Kinderpornografie - "Zur Hure erzogen" (von AOslut)

  • Daß es sich bei der Protagonistin um ein Kind und nach ihrem Geburtstag um eine Jugendliche handelt, stört Deine zartbesaitete Psyche gar nicht, liebe LaVie? baer


    Die Überprüfung der Einhaltung des Alters überlasse ich euch. Ich kümmere mich um die einheitlung des Ausdrucks :-)


    Coole Einstellung! Mal eben den Thread einer offensichtlichen KiPo-Story kommentierend eröffnen und dann so tun, als ginge der strafrechtliche Gesetzesverstoß dieser Geschichte nur die anderen etwas an. *würg*

  • Und ich dachte, 'Frauen' hätten zum Thema "Kindeswohl" eine noch sensiblere Einstellung.


    SO IST ES - obwohl ich ausdrücklich nicht unterschlagen möchte, dass es auch genügend Männer gibt, die auf das ernste Wohl von Kindern bedacht sind.


    Nein, diese Geschichte geht gar nicht!


    Und es ist nicht nachvollziehbar für mich, wie man mit einer 'inhaltlichen Bewertung' einen Thread dazu eröffnen kann und sich auch noch anhaltend über den Fakt der strafbaren Kinderpornographie hinwegsetzt, obwohl man ausdrücklich darauf hingewiesen wird.


    Von mir für beides ein "Pfui" !!!


    gelinchen



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Das nenne ich prompten Service und sag auch "Danke".



    @ mausbacher
    .... hab doch gar nichts gemacht 'rotangelaufenes Verlegenheitssmiley'



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Ich hab auch keine Veränderung ...... das heißt doch, eine kleine "das Smiley verändert die Farbe in Grün"



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)


  • Nehmen wir an, Emile Zola würde noch leben und hätte im SB die „Nana“, oder den „Totschäger“ eingestellt.
    Beide Bücher stehen auf keinem Index, obwohl dort erotische Szenen geschildert werden, in welcher eine 14-jährige Prostituierte die Hauptakteurin ist.
    Geht es also nur darum, wer der Autor ist?
    Würdest Du es als richtig empfinden, wenn SB auch diese Geschichte löschen würde?
    Egal wie die Antwort ausfällt, hätte ich ein unbehagliches Gefühl, Du auch?)


    Du willst hier allen Ernstes zwei Werke Émile Zolas, den wichtigsten Repräsentanten des naturalistischen Romans der europäischen Literaturgeschichte, vergleichend in Verbindung bringen mit der kinderpornografischen Wivola "Zur Hure erzogen" von AOslut?


    Ist dir der Unterschied zwischen erotischer und pornografischer Szenerie, zwischen Kunst und auf sexuelle Erregung ausgelegter KiPo-Schund eigentlich bekannt, oder suchst du nur gerade vergeblich nach einer Rechtfertigung, eine offensichtliche kinderpornografische Wivola kommentiert zu haben mit:


    "Also mir hat die Geschichte gefallen, möchte fast sagen, sehr gefallen." :?: :?: :?:


    . . . das ist - mit Verlaub - geistiger Dünnschiss!

  • Ich bin dankbar, mich durch die o.a. Kontroverse wieder ein wenig mit Zola beschäftigt zu haben.
    14 war zur Entstehungszeit von Die "Rougon-Macquart" (Romanzyklus mit 20 Werken, der u.a. "Der Totschläger" (L’Assommoir 1877) und "Nana" (1880) umfaßt) das "erwerbsfähige Alter" in Frankreich.



    „Durchtrieben ist dieses Kind!“ fuhr er fort. „Stellen Sie sich vor, sie hat mir mit kolossaler Dreistigkeit einen Wink gegeben, ich sollte ihr nachgehen. ... Und sie hat sich in einer Hautür wieder mit mir getroffen. Eine richtige Schlange! Nett, spielt das Zierpüppchen und leckt einen ab wie ein Hündchen! Ja, sie hat mich geküsst und hat wissen wollen, wie es allen geht ... Kurzum, es hat mich sehr gefreut, sie zu treffen.“


    Émile Zola: Der Totschläger


    Die Eltern sind nicht nur darüber schockiert, dass sich ihre Tochter Nana als Prostituierte verdient und man im Viertel über sie reden könnte, vielmehr erregt die Vorstellung, dass es ihr finanziell besser gehen könnte als den beiden, eifersüchtigen Unmut. Sie beschließen Nana im nächtlichen Paris ausfindig zu machen und suchen die Tochter unter anderem in den Tanzlokalen des Viertels, wo sie schließlich auch gefunden wird. Anstatt auf einer professionellen Theaterbühne, die vornehme Männer anlockt, tanzt Nana im Totschläger noch halbnackt in einer dreckigen Spelunke inmitten der sich um sie drängelnden Menge. Die Eltern erkennen die tanzende, Hüften und Busen lasziv wiegende Tochter, die aufreizend Beine und Röcke hebt und dabei alles zeigt. Ihr Kleid sieht heruntergekommen aus, die Volants am Rock zerrissen. Kein Schal bedeckt ihre Schultern, in bloßer Korsage bietet sie sich den Säufern im Publikum an. Der Vater unterbricht die Vorstellung unsanft – Nana muss zurück zu ihren Eltern.


