Peepshow als Talkshow im TV

  • Zitat aus der Süddeutschen:
     
    Das Sendekonzept sieht so aus: In einem dunklen Studio ohne Publikum sitzen zwei bekleidete Männer auf einem kleinen Sofa. Vor die beiden Männer tritt eine Frau, die ihren Bademantel abstreift und im Spotlight vor ihnen stehen bleibt, splitternackt.

    Die Frau darf nichts sagen, nur herumstehen. Die beiden Männer reden dann über den Körper, den sie gerade betrachten, sie reden über weibliche Schönheit, Männlichkeit und verwandte Themen. Die Kamera wandert dabei hin und her, die begaffte Frau steht und schweigt, bis sie von einer zweiten Frau abgelöst wird.


    Würde unsereiner eine Kurzgeschichte schreiben, in der Ähnliches geschildert würde, der Vorwurf wäre zumindest Realitätsferne, so nach dem Motto: So was kann es im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht geben.

    Die besten Geschichten in Sachen CMNF schreibt das reale Leben.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Warum nur überrascht es mich nicht im Geringsten, dass das ganz genau deinen Geschmack treffen würde, Minski?
    :D

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • gefällt mit abslolut nicht !

    ist ja nicht nur so, daß die Frau da stehen muss und begafft wird - sie muss sich ja auch noch gefallen lassen, was über ihren Körper gesagt wird und darf nichts sagen. Sie kann sich also nicht einmal verbal wehren, wenn etwas gesagt wird, was ihr absolut nicht passt.

    Sie ist also wirklich nur passiv.

    Sie steht nicht vor einem Aktmaler oder einer Gruppe von Aktfotogarfen, sondern live gesendet in einem Fernsehstudio.

    Sicher, es gibt genug Frauen, die lassen sie in allen denkbaren Posen abbilden. Es gibt auch genug, die tanzen oder andere Dinge machen.
    Aber sie sind aktiv. Und sie bestimmen dabei wenigstens teilweise immer noch selbst.
    Aber das hier ist völlige Passivität - wie damals auf einem Sklavenmarkt in Amerika wird die Frau begutachtet und - wie es richtig ausgedrückt wird - begafft.

    Es ist nicht nur schlimm, daß es einem offenbar Hirnkranken eingefallen ist ein solches Konzept zu machern. Es ist auch schlimm, daß es Männer gibt, denen das gefällt.
    Am schlimmsten finde ich aber, daß sie dafür auch noch Frauen finden, die mitmachen und sich dahinstellen.

    Männliche Poesie Kreativität und Begehren .. daß ich nicht lache - ich seh das als öffentliche Entwürdigung der Frau



    Jasmin

  • Na, Jasmin.. deine Betrachtung in allen Ehren, aber...
    Zum Einen ist es ein bewusstes Spiel mit einem Tabu: Die Objektifizierung!
    Genau das, was du dazu empfindest, SOLL unter Anderem auch damit ausgelöst werden.
    Zum Zweiten ist aber genau diese Objektifizierung für manche (und zwar vor allem für die zum Objekt gemachten!) ein ganz enormer Lust-Faktor.
    Die Objektifizierung so wie du sie beschreibst - ohne Möglichkeit, selbst Stellung zu beziehen oder aktiv zu handeln (ok, abgesehen davon, dass sie immer noch weglaufen könnte ^^) - ist sozusagen der nicht mehr zu toppende Kick daran ;)
    Auch wenn mir DAS zu heftig wäre (und mich sowieso niemand sehen mag :D ) kann ich doch auch den Reiz daran absolut nachvollziehen.... totale Auslieferung ist schon was Geiles :D

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


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    Ciao

  • Ich kann dieser Idee auch nichts abgewinnen ... wie ich es ja generell erschreckend finde, dass CMNF so oft und von so vielen Männern mit Erniedrigungsphantasien verbunden wird.


    In dieser Show (leider ist sowas inzwischen durchaus vorstellbar in unserer Fernsehlandschaft) wird das Ausgeliefertsein ja schon auf die Spitze getrieben. Dabei weiß ich gar nicht, was schlimmer ist: Mir die Frau als exponiertes Schauobjekt vorzustellen, oder das Gerede. was die beiden Männer mutmaßlich von sich geben dürften.


