Beiträge von sGirl

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    Original von ichwillsehen
    Das habe ich irgendwo - aber als richtige Story - schon einmal gelesen.


    Ich auch. Wesentlich überzeugender als das Geschreibsel hier wars allerdings im Kern auch nicht. Diese abgeschmackten "Ideen", noch dazu im Mantel des angeblichen Tatsachenberichts verkleidet, werden durch den hundertsten Aufguss auch nicht besser.

    Moral hin oder her - beide Teile sind gut und spannend geschrieben, der Wechsel zwischen dem eigentlichen Geschehen und dem Anwaltsgespräch wirkt - zumindest inhaltlich - als zusätzlich belebendes Element und bis auf einige Kleinigkeiten ist es aus meiner Sicht eine äußerst gelungene Geschichte - die Frage ist nur, ob sie in die Reihe passt, deren Finale sie doch darstellen soll.


    Und das führt zu meinem Hauptkritikpunkt an der gesamten "Wetteinsatz"-Serie: Mir fehlte die klare Linie. Und zwar sowohl in der Wahl des beabsichtigten Genres, im inhaltlichen Geschehen als auch im Bezug auf die handelnden Personen. Es ist ohne Zweifel positiv, wenn ein Autor viele Ideen hat und in der Lage ist, sie sprachlich und stilistisch ansprechend, unterhaltsam, zuweilen fesselnd und mitreißend umzusetzen. All das war hier gegeben, aber manchmal erschien es mir so, als solle alles, was an neuen Ideen aufkam, in diese Reihe hineingepackt werden - und das hat sie letztlich zerfleddert, obwohl die einzelnen Aspekte für sich gar nicht mal schlecht waren und in einer anderen Geschichte durchaus bemerkenswert zur Geltung hätten kommen können. Von daher braucht es für die Zukunft eigentlich nur ein klein wenig mehr Struktur ... ;-)



    PS: Ein Ende ist ein Ende. Nachgeschobene Alternativen zeugen eher von der Unentschlossenheit des Autors (keine zielführende Eigenschaft) und führen eher früher als später dazu, dass sich die Leser nicht mehr ernst genommen, wenn nicht gar veralbert fühlen. Von daher ist der Deckel - aus meiner Sicht - mit der Veröffentlichung zu - aber es stehen ja alle Wege offen, es in neuen Geschichten besser zu machen.

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    Original von Leseratte
    Das Bewerten komplett abzuschalten fände ich dennoch nicht sonderlich gut, denn "Applaus ist das Brot des Künstlers" und ein paar wenige Kommentare im Forum, das von den meisten nichtmal besucht wird, sind zu magere Kost... da sind die Zahlen, die direkt neben der Geschichte stehen - so wenig sie in Wirklichkeit auszusagen vermögen - dennoch weit befriedigender...



    Nun ja, besonders überzeugend ist das auch wieder nicht. Ich sehe das "Befriedigung-für-den-Künstler-Argument" jedenfalls aus verschiedenen Gründen eher kritisch.


    Der von LadyWalk beschriebene Effekt des Runtervotens ist ja nichts Neues - und wurde in den endlosen Diskussionen zu diesem Thema auch immer wieder beklagt. Was auch immer die genauen Gründe sein mögen, es geht in diesen Fällen meist gar nicht mehr um die Geschichte selbst. Somit ist die Kost vielleicht nicht mager, aber schon zu einem Großteil vergiftet.


    Andererseits ist die 10-Punkte Einteilung aus meiner Sicht eher vage. Wären es Schulnoten, okay, dann liegt eine Orientierung vor, die sich hier aber erst jeder selbst zurechtbasteln muss. Für den Einen ist eine gute Geschichte nur 6 Punkte wert, für den Anderen 8 oder 9. Das macht die ohnehin äußerst subjektive Momentaufnahme, die eine solche Bewertung nunmal meistens ist, noch fragwürdiger.


    Hinzu kommt, dass viele gar nicht mehr voten, weil sie das Hin-und-Her satt haben, sich nicht extra einloggen wollen oder was auch immer, was das Gesamtbild aber zusätzlich verzerrt. Usw. usw...


