ZitatOriginal von mausbacher
Ja, es ist grau und je nach Farbeinstellung leicht lila.
Das sehe ich genauso. Auf 2 verschiedenen Screens.
Nico S.
ZitatOriginal von mausbacher
Ja, es ist grau und je nach Farbeinstellung leicht lila.
Das sehe ich genauso. Auf 2 verschiedenen Screens.
Nico S.
Ob bei Familie Herting mal ein Junge in den See gehüpft ist, weiß ich nicht mehr. Es kann auch gut sein, dass das in einer anderen Story desselben Autors war.
Du musst, um alle Geschichten von bettina1972 zu finden, einfach im Geschichtenbereich (Hauptmenü) auf "Durchsuchen" klicken und in dem Kästchen dann den Autor eingeben.
Nico S.
Das haengt leider manchmal etwas - geht mir ab und zu genauso.
Da wir aber demnaechst ein voellig neues Forum kriegen, wird man an dem alten nichts mehr grossartig reparieren.
Nico S.
Es gibt wieder mehr Haar.
Nico S.
Das mit dem Abgrenzen gibts aber - leider - ueberall, auch z. B. bei den Bildkommentierern. Wehe, du bringst dort eine Art Beitraege ein, die den Platzhirschen nicht gefallen!
Allerdings gebe ich zu, dass meine Reaktionen auch nicht nur sachlich waeren, wenn ein Bilderfan ausnahmsweise in einem Geschichtenthread etwas loslassen wuerde, was den Bildkommentaren in etwa entspraeche ...
Nico S.
Ich finde diese Wortschöpfung hat was. Das profane Lutschen erhält dadurch quasi eine Variante von gesteigerter Intensität.
Nico S.
Danke auch von mir an Erpan für die ausführliche Zusammenstellung. Sie enthält jedenfalls für Anfänger eine ziemlich gute Sammlung wichtiger Hinweise. Um das Ganze noch etwas mit themenbezogenen Hinweisen anzureichern, dazu von mir folgendes - wobei ich mich hier ganz bewusst auf den erzählerischen bzw. narrativen Teil beschränke und vor allem Anfänger anspreche:
Wie kommt man zu einer interessanten, lesenswerten SB-Geschichte?
1.) Es geht vor allem um weibliche Nacktheit, und nur in zweiter Linie um Sex.
Sex kann, muss aber nicht sein. Sex ist auch in aller Regel nur beim Aufschreiben erregend (jedenfalls für Schreibanfänger). Zu lesen sind die meisten Sex-Schilderungen relativ langweilig, u.a. weil dabei auf Grund der Anatomie nur eine endliche Zahl von Einzelhandlungen möglich ist. Und die hat man hier und auf ähnlichen Plattformen schon hundertfach gelesen. Aber das macht auch nichts: Für eine spannende Handlung um das Nacktwerden / Nacktbleiben / Nacktsein einer Frau braucht man keinen Sex - auch wenn er durchaus an passender Stelle mit auftauchen darf.
2.) Woher bekomme ich die Idee für eine SB-Story?
Überlege dir eine einfache, alltägliche Situation, in der eine Frau entweder sowieso nackt ist (Bad, FKK Strand, Sonnenbad etc.), ihre Kleidung freiwillig ablegt (Modellsitzen, Nacktdemo, Stripspiel etc.) oder aus anderen Gründen verliert. Letzteres können Unfälle/Zufälle sein, aber auch Situationen, in denen sie gezwungen wird, sich auszuziehen. Vermeide dabei absurde, surreale Ausgangssituationen: Die besten Storys zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr nahe an der Realität bleiben und das Alltägliche auf interessante Weise schildern. Lies dir im Zweifelsfall mal in unserem Story-Archiv ca. 20-30 Storys durch und überlege, ob da nicht eine Ausgangssituation dabei ist, aus der du glaubst, "mehr" machen zu können.
3.) Warum kann ich meine Frauenfigur(en) nicht einfach zwingen, sich auszuziehen?
