Verbrechen und Strafe (baer66)

  • Rigoletto zum Trotze:
    Schuster, bleib bei deinen Leisten...
    DAS ist definitiv nicht dein Metier, mein liebes baerchen ;)


    Ob jemand aus der Geschichte einen erotischen Reiz zu ziehen vermag, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.
    Mich hat es jedenfalls (trotz entsprechender Präferenz) nicht angesprochen..


    Aber natürlich handwerklich ein baer..

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Danke für die offene Kritik.
    Vielleicht schätzt Du mich ein wenig falsch ein, was mein Metier betrifft, Leseratte. Aber Meister bin ich natürlich keiner!


    Der große Victor Hugo läßt das Mädchen erstechen. Großes Drama und bei Verdi darf sie sterbend noch eine lange Arie singen. Der gebrochene Vater bleibt zurück.


    Hier hat er es wesentlich schwerer, muß sich vor seiner Tochter für seine Gemeinheit rechtfertigen und gleichzeitig mit ihren sexuellen Vorlieben fertig werden. Und wie bei Verdi ist nicht Walter (der Herzog) der Böse! Das wird von Opernliebhabern aber meist anders gesehen.


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Das war mal wieder ein Klassiker in Sachen "aneinander vorbei reden" :D


    Mit "deinem Metier" meinte ich selbstverständlich NICHT das "klassische Drama" (da bist du doch wohl eher ein Meister drin ^^), sondern den Bereich des BDSM.
    Aber aufgrund des dramaturgischen in der Geschichte war es insgesamt noch deutlich erträglicher als die ganzen Erpressungs-Storys, die sonst so in Massen ausgeworfen werden...

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • ... ist es nicht dasselbe!


    Absatz 1 meines obigen Beitrags bezieht sich schon auf BDSM! ;)


    Die letzten beiden Absätze betreffen die Vorlage Rigoletto (bzw. Triboulet) und die (erotischen) Elemente in der Dreiecksbeziehung Vater-Tochter-Liebhaber und ihre Abwandlung in dieser Story.


    Daran liegt mir schon länger viel und daher hab ich das in die Diskussion eingebracht.


    baer

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  • Ups ^^
    Na dann sag ich da jetzt HIER besser nix mehr zu :D

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Die Story von baer ist m.E. für eine gute BDSM-Story zu oberflächlich, von einigen Flüchtigkeitsfehlern mal ganz abgesehen. Aus den im Prizip guten Ideen hätte man durchaus mehr machen können! Dennoch danke fürs Posten.
    Breederstud

  • Gut, ich akzeptiere den Vorwurf, kommt er jetzt ja auch schon zum zweiten Mal.
    Der Reiz der Geschichte ist mE die Verbindung guter dramatischer Ideen von Victor Hugo mit eigenen Elementen. Aber das muß man nicht mögen.


    baer

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  • Beim Lesen kam Schadenfreude auf. Am Ende wusste ich jedoch nicht mehr, ob ich weiter gehässig meinen Spaß haben oder vor lauter Ärger dem Vater ein paar ordentliche Elektroschläge wünschen sollte. Vor allem, er hat ja jetzt keinen Stiefel mehr mit dem Studenten, sondern eher ein Hühnchen mit dem Clubbesitzer zu rupfen. Irgendwie ist das meiner Meinung nach ein wenig zu verdreht.

    Die Story im Ganzen habe ich aber gerne gelesen, weil ich mich ja immer ein wenig an der Blödheit des Vaters weiden konnte. Wie hat der das denn bis zum Angestellten in einer Bank geschafft? Ok., so großzügig, wie er mit dem Geld umgeht … Also, ich kenne Leute, die verkloppen jemanden für weniger als die Hälfte. :D (O man, wen kennt die denn?) ?(

  • Gut gemacht, baer - toll geschrieben und auch wirklich spannend.

    Allerdings komme ich mit zwei Dingen nicht so ganz zurecht.

    das erste -
    Der Vater muss schon einen ordentlichen Hörschaden haben, um - trotz Knebel - die Schmerzenslaute einer Frau nicht von denen eines Mannes unterscheiden zu können.

    und das zweite -
    Gilda kommt in das Etablissiment, weil sie nach dem Vater und ihrem Geliebten sucht. An der Tür wird sie abgefangen.
    So wie ich das jetzt verstanden habe, weiß sie nicht, was dem Stiudenten widerfahren soll - also nimmt sie es nicht bewusst für ihren Geliebten hin.

    ansonsten
    habs gerne gelesen - und dem verblödeten Vater sollte man auch mal mit der neunschwänzigens Hengstenpeitsche eins drüberbraten.
    Vielleicht wird er ja dann auch mal wach :D

    LG Jasmin

  • Jasmin
     
    Danke fuer die freundliche Kritik.
     