    Von der unbedeutenden, durchschnittlichen Straßendirne aus dem Totschläger hat sich Nana am Beginn des Romans zu einer bedeutenderen Kurtisane entwickelt, die vom Direktor des Théâtre des Variétés die Hauptrolle in der Operette „Die blonde Venus“ angeboten bekommen hat. Für Nana bedeutet dies einen ungeheuren sozialen Aufstieg, zumal sie im Theater die Möglichkeit hat reiche und bedeutende Männer der vornehmen Gesellschaft kennenzulernen, die in der Lage sind diesen Aufstieg sichern und ausbauen können. Der Direktor Bordenave, der in dem zweifelhaften Ruf eines Zuhälters steht, der auf der Bühne Frauen zu reinen Schauzwecken ausstellt, akzeptiert die hemmungslose Kupplerei hinter der Bühne, im Zuschauerraum und dem Pausenfoyer. Immer wieder macht er unbedarfte Gesprächspartner auf die Gepflogenheiten seines Hauses aufmerksam, indem er das Operettentheater völlig ungeniert als Puff bezeichnet.


    Der heruntergekommenen und abgewirtschafteten Dirne und ehemaligen Operettendiva Nana gelingt es wieder mit dem Grafen Muffat zusammenzukommen, obwohl sie ihn in seinerzeit barsch gedemütigt hatte. Der Graf jedoch ist Nana jedoch dermaßen verfallen, dass ihm nur wichtig ist, sie für sich alleine zu besitzen, was Nana ihm zunächst auch verspricht. Ein Haus, Dienerschaft, Stallungen und standesgemäße Ausstattung erwartet sie sich dafür als Gegenleistung. Von nun an schwelgt sie in beispiellosem Luxus, den ihr der Graf finanzieren muss. Nach und nach wird es Nana auch zu mühsam die zahlreichen anderen Liebhaber vor dem Grafen geheim zu halten und Muffat ist so abhängig von ihr, dass ihm nichts anderes übrig bleibt als das Treiben seiner Mätresse zu tolerieren. Auch Satin ist wieder aufgetaucht. Sie wohnt bei Nana und die beiden setzen ihre Beziehung fort, wie sie durch die Polizei beendet wurde. Sie leben ihre Liebe ungeniert aus; Muffat und die anderen Liebhaber sind für die beiden Frauen nicht mehr als notwendiges Übel, das ihnen den Lebensunterhalt finanziert.


    „Vielleicht legt man ein wenig zuviel in die symbolische Deutung, wenn man sagt, der verweste Körper Nanas ist das im Todeskampf liegende Frankreich des Zweiten Kaiserreichs. Aber offensichtlich habe ich irgendeine Bezugsetzung gewollt ...“


    – Émile Zola: Nana



    Das ist große Literatur!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ja, es hat ähnliche Diskussionen in der Vergangenheit im SB schon gegeben.
    Die Einen sehen sich als Verteidiger der Meinungsfreiheit, der Freiheit der Kunst oder anderer schützenswerter Grundrechte. Rechte welche die real existierenden Autoren für sich geltend machen.
    Kann eine fiktive Person in einem Roman dagegen tatsächlich ihrerseits Träger von Grundrechten sein? Natürlich nicht!
    In wessen Rechte greift der Autor dann also ein? Welches ist das geschützte Rechtsgut das verletzt wird?
    Der Grundsatz: „die Gedanken sind frei“ gilt natürlich im Recht. Aber was ist, wenn die Gedanken den Kopf verlassen, vergegenständlicht auf Papier oder anderen Medien, Anderen zugänglich gemacht oder gar mit dem Ziel, sie der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren im worldwide Web (die Bezeichnung sagt es - weltweit) publiziert werden?
    Kann der Verfasser einer solchen Geschichte für Handlungen Dritter, deren Kausalkette sich bis zu ebendieser Geschichte zurück verfolgen lässt verantwortlich gemacht werden?
    Dem, was Baer in seiner Abhandlung zum § 184 b StGB schreibt, habe ich nichts hinzuzufügen.
    Rein rechtlich ist die Veröffentlichung möglicherweise nicht zu greifen.
    Doch es gibt da noch einen anderen Aspekt, nämlich die Regeln des SB für´s Schreiben von Geschichten. Unter Punkt 1 ist eindeutig geregelt,
    "1.) Die Geschichten müssen sich an den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften orientieren (das ist m.E. klarer zu fassen) . Nicht zulässig sind insbesondere die Schilderung sexueller Handlungen von oder an Personen unter 16 sowie Tieren."
    Damit ist klar, dass diese Geschichte die „Hausordnung“ verletzt hat und entfernt werden konnte. In dem Punkt dürfte das Hausrecht beim Hausherren liegen. Und ich bin froh, dass die User des SB diese Art der Darstellung von Kinderpornografie offenbar mehrheitlich ablehnen.


    In dem Punkt „Kindeswohlgefährdung“ kann ich nicht ganz folgen, denn dazu müsste die Geschichte von Kindern gelesen oder diesen zumindest vorgelesen werden. Nicht auszuschließen- aber in keiner Weise konkret belegbar.


    Die einzige Entschuldigung, die ich, wie bereits angedeutet, gelten ließe, wäre die, dass da jemand (es kann dann nur die Autorin selbst sein) die Rolle der Protagonistin in der Realität durchleben musste und sich mit dieser Geschichte psychisch Luft verschaffen wollte. Doch selbst dann wäre der SB wohl nicht die richtige Adresse.


    Dass solche Dinge, wie in der Geschichte beschrieben in der Realität vorkommen, dass es immer wieder Opfer gibt, ist schlimm genug. Sich und Andere daran erfreuen zu wollen ist wohl eine ganz besondere Herangehensweise.


    Der Vergleich mit der Kunst: Man stelle sich die Frage, warum hat der Künstler – zB. Der auch von mir unglaublich geschätzte Zola- sich dieser Darstellung bedient? Was wollte er ausdrücken?
    Die Distanz hat hier eindeutig gefehlt.


    Der Meissner