Wirklich reizvoll sind nur Geschichten über realistisch wirkende Menschen. Menschen, die mit Gewalt oder psychischem Druck zu etwas gezwungen werden, reagieren aber nunmal nicht positiv auf diesen Zwang. Vor allem ist er keine überzeugende Grundlage für die Erzählung von sexueller Erregung. Natürlich gibt es Menschen, die durch gespielte Brutalität in Fahrt kommen, aber dann wissen sie, dass sie trotz allem immer noch die Kontrolle haben. Wenn die Story aber eine echte Gewalttätigkeit schildert, wirkt es einfach völlig an den Haaren herbei gezogen, wenn das Opfer diese Gewalttätigkeit und ihre Nacktheit auch noch genießt.
4.) Die Ausgangssituation oder Grundidee habe ich - wie geht es weiter?
Überleg dir zuerst einen Handlungsrahmen. Dabei kann Aufschreiben von Stichworten helfen, am besten ganz klassisch mit Stift und Papier. Es muss keine sonderlich komplexe Handlung sein; eine einfache kurze Begebenheit reicht für den Anfang. Dennoch sollte irgendeine Art von Entwicklung stattfinden, eine Veränderung, ein Lernprozess, etwas Neues, das im Rahmen der Geschichte auftaucht. Sehr wichtig ist es dann, diese Veränderung nicht gradlinig vom ersten Satz an anzustreben, sondern eine oder sogar mehrere überraschende Wendungen einzubauen oder den Leser eine Weile lang im Unklaren zu lassen, wie die Sache ausgeht.
5.) Lass deine Geschichte sich selbst erzählen.
Wenn du beim Schreiben plötzlich das Gefühl hast, dass eine Handlung oder andere Elemente sich quasi "von alleine" fortspinnen, lohnt es sich immer, auf dieses Gefühl zu achten. Wenn eine Frau z.B. plötzlich Angst empfindet, weil sie nackt in einer blöden Situation gelandet ist, dann schildere diese Angst - das ist allemal interessanter, als sie wie ein Puppenspieler zu zwingen, nun völlig unnatürlich fröhlich zu sein.
6.) Mehrteiler
Eigentlich sind Mehrteiler nichts für Anfänger. Sie erfordern sehr viel Disziplin und Durchhaltewillen, außerdem einen deutlich höheren Aufwand, die Gesamtstory und die einzelnen Teile zu planen. Sehr frustrierend - für Autor wie Leser - sind jene Fälle, wo jemand einen 1. Teil schreibt und veröffentlicht, von den weiteren Teilen und dem Ende aber nur vage Vorstellungen hat. Das geht immer schief. Grundsätzlich. Mein Rat nach gut 15 Jahren Schreiberei: Wenn es schon eine "große", mehrteilige Story sein soll, dann nur, wenn du sie von Anfang an wenigstens in groben Zügen bis zum Ende skizziert hast. Am besten aber ist es, sie zuerst fertig aufzuschreiben. Erstens weil dich eine schlechte Kritik beim 1. Teil nicht gleich wieder aus der Bahn wirft. Und zweitens, weil sich aus der Gesamtstory heraus dann Logikfehler und Fehlentwicklungen am Anfang noch korrigieren lassen.
Nico S.
Von mir aus können diese Leute rausfliegen.
Nico S.
Damit das nicht alles jetzt in einem riesigen Tapetenladen von Klein-Klein versinkt:
Ich finde "Sabrina" von Scharlachrot zu einem deutlich überwiegenden Teil eine sehr gute Story, und ich - für meine Person - habe speziell an ihrem Stil nichts auszusetzen (wenn man von ein paar Holperstellen in der Konstruktion der längeren Sätze absieht). Angesichts des hohen Niveaus, auf dem Scharlachrot sich bewegt, habe ich meine Kritik bewusst auf Struktur und Erzählfluss gerichtet, also nicht auf das Wie, sondern auf das Was des Texts. Und auch hierin sehe ich allenfalls kleine Ungereimtheiten, selbst wenn ihre Darstellung einigen Umfang angenommen hat.