    So sagen die "schönen" Zahlen neben der Geschichte eben tatsächlich wenig bis gar nichts aus. Was aber sollen sie dann? Eine "Befriedigung" kann man aus so fragwürdig zustandegekommenen Einordnungen wohl kaum ziehen. Und wenn ich die verschiedenen Stimmen zu diesem Thema in den letzten Jahren richtig deute, tun das auch wenige. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob durch die bisherige Art des Bewertens (wenn auch früher noch mehr als heute) nicht mehr Autoren verschreckt als angezogen oder gehalten wurden.


    Die Auffassung, dass sich im Forum zu wenig mit den Geschichten auseinandergesetzt wird, teile ich allerdings. Das liegt aber auch an uns allen, denn leider ist auch in diesen Thread erst richtig Bewegung gekommen, als es um etwas anderes ging, als es eigentlich gehen sollte: Eine Geschichte, die gelobt oder kritisiert, jedenfalls doch aber beachtet werden sollte.

    @ LadyWalk


    Was für starker Kommentar! Man könnte die Liste eigentlich sogar noch erweitern, es allerdings wohl kaum besser auf den Punkt bringen. Insofern sprichst Du mir absolut aus dem Herzen. Andererseits gibt es halt doch immer wieder Lichtblicke und ich will diese "Einheitssoße" einfach auch nicht akzeptieren müssen. Etwas ändern würde sich aber wohl nur, wenn sich mehr Leute, die ähnlich denken, auch zu Wort melden und so die vermeintliche Mehrheitsmeinung bzw. den Publikumsgeschmack relativieren.


    Ich find's übrigens auch ziemlich schade, dass die weiblichen Mitglieder im Forum total unterrepräsentiert sind. Das mag eine Folge des oben beschriebenen Zustands sein, führt aber meiner Meinung nach genau wieder in ihn hinein. Und das ist besonders ärgerlich, wenn man an das eigentliche Thema der Seite denkt.


    Was das Bewertungssystem angeht, konnte mir eigentlich auch noch niemand überzeugend erklären, warum man es nicht einfach abschafft. Es ist ja offensichtlich auch weiterhin zum Großteil ein Manipulationsinstrument - oder wird jedenfalls missbraucht. Und das ist letztlich sowohl den Autoren als auch den an guten Geschichten interessierten Lesern gegenüber einfach unfair.

    @ Carmen bzw. Birte:


    Es war auch als Lob gemeint ;-)


    Die Idee, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, ist im ersten Moment immer durchaus reizvoll, geht aber meistens auch schief. Man verzettelt sich schnell, neigt zu Wiederholungen und sowas. Carmens Sicht war da schon die beste Wahl, weil sie wohl auch drumherum am meisten zu erzählen hatte (die Umzüge, die Situation in der neuen Schule), alternativ hätte ich mir allenfalls noch Birtes Perspektive ganz gut vorstellen können.
    Ansonsten ist die Methode "reinstürzen & Spaß haben" genau der richtige Weg!


    Zum "S": Was ich mir damals dabei gedacht habe, weiß ich gar nicht mehr so genau. Wahrscheinlich war einfach "Steffi" schon belegt und ich wollte mich nicht zur Nummer 2 machen lassen ... :-)

