Die Entdeckung der Nacktheit

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    Eine sorgfältig geschriebene und sprachlich einwandfreie Geschichte, die perfekt zum Thema CMNF paßt.
    Aber irgendetwas fehlt. Vielleicht passiert zu wenig, vor allem nichts Unvorhergesehens. Oder das Thema ist bereits zu oft beschrieben worden.


    Trotzdem: Eine schöne Story!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich hoffe, ich kann Bears Rätsel auf die Spur kommen - es ist die Seele. Die Geschichte ist sehr nüchtern erzählt. Einerseits ist sie nicht drauf ausgelegt, aufzugeilen - obwohl besonders der Anfang so klingt, wegen dem Steckbrief (immer eine ganz, ganz schlechte Idee). Andererseits fehlt ihr der Spaß. Der Erzähler wirkt nicht überzeugt von seinem Tun, sondern beschämt. Ich weiß nich, woran es liegt, aber der Erzähler fühlt nich, was er berichtet, sondern betrachtet es eher nüchtern - sogar die Sexszene.


    Ich vermute, dass es an der Satzstruktur liegt - die Sätze sind rhythmisch oft gleich, trotz der Auflockerungen durch Frage- und Ausrufezeichen.


    Vielleicht sollte die Autorin nicht so starr darüber nachdenken, wie sie uns etwas erzählt, sondern es einfach fließen lassen - man muss nicht immer perfekt sein.


    Und auf Tippfehler achten :P


    Inhaltlich war es auch nicht so besonders... schon im ersten Absatz kam keine Spannung auf und.. die Geschichte ist wirklich nicht neu.


    Wenn die Autorin ihre Erlebnisse nieder schreiben will, ist das in Ordnung. Wenn sie aber den Leser fesseln will, muss sie kreativer werden. Ein bisschen die Gedanken schweifen lassen :-)

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • liegt das vielleicht daran, daß der Autor ein Mann ist (laut Profil und auch Name "nudewalker", das Profil männlich und der Name kommt mir auch männlich vor) und sich in die Gefühle der Frau nicht reinversetzen kann ?
    Ich denke mal, daß das der Grund ist.

  • Die Geschichte ist sauber geschrieben. Es trifft zu, dass nichts Aussergewöhnliches geschieht. Aber dies ist völlig in Ordnung. Ebenfalls richtig finde ich den nüchternen, fast etwas beschämten Tonfall. Er passt zur geschilderten Situation.
    Die heutigen Lebensumstände der geschilderten Frau (verheiratet, Kinder, Hausfrau) tun nichts zur Sache. Sie stören und behindern den Eingang in die eigentliche Geschichte.
    Ob die Geschichte eine Fortsetzung haben soll, ist dem Autor zu überassen. Ich könnte mir auch vorstellen, die Geschichte so, wie sie eben ist, auf sich beruhen zu lassen. So könnte der Autor weitere Geschichten schreiben, ohne sich inhaltlich binden zu lassen.

  • ich finde, dieser etwas distanzierte Stil, der die Ich-Erzählerin das geschilderte wie aus weiter Entfernung betrachten lässt, macht den Reiz aus.


    Der Einstieg, da bin ich eurer Meinung, ist unnötig.


    Mich hat die Situation, in der die Erzählerin steckt, gepackt. Ich bin selbst exhibitionistisch veranlagt und kann mir das gut vorstellen.
    Ausgestiegen bin ich allerdings bei der Masturbation auf dem Balkon. Sowas passiert bei einem ersten Erlebnis dieser Art einfach nicht. Dazu sind die Hemmungen viel zu groß.
    Schon gar nicht mit weit gespreizten Beinen.