Insgesamt aber lese ich die Story ... ok, vielleicht hätte ich das am Anfang stärker betonen sollen ... als sehr authentisch und darum auch erfrischend wirkende Darstellung der Entwicklung einer jungen Frau. Das kommt bei mir schon deswegen so gut an, weil ich zu Zeiten Ähnliches, ja fast Gleiches geschrieben habe.
Wie sagt doch Jack Sparrow: Alles klar soweit?
Nico S.
Oh ja, diese Geschichte zu lesen macht wirklich Spaß!
Die ungewöhnliche Perspektive der Voyeurin schafft einen reizvollen Rahmen, und der Autorin ist das Kunststück gelungen, diese etwas surrealistische Grundkonstruktion leicht und stimmig in die eigentliche Erzählung hineinzuflechten.
Dazu sorgen die ungewöhnliche Szenerie und die gekonnt und spielerisch eingesetzte Sprache dafür, dass die an sich einfache Handlung durchweg zum Lesevergnügen erster Klasse wird. Vor allem die Lebendigkeit der Figuren bzw. Dialoge sorgt dafür, dass einem das Fehlen jeder weiteren Handlung gar nicht auffällt.
Insgesamt erscheint mir die Story wie ein Märchen, das auf angenehme Weise den besonderen Glanz dieser Gattung über ein modernes und erotisch reizvolles Geschehen wirft. Echt toll!
Nico S.
Zitat Scharlachrot > Mein Fehler beim Schreiben meiner Antwort auf deine Rezension war, das habe ich inzwischen erkannt und verstanden, zunächst auf deine Beispiele einzugehen, und anschließend die ursprünglich geplanten einleitenden Absätze aus Bequemlichkeit einfach wegzulassen, weil ich annahm, was ich dir im Kern auf seine Kernthese antworten wollte, ergäbe sich sowieso aus meinen Ausführungen. Nun gut, das hat nicht geklappt, und das nehme ich auch auf meine Kappe.
Ok, akzeptiert.
Zitat Scharlachrot > Auch wenn sie nicht das Stilmittel des Ich-Erzählers, oder gar jenes des Bewusstseinstroms, verwendet, so ist sie doch ganz aus Sabrinas Subjektive geschrieben.
Der Leser hat vollen Zugang zu ihrem Wissen, ihren Gedanken und Empfindungen, zu jenen anderer Personen jedoch nur im selben Maße wie Sabrina selbst auch.
Und gleiches gilt entsprechend auch für das objektive Geschehen an den Handlungsorten: Der Erzähler berichtet es so, wie Sabrina es wahrnimmt und bewertet.
Was ihr wichtig ist, das schmückt er entsprechend aus, was für sie eher beiläufig isst, das reißt er auch nur kurz an, weil seine Beobachtung eben allein durch Sabrinas Augen (und Gehirn) erfolgt.
Dieser subjektiv-auktoriale Ansatz ist mir schon bewusst. Doch hierin liegt auch ein grundsätzliches Dilemma jeglicher Textkritik: Der Kritiker ist - nimmt er seine Position ernst - angehalten, genau diesen Umstand auszuklammern. Unter anderem, da die Interpretation über subjektive Betrachtungen jene ist, die leicht vom heuristischen zum psychologisierenden Ansatz führen kann.
Sabrina muss für mich Geschöpf bleiben, sonst sind wir rasch an dem Punkt, an dem wir sie als realen Menschen behandeln und versuchen, ihr Verhalten in einem - ja zwangsläufig nicht vorhandenen - realen Rahmen zu betrachten. Dies wiederum führt in aller Regel nur zu end- und fruchtlosen Diskussionen über die Wahrscheinlichkeit realer Verhältnisse, die samt und sonders Annahmen bleiben müssen.
