Beiträge von mausbacher

    Der Kommisar würde sagen: "Sex ist etwas sehr Schönes. Ich hoffe, er war einfühlsam, und auch Sie, also nicht nur er, kamen zum Höhepunkt."


    Darauf sie: "Ja, Herr Kommissar, aber anders, als Sie denken. Er dachte an seine Mutter und plötzlich kam es ihm. Ich hingegen dachte an ihn, und natürlich kam es mir zunächst nicht. Später jedoch in der Straßenbahn zuckte meine Klitoris wie wild und . . . es kam mir dann auch. Aber angefasst, berührt? Nein, er berührte mich nur im Geiste. Aber das reicht doch wohl!"

    Hä?


    baer meinte, er habe das Zitierte - der vielen Zitate wegen - fälschlicherweise nicht kenntlich gemacht bzw. sei durcheinander gekommen, somit habe er also inkorrekt zitiert.


    Im Prinzip ist für ihn also - wie für dich und mich - 'Petting' auch Sex. :D

    Auf korrekten Seitenumbruch achtete ich natürlich:


    >>Im rötlichen Halbdämmer leuchten die gepuderten, weißen Leiber, blinken die goldenen Sterne, schimmern die silbernen Kordeln. Ein Paar nach dem anderen erhebt sich und verschwindet nach oben, wo die Separées warten.

    Nacktes Frauenfleisch scheint den unausgelasteten Offizieren geradezu eine begehrenswerte Seltenheit, die man nicht oft zu sehen bekommt. Zwar werben wie überall in Wien auch hier Frauen tief dekolletiert und mit verführerischem Lächeln von jeder Litfaßsäule, damit man eine bestimmte Zigarettensorte oder Rasierseife kauft, und auch hier sind an jedem Kiosk Illustrierte mit schlüpfrigen Witzen erhältlich, die mit leicht bekleideten Frauen bebildert sind. Leibhaftig aber sind sie vom Knöchel bis zum Hals zugeknöpft.


    Das sieht man nicht zuletzt an den Diensten, auf deren Angebot sich manche ihrer Mädchen spezialisiert haben, die ja immer nur das offerieren, was die Kundschaft sucht. Eine wird "Pfeifenraucherin" genannt, weil sie sich besonders auf fellationistische Praktiken versteht. Dort, wo sie herstammt, irgendwo aus dem Küstenland, werden Dirnen regelrecht dafür ausgebildet. Eine zweite wiederum nennt sich nach der gleichnamigen Figur aus Sacher-Masochs Novelle "Wilde Wanda", und ist auf die gewaltsame Befriedigung von Unterwerfungssehnsüchten spezialisiert. Ein drittes Mädchen schließlich wird als "ewige Jungfrau" tituliert und bietet vorzugsweise Petting und Analverkehr an. Sie betreibt ihre Scheinjungfrauenschaft so erfolgreich, dass sie als "demi-vièrge" in aller Munde ist, und auch so überzeugend, daß Männer, die sich eine echte Jungfrau weder leisten können noch wollen, auch mit der falschen zufrieden sind. Veritable Jungfrauen stehen nämlich bei denbesseren Herren hoch im Kurs, die Nachfrage übersteigt hier bei weitem das Angebot, und eine Defloration ist darum ein teures Vergnügen. Die meisten dieser Mädchen werden in Krakau, Czernowitz oder Lemberg mittels Stellenanzeigen für Hauspersonal angeworben, sind oft für Bordelle im Orient oder in Übersee bestimmt und sollen in einem der einschlägigen Triestiner Häuser vor ihrer dortigen Einschiffung instruiert werden. Einige davon bleiben in der Provinz auf der Strecke und gelangen so in das Etablissement in mährischen Kleinstadt. (Domenico Jacono, Der Sexmarkt im Wien des Fin de Siècle)