    Nico S.

  • So viel Edelmut? Muß ich mich jetzt genieren?
    Ich denke, daß die freiwillige öffentliche Zurschaustellung einfach ein Spiel ist. Mindgame nennt man das doch, oder? Natürlich hängt vieles von der Qualität des Talks und dem Aussehen der Dame ab.


    Aber sonst? Es ist kein Zwang, keine Gewalt im Spiel, nicht einmal Sex!
    Das entspricht doch völlig dem SB-Konzept!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Natürlich "hängt es immer davon ab", von den näheren Umständen etc.

    Zwang habe ich auch nicht unterstellt. Gewalt ... da stellt sich bereits die Frage, wie man verbale Gewalt einordnet. Aber auch das will ich nicht in den Mittelpunkt rücken in diesem Fall.

    Nein, es ist für mich vor allem das Schweigen und Herumstehen der Frau, was mich stört. DAS macht sie zum verfügbaren Objekt, zum Schaustück. Der Entzug des Rechts auf Äußerung, auf Erwiderung ist der kritische Punkt, nicht ihre einseitige Nacktheit. Wie ja auch in vielen Geschichten, die ich hier schon kritisiert habe, nicht die Nacktheit der Frau mein Stein des Anstoßes war, sondern die Behandlung eines Menschen als bloße Fleischpuppe.

    Nacktheit, egal ob einseitig oder für alle, ist für mich ein Akt der Befreiung, des Menschwerdens, des zu sich selbst Findens - auch des ehrlicheren Umgangs miteinander etc. Dies lässt spiegelbildlich auch an den Bedeutungen ablesen, den die Kultur bestimmten Arten von Kleidungen zumisst ... von Militäruniformen über den Businessdress bis zur Haute Couture. Wo all dies entfällt, tritt der Mensch als Eigentliches hervor und legt Zwänge und Rollen ab (sicher nicht alle, aber doch einen guten Teil).

    Diese elementaren Konsequenzen der Nacktheit werden hier leider von vielen, in aller Regel männlichen Autoren und Kommentatoren negiert, übersehen oder abgelehnt. So wird ja auch in vielen Storys die Nacktheit entweder gleich unfreiwillig - durch Zwang, Erpressung oder widrige Umstände - herbeigeführt. Oder sie wird, wie im Fall dieses TV-Konzepts, dann zum wohlfeilen Vorwand, die nackte Frau als beliebig verfügbares Objekt zu betrachten. In beiden Fällen manchmal mühsam mit dem Schamtüchlein eines "je länger ihr Gewalt angetan wurde, umso merkte sie, dass es ihr gefiel/sie erregte, so misshandelt zu werden" bedeckt.

    Was spräche z.B. dagegen, sich die Talk-Show als eine vorzustellen, in der die Frau nicht allein (und sozusagen ausgestellt) ist, sondern 2 nackte Frauen mit 2 angezogenen Männern reden?

    Interessanterweise beschränkt übrigens das vorliegende Konzept auch die Männer in ihrer Rolle - nämlich auf die einer gleichzeitig voyeuristischen wie exhibitionistischen Selbstentblößung. Da die Frau stumm ist, kann sie folglich auch auf Fragen nicht antworten ... wie sie sich fühlt, was sie denkt etc. Der Wunsch des Mannes, dass die Frau (ob nackt oder angezogen) ein bereicherndes Gegenüber für ihn sein könnte, wird von vornherein verweigert.

    Nico S.

  • Was in dieser Talkshow geschieht, geschieht oft auch in Theaterinszenierungen, zum Teil in wesentlich krasserer Form. Da gibt es auch – u.U. nackte – Schauspieler und Schauspielerinnen, über die gesprochen wird, die aber selbst kein Wort sprechen dürfen.

    Diese Talkshow ist auch nichts anderes als eine Inszenierung, eine Show eben, in der jede/r ihre/seine Rolle spielt bzw. zu spielen hat.