    Ich hatte mein erstes zaghaftes Zeigeerlebnis mit 14 im Strandbad.
    Damals bin ich natürlich zum Umziehen in eine der freistehenden Kabinen gegangen, die auf der Wiese verteilt standen. Allerdings ließ sich die Tür von dieser nicht abschließen. Erst wollte ich wieder raus und mir eine andere suchen, aber dann fielen mir die halbwach-Träume wieder ein, die ich seit einiger Zeit hatte. Und ich zog mich mit klopfendem Herzen und vermutlich mit hochrotem Kopf in der unabgeschlossenen Kabine aus. Allein das Bewusstsein, dass jemand die Kabinentür aufziehen könnte und mich nackt da stehen sehen könnte war aufregend und erregend genug.


    In dem Sommer hab ich dann immer genau diese Kabine benutzt und, als die Aufregung von Mal zu Mal weniger wurde, die Zeit, die ich nackt da stand ausgedehnt, mich nicht mehr mit dem Rücken zur Tür umgezogen sondern mit dem Gesicht und nach etlichen Malen sogar absichtlich unabsichtlich meine Tasche so hingestellt, dass die Tür einen schmalen Spalt auf bleiben musste. An diesem Tag wäre es mit vor Aufregung fast gekommen ohne dass ich mich berühren musste.

  • Vielleicht liegt es am Thema, vielleicht auch nur daran, dass in meiner Fantasiewelt der weibliche Exhibitionismus keine sonderlich große Rolle spielt, aber die wirklich sauber geschriebene Geschichte berührte mich nicht sonderlich. Auf der anderen Seite, exhibitionistisch verhielt sich die Protagonistin bei Leibe nicht, eher wie ein neugieriges, sich und ihren Körper entdeckendes Mädchen.


    Nun, die Katze ist aus dem Sack, der Autor, sprich der Ich-Erzähler ist ein Mann. So erklären sich natürlich auch das in den hiesigen Storys inzwischen schon obligatorisch triefende und tropfende Fötzchen, aber auch der fehlende Zusammenhang jugendlicher Neugierde am eigenen Körper, verbunden mit dem erheblich empfundenen Schamgefühl des Mädchens, nackt aber ohne einer nochmals gesteigerten Erregung auf dem Balkon entdeckt worden zu sein, und seiner angeblich exhibitionistischen Ader.


    baer hat völlig recht, da fehlt einfach was. Es knistert nicht, es kommt keine wirkliche Erotik rüber, die Gradlinigkeit wirkt berichterstattend langweilig, jedenfalls nicht erotisierend. Und ja, eine gewisse Seelenlosigkeit/emotionslose Erzählweise selbst bei der Sexszene (LaVie) überschattet den gesamten Text.


    Da ist mehr drin, lieber Autor, und das weißt du auch. ;)

  • ob jetzt Mann oder Frau - jede/r von euch hat die Erinnerung an die entdeckung des eigenen körpers und sie läßt sich auch nicht wegwischen. bei der einen oder anderen mehr bei der einer oder anderen weniger.
    der einen oder anderen - Männer sind natürlich auch angesprochen...


    bei mir war das ein ganz sonderbares gefühl - so in der art "wie geschieht mir" als ich das erstemal mit einem anderen gleichaltrigen Mädchen in der schwimmbad dusche kontakt hatte - nachdem die andern schon alle rauswaren und wir beide die Aufgabe hatten, mit dem Wischer das Wasser in die Gullis zu schieben.
    Da war mehr Angst oder Scheu als Erregung - ein triefendes Vötzchen ganz bestimmt nicht - und auch bestimmt nicht das plötzliche Verlangen, sich exhibitionistisch zu zeigen.
    Sondern ein ganz neues, ein unbekanntes Kribbeln - aber auch gepaar (zunächst zumidest - das hat sich natürlich irgendwann verloren) mit einem gewissen Unrechtsbewusstsein - Das darfst du nicht.


    Ich hab die Geschichte nicht nochmal gelesen - ich weiß jetzt nicht, ob da die Verbundenheit drin ist - entdeckung des Körpers und Spreizen auf dem Balkon - ich bezieh mich lediglich auf die letzten Kommentare