    Man sagt, daß aus jungen Huren alte Betschwestern werden. Aber das trifft bei mir nicht zu. Ich bin frühzeitig zur Hure geworden, ich habe alles erlebt, was ein Weib im Bett, auf Tischen, Stühlen, Bänken, an kahle Mauerecken gelehnt, im Grase liegend, im Winkel dunkler Haustore, in chambres séparées, im Eisenbahnzug, in der Kaserne, im Bordell und im Gefängnis überhaupt nur erleben kann, aber ich bereue nichts von alledem. Ich bin heute bei Jahren, die Genüsse, die mein Geschlecht mir bieten kann, sind im Entschwinden begriffen, ich bin wohlhabend, bin verblüht, und sehr oft ganz vereinsamt. Aber es fällt mir nicht ein, obgleich ich immer fromm und gläubig gewesen bin, jetzt Buße zu tun. (Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt)


    Im azurblauen Waffenrock mit goldenen Knöpfen, das silberne Patronentäschchen mit dem goldenen, erhabenen Doppeladler am Rücken, die Tschapka mit Schuppenriemen und Haarschweif in der Linken, in knallroten Reithosen, spiegelnden Stiefeln, singenden Sporen, den Säbel mit breitem Korb an der Hüfte,


    Der Klavierspieler sitzt mit gebeugtem Rücken, Sklave der Musik, am schwärzlich spiegelnden Flügel, und an seinen hämmernden Händen scheppern die harten Manschetten, wie heisere Tschinellen begleiten sie die blechernen Klänge. Das verstimmte Klavier beginnt zu klimpern: den Radetzkymarsch. Die Offiziere marschieren in den Salon. "Einzeln abfallen!" kommandiert Taittinger.


    "Beim Spazierengehen hat er dieses sehr junge Ding gesehen, ein Blumenmädchen, das mit einem Strauß verwelkter Veilchen an seinen Tisch herangetreten ist, unter ihrem abgenutzten Mantel aber anzügliche Fotografien und billig aufgemachte Dirnenromane angeboten und dazu auch noch kokett gelächelt hat. Er hat sofort gewußt, daß dieses Hausiermädchen mit ihm ohne weiteres in die angrenzenden Praterauen gehen würde. Dort, wo sich der Abschaum des Wiener Straßenstrichs zwischen Bäumen und Sträuchern versteckt feilbietet, weil er zu jung, zu alt oder zu krank ist, um sich anderswo sichtbar zu vermieten, würde sie dann für einen Sechser die Röcke lüpfen. Wie alt sie wohl ist? Das Mindestalter für Prostituierte ist erst kürzlich von 14 auf 16 Jahre angehoben worden. Aber die da ist doch noch ein Kind! Da würde er sich glatt strafbar machen!"

    Nur die kleinen Lampen brennen in den Nischen. Im rötlichen Halbdämmer leuchten die gepuderten, weißen Leiber, blinken die goldenen Sterne, schimmern die silbernen Kordeln. Ein Paar nach dem anderen erhebt sich und verschwindet nach oben, wo die Separées warten. Trautmannsdorf, nach einigen Gläsern billigen Cognacs schon etwas illuminiert, nimmt die beiden Mädchen und torkelt zwischen beiden der Treppe entgegen.


    ich bin jedes Mal der Ohnmacht nahe, wenn ich nackte Frauen rieche, das weibliche Geschlecht macht mir Übelkeiten."


    In der Allee, in der ein hellblondes Mädchen Sodawasser mit Himbeersaft unter einem roten Sonnenschirm ausschenkt, hält der Vater ein und sagt: "Ein frischer Trunk kann nicht schaden!" – Er bestellt zwei Soda ohne und beobachtete mit verstohlener Würde das blonde Fräulein, das wollüstig und willenlos ganz in den farbigen Schimmer Carl Josephs einzutauchen schien. Sie trinken und gehen weiter.


    wie sich einst das schier Unglaubliche ereignet hat, daß sein Vater beim Hofjuwelier Schafransky eine silberne Tabatiere, solide und mit geripptem Rücken, ausgewählt hat, einen Luxusgegenstand, in den er die tröstlichen Worte eingravieren lassen hat: "in periculo securitas. Dein
    Vater."