    Ich weiß nicht, warum da ein Unterschied gemacht wird? Nur weil es im Fernsehen gezeigt wird und damit wesentlich mehr Zuschauer es sehen können? Erklärt mir das bitte.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Erpan ()

  • Im Anfangsbeitrag steht nichts davon, dass das ein Theaterstück ist. ;)


    Mögen muss ich die Idee aber trotzdem nicht (selbst wenn man hoffen darf, dass das Gespräch der beiden Männer mit einem vorgegebenen Text nicht völlig aus dem Ruder läuft).


    Nico S.

  • Oh, lieber Nico, das Thema bringt Dich dazu, im Café mal einen Beitrag in Länge einer Tapete zu posten. Schon dafür war es das wert, den Artikel aufs Tapet zu bringen!


    Die Erniedrigung"phantasie" kann ich nicht schrecklich finden, wo doch Gedanken bekanntlich zollfrei sind. Die Frauen machen freiwillig mit, ob sie die Erniedrigung genießen oder schlicht auf Quote und Geld aus sind, kann ich nicht beurteilen. Allerdings kenne ich keine Frau, die es nicht interessant findet, wenn Männer über ihren nackten Körper sprechen. Den Reiz macht wohl die Öffentlichkeit aus.


    Ganz schlecht fände ich es, wenn die Frau(en) auch mitdiskutieren. Das "Objekt", ich nenne es lieber Kunstwerk der Schöpfung, nimmt zu seiner Rezeption nicht Stellung. (Nackte) Frauen, die auf klassischen Gemälden abgebildet sind, äußern sich idR auch nicht dazu, ob sie sich gut getroffen finden.


    Die Männer sind ja zu zweit. Daher können sie miteinander reden und die (schweigsame) Frau bewundern. Ich könnte mir zB das Ganze als CFNM überhaupt nicht vorstellen. Aber das liegt wohl an meiner Voreingenommenheit!


    baer

    Lector, intende,
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  • Ich könnte mir höchstens eine der Fairness halber produzierte Sendung mit umgekehrten Voreichen vorstellen - zwei Frauen, die über einen nackten Mann diskutieren. Nicht mein persönlicher Fall, aber deswegen muss ich ja nicht dagegen sein.
    In dem Falle sollten allerdings die gleichen Regeln gelten, die auch beim vorgestellten Format Anwendung finden. Ein Diskutieren auf Augenhöhe mit dem Diskussions-thema, wenn man so sagen will, wäre wohl eher kontraproduktiv.
    Sei es nun, ob man die ganze Sendung als Entlarvung unserer gesellschaftlichen Konventionen bezüglich Geschlechterrollen, Sexualität und Nacktheit betrachtet, oder ob man es ernster nimmt und als - Feier des Objekts er Begierde genießt.
    Und in beiden Fällten, auch dem mit der Frau als Objekt würden sich sicherlich mehr als genug Objekte finden, die es genießen, eine Stunde lang stummes Objekt der Aufmerksamkeit und Begierde zu sein, auch wenn es politisch nicht mehr ganz korrekt ist.

    Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur nichts an! (Josephine Baker)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von minski ()

  • Zitat

    Original von NicoS
    Im Anfangsbeitrag steht nichts davon, dass das ein Theaterstück ist. ;)

    Mögen muss ich die Idee aber trotzdem nicht (selbst wenn man hoffen darf, dass das Gespräch der beiden Männer mit einem vorgegebenen Text nicht völlig aus dem Ruder läuft).


    Die Talkshow mit einer Theaterinszenierung gleichzusetzen war jetzt meine Idee – es gibt auch Theaterstücke, die keinem vorgefertigten Text folgen, sondern nur den lockeren Vorgaben des Regisseurs.
     