    Für mich persönlich eine der schönsten Geschichten der letzten Zeit. Einmal, weil hier auf eine lockere, ideen- und abwechslungsreiche Weise wirklich (und durchdacht) etwas erzählt wird, und zum anderen, weil es bis zum Schluss - sowohl sprachlich als auch in der Handlung - natürlich und überzeugend bleibt. Die Stimmung kippt nicht, auch nicht an den Stellen, an denen oft durch derbe Wortwahl oder ausufernde Handlung ein vermeintlicher Höhepunkt geschaffen werden soll, der eigentlich immer in die Hose geht. Aber das ist wohl eine Zielgruppenfrage ...
    Hier aber sind ohne Pauken und Trompeten starke Szenen entstanden, die gerade deshalb eine erotische Stimmung sich entfalten lassen, ohne sie durch Übertreibung oder Überbetonung im Vergleich zur restlichen Handlung gleich wieder zu zerstören. Es bleibt Zeit zum Atmen, zum Einfühlen, weil eben auch die Gefühle und Gedanken der Hauptperson nicht zu kurz kommen. Der innere Zwiespalt, sich zeigen zu wollen, etwas auszuprobieren, aber sich im entscheidenden Moment vielleicht doch nicht zu trauen; die Frage, wie man sich verhalten soll, ohne zu auffällig zu wirken; der Reiz, ausgeliefert zu sein, aber dabei doch nicht ganz die Kontrolle verlieren zu wollen - das alles ist absolut treffend beschrieben.
    Schade, dass es wohl keine Fortsetzung geben wird. Hätte sie gern gelesen und Stoff für weitere Episoden (ob nun wahr oder nicht) bietet sich ja eigentlich reichlich an. Aber okay, da soll man ja niemandem reinquatschen. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine neue Geschichte... ;-)

    Hallo Carmen,


    ich kann Dich/Euch gut verstehen, aber das Bewertungssystem und/oder die Motivation der Bewerter zu durchschauen, ist hier wohl noch niemandem wirklich gelungen. Manche sagen, man soll gar keinen Wert auf die "Note" legen, sondern nur auf die Kommentare, denn nur in ihnen kriegst Du ja in der Regel wirklich gesagt, ob und was gut oder schlecht war. Klar ist auch in dieser Hinsicht die Würdigung der Geschichten nicht immer (oder selten) wirklich fair. Da bekommt manche grottenschlechte mehr Einträge als eine wirklich gute. Aber so ist es eben ... Und das Kommentieren ist halt wirklich auch eine Zeitfrage, zumindest wenn etwas halbwegs sinnvolles dabei rauskommen soll. Dennoch solltest Du Dich nicht entmutigen lassen. Ich mag, wie Du schreibst (und ich sags auch noch an passender Stelle) und es wäre schön, wenn Du weiter machst. Irgendwann wird sich auch die Resonanz einstellen, da bin ich ziemlich sicher. Allerdings wird sie im Verhältnis wohl immer äußerst dürftig bleiben.


    Lg, sgirl

    Ich wüsste ja gern mal, warum sich viele Autoren immer wieder dafür entscheiden, ihre Geschichte in der Ich-Form zu präsentieren. Aus meiner Sicht ist das in 90 Prozent der Fälle die falsche Wahl. Wenn es aber gar nicht anders geht, dann sollte zumindest der signalfarbene Merkzettel direkt am Monitor nicht vergessen werden, auf dem in dicken Buchstaben sinngemäß sowas steht wie: "An den Leser denken! Der weiß nichts und will nicht doof sterben!" Und das fängt einfach damit an, dass man möglichst schnell wissen sollte, ob "ich" nun "sie" oder "er" ist. Das kann man am Autorennamen nämlich nicht immer ablesen, zumal es vermeintliche "Er"s gibt, deren Geschichten-Ich dann doch eine "Sie" ist oder umgekehrt. Es nervt einfach, wenn man sich die Hälfte der Geschichte fragen muss, als was sich dieses geschlechtslose Wesen entpuppen wird (oder irgendwann die Geschlechter im Kopf switchen muss).


    Außerdem sollte es immer um den Kern der Geschichte gehen. Heißt: Es ist nicht alles wichtig, was die Hauptperson an diesem Tag zu welcher Zeit gemacht hat. Ergibt sich aus einer Nebensächlichkeit eine schöne Szene, die vielleicht noch etwas über die Hauptperson oder das Geschehene aussagt, dem Leser eine neue, zusätzliche Facette zeigt, okay, dann ist sie hochwillkommen, aber bitte keine bloße Aufzählung des Tagesablaufs. Eine Geschichte ist kein Protokoll.