Ich gebe gerne zu, dass ich dergleichen selbst dann und wann schon geschrieben habe in meinen Kommentaren hier. Doch das hängt damit zusammen, dass ich versuche, im Niveau meiner Kritik dem Niveau des Autors gerecht zu werden. Das magst du als schräges Kompliment lesen, ich meine es jedoch rein sachlich: Wer so viel Sprach- und Erzählgeschick verrät wie du, bekommt von mir auch die guten, großen Messer in die Rippen und nicht die kleinen Holzzahnstocher.
Meine Position als Leser und Kritiker ist in diesem Fall eindeutig: Ich lege grundsätzlich äußere und sachliche Maßstäbe an, wie eben Orthographie, Textualität, narrative und dramaturgische Kriterien. Und ich versuche bewusst, subjektivierende Betrachtungsweisen zu vermeiden. Kurz gesagt, betrachte ich nicht die (möglichen) Gedanken des Autors, sondern nur das (faktisch greifbare) Ergebnis.
Mir ist auch bewusst geworden, dass es vielleicht gerade meine erläuternden Beispiele waren, die die Heftigkeit der Reaktion verursacht haben. Dazu ist anzumerken, dass Kritiken grundsätzlich ja - auch - für andere Leser geschrieben werden, d.h. hier war mir das Bemühen um allgemeinere Verständlichkeit wichtiger als die mögliche Grenzüberschreitung.
Zitat Scharlachrot > Dabei sind die Erzählungen der Sabrina-Reihe ihrem Thema und ihrer beabsichtigten Wirkung auf den Leser nach natürlich Erotikgeschichten.
Sie sind aber auch ein - wie soll ich es nennen? - Lebensbericht. Das Leben hat kein Drehbuch, es ereignen sich manchmal für uns glückliche Fügungen, aber diese folgen keiner durchdachten Dramaturgie, die sich notwendigerweise auf einen Höhepunkt zubewegt oder einmal angestoßene Entwicklungen zu einem geschlossenen Ende führen.
Lebensbericht vs. Dramaturgie: Nimm's mir bitte nicht krumm, aber das ist ein Ausweichgedanke, der für die Kritik eines Textes keine Bedeutung hat ... es sei denn, man hätte es mit Tonbandprotokollen realer Geschehnisse zu tun. Schlussendlich ist es immer ausschließlich der Autor, der als gestaltende Kraft hinter dem Text steht, und jede Wendung folgt seinem Willen.
Ich weiß als Schreiberling sehr wohl, dass gute Geschichten sich quasi selbst erzählen, im Kopf beim Schreiben eine Art Eigenleben entwickeln und dann auf eine bestimmte Schiene hin wollen. Doch das ist niemals vollständige Narration, bestenfalls Halbfertiges. Ob dann nun (sorry, dass ich nochmal in die Beispielebene gehe) da Nutella auf die Brust kleckert, "nur" die Sonne durchs Fenster auf das nackte Mädchen scheint oder sie das freie Nacktsein in der elterlichen Wohnung einfach zu einigen allgemeinen Gedanken nutzt, ist schlussendlich gleichgültig.
Du hattest mit dem nackten Frühstücken einfach die goldrichtige Idee, logisch aus dem übrigen Geschehen folgend und äußerst erfreulich für den Rahmen einer SB-Geschichte, aber das Ergebnis ist mager; als Leser fühle ich mich da einfach mit einem Bröckchen abgespeist, wo es schon ein schöner Vorspeisenteller hätte werden können.
Zitat Scharlachrot > Denn die Sabrina-Reihe ist kein "Drama" (im Sinne von Schauspiel), sondern ein subjektiver Erlebnisbericht. Und das Leben hat, wie schon gesagt, nun einmal kein Drehbuch und keine Dramaturgie.
