Visualisierung der Protagonistin?

  • "Umfrage: Models als Vorbild für Titelheldinnen (von baer66)


    Findet Ihr den Hinweis auf ein model, das dem Autor als vorbild für seine Titelheldin gedient hat: Geil - Hilfreich - Neutral - Uninteressant - Störend" ?



    Nichts davon! Wenn der Autor dies so möchte u/o es ihn erregt, soll er es gerne tun.


    Zu bedenken wäre, der interessierte Leser macht sich sein eigenes Bild, taucht ggf. in die Story, bestenfalls sogar in die einzelnen Protagonisten ein. Die Geschmäcker sind aber nun mal verschieden. So sind bspw. die Mainstream orientierten Intimeinheitsglatzen, im Liegen steil gen Himmel strebende Silikonbrüste, die unterschiedlichsten Assistempel (Jugendwort - meinerseits wertneutral), Intimpiercings oder einfach nur die auf den Pics illustirerten Gebärdenspiele (Mimiken, Gestiken) nicht jedermanns Sache. Trifft so ein Hinweis/Bildchen also nicht den Gefallen des Lesers, steht gleich die gesamte Story unter einem anderen, evtl. gar sehr negativen Stern.


    Insofern appelliere ich persönlich eher dazu, des Lesers Fantasie freien Lauf zu lassen, sie verfasserseits nicht unnötigerweise dirigieren zu wollen. Wäre doch schade, würde ein in seiner Vorstellung wunderschönes weibliches Wesen per Autoren-Visualisierung für ihn selbst unerotisch defiguriert werden. Es kommt ja außerdem nicht gerade selten vor, dass der eine oder andere Kommentator eine anspruchsvolle, knisternd erotisierende Story in eine BRAVO-Bildergeschichte simplifizierend umgestaltet bzw. diese hilfreich ergänzt (meist zum besseren [Ein- oder Nachfühlungs-]Verständis der anderen), sie leider damit aber auch manchmal allein auf die körperlichen Reize der Protagonistin reduziert.


    Aber wie gesagt, das muss der Schreiber für sich selbst entscheiden. Oder?

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von mausbacher ()

  • Exakt, mausbacher.
    Ein Buch, ein Text ist die Vorlage zur Fantasie.
    Ein Bild oder Film geht eher in Richtung Konsum.


    Wie polarisierend die Verknüpfung von Fantasie und realen Personen sein kann, sieht man sehr gut auch im Thread "50 Shades of Grey".


    "Wat den Eenen sin Uhl', ist den Annern sin Nachtigall." Fritz Reuter

  • Die Auswahlmöglichkeiten von "Geil bis Störend" sind jedenfalls bezeichnend. Ich denke, der Umfrager möchte entweder polarisieren oder sucht eine Bestätigung für sein eigenes Leseverhalten. ;)


    Auch die Bezeichnung "Vorbild" halte ich für fragwürdig. Ebenbild, Abbild, Spiegelbild etc. oder ganz einfach Bildnis oder Animationsgrundlage würde m. E. besser passen.


    Meine These, für den geübten Leser ist das Konterfei in Form eines Aktes der "Titelheldin" eher uninteressant, etwaig sogar kontraproduktiv.


    Und wieso eigentlich "Titelheldinnen"?

  • Der Name einer Titelheldin ist bekanntlich gleichzeitig auch der Titel u/o zumindest ein Titelbestandteil einer Story. Das wiederum würde aber bedeuten, dem Umfrager geht es ausschließlich um solche Titelheldinnen wie z.B. Nathalie , nicht aber um die in einer Überschrift namentlich unerwähnten Protagonistinnen.


    Wenn dem aber so ist, wovon ich ausgegehen muss, warum diese Titelheldinnen-Exklusivität? ?(

  • Grade sah ich mir die Umfrage an.
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es so gemeint war, dass es nur um Titelheldinnen geht.
    Eher um die weibliche Hauptperson allgemein.
    Wie komme ich auf die Vermutung?
    Die Rechtschreibung steht kontrareziprok zur Genauigkeit der Aussagekraft. :P

  • Mit einem Anflug eines Lächelns bemerke ich, daß Dir, lieber mausbacher, jetzt schon eine meiner Umfragen einen eigenen Thread im Café Eros wert ist.
    Dabei wollte ich doch bloß den Geschichtenteil nicht überfrachten. Nathalie! 8)


    Deine Argumente im Einleitungsposting teile ich größtenteils. Meine Frage war jedoch, ob der Autor nach Ansicht der SB-Leser gut daran tut, seiner Fantasie durch ein bekanntes Gesicht Ausdruck zu verleihen.


    Die These:
    Die Auswahlmöglichkeiten von "Geil bis Störend" sind jedenfalls
    bezeichnend. Ich denke, der Umfrager möchte entweder polarisieren oder
    sucht eine Bestätigung für sein eigenes Leseverhalten.
    erheitert mich zwar, es ging mir aber eher um das Verhalten anderer Leser als um meines. Bestätigung suche ich weniger, da ich ja bekanntlich nicht so genau lese! :D 


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Meine Frage war jedoch, ob der Autor nach Ansicht der SB-Leser gut daran tut, seiner Fantasie durch ein bekanntes Gesicht Ausdruck zu verleihen.


    [...]


    es ging mir aber eher um das Verhalten anderer Leser als um meines. Bestätigung suche ich weniger, [...] :D


    Der war gut - chapeaumissimo! :thumbsup: