Link zur Story - Der Gynäkologe Teil 1
Einkategorisiert unter "Schamsituationen" lässt uns der Autor mit seiner neuerlich nur hinreichend recherchierten Geschichte eintauchen in die Welt eines verkaterten und dennoch wie eh und je sehr einfühlsamen Gynäkologen, der es grundätzlich immer vermeidet, dass sich seine Patientinnen "vollkommen nackt zeigen" müssen, damit sie sich "nicht vollkommen entblößt" fühlen.
Die sehr schlanke, mit kleinen, festen Brüsten und großen, ausgeprägten, sich abhebenden Brustwarzen ausgestatteten dunkelblonden Mittdreißigerin darf ihr kurzes Röckchen (sonst nichts) zur Brustuntersuchung ergo anbehalten, muss es dann aber unmittelbar kurz vor dem Setzen auf den gynäkologischen Stuhl anheben. Seine Assistentin hilft ihr auf den Stuhl, legt "ihre Beine in die Beinschalen". Der Gynäkologe und Icherzähler bemerkt: "Sie hatte ihre Vagina kahl rasiert, so das ich einen guten Überblick über ihre Anatomie hatte." und fährt wie folgt fort: "Während ich mit dem Spekulum ihre Scheide öffnete und einen Abstrich entnahm reichte mir meine Assistentin einen Objektträger an, auf dem ich den entnommenen Abstrich auftrug. Dann trat ich zwischen ihre Beine und während ich einen behandschuhten Finger in sie einführte, drückte ich ihre Gebärmutter meinem untersuchenden Finger entgegen, indem ich meine linke Hand kurz oberhalb ihres Schambeines ansetzte."
Die Geschichte wirkt nicht sonderlich durchdacht. Zu sehr lässt sich der Verfasser von seinem Wissen über die weibliche Anatomie und "seiner" gnyäkologischen Untersuchung treiben, so dass es teilweise zum Schmunzeln anregt, die Gefühlswelt der Frau (!) aber - leider - unbeleuchtet lässt. Hier wäre ein Ansatzpunkt gewesen, seinem bisherigen Bericht die erotische Wende zu verpassen. Nicht die alleinige Darstellung des weiblichen Körpers erotisiert, sondern die Frau selbst, ihre Gefühlswelt, ihre Mimik, ihre Gestik, ihr Verhalten, ihr Schamgefühl oder von mir aus auch ihr unschamhafter Exhibitionismus und nicht zuletzt des Autors Fantasie, dies alles dem Leser näherzubringen, ihn eintauchen zu lassen in Story und Protagonistin/Protagonist!
Vielleicht hätte der Autor aber auch einfach nur den geplanten zweiten Teil dem ersten - m. E. zu kurzen - anschließen sollen!?
Natürlich interessiert mich die Fortsetzung trotzdem, denn es könnte durchaus noch erotisch werden. Bisher fehlt es allerdings an prickelnden Elementen; des Lesers Fantasie muss diese derzeit noch substituieren - das kann aber wiederum nicht Sinn und Zweck einer erotischen Geschichte sein. Mittelprächtig.
PS: Ich schließe mich nachträglich Beware an: "Man muss nicht zu allem etwas beitragen."