80 Prozent der Fußballerinnen sind lesbisch

  • Jetzt weiß ich auch, warum ich Frauenfußball noch nie erotisch fand:


    „Wirst schon sehen, dich drehen wir auch noch um.“ Solche Sätze fallen
    gelegentlich im Training. Sie seien nicht ernst gemeint, weiß Ingrid
    Kornberger. Trotzdem reagiert die Fußballspielerin auf derartige Scherze
    äußerst energisch. „Wir wollen, dass sich bei uns lesbische und
    heterosexuelle Frauen wohlfühlen“, betont sie. Dass im Damenteam des SV
    Feldkirchen weit mehr als die Hälfte lesbisch ist, stelle für keine
    Spielerin ein Problem dar. Aber natürlich müsse man die jungen
    Spielerinnen darauf vorbereiten, sagt Kornberger.
    Dort, wo darüber nicht offen gesprochen wird, komme es häufig zu
    Konflikten. Für den Wiener Sportsoziologen Otmar Weiß stellt „der hohe
    Anteil an Homosexuellen im Frauensport“ ein „Riesenproblem“ dar. „Viele
    junge Mädchen können mit diesen Erfahrungen nicht umgehen, sind
    überfordert und werden häufig im Stich gelassen“, erzählt der Professor
    an der Universität Wien. Weiß ortet mitunter auch eine Diskriminierung
    von Heterosexuellen. Oft beenden Mädchen ihre sportliche Laufbahn. Vor
    allem auch auf Druck der Eltern. „Viele Eltern wollen nicht, dass ihre
    Tochter lesbisch wird“, sagt Weiß.

    „Mädchen spielen Fußball, weil
    sie Fußball spielen wollen“, betont er. Der Soziologe vertritt die
    Ansicht, dass Frauen innerhalb eines Teams viel stärker zur
    Homosexualität tendieren als Männer. „Frauen haben eine viel
    emotionalere Nähe zueinander. Sie pflegen im Umgang viel stärkeren
    körperlichen Kontakt. Freundinnen erzählen einander viel intimere Dinge,
    als es Männer untereinander tun“, sagt Weiß. Unter Männern, und seien
    es die besten Freunde, seien Berührungen einfach nicht üblich.

    Dass
    Frauenteams ganz anders ticken als „Mann“schaften, das liegt auch für
    Kornberger auf der Hand. Jedoch findet sie andere Argumente dafür:
    „Schwule haben eben eine feminine Seite, und die kann mit Fußball meist
    nicht viel anfangen.“ Wohingegen Lesben eher Interesse an Dingen haben,
    die gemeinhin als Männersache bezeichnet werden. Im Fußball sei das auf
    jeden Fall so, meint Kornberger. Aber es müsse doch mühsam sein, in
    dieser Machowelt Fuß zu fassen? „Man ist ja schon gewohnt, gegen den
    Strom zu schwimmen, da kommt's auf das auch nicht mehr an“, meint
    Kornberger ironisch.

    „80 Prozent der Fußballerinnen sind
    lesbisch. Zumindest in den oberen Spielklassen ist das so“, sagt die
    Steirerin. Und auch sie gesteht ein, dass diese Dominanz der Lesben
    nicht immer positiv für den Teamgeist in ihrer Elf ist. „Mir wäre es
    lieber, wenn es ausgeglichener wäre“, sagt sie.

    Dass im Sport die
    Ressentiments gegen Homosexuelle viel größer seien als in anderen
    gesellschaftlichen Bereichen, weist Sportsoziologe Weiß entschieden
    zurück. „Das ist ein glattes Vorurteil“, sagt er. Die „Sozialwelt Sport“
    sei für alle da. Für Weiß ist der Sport der „größte Sinnvermittler der
    modernen Gesellschaft“. Sport sei also eine Art Ersatzreligion geworden.

    Auch
    Ingrid Kornberger ist der Ansicht, dass der Druck auf Homosexuelle etwa
    in der Politik sehr viel höher ist als im Sport. „In der Politik steht
    das Privatleben viel mehr im Vordergrund“, meint sie. „Im Sport zählt
    die Leistung. Und wenn die Leistung stimmt, ist es egal, wer mit wem am
    Abend das Bett teilt.“

    Kornberger glaubt allerdings, dass Männer
    homosexuelle Mannschaftskameraden viel eher als „Bedrohung“ erachten.
    Die Ängste seien da viel stärker ausgeprägt als bei den Frauen. Wenn
    eine Spielerin erstmals beobachtet, wie sich zwei Teamkolleginnen
    küssen, dann bekomme die halt zu hören: „Da darfst du dir nichts dabei
    denken. Das ist bei uns eben so.“

    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2009)


    Fußballerinnen

  • Auszug aus mausbachers Artikel:


    "Oft beenden Mädchen ihre sportliche Laufbahn. Vor
    allem auch auf Druck der Eltern. „Viele Eltern wollen nicht, dass ihre
    Tochter lesbisch wird“, sagt Weiß."