In aller Freundschaft gesagt: Du wirst als Autorin niemals aus der Verantwortung für deinen Text entlassen. Übrigens hat "Dramaturgie" im Sinne der Gestaltung einer Abfolge von Ereignissen und Gedanken durch den Autor begrifflich nur wenig mit "Drama" zu tun. Eine Dramaturgie hat jeder fiktionale Text, und das Verkürzen oder Ausbreiten eines Elements darin (z.B. eines nackten Frühstückens) gehört zu ihren wesentlichen Merkmalen.
Zitat Scharlachrot > Ich hoffe, diese Ausführungen sind nun eine angemessenere Auseinandersetzung mit deiner Kritik.
Ja, jetzt bewegen wir uns auf der Ebene, mit der ich klar komme. Freut mich.
Portmonee/Portemonnaie: Ich bin kein "Gegner" der Rechtschreibreform; ich halte sie nur in einigen Teilen für unsinnig, in anderen nicht. Und ich gebe zu, dass dieses Neusprech mir nicht immer in allen Varianten geläufig ist.
Nico S.
Hallo und willkommen auch von mir!
Nico S.
Das würde ich mal einen klassischen Fall von "knapp daneben" nennen! Wenn du anfangs schreibst "Zu den wichtigsten von Nico angesprochenen Punkten" ... dann aber fast ausschließlich auf die von mir zur Erläuterung eingesetzten Beispiele Bezug nimmst und den Kern meiner Anmerkungen sorgfältig ausklammerst ... so sehe ich darin einen deutlichen Widerspruch beziehungsweise ein offenbar umfassendes Missverstehen meiner Kritik.
Ich halte es daher auch für müßig, nun nochmals auf einzelne Punkte einzugehen - zumal diese ja bis auf das Satzbauthema eben für mich nur beispielhaften Charakter haben. In der Summe bleibt aber nach deiner Antwort der schale Eindruck, dass es dir doch recht schwer zu fallen scheint, andere Sichtweisen als die eigene gelten zu lassen. Und selbst das hätte ich vielleicht nicht erwähnt, wenn du nicht beschlossen hättest, deine minutiöse Aufzählung meiner erschreckenden Fehlurteile mit jenem maliziösen Trostwort zu beenden: "Darüber kommt man aber hinweg, glaub mir."
Denn ob "man" darüber hinweg kommt, dass du da einen (von zugegeben sehr wenigen) Rechtschreibfehlern ablieferst, ist irrelevant. Vielmehr solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du je über wirklich vernichtende Kritik hinwegkommst, wenn dich schon eine freundlich und durchweg konstruktiv gemeinte zu solch aufschäumender Antwort bewegt.
Nico S.
Eine schöne und streckenweise sehr interessant geschriebene und erzählte Geschichte ... aber leider ein Graus zu lesen in diesem Formatierungsgehäcksel. Ein vernünftiger Zeilenabstand ist eine feine Sache, gerade für Texte, die am Bildschirm gelesen werden wollen. Doch fast jede Zeile willkürlich abzuhacken, Zeilenabstände ständig zu wechseln und den Fluss der Gedanken und Handlung damit förmlich zu schreddern, zerstört für mich sehr viel vom Lesevergnügen.
Bitte beim nächsten Mal unbedingt:
- Sinngemäß zusammenhängende Passagen auch als Absatz darstellen
- keine erzwungenen Umbrüche nach jeder Zeile
- die Vorabkontrolle nutzen (Icon: Blatt mit Lupe)
Nico S.
Ja, das Vergnügen geht weiter - zweifelsohne! Eine sehr lebendig und intensiv geschriebene Episode, die zu lesen jedenfalls insgesamt Freude macht. Punkt.
Dennoch sind m.E. einige Anmerkungen angebracht, da doch unter der gelungenen Oberfläche noch einige Schwächen schlummern.
In Hinsicht auf Narration und Dramaturgie wäre z.B. anzumerken, dass nach einer so ausgiebigen Duschorgie ein gründliches Eincremen angesagt sein müsste. Ein solches Handlungselement - einschließlich der Hilfe beim Rückeneincremen durch die blonde Mitduscherin - hätte vielleicht mehr Unterhaltungseffekt beigefügt als die im Grunde überflüssige Vorab-Dusche im Elternbad.