    Die Schwächen in der Sprache sind schon angesprochen worden und johannesbobo hat es auf den Punkt gebracht: Es nervt und ist schlicht unverständlich, aber möglicherweise wird das Forum nicht von jedem gelesen. Trotzdem noch ein kleiner Hinweis in Richtung Ausdruck. Manchmal hilft es, sich den Text laut vorzulesen und sich zu fragen: Ist das lebendig und flüssig, oder gerate ich ins Stocken? Würden echte Personen wirklich so sprechen? Oder auch: Was würde ich denken, wenn mir jemand mit diesen Worten und in dieser Form (s)eine Geschichte erzählt? Da sollte einiges deutlich werden. (Und zwar auch, was wichtige und unwichtige Informationen sind.)

    Nach dem Lesen dieser Geschichte schlage ich mich eher auf die "sprachlos"-Seite. Allerdings hab ich mich auch kurz gefragt, ob es wirklich Fuzzis Ernst ist oder eher ein Persiflage-Versuch auf gewisse Geschichtchen hier.


    Fest steht, dass diese Geschichte in einem vornehmeren Kleid erscheint. Das schließt zwar nicht aus, dass sie zuweilen tief in nur zu gut bekannte Kisten greift (was einen seltsamen Kontrast ergibt, der nicht in allen Augen als äußerst gelungen gelten muss), macht es insgesamt aber schwieriger, sie zu beurteilen. Von daher: Ja, sie ist über weite Strecken gut und mit einem gewissen Anspruch geschrieben, inhaltlich ist sie mir allerdings viel zu einseitig und flach ausgefallen.


    Bei allen Ideen, den verschiedenen Orten, Situationen und dem an sich gut gelungenen Einbau von Rückblenden - es geht doch letztlich nur um eines: Sex. Das ist generell nichts Schlimmes, auch sehe ich die Aktionen zwischen oder mit mehreren Männern nicht grundsätzlich kritisch. (Dass sich Tim offensichtlich noch über längere Zeit an ihr "abreagiert", während sie längst schläft, finde ich allerdings, gelinde gesagt, eine eher seltsame Vorstellung.) Aber die doch fast ausschließliche Fixierung - in Gedanken wie Taten - auf dieses eine Thema macht die Geschichte aus meiner Sicht nicht besonders reizvoll. Die einzelnen Szenen laufen halt so ab, man schaut ihnen mehr oder weniger teilnahmslos zu, aber es springt kein Funke über. Das mag an ihrer Vielzahl liegen, vielleicht auch daran, dass sie in keinen größeren Zusammenhang eingebunden sind. Sicher spielt es aber auch eine Rolle, dass die Figuren - mir jedenfalls - seltsam fremd blieben. Die Männer sowieso, aber selbst die Hauptperson empfand ich als nebulös und in ihrer Art und ihrem Verhalten nicht sonderlich überzeugend.


    Sorry, Fuzzi, aber da fand ich Deine Geschichte am Strand um Längen besser.

    Ein sehr schöner Anfang einer vielversprechenden Geschichte, in der man sich wohlfühlen kann. Man merkt jedenfalls, dass sich jemand Gedanken und die Mühe machte, ausführliche Bilder und nachvollziehbare Empfindungen zu transportieren - und das in leisen Tönen, ohne auf die Pauke hauen zu müssen. Das ist angenehm und über weite Teile ziemlich gut gelungen.


    Manchmal wirkt eine zu detaillierte Beschreibung allerdings eher verwirrend als erhellend. So erging es mir jedenfalls teilweise in der sehr ausführlichen Einleitung, stärker aber noch in der Beschreibung ihres Körpers, speziell ihrer Brüste. Was hier zu viel war, fehlte mir in der Darstellung ihrer Gefühlswelt, in die ich auch gerne etwas weiter eingetaucht wäre. Immerhin "kämpft" sie ja nicht nur gegen ihre eigene Scham, sondern befindet sich auch in einer Umgebung, in der ihre Nacktheit möglicherweise schwerer zu erklären wäre als anderswo. Diese Furcht, gesehen zu werden, die Bedenken, es erklären zu können, die Erregung, die ihre Experimente und allein schon das - wohl erstmalige - Nacktsein in der freien Natur in ihr auslösen müssen, werden zwar durchaus angerissen, hätten aber eine Vertiefung verdient gehabt.


