Lieber Baer,
kein Rad das neu erfunden wurde, aber eine technisch perfekt präsentierte Geschichte.
Trotzdem, … un faux pas? Oui!
Du machtest eine längere Einstellpause und da ich deine Geschichten liebe, habe ich begonnen die frühen Werke zu lesen.
„Das nackte Stubenmädchen in der Kaisersuite“.
Der Beginn, Atmosphäre pur, Du nimmst den Leser mit in ein Wiener Luxusbordell um 1900, im Hintergrund hörte ich ein Orchester den Radetzkymarsch spielen und Kubinyi war natürlich auch da, sitzt mit dem Redl im roten Plüsch und sie streiten sich ... wie immer.....
„Die Nackte bei Catull“, stimmungsvoll, gekonnt und mit einer Gesamtbewertung unter Fünf auch hier von der Leserschaft des SB, den Stempel des Elitären aufgedrückt bekommen....
„Die Traumnovelle“ , feinste detailgetreue Nuancen....
Solch sorgfältig, historische Geschichten kannst nur Du!
„Das Urteil des Paris“, griechische Mythologie, verpackt in klassische Erzählkunst....
„Die Odaliske“, einer deiner Besten und für mich eine der ansprechensten, genialsten und diskret-erotischten Storys die ich jemals las...
„Die Walküre“ und „Die Geliebte des Kardinals“, mir gehen langsam die Superlativen aus, oder warte mal, eine hät ich doch noch: Nicht sehr weit zu Nabokov.
Bei „Freundinnen“ hingegen und ohne Autorenname, würde ich rätseln, etwa 10 Schreiber(innen) auf SB hätten, auf Grund ihrer grammatikalischen Fähigkeiten, dies auch verfasst haben können.
Wenn Du derart abweichst von deinen Möglichkeiten, kommts mir a bisserl vor, als würd ich Jac Cousteau zusehen wie er das Angelspiel von Ravensburger spielt.
Und weil wir beide Zitate mögen:
„Der Adler hat noch stets seine Zeit verschwendet, wenn er versuchte, vom Raben zu lernen“.
Nun gut, … genug Gemeinheiten versprüht für den Moment,
ich lieb Dich trotzdem,
Rebecca
P.S.
Bekomme dieses doofe Verlinken einfach nicht hin,
vielleicht wäre ja Mod Peter so nett?