Ein ähnlicher, dramaturgischer Anfängerfehler liegt in der Beschreibung der Kassiererin. Die Schilderung an sich ist gelungen und trägt sicher zur Tiefenschärfe der Geschichte bei. Dennoch ist sie unnötig, da für die Handlung ohne Belang. An der Stelle wäre ... der Logik des übrigen Aufbaus folgend ... z.B. eine Beschreibung weiterer Badegäste passender gewesen, deren späteres Wiederauftreten (oder Nichtauftreten) insgesamt zu einer Verdichtung des Geschehens hätte beiträgen können: Sabrina sieht eine hübsche/hässliche/ungewöhnliche etc. Frau und hofft/fürchtet/grübelt, dass/ob sie diese dann später nackt in der Dusche wiedersehen werde etc. ... bis hin zu den Gedanken beim Ausbleiben/Erscheinen der Person. Reizvolle Effekte ließen sich dabei auch durch einen Gegensatz "angezogen hässlich" vs. "nackt schön" erzielen - oder ähnliche Extraportionen Schaulust.
Handwerklich ist diese erste Episode mindestens so gut wie die nullte - nur beim "Portmonee" (statt Portemonnaie) musste ich kurz schlucken. Luft nach oben ist aber im Satzbau. Ich bin durchaus ein Freund längerer Sätze, aber verhakeln sollte man sich nicht darin. Das fast abschnittslange Monster gleich am Anfang kann einem schon etwas einschüchtern:
"Tags zuvor hatte es Zeugnisse gegeben, und die Versetzung in die 11. Klasse war, wie Sabrina aber schon durch die Vorabbekanntgaben der Abschlussnoten in den einzelnen Fächern durch die jeweiligen Fachlehrer gewusst hatte, am Ende weit problemloser geschafft gewesen, als es im Laufe des letzten Schulhalbjahres zeitweise ausgesehen hatte."
Hier wäre - wenn man denn nun schon diese für die Story eigentlich unerheblichen Randnotizen erfahren soll - ein Aufsplitten in 3 Sätze lesefreundlicher gewesen. Und ähnlich üppig verklausuliert geht es auch hier weiter:
"Da als sie aufgestanden war ihre Eltern längst zur Arbeit gewesen waren, hatte sie sich gar nicht erst damit aufgehalten, sich nach dem Aufstehen auch nur irgendetwas anzuziehen, sondern war einfach splitternackt, wie sie zu schlafen pflegte, in die Küche getapst, hatte dort ein Nutellahörnchen und einen Milchkaffee gefrühstückt, und anschließend erst einmal ausgiebig geduscht."
Hier wird ein Primäthema unserer SB-Welt - die Imagination einer nackten, jungen Frau, die sich ihren nackten Körper von der Vormittagssonne bescheinen lässt und genüsslich das versehentlich herabgekleckerte Nutella von einer beliebigen, reizenden Körperstelle streift - gnadenlos in einen gut versteckten Einschubsatz gepackt, während wir danach ausführlich über Hausordnung und Duschbedienung im Elternhaus aufgeklärt werden. Gegen solches Vergaloppieren hilft nur eine sorgfältige (Selbst-) Kontrolle: Wenn kein Helfer sonst zur Hand ist, muss man das Geschriebene nach Fertigstellung einige Zeit ruhen lassen, dann in Hinblick auf Narration und Logik erneut durcharbeiten - und wenn das beim ersten Mal scheinbar problemlos gelingt, erneut warten und einen zweiten Durchgang vornehmen.
Die Ausführlichkeit, mit der ich diesen Punkt kommentiere, steht aber im direkten Verhältnis zu der Hoffnung, die ich bei dieser Autorin habe: Dass hier jemand mit wirklich guten sprachlichen und erzählerischen Anlagen schreibt, und dass auch komplexere Ansprüche verstanden werden und umsetzbar erscheinen.