    Eine selten komische Begründung. Man sollte annehmen Eltern hätten Angst, dass ihre Kinder sich verletzen.
    Aber sowas... :D :D :D 
    Solche Eltern wünsch ich keinem.


    Außerdem finde ich es unerhört, dass Frauen auf ihren Sport reduziert werden.
    Wir Frauen sind auch Menschen und haben die gleichen Rechte. :P

  • Außerdem finde ich es unerhört, dass Frauen auf ihren Sport reduziert werden.
    Wir Frauen sind auch Menschen und haben die gleichen Rechte. :P


    Da stimme ich dir natürlich voll zu! Frauen auf den Sport reduzieren, echt. Wo führt das denn hin?! Frauen haben so einen schönen Körper! ;)

  • also ich glaub nicht wirklich, was da steht -


    ich habe selbst schon oft genug feststellen dürfen, dass eine Frau, die nicht von vornherein schon starke Regung zu Frauen hat, sich nicht "umdrehen" lässt.
    Wohl das eine oder andere Abenteuer mal - aber nicht lesbisch - vielleicht ein wenig bi, also doch noch mehr den Männern zugeneigt als den Frauen.


    Warum soll das also bei Sportlerinnen anders sein als bei anderen Frauen auch ?
    Und das eine Frau sich aufgrund eines Gruppendrucks umdrehen lässt, das halte ich für absoluten Schwachsinn.


    „Frauen haben eine viel
    emotionalere Nähe zueinander. Sie pflegen im Umgang viel stärkeren
    körperlichen Kontakt. Freundinnen erzählen einander viel intimere Dinge,
    als es Männer untereinander tun“, sagt Weiß. Unter Männern, und seien
    es die besten Freunde, seien Berührungen einfach nicht üblich.

    Das stimmt allerdings - aber mit Lesbischsein hat das absolut nichts zu tun. Freundinnen, die intime Gespräche miteinander führen, sind noch lange nicht lesbisch. Und auch eine zärtliche Berührung macht die Frau nicht zur Lesbe.


    Entweder ist eine Frau lesbisch - oder sie ist es nicht.
    Es gibt natürlich einige, die es nicht wissen - also demnach auch nicht wissen, warum sie mit Männern nicht klarkommen ( auch persönliche Erfahrung ) und später erst merken, dass sie lesbisch sind.


    Mein Fazit : Frauen spielen auch gerne Fussball - machen sehr guten Fussball sogar - aber sie sind deswegen noch lange nicht lesbisch.
    Frauen in Männerberufen sind es auch nicht automatisch deswegen ( ich kenne auch nur eine einzige )
    und Frauen, die sich zu reinen Frauengruppen zusamenschliessen, sind es auch ncht.


    ich behaupte mal : statt 80 % sind es höchstens 10 %

  • Was ich mich gelegentlich frage ist, ob man denn selbst weiß, welche Neigung man hat.
    Klingt jetzt bestimmt komisch, aber oftmals macht man ja einfach die Dinge so, wie die andern sie machen.
    Klar, wenn man emotional etwas positiv empfindet, dann, sollte man meinen, ist man so.


    Aber gelegentlich gibt es Situationen, wo man verstört wird. Ich muss z.B. immer daran denken, als ich beim Studium als Sport Judo gewählt hatte und mir der Bodenkampf sehr gefallen hat. Beim Bodenkampf versucht man Hebel- oder Würgegriffe anzusetzen und der Körperkontakt ist sehr intensiv. Mir hat das immer gefallen wenn ich an einen anderen Mann mein Genital pressen kann oder mich von ihm überwältigen lassen konnte.


    Hätte ich damals schon gewusst, dass homoerotisches Verlangen nichts Schlimmes ist, wäre ich dann vielleicht schwul geworden?
    Damals hat sich ja auch noch niemand geoutet, also vielleicht waren ja die anderen auch ein bisschen bi oder gar schwul.


    Jedenfalls stellt sich mir die Frage, ob bei den Fußballerinnen, die Lesbischkeit möglicherweise deshalb so hoch ist, weil eine latente oder noch nicht gefestigte sexuelle Neigung einseitig verstärkt wird. Ich könnte mir das vorstellen, weil der Prozentsatz der lesbischen Sportlerinnen sehr hoch genannt wird. Es scheint beinahe so, als wenn lesbisch sein eine Mode wäre.