    Zum "Handwerklichen": Grundsätzlich habe ich nichts gegen lange Sätze, nur sollten sie durch entsprechende Satzzeichen deutlich gegliedert sein. Hier hapert es ebenso noch ein wenig wie zuweilen am Ausdruck. Zudem sind im letzten Teil die Absätze leider völlig abhanden gekommen. Das (auch in diesem Forum immer wieder angebotene) Korrekturlesen einer unbeteiligten Person könnte diese eher kleinen Problemchen aber schnell beheben.

    Ist das schon eine Geschichte oder noch ein hastig hingeworfenes, sich in Ermangelung alles anderen der Niveaulosigkeit bedienendes Versatzstück einer unausgereiften Fantasie, das im Grunde nicht nur keine Punkte, sondern auch keinen Kommentar verdient? Einfach gar nicht ignorieren... ;-)

    Liest man es als Erlebnisbericht, kann man wohl von einer ausführlichen, sehr abwechslungsreich beschriebenen und in weiten Teilen gelungenen Darstellung einer sinnlichen Massage sprechen, für eine Geschichte fehlt mir allerdings vor allem der Zugang zu den Personen. Trotz der äußeren Beschreibung bleibt mir Lisa fremd und das Geschehen zu sehr auf die Massagehandlung beschränkt. Ein Wort weniger in der Beschreibung hier und da, dafür die eine oder andere Szene oder ein Dialog mehr, hätte da aus meiner Sicht ganz gut getan. Vielleicht wäre es auch nicht schlecht gewesen, das Erlebnis aus Lisas Sicht zu erzählen, immerhin spielt sich das weitaus Spannendere in ihr ab... Seine Berührungen hätten dabei ebenso Platz finden können wie eine wesentlich breitere Palette an Empfindungen ihrerseits.


    Der Text selbst war, abgesehen von einigen Komma- und Flüchtigkeitsfehlern, sicher ganz gut, allerdings hat das "ß" auch nach der Rechtschreibreform durchaus noch seine Berechtigung ...

    "Obgleich die Story schon gewisse Reize bietet, wirkte sie mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Einiges ist einfach zu unwahrscheinlich, um wahr zu sein."


    Und das schreibt jemand, in dessen Geschichte sich die jugendliche Anhalterin nach der (gefühlten) ersten Kurve nackt und breitbeinig auf dem Beifahrersitz räkelt, bevor es im Unterholz saftig zur Sache geht ... :D



    Ich finde die Geschichte gut, obwohl es mir selten so schwer gefallen ist, das Warum in Worte zu fassen. Im Grunde mag ich vordergründige Sex-Geschichten mit wild herumfliegenden Vulgaritäten überhaupt nicht, aber diese ist unter der Oberfläche doch etwas anders. Vielleicht, weil das Mädel eben nicht nur ein williges Objekt ist, sondern frech und lebendig die Initiative ergreift, sich hingibt, aber eigentlich doch nimmt, was sie will. Dieser Macho dachte, er kann die Kleine mal eben so vernaschen, um sich die Zeit zu vertreiben (und genau so verlaufen 99 Prozent dieser Geschichten), aber weit gefehlt! Dieses Wechselspiel, den "Machtkampf" im Zustand zügelloser Leidenschaft, finde ich jedenfalls ebenso gelungen umgesetzt wie einzelne Szenen, beispielsweise das Vorführen im Bahnhof. Und es bleibt bis zum Schluss Raum für Kleinigkeiten, Gedanken, ungewöhnliche Wendungen und ihre Erklärungen - auch das gibt es nicht so oft. Über das Ende wiederum kann man wohl streiten, obwohl es natürlich ihr Spiel mit ihm am deutlichsten auf die Spitze treibt.