    So ist Carl Joseph auf einmal allein im Salon. Der Klavierspieler streichelt nur so über die Tasten in der gegenüberliegenden Ecke des Salons. Ein sehr zärtlicher Walzer kommt zage und dünn durch den Raum gezogen. Sonst ist es still und beinahe traulich, und die Standuhr am Kamin tickt. "Ich glaube, ich habe hier nichts zu tun", überlegt der Leutnant. Er steht auf und sieht nach der Uhr. Er kann im Dunkel nicht die Stunde erkennen, geht nahe an die Standuhr und tritt wieder einen Schritt zurück. In einem bronzenen, von Fliegen betupften Rahmen steht der Allerhöchste Kriegsherr, in Verkleinerung, das bekannte, allgegenwärtige Porträt Seiner Majestät, im blütenweißen Gewande, mit blutroter Schärpe und goldenem Vlies. Es muß etwas geschehen, denkt der Leutnant schnell und kindisch. Es muß etwas geschehen! Er fühlt, daß er bleich geworden ist und daß sein Herz klopft. Er greift nach dem Rahmen, öffnet die papierene, schwarze Rückwand und nimmt das Bild heraus. Er faltet es zusammen, zweimal, noch einmal und steckt es in die Tasche. "Auch der Großvater hat ihn gerettet", rechtfertigt sich Carl Joseph innerlich und wird trotzdem rot.


    "Ich bin sein Enkel!" murmelt Carl Joseph. "Ich hab' keine Gelegenheit, ihm das Leben zu retten, leider!"


    Er legt vier Silbermünzen auf den Tisch und verläßt federnden Schrittes das Haus der ehrbaren Frau.<<


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    Lieber Autor,


    hier sollte es der Kunst, der Schreibkunst und im Geschichtenbereich - wie ich meine - der eigenen Schreibkunst gelten.


    Es mag ja sein, dass du uns Kulturbanausen mit deinen auserwählten Zitaten auf große österreichische Literatur trimmen und uns damit auch deutlich machen willst, wie herrlich anwendbar wirkliche Kunst in 'deine' jetzige Story integrierbar ist.


    Wann allerdings mein kleiner Freund anspringt und wann nicht, entscheidet er ganz allein. Insofern noch mal: deine Story ist so, wie sie kopiert wurde, leider allenfalls, und ich wiederhole, leider allenfalls nur semi-erotisch.


    Es steht dir natürlich auch weiterhin frei, dich in deinen Storys mitunter auf die großen Meister der Literatur zu konzentrieren und uns damit nun auch im Geschichtenbereich zu erfreuen. Mir steht es als Kritiker allerdings ebenfalls frei, dieses literarerotische C&P kommentarisch wie auch numerisch zu bewerten. Und zwar diesmal mit sehr, sehr, sehr wenigen Punkten. ;)

    Link zur Story


    >>Idee, Motive und Zitate (wenn nicht anders angegeben) aus dem Roman: Joseph Roth Radetzkymarsch<< (Schlusswort mit Wikipedia-Link)


    Und die Moral von dieser Geschicht', Sex ist eben nicht alles:


    "Nach einer guten Stunde, in der sie kaum drei Sätze gewechselt haben, gibt das Mädchen schließlich enttäuscht auf und verläßt ihren unwilligen Freier."

    Semi-erotische Geschichte aus der guten alten Kaiserzeit des vorweltkrieglichen Österreichs mit einem C&P-Anteil von nahezu 50 % - bratassimo! :love:

    Sex kann man nicht auf die reine Ausübung des Geschlechtsverkehrs reduzieren.
    Die Ausübung von Sex ist noch immer an die Vereinigung zweier Menschen mittels ihrer Genitalien gebunden.


    Das muss ich mir aber ertsmal auf der Eichel zergehen lassen. :D

    Link zur Story


    Eine mit Wendungen und Pointen, gravierenden grammtikalischen Steinstunden brillierende, zeitkritische "gluttural"-wivolalistische Verhohnepipelung der heutigen "Endzehnziger" mit unerwartetem Zwischenende: "Es lief Katy Perry. Und niemand tanzte." :!:


    Alle CMNF- und Erotik-Antagonisten inklusive unserer allseits geliebten Zigolettendiva nebst Oberbammelunterhirsen yetiweder Couleur aufgepasst, es geht zur Sache (!):


    >>Vorsichtig begann diese ihre Expedition durch die mit Schleimhaut ausgekleideten Muskelröhre in Richtung Muttermund. Als er dann endlich mit vollem Umfang in ihr stack, bewegte er sich vorsichtig hin und her. [...] Dann war es soweit. Pumpend wie ein Pumpspeicherkraftwerk kam Melchior auf Melissas Venushügel und seine sämig schwallende Samenflüssigkeit bildete einen Fleck mit den Umrissen der Vereinigten Staaten von Amerika vor dem Louisiana Purchase.