  • Jedenfalls stellt sich mir die Frage, ob bei den Fußballerinnen, die Lesbischkeit möglicherweise deshalb so hoch ist, weil eine latente oder noch nicht gefestigte sexuelle Neigung einseitig verstärkt wird. Ich könnte mir das vorstellen, weil der Prozentsatz der lesbischen Sportlerinnen sehr hoch genannt wird. Es scheint beinahe so, als wenn lesbisch sein eine Mode wäre.

    also zunächst mal ist eine Sportlerin genau so eine Frau wie jede andere auch. Sie hat ein anderes Hobby als eine Kunstmalerin und sie hat einen anderen Beruf als eine Kassiererin.
    Und wenn sie - wie jede andere Frau auch, keine lesbischen Neigungen hat, dann wird sie nie zur Lesbe werden.


    Und was heisst "noch nicht gefestigte sexuelle Neigung" ?
    Bei manchen Mädchen stellt sich mit 12 oder 13 heraus, dass sie absolut hetero sind - andere, junge Frauen, wissen es mit 24 noch nicht.


    Ich könnte mir das vorstellen, weil der Prozentsatz der lesbischen Sportlerinnen sehr hoch genannt wird 
    - da hab ich ja schon gesagt, dass ich es für quatsch halte. Ich denke mal, das ist eine schöne Behauptung, die bei der männlichen Leserschaft ein nettes Kopfkino auslöst - aber das ist wohl auch alles.


    Und lesbisch = modisch - Das ist absoluter Blödsinn. Das ist höchstens Getue, aber mit wahrem Lesbischsein hat das nichts zu tun - aber as muss ich wohl kaum erklären.


    Ja, und deine eigenen Erfahrungen, adamit -
    Es hat durchaus ein jeder etwas. Der eine mehr und der andere weniger. 100% Hetero - ich glaub, das gibt es nicht - oder nur selten.
    Aber - auch wenn dich manche Situation beim Bodenkampf in eine mehr oder weniger leichte Erregung versetzt hat - viel weiter gehen würdest du wahrscheinlich nicht.


    So - und bei den Sportlerinnen ist das nicht viel anders.

  • Ich bin weiter gegangen, allerdings erst viel später.


    Zitat


    Und lesbisch = modisch - Das ist absoluter Blödsinn. Das ist höchstens Getue, aber mit wahrem Lesbischsein hat das nichts zu tun - aber das muss ich wohl kaum erklären.


    Das mit dem "Getue" meine ich ja. So eine Art Gruppenzwang. Klar wer 100 % sexuell festgelegt ist, der wird sich nicht in seiner Intention beeinflussen lassen.
    Aber diejenigen, die vielleicht noch 5 oder 10 Prozent von der anderen Sorte von der Natur mitbekommen haben, sind in der Lage auch mit dem eigenen Geschlecht Spaß zu haben. Genau wie es Homosexuellen ja mitunter auch gelingt in heterosexuellen Beziehungen zu leben, bis zu ihrem coming out.


    Allerdings muss ich auch zugeben, so richtig Ahnung habe ich von der Thematik keine. Sind nur Spekulationen. Und mit wem kann man sich schon darüber austauschen?

  • 100% Hetero - ich glaub, das gibt es nicht - oder nur selten.


    Das gibt es, und zwar absolut und keinesfalls selten!


    Es sind sind vielmehr siebenschlauige Möchtegernexperten und "Kinderliebhaber" wie Kinsey (von einem schwulen US-Präsidenten aufgefordert, ein entsprechendes Gutachten zu konzipieren), die uns anderes verklickern wollen.


    Ich bin 100%ig hetero, und das ist auch gut so. Und ich schäme mich keineswegs, im Gegenteil! ;)

  • Das gibt es, und zwar absolut und keinesfalls selten!

    100 % hetero gibts ? ok !


    Na gut - ich hab mich da etwas verrannt damit - denn ich selbst bezeichne mich als 100% lesbisch - ich bin damit vollauf zufrieden :) Und wills auch nicht anders haben.


    Aber diejenigen, die vielleicht noch 5 oder 10 Prozent von der anderen Sorte von der Natur mitbekommen haben, sind in der Lage auch mit dem eigenen Geschlecht Spaß zu haben

    Ja, aber diese 5-10 % reichen gerade mal dafür aus, das eine oder andere gleichgeschlechtliche Abenteuer zu erleben. Das passiert auch sicherlich nicht selten, bei den einen mehrmals ( denen hat es etwas gebracht ), bei anderen nur einmal (denen hat es nichts gebracht) .


    Aber - ums sich wirklich umdrehen zu lassen , da müssen es schon etliche Prozentpunkte mehr sein.