    Nicht zuletzt ist die Geschichte alles andere als schlecht geschrieben. Sie schwankt in der Tat zwischen schönen Beschreibungen und grenzwertiger Deutlichkeit, die in diesem Fall zuweilen durchaus passt, insgesamt allerdings auch sparsamer hätte ausfallen können. Dennoch ist es kein hoffnungsloses Versinken, erst recht kein für die Geschichte sinnloses Suhlen in schlammigen Niederungen ohne Wiederkehr.


    Das Fehlen deutlicher Absätze hat mich allerdings auch genervt.

    Na, das liest man doch viel lieber. ;) Schöne Idee, dialog- und abwechslungsreich umgesetzt, mit heiteren Überraschungsmomenten auch abseits der Hauptakteure. Zudem mag ich eine humorvolle und spielerische Erzählweise, wie sie auch hier immer wieder aufblitzte. Inhaltlich ging es mir im Mittelteil zwar ein wenig zu schnell zur Sache, aber das ist eine rein persönliche Geschmacksfrage und ändert nichts daran, dass ich es für einen vielversprechenden ersten Teil halte, von dem ich gern noch die ein oder andere Fortsetzung lesen würde.


    Zwei kleine Anmerkungen noch am Rande: Ich hatte das Gefühl, dass zuweilen zu viel erklärt bzw. beschrieben wird, was den Vorstellungsfluss - gerade am Anfang - öfter mal ins Stocken geraten lässt. Nicht, dass ich grundsätzlich weniger Details wollen würde, mir geht's eher darum, dass manchmal Andeutungen schon reichen, um Bilder entstehen zu lassen.
    Schwierig war auch die Zuordnung der Beschreibungen zu den einzelnen Mädels. Vielleicht habe ich da was überlesen, aber mir erschloss sich im weiteren Verlauf allenfalls das Aussehen von Moni. Das
    Erwähnen der Namen, auch wenn sie Frank noch nicht kennen konnte, wäre an der Stelle - beispielsweise durch einen Wechsel der Perspektive - hilfreich gewesen.

    Bei mir hinterlässt diese wiederholte persönliche Abrechnung eher einen ziemlich faden Beigeschmack. Abgesehen davon, dass es für mich nicht unbedingt ein Zeichen übermäßig ausgeprägter Reife ist, einen missliebigen Teilnehmer des Forums - und sei er noch so nervig - in dieser Weise an anderer Stelle bloßstellen zu wollen (was sicherlich auch kaum zur Beruhigung dieses kindischen Konflikts beitragen dürfte), ist die Geschichten-Seite der völlig falsche Ort dafür. Und zwar gleich aus mehreren Gründen: Es ist kaum eine erotische Geschichte, wer die Hintergründe nicht kennt, weiß so gut wie nichts damit anzufangen - und: Wer längst von den Auseinandersetzungen und Eitelkeiten in den entsprechenden Threads genervt ist, kann ihnen (zumal, wenn es so weiter geht) nicht mal mehr auf der Seite der Neuerscheinungen entgehen. Von daher wäre aus meiner Sicht - wenn überhaupt - das Forum der geeignetere Platz für diesen Text gewesen.
    Dennoch ist er gut geschrieben, ideen- und pointenreich, mit dem treffenden Blick für entscheidende Einzelheiten. Dieses Rüstzeug, verbunden mit der unter Beweis gestellten Energie, könnte sicher für das ein oder andere geschichtliche Highlight sorgen. Und wäre das nicht eine sinnvollere Herausforderung, als sich in endlosen Sticheleien zu verzetteln?