    Erschöpft von dieser gar formidablen Beischlaf und einem kecken "Das müssen wir unbedingt wiederholen!" auf den schweißnassen Lippen zogen sich alle Beteiligten wieder an. Sichtlich zerknittert, mit schweißnassen Körpern und zu allem bereit schlenderten die Vier nach unten.<<


    Es darf also endlich wieder gewichstlacht und gehofft und aneinander "geräckelt" werden, denn es "fortzt" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiter.


    Weiter, weiter, weiter so!

    "Wen sehen denn da meine entzückten Augen, Frau Dr. Gel-Inchen, welche Freude, Sie bereits heute hier in unserer Klinik begrüßen zu dürfen!", strahlt es freudig über Zampanos Lippen.


    Gerade noch zurücklächelnd verzieht die adrett gekleidete Doktorin leicht ihre Mundwinkel, als sie Bewares Namensschild entdeckt, lässt sich aber nichts weiter anmerken und reicht Dr. Zampano gefällig ihre Hand.


    "Ich konnte es nach unserem letzten Gespräch beim Abendessen auf Schloss LaVie einfach nicht mehr länger aushalten. Aber wie ich leider sehen muss, Ihre Zugehärztin scheint sich der Ernsthaftigkeit der neuen Kleiderordnung noch nicht so ganz im Klaren zu sein!?"


    "Was fällt dieser aufgetakelten Schnepfe ein", wütet die frischgebackene Assistenzärztin lautlos in ihren Jung-Frauenbart, "Zugeh, was denkt die sich!"


    "Sie müssen verzeihen, das Frl. Dr. las eben erst die neuen Richtlinien und brauchte noch ein wenig Bedenkzeit." Zu Beware sehend: "Das ist übrigens Frau Dr. Gel-Inchen, handlungsbevollmächtigte Leiterin der Vollstreckungsbehörden Mausbach und ab sofort hier im Haus auch zuständig für die Einhaltung und nachhaltige Durchsetzung sämtlicher Dienstanweisungen das medizinische Personal betreffend. Ich schlage vor, du verkürzt jetzt mal deine Nachdenkphase und legst den Kittel ab."


    Beware, geistesgegenwärtig mehrere Schritte zurückweichend, schüttelt den inzwischen abgesenkten Kopf und flüstert augenaufschlagend ein unsicheres "Nein" über ihre Lippen, ergänzt sodann aufgesetzt forsch:


    "Das, das werde ich nicht machen, du weißt genau, seitdem dieser Herr Carsten mehr oder weniger stark unter dieser postoperativen, hoffentlich nur temporären erektilen Dysfunktion leidet, trage ich aus Gründen seiner Rekonvaleszenz keine Unterwäsche mehr. Nein, das, das geht zu, ich möchte, ich will das nicht."


    Eine Träne der inneren Verzweiflung kullert gerade an Bewares Stubsnäschen herunter, als Frau Dr. Geli-Inchen mit resoluter Mimik die rote Taste ihres Smartphones drückt.


    "Herr, jaja, auch einen schönen Tag. Hören Sie zu, es ist wieder so weit. Kommen Sie unverzüglich ins Pausenzimmer der Uroplastischen. Und, und bringen sie Iwan mit!"


    Das Türschloss rastet wie von Geisterhand zweimal ein . . .

    Die Erklärung "das ist Sex" auch auf Gedanken zu beschränken, würde aber sicher die 486 Geschlechtspartner- Kerben an einigen Bettgestellen erklären. ^^ :D :rolleyes:


    Den Schuh ziehe ich mir nicht an. :P


    Ein weiteres Beispiel trotz Clinton: Blowjob

    Eigentlich finde ich Erotik schöner und umfassender als Sex.


    Geht mir auch so. Zumal ja jetzt hier schon vertreten wird, alleine schon ein gewisser Gedanke kann bereits Sex sein. Nee, nee, nee!


    Mit Zitaten argumentiert sich schlecht, baer. Wikis Meinung in Ehren, hier war deine gefragt! ;)