    Zu Deinen Anmerkungen:
     
    "Als der erste harte Hieb auf den Rücken von Gilda niedersaust und häßliche rote Striemen hinterläßt, reißt es ihren Körper hoch und sie ist sofort wieder hellwach. Der Peiniger zieht sie an den langen blonden Haaren und bedeutet ihr, ja keinen Laut von sich zu geben, obwohl ihr das gar nicht möglich wäre, geknebelt wie sie ist. Dann schlägt er wieder zu. Er weidet sich an ihrem Schmerz und erzählt ihr, daß sie die Hiebe eigentlich für den schönen jungen Mann erhält, der in letzter Zeit sein bester und treuester Kunde geworden ist. Sie könne sich ja dann einmal bei ihm revanchieren. Vielleicht steht er ja darauf, von einer jungen Frau einmal so richtig Schmerzen empfangen zu dürfen."
     
    1. Gilda verbeisst sich den Schmerz. Der Vater hoert im Nebenzimmer nur die Schlaege.
    2. Der Schlaeger erzaehlt Gilda, dass die Strafe fuer Walter gedacht sind.
     
    Das Interessanteste ist Dein vorletzter Satz! Mich wundert schon lange, dass in der Opernliteratur der eifersuechtige Vater (Rigoletto) immer als der Gute, der junge Liebhaber (Herzog) als der Boese hingestellt werden.
     
    Gruesse aus der Rigolettostadt Mantova!
    baer

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von baer66 ()

  • Huhu Baer
     
    dann habe ich das überlesen... beides.. ich war jetzt davon ausgegangen, daß bei den Schlägen, die ja eigentlich leiser sind als das Gewimmer, selbst durch einen Knebel hindurch das Gewimmer zu hören sein - die Schläge nicht unbedingt, aber möglicherweise auch.
    Nagut - wie laut ist das Gewimmer, wie laut sind die Schläge ? Schwer zu sagen.
     
    In der Opernliteratur kenn ich mich nicht aus, deshalb weiß ich das natürlich nicht, wer dort böse oder gut ist.
    Bei dir in der Geschichte ist keiner von den beiden "der Gute". Der Student nicht, weil er Gilda einfach nur was vorspielt und der Vater natürlich auch nicht.
     
    Auch wenn der Vater natürlich recht hat, wenn er Gilda vor dem Studenten warnen will, sollte er ja wohl die Entscheidung ihr selbst überlassen, ob sie an ihm dranbleiben will.
    Und genau das tut er nicht - er geht sogar noch einen Schritt weiter und greift sogar zu unverhältnismäßigen Mitteln in Dingen, die ihn eigentlich absolut nichts angehen.
     
     
    LG Jasmin

  • Um seine Tochter von ihrer Liebe zum Herzog abzubringen, besucht Rigoletto mit ihr heimlich die Schenke Sparafuciles und zeigt ihr, wie der verkleidete Herzog (La donna è mobile) nun Maddalena, die Schwester Sparafuciles, umgarnt (Un dì, se ben rammentomi). Er schickt seine Tochter, als Mann verkleidet, nach Verona und beauftragt (wieder ohne seinen wahren Namen zu nennen: Egli è ‚delitto‘ ,punizion‘ son io – Er heißt ‚Verbrechen‘, ich heiße ‚Strafe‘) Sparafucile, den Herzog zu ermorden und ihm dessen Leiche in einem Sack zu übergeben (Venti scudi hai tu detto?). Als der Mörder die Tat ausführen will, stellt sich ihm seine Schwester in den Weg und fleht um das Leben des Gastes. Sparafucile lässt sich umstimmen und beschließt, da er Rigoletto eine Leiche übergeben muss, einfach den nächsten Mann, der zur Tür hereinkommt, zu ermorden. Gilda hat einen Teil des Gesprächs zwischen Sparafucile und Maddalena belauscht, sie beschließt, ihr Leben für den immer noch von ihr geliebten Herzog zu opfern; sie geht, gemäß Rigolettos Anweisung für die Flucht aus Mantua als Mann verkleidet, in die Schenke und wird von Sparafucile prompt erstochen.


    Um Mitternacht erscheint Rigoletto, um den Sack mit der Leiche in Empfang zu nehmen. Er glaubt schon, seine Rache sei gelungen (Della vendetta alfin giunge l’istante!), als er aus der Ferne die Stimme des Herzogs hört. Rigoletto öffnet den Leichensack und hält seine sterbende Tochter im Arm. Sie bittet ihren Vater noch um Vergebung, dann stirbt sie (V’ho ingannato … colpevole fui …). Rigoletto erkennt, dass sich der Fluch Monterones nicht am Herzog, sondern an ihm erfüllt hat (Ah, la maledizione).


  • Jasmin


    Der Link von elsabeth bietet die Möglichkeit, rasch den Inhalt dieses tollen Werks zu lesen. Es ist ja Verdi-Jahr!


    Buon divertimento!
    baer :D

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