    Naja, SB beschäftigt sich ja nun mal "mit der Erotik in Situationen einseitiger weiblicher Nacktheit", wie es so schön auf der ersten Seite heißt. Die Kategorien gelten da vor allem einer verfeinerten Einordnung dieses Oberthemas - und eine Kategorie "Sex" würde das Thema wohl von vornherein sprengen. Es ist ja auch nicht weiter wild, wenn eine Geschichte davon abweicht, nur ein klein wenig Nacktheit wäre im Kontext dieser Seite halt schon wünschenswert ... ;)

    Ganz angenehm zu lesende Beschreibung eines Klassentreffens und dessen Vorbereitungen, die sich unter Umständen auch als Kapitel einer Autobiographie vorstellen ließe, in der sich allerdings der Aspekt der "Nacktheit" - ob einseitig, weiblich oder überhaupt nur ein bisschen - nicht einmal ansatzweise wiederfindet. Insofern verfehlt sie - bei allem, was sie sonst zu bieten hat - (leider) das Thema.

    Genau! Das ist der selbe Unsinn, auch wenn er in die andere Richtung geht. Ich werde jedenfalls mit Sicherheit keine Geschichten hochpushen wie ich auch keine runtervote - und, sorry, ich möchte auch nicht in so einen Topf geworfen werden. Für mich zählt allein die Geschichte und ob sie jene Punkte erfüllt, von denen ich meine, dass sie eine Geschichte erfüllen sollte. Da spielt der Autor oder seine vorherigen Geschichten zunächst mal überhaupt keine Rolle. Und wenn ich etwas dazu zu sagen habe, gibt's einen Kommentar. Ansonsten eben nicht. That's it, alles andere ist Kindergarten.

    Es geht in der Tat nicht um Moral oder die Andeutung von Inzest allein, sondern darum, dass sich in diesem Teil beinahe alles um technisch-abgespulte, körperliche Handlungen ohne Gefühl oder ein einigermaßen nachvollziehbares Verhalten dreht. Peter zum Beispiel findet als Mensch gar nicht mehr statt, die Zwillinge im Grunde auch nicht und die Frau agiert ebenso seelenlos und nur noch auf ein einziges Ziel fixiert. Niemanden scheint nach der Rückkehr noch irgendetwas anderes zu bewegen, als die schnellstmögliche Befriedigung des Sexualtriebes - keine Reaktionen auf oder von ihrer unmittelbaren Umwelt, keine Freunde, kein wirklicher Versuch, den Alltag wieder aufzunehmen, erst recht keine weitergehenden Gedanken. Und selbst Ulf, der wenigstens zu Beginn noch eine verständliche Reaktion zeigt, mutiert zu einem seltsam teilnahmslosen Wesen, das nur noch nach einer Rechtfertigung sucht, um endlich mitmischen zu können. Fast könnte man meinen, sie sind auf dieser Insel von einem mysteriösen Virus infiziert worden, der allerdings nicht "Freiheit" genannt werden kann, sondern in beängstigender Geschwindigkeit eine evolutionäre Rückentwicklung in Gang zu setzen scheint, die zum genauen Gegenteil führt. Dass sie Gefallen an ihrer Nacktheit gefunden haben, dass sie eine freizügigere Sexualität nun auch in ihrer heimischen Umgebung ausleben wollen, das alles hätte durchaus reizvolle und erotische Fortsetzungen ergeben können, wenn sie dabei Menschen geblieben und nicht eindimensional fixierte Objekte geworden wären. Das ist die Kritik, meine jedenfalls.

    Geht es in diesem Teil eigentlich noch um was anderes, als ums Vögeln und das Ablassen von Körpersäften? Insbesondere die "Geretteten" scheinen ihr Gehirn komplett auf der Insel gelassen zu haben, und der Weichei-Waschlappen Ulf ist auch nicht besser. Alles, was im ersten Teil noch zu weiten Teilen an großer, überzeugender Detailverliebtheit und Durchdachtheit zu loben gewesen wäre, ist absoluter Beliebigkeit gewichen. Von Personen bis Situationen: Nichts an dieser Geschichte ist - aus meiner Sicht - nachvollziehbar, angenehm zu lesen oder auch nur im entferntesten erotisch. Und ich schließ mich insbesondere obelix13 an, denn auch bei mir stellte sich mit zunehmendem Lesen und aus den gleichen Gründen ein "ungutes" Gefühl ein - und das ist eine ausgesprochene Beschönigung ...