    Zum Beispiel: „Geht ihr beide hinaus und sprecht miteinander; und du gehst nackt für ½ Stunde auch hin, lässt dich betrachten und über dich sprechen, sagst aber kein Wort. Dann gehst du und es kommt Frau xy. Und wenn wieder ½ Stunde rum ist, geht ihr alle 3 von der Bühne, dann ist das Stück zu Ende. Aber ich geb euch sowieso ein Zeichen, wenn es soweit ist.“
     
    Und es geht hier auch nicht um Gefallen oder Nichtgefallen, sondern um deine Argumentation – Zitat:
     
    Nein, es ist für mich vor allem das Schweigen und Herumstehen der Frau, was mich stört. DAS macht sie zum verfügbaren Objekt, zum Schaustück. Der Entzug des Rechts auf Äußerung, auf Erwiderung ist der kritische Punkt, nicht ihre einseitige Nacktheit.

     
    Das ist ein moralisches Urteil, das ich dir natürlich nicht absprechen will. Aber du outest dich damit in gewisser Weise. baer sprach in diesem Zusammenhang von (unerwartetem?) Edelmut. Und ob man sich jetzt genieren müsste, wenn man nicht so (eng?) denkt wie du.
     
    Er hat Recht. Weil du im gleichen Zusammenhang von zumeist männlichen Autoren sprichst, die leider „in vielen Storys die Nacktheit entweder gleich unfreiwillig - durch Zwang, Erpressung oder widrige Umstände -“ herbeiführen, oder „sie wird, wie im Fall dieses TV-Konzepts, dann zum wohlfeilen Vorwand, die nackte Frau als beliebig verfügbares Objekt zu betrachten.“
     
    Auf die eine oder andere Art sind wir alle Voyeure. Aber wenn jemand meint, seine Art des Betrachtens sei edler als die von anderen, dann erhebt er sich über diese. Ich hoffe, du weißt, was ich meine.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • @ baer und Erpan

    Ich weiß nicht, ob ich edler bin als andere. Mir ist das nie in den Sinn gekommen, und wenn es euch so erscheint, solls mir recht sein. :]

    Was ich aber schade finde, ist, dass hier nur auf die ablehnenden bzw. begrenzenden Teile meiner Argumentation eingegangen wird, während das positive Bild, das ich dagegen setze, keine Rolle in den Erwiderungen spielt.

    Natürlich wäre es, so es sich um eine absichtsvolle Inszenierung handelte, anders zu bewerten als für den Fall, dass das ganze tatsächlich als TV-Format über den Sender ginge. Im günstigsten Fall könnte eine theatralische Inszenierung meinen Standpunkt sogar untermauern, weil sie eben die Mechanismen offenlegt, die ich angesprochen habe.

    Im letzten Absatz von Erpan wird aber genau das klar, was ich als Haken an der Sache betrachte: Es geht mir eben nicht um eine Kritik des Betrachtens, des Voyeurismus und der Nacktheit in diesem Konzept ... sondern um die scheinbar unausweichliche Logik, dass ein solcher Genuss nur möglich sei, wenn die Herren der Schöpfung ungestört palavern können, während die Frau (die ja nunmal im konkreten Fall ein lebendiger Mensch ist und kein Bild) gefälligst stumm und unbewegt zu bleiben hat.

    Ich kann es auch mal etwas direkter sagen: Ich finde diese Idee (jedenfalls für eine reale TV-Show) so beschissen wie unnötig, und wenn ich mir nackte Frauen anschaue (was ich sehr gerne tue), dann will ich mich dabei einem realen, denkenden, bewussten Menschen gegenüber sehen und keiner inszenierten Marionette. Nennt das meinetwegen "edel" ... damit kann ich leben.

    Und was das Outen betrifft: Zum einen hab ich Ähnliches hier schon oft genug gesagt. Zum anderen "überhebe" ich mich nicht, sondern trage hier im SB mit die Verantwortung dafür, dass Leute genau das, was ihr sagt und denkt, auch weiterhin so frei wie möglich sagen und denken können - auch wenn es mir persönlich deutlich gegen den Strich geht. Das solltet ihr vielleicht mit bedenken, wenn ihr in meiner Ansicht Überheblichkeit zu entdecken glaubt. :)

    Nico S.

