Zwei Sichtweisen eines Vorspiels von Parkinn

  • Hier ist der Link


    Der Schreibstil ist mir sehr vertraut, er erinnert mich an meinen :-) Das Geschehen wird ruhige erzählt, es gibt ein paar Details. Im Grunde ist es eine einzige Sexszene - nett anzusehen, aber nicht besonders neu. Der Clou bzw. die Pointe kommt leider zu schnell. Und reizvoll finde ich es auch nicht - Rollenspiele sind nich so krass. Der Perespektivewechsel ist gut gedacht, bereichert aber nur wenig - denn sie fühlen genauso, wie der andere es erwartet. Problematisch finde ich, dass die Sicht der Frau klar durch die fette Ankündigung und die Kursivschrift gekennzeichnet ist, beim Mann geht es einfach mit Normalschrift weiter. Das ist nicht optimal für das Schriftbild. Mit den Gefühlen und Ängsten der Figuren kommt etwas Reales rein, was ich zwiespältig sehe - einerseits ist real immer gut, andererseits ist mir die Traumwelt auch ganz lieb :P

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Ein kurzer, nicht überladener Einblick in eine gradlinige Session zwischen einem Paar.
    Nichts anderes braucht diese Szene. Sehr gut.
    Besonders schön finde ich, dass es dem Leser überlassen bleibt die Personen in der Fantasie zu gestalten.


    Im vertrauten Miteinander sind derartig wilde Spiele durchaus nachvollziehbar.
    Und auch die Sprache passt zur Situation und den vorgestellten Personen.


    Teilweise kann ich seine harten Gedanken lesen, und spüre ihre nachgiebigen im Gegenzug. Das ist schön.


    Dennoch würde ich es besser finden, wenn sich der Kontrast mit neuen Informationen darstellen ließe. Partiell gelingt das hier aber auch.

  • Ein Rollenspiel zwischen Mann und Frau, Dom und Sub. Sie kennen sich seit Längerem, sind ein Paar, sprechen, reden miteinander, kennen ihre Vorlieben, haben gemeinsame, naturgemäß exakt gegenläufige Fantasien. Er, der Dom, führt Regie. Was wird er tun wollen, heute, was muss ich machen, was wird er verlangen? Ich tauche ein in die Protagonistin . . .


    Bewusst verzichtet der Autor auf einleitende Worte, lässt den Leser in größtenteils angenehmer - wenn auch nicht immer korrekter Sprache - bereits zu Beginn einsinken in ein erotisches Vorspiel und kündigt damit (vielleicht) eine Fortsetzung an, die mit einem Andreaskreuz beginnen könnte. Eine gut geschriebene Geschichte, die ganz ohne das große P (für Pointe) auskommt, gradlinig die Sinne der Leserschaft erreichen kann.


    Mich stören Worte wie z. B. "Möse" etwas. In der direkten Rede würde es passen, aber so ist nur unnötiges, vulgäres Klischee. >>"Na bitte. Geht doch! Warum nicht gleich so?"<< ist mir auch ein wenig zu abgedroschen - schade. Die zwei konträren Sichtweisen kommen wieder gut rüber, könnten informativ aber umfangreicher (über das Hotelzimmer hinaus) gestaltet werden. Die Dialoge wirken authentisch.


    Weiter so!