Lust an der Qual

  • Reales war früher das, was uns heute der Film bringt. Allerdings war früher so eine Hinrichtung ein Fest, zu dem aus Nah und Fern Familien inkl. Kinder Tage vorher pilgerten, um sich die besten Plätze vor der Richtstätte zu sichern. Die Vermögenden haben natürlich Logenplätze gebucht und teuer bezahlt.


    Zu Zeiten der Robespierre Herrschaft, als Guillotine auf dem Place della Concordia den ganzen Tag über Köpfe abschlug, musste es da ausgesehen haben wie in einer Schlachterei. Und als der Kopf rollte, haben Leute jedes Mal geschrien. Vor Vergnügen, weil das ja das war, wozu sie gekommen sind.


    Wenn jemand hier behaupten will, wir wären anders als die vor 100 Jahren, als es auch öffentlichen Hinrichtungen gab, belügt sich selbst. Horrorfilme werden gemacht, weil es einen Markt dafür gibt. Gäbe es den nicht, würden solche Filme nicht gedreht werden. Das ist im Kapitalismus immer so: Nur was Profit verspricht, wird gemacht.


    Die vorliegende Geschichte ist gut, weil sie uns ungeschminkt vor Augen führt, wie Menschen sein können. Ich meine, nicht alle Zuschauer bekommen einen Ständer und schon gar nicht einen Orgasmus, das konnte man schon bei Casanova nachlesen. Aber diesen Thrill im Zusammenhang mit dem Tod bzw. dem Töten gibt es nach wie vor. Klar, manche wenden sich bei solchen Film-Szenen ab – und fahren im realen Leben dennoch ganz langsam an der Unfallstelle vorbei, obwohl die Polizei zur Eile mahnt, um den Stau schnell aufzulösen!

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Die vorliegende Geschichte ist gut, weil sie uns ungeschminkt vor Augen führt, wie Menschen sein können. Ich meine, nicht alle Zuschauer bekommen einen Ständer und schon gar nicht einen Orgasmus, das konnte man schon bei Casanova nachlesen. Aber diesen Thrill im Zusammenhang mit dem Tod bzw. dem Töten gibt es nach wie vor.

    Erpan hat gut formuliert, warum ich diese Geschichte geschrieben habe.
    Das freut mich nach so viel Ablehnung natürlich!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Das ist doch mal eine treffende Geschichtenkritik. Eins Satz zur Story und der Rest Fülltext mit Sympathiebekundung. Was haltet ihr davon, Erpan, baer66, wenn wir eine extra Rubrik einrichten für "So-können-Menschen-sein-Sex" mit geilen Themen wie exzessualer Kannibalsex oder vielleicht was mit Kindern und Babys? Kommt ja nun auch immer mal wieder vor! Man muss dabei ja keinen "Ständer" bekommen!

  • "Und na klar hast du recht - es reicht, und zwar vollends! Drum werde ich
    auch weiterhin ... fertig haben, mich also wieder - für eine sehr, sehr lange Zeit -
    weitaus Erotischerem widmen. 8)"
    (Zitat mausbacher)


    :) 
    baer

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  • Ich denke, wir sollten diese Thematik hier beenden. Wir bieten den Andersgepolten damit nur eine willkommene Plattform . . . ;)

    Das ist nichts anderes als die Bestrebung, unter den Teppich kehren, was uns nicht gefällt. Bloß nicht darüber sprechen! Typisch für Moralisten: Indem sie Texte, in denen der Mensch nicht der Maxime Goethes gerecht wird, unterdrücken, meinen sie den Menschen selbst besser zu machen. So nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Ich denke, wir sollten diese Thematik hier beenden. Wir bieten den Andersgepolten damit nur eine willkommene Plattform . . . ;)


    Da es sich hier um den Thread zu meiner Geschichte "Lust an der Qual" handelt, wäre es auch nett, beim Thema zu bleiben!


    baer

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