  • Schade, daß Deine Antwort nicht zwischen den unterschiedlichen Argumentationlinien von Erpan und mir differenziert, Nico. Auch wähle ich meine Worte mit Bedacht, gerade wenn Ironie ins Spiel kommt! Minski wird überhaupt ignoriert. ;)


    Das positive Bild: Nacktheit, egal ob einseitig oder für alle, ist für mich ein Akt der Befreiung, des Menschwerdens, des zu sich selbst Findens - auch des ehrlicheren Umgangs miteinander etc. 
    bleibt Dir unbenommen. Anderen gefällt eben anderes!


    Wertend möchte ich das nicht vergleichen.


    Das Eintreten für die freie Meinungsäußerung ist zweifellos eine schöne Haltung und einer freien, liberalen und rechtsstaatlichen Gesellschaft würdig.


    baer

    Lector, intende,
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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • „Denn nicht die Vernunft fällt die Entscheidung, es sind die Gefühle. Am Ende steht die banale Frage: Finde ich das gut oder nicht?“
     
    Hätte ich das gestern statt heute in der Süddeutschen gelesen, meine Antwort an dich, Nico, wäre eine andere gewesen. Ich bin gestern von mir und der nüchternen Beobachtung ausgegangen: Warum sollte eine Frau/Mann-Konstellation, die oft so ähnlich oder gar wesentlich ausgeprägter im Theater anzutreffen ist, strenger beurteilt werden, bloß weil sie im Fernsehen zu sehen ist?
     
    Ich bin stur nach objektiven Kriterien vorgegangen und darüber vergessen, dass es noch andere gibt, die nicht quantifizierbar sind. Ich bedauere, dass ich nicht mehr Einfühlungsvermögen dir gegenüber hatte. Denn du bist tatsächlich ein Garant für die Meinungsfreiheit auf dieser Seite. Will sagen: Ich schätz deine Arbeit sehr. Umso bedauerlicher war mein Angriff auf dich. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • ...et coloribus non est disputandum!


    Fein, daß wir uns alle wechselseitig unserer Hochachtung versichern!
    Ein bißchen Schärfe darf aber immer sein. Die Beispiele aus der Satire der Medien sind Legion, zB


    baer

    Lector, intende,
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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich freue mich ehrlich gestanden über die gute, sachliche Diskussion, eine fruchtbare Kontroverse, aus der für mich auch etwas zu lernen war, und spreche gern auch meinen Respekt für meine Mitstreiter aus.


    Erpan, ich kann das Kompliment insofern zurückgeben, als ich dich als aufrechten, bewussten und gelegentlich harten, aber immer fairen Gesprächspartner sehe.


    baer, du hast recht - Sammelantworten sind nie ein gutes Mittel. Eure Ansätze sind unterschiedlich. Nur meine Antwort wäre - bis auf den einen Absatz - die gleiche gewesen.


    Im übrigen beachtet bitte die Smileys - sie sind so aufrichtig gemeint wie der übrige Text und sollten auch das unerlässliche Körnchen Salz signalisieren, das für mich dazu gehört.


    So.


    Ansonsten hab ich mein Textlein ja jetzt auch gesagt. Euch noch einen schönen Sonntag Abend und einen guten Start in die Woche!


    Nico S.

  • Was mich, unabhängig von diesem dänischen TV-Experiment, schon immer stört: in fast allen entsprechenden Videos sind die Frauen meistens sehr schnell nackt und die Männer dann noch (fast immer) bis obenhin vermummt. Warum ist das so. Sind die Frauen exhibitionistischer veranlagt, schämen sich die Männer ihres Körpers mehr. Ist das Ganze ein Ausbeutungsmechanismus, ein Herr-und-nackte-Sklavin Verhältnis. Spielt Devotsein ein Rolle. Ich weiss es nicht.


    Offenbar aber haben die Männer, so auch in diesem TV-Beispiel, weniger Spass am Sex, bleiben lieber solange wie möglich bekleidet, höchstens, dass sie einmal die Hosen fallen lassen, auf weibliche Aufforderung hin.


    Warum gibt es in dieser TV-Sendung nicht die Möglichkeit des Rollentausches: Die Frau bekleidet sich, die Männer entkleiden sich, eine zweite Frau kommt dazu, nun palavern sie über ihre nackten männlichen Gegenüber. Das wäre echte Emanzipation.