Also: Die Richtung stimmt - und nur Mut fürs nächste Mal!:D
Nico S.
ZitatOriginal von LaVie
Vorschlag abgelehnt xD Mir geht es ohnehin mehr um Inhalt, Grenzerfahrung - Strippen is mir zu billig
Und soviel wird nich geredet xD
Das kotzende Baby ist ein satz und nur humorisitsiches Element xD Es ist ein Fleck, mehr nich xD
"Strippen" war da von mir auch metaphorisch gemeint. Ich denke an ganz normales, zoegerndes Ablegen der Kleidung, ohne Tanzerei und so.
Nico S.
ZitatOriginal von LaVie
Ja, aber ich kann 9 Seiten nich rein kopieren
Mit schicken meinte ich per E-Mail als Word-Dokument oder PDF.
Aber - und ohne mich jetzt näher mit den Einzelheiten befasst zu haben - würde ich sagen:
Version 1 klingt nach dem besseren Weg, da du dann auch das Geschlecht der Partnerin nicht noch ändern musst. Um den Mann zum Ausziehen zu ermutigen, strippt die Fotografin, die im übrigen geil auf den Kerl ist, ebenfalls.
Das mit dem kotzenden Baby kannst du ruhig weglassen, u.a. da es extrem unrealistisch ist: Keine Mutter und auch kein Vater wird so etwas übersehen (abgesehen vom Geruch) und einfach auf sich beruhen lassen, noch dazu, wenn im selben Raum eine Fotosession geplant ist.
Sollte es eine wesentliche Rolle spielen, dass das Bett versaut ist (obwohl ich nicht so richtig weiß, welche dramaturgische Funktion das haben sollte), dann hat da vielleicht einfach jemand was ausgeleert, eine Schüssel Schoko-Pudding zum Beispiel. Das ist viel lustiger, und man kanns vom Körper des anderen ablecken.
Soweit zu deiner Story. Generell aber muss ich noch eins dazu sagen: Es macht einem als Autor NIE glücklich, eine bereits vorhandene Story in solchem Maße umzuschreiben. Eine schlechte Story verdient es eh nicht, und eine gute ist eben gut, weil sie genau so ist, wie sie ist.
Ich habe vor einiger Zeit mal 3 Fragmente zu einer vollständigen Story zusammengesetzt, doch die haben ... ich war selbst überrascht ... inhaltlich extrem gut zusammengepasst - ich musste lediglich die Namen der Hauptfigur(en) vereinheitlichen und ein paar erklärende Sätze an andere Positionen schieben. Eine schwule Story dürfte weder von der Anatomie noch von den Dialog-Inhalten her so mir nichts, dir nichts in eine Hetero-Begegnung umzuschreiben sein.
Mein dringender Rat wäre, lieber eine völlig neue Story anzusetzen, wobei da gut und gerne ein männlicher Fotograf ein anfangs schüchternes, weibliches Modell zum Strippen bequatschen könnte. Zu Notfällen gerufene Partner und kotzende Babys würde ich dagegen weglassen - in der dramaturgischen Verdichtung auf die Kernhandlung und -personen liegt gerade bei Kurzgeschichten die Kunst.
Nico S.
ZitatOriginal von LaVie
Ich hab da mal eine sehr pikante Frage... gut, wir sind hier schon pikant genug aber...
Ich hab eine männlich-männlich-Story, die ich so schön finde, dass ich sie in eine weiblich-männlich Story umschreiben will - wen mache ich zur Frau? Den Ich-Erzähler, was einfacher wäre, weil die Geschichte sowieso schon weiblich klingt oder das unfreiwillige Männermodel, was natürlich der Thematik auf SB mehr entspricht, aber aufwendiger is....
Ziemlich schwierig, sowas im Trockenkurs ohne Kenntnis der Story zu beantworten. Wenn es dir sehr auf der Seele brennt: schick mir den Text als Dokument und ich schau mal drüber!
Nico S.