunge erkundet hingebungsvoll
die raue Struktur deiner Haut, meine Sinne werden von deinem
Geschmack geflutet. Klarer hebe ich den Blick, schaue in deine
Augen, bemerke mit Genugtuung den Hunger in deinem
Blick....
„Dreh dich um, leg dich mit dem Rücken auf meine
Beine.“
Unwillig öffne ich meine Lippen und tue wie mir geheißen,
unsere Zuschauer kommen mir wieder in den Sinn.... Du schiebst meine
Beine weiter auseinander, öffnest sie für die Blicke der lauernden
Fremden und ich ahne was sie sehen.... während du wieder mit deiner
süßen Folter beginnst. Sich zu widersetzen ist keine Option, ich
kann es nicht, möchte es nicht und so füge ich mich, lasse mich in
deine Berührungen fallen. Ich strecke meinen Rücken durch… dir
entgegen, ihnen entgegen.
Meine Augen sind geschlossen, die
Welt um mich herum unbedeutend. Nur meine Empfindungen, die Gefühle
die mich überschwemmen. Gesehen und berührt zu werden fühlt sich
unfassbar gut an, notwendig und so sauge ich jeden neuen Reiz gierig
auf. „Mehr…“ ein sehnsüchtiger Hauch zwischen dem Stöhnen.
Ich fühle mich überreizt, will ein Ende. Eine Hand zwischen meinen
Schenkeln, während die andere über meinen Körper wandert. Meinen
Hals, Brüste, meinen Bauch streicht und am Ende auf meinen
Beinen verweilt. Immer wieder streichst du
liebkosend über meine Haut. In meinem Kopf gibt es keinen Raum für
Gedanken, doch kühle Hände auf meiner erhitzten Haut katapultieren
mich zurück in die Realität....
Vier Hände berühren mich,
nicht nur die zwei die zuvor über meine Beine strichen. Sie sind
glühend und eiskalt. Der erste Schock verklingt, ich finde meine
innere Mitte und konzentriere mich auf dich, vertraue auf dich. Aus
zwei Händen wird eine.
„Sieh mich an!“
Mein Blick irrt zu
dir und ich sehe deinen Stolz. Wir betrachten einander, du lässt
ein wenig von mir ab und meine überreizten Nerven atmen auf. Sachte
Stimulation, inniger, während die Fremden sich von mir lösen.
Du,
der sich zu mir beugt, mich küsst.... mein leises Aufatmen.... auch wenn
ich weiß, dass du noch lange nicht fertig mit mir bist.... Ich greife nach
deiner Hand, die nun zwischen meinen Beinen ruht, ziehe sie zu
meinen Lippen und berühre die Fingerspitzen.
Ein „Danke“ hauche ich dir entgegen...
„Es
ist immer wieder schön dir zuzusehen, auch wenn die Kerle immer zu schnell
fertig sind.“
Mir entkommt darauf hin eine Mischung aus Erheiterung und Bedauern, welche
mir ein Lächeln abringt...