Schamgefühl - Ausgestorben?

  • Dieser Beitrag zur Geschichte "In aller Anschaulichkeit" hat mich persönlich doch sehr verwundert und ist finde ich zumindest eine Diskussion wert. Da ich Fil84 nicht den Thread zur Geschichte ansich mit einer Off-Topic Diskussion zuspammen möchte, eröffne ich diesen.



    Ich finde diese Aussage um es hart auszudrücken völlig falsch. Gerade im Zeitalter des Internets und der Handykameras ist das Schamgefühl doch erst wieder so richtig aufgeflammt.


    Ich (Jahrgang 89, Im Gebiet der ehemaligen DDR aufgewachsen) sehe gerade zur heutigen Zeit eine unglaubliche Hemmschwelle, die früher (ohne diese Zeit mitzuerleben) kaum da war.


    Zum Beispiel das Nacktbaden. Kaum ein Mädel in meinen Alter liegt ohne Bikinioberteil oder gar Nackt am Strand. Aus meiner Sicht auch kein Wunder, wenn man bedenkt, wie groß die Gefahr ist auf youporn, oder auch SB als so salopp es auch klingt, Wichsvorlage missbraucht zu werden.


    Früher war es vollkommen normal Nackt zu baden, weil erstens nicht die Gefahr bestand das die Bilder um die Welt gehen und zweitens die ganze Sache lockerer aufgenommen wurde. Die Nacktheit war doch am Strand der Normalzustand.


    Davon mal abgesehen sehe ich zum Beispiel auch die Zeit der 68er Bewegung sexuell viel lockerer an, als es jetzt der Fall ist. Wie gesagt ich habe diese Zeit nicht miterlebt, aber zumindest so stelle ich Sie mir vor.


    Um mal auf die Geschichte einzugehen, würde Sie wohl in jeder Zeit absolutes Schamgefühl in der Person auslösen. Das einzige wo ich dir Recht geben mag, ist das die Zeiten in dem der Lehrkörper als eine solche Autorität anerkannt wurden, diese Anweisungen auszuführen schon lange vorbei sind.


    Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, wie jemand der mit der Jugend vertraut ist, behaupten kann, es gäbe kein Schamgefühl mehr. Ich weiß nicht ob von Amateurpornoseiten auf den Rest der Bevölkerung geschlossen wird, oder meine Ansichten von der damaligen Zeit einfach falsch sind. Ich denke aber das Schamgefühl präsenter denn je ist.


    Wie seht ihr das?

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

  • Gewiss lässt sich heute bei einer weit größeren Zahl vor allem junger Frauen ein recht entspanntes Verhältnis zur Nacktheit und nicht mehr so umfassend ausgeprägtes Schamverhalten beobachten, wenn man es mit der Zeit vor 40, 50 Jahren vergleicht. Auch werden neue, auch öffentliche Freiräume wie die Sozialen Netze zur Selbsterprobung genutzt. Ein Nacktfoto ist heute sozusagen kein Beinbruch mehr.


    Dennoch stimme ich Figo zu. Von einer flächendeckenden Schamfreiheit kann keine Rede sein. Selbst an Badestränden oder in Bädern, wo Oberteile optional sind, traut sich bisher kaum eine Frau, dieses Angebot zu nutzen. Und auch in anderen explizit freizügigen Umgebungen wie Raves, Open Air Konzerten und ähnlichen Events sind die Frauen "oben ohne" zwar immer mal wieder zu sehen, aber in keinen signifikanten Zahlen.


    Hinzu kommt, dass die absolut überwiegende Mehrheit gerade junger Frauen entweder nicht den von Werbung und Erotikindustrie vorgelebten Aussehensidealen entspricht oder dies zumindest annimmt - will sagen: Auch für öffentliche Nacktheit gilt, dass viele einfach das Gefühl haben, die Voraussetzungen erst gar nicht zu erfüllen. Immerhin wird Nacktheit noch viel stärker als andere Äußerungsformen mit sehr hoch gesteckten Idealen beurteilt; man muss sich nur Kommentare von Nicht-Nudisten über das Aussehen der Menschen auf Fotos von FKK-Stränden anhören (obwohl bei Nudisten selbst teilweise völlig andere Kriterien gelten und gutes Aussehen dort eine weit geringere Rolle spielt).


    Nico S.

  • Die Wahrheit liegt logischerweise irgendwo zwischen den Extremen.
    FKK-Prediger deklarieren das (nackt-)Schamgefühl als unnatürlich
    und höööchstens mal kurz in der Pubertät auftretend.
    Und müssen dann erleben, wie manche ihrer Kinder gegen diese Weltsicht rebellieren.
    Genau wie auch religiöser Fanatismus, Sexualmoral etc. nicht alle Menschen ihres Freiheitsdranges,
    ihrer Lust und Unbeschwertheit berauben können.


    Das Szenario in "Anschaulichkeit" ist selbstverständlich so realitätsfern, wie Träume eben sind.
    Die Lehrerperson richtet alles auf maximale Scham aus.
    Das ausgewählte Mädchen ist dafür prädestiniert - aber ich denke, kein Mensch würde diesen (spontanen, unfreiwilligen) Auftritt
    wirklich locker und sichtlich unbefangen meistern.

  • Ich stimme Figos Ausführung weitestgehend zu.


    Die sexuelle Freizügigkeit nahm zwar seit der 68er-Bewegung bis heute immer mehr zu, das Schamgefühl (Schamfreiheit gab es nie) blieb aber konstant bzw. ist in den letzten Jahren sogar wieder angestiegen.


    Über die Gründe kann ich keine allgemeingültige Aussage treffen; die Fotografiermöglichkeiten mit kleinsten Handys/Smartphones können natürlich ebensolche darstellen. Außerdem kann ein einmal eingestelltes Nacktfoto bei Facebook etc. insbesondere für die berufliche Zukunft eines Teenagers schon verheerende Folgen haben.


    So ist auch das Schamverhalten der Protagonistin ("In aller Anschaulichkeit") völlig "normal" und unterscheidet sich mit dem Jugendlicher vor 40 Jahren nur unwesentlich.


    Und wer sich einmal auf den unterschiedlichsten FKK-Stränden umsieht wird schnell feststellen, die sogenannten Molligen haben teilweise weniger Probleme mit dem Nacktsein als die vermeintlichen Schönheiten unter uns. Und die Jugendlichen, teilweise sogar die jungen Erwachsenen liegen völlig ungeniert in Badehose oder Bikini neben den meist älteren FKKlern.


    Tja, diese Jugend heutzutage! In der Schule ziehen sie sich völlig ungeniert vor Lehrern und Schülern aus, am (FKK-)Strand hingegen umhüllen sie ihre Körper und duschen/waschen sich im Bikini oder in der Badehose. ;)


    Aber was bitteschön ist ein FKK-Prediger? Etwa einer, der anderen sein na­tu­ris­tisches Weltbild aufzwingen will? Gibt es so etwas denn? Ich dachte immer, Nudisten seien tolerante Menschen!

  • Was heißt schon predigen...?


    Bildkommentare,
    Postings...


    immer noch und immer wieder.


    Da du es ansprichst - tolerant finde ich den Umgang mit "Nudisten" (FKK-lern, Naturisten, wie auch immer) hier auf Sb.
    Geh mal in irgendein FKK-Forum, mach einen auf dumm, ignoriere deren Regeln und den Logout-Knopf. Der ja für manche Leute, sehr, sehr schwer zu finden ist.
    Und lass schön deinen Senf ab:


    - "toller schnappschuss, wie sie sich schämt, so natürlich und unverklemmt, warum gibts hier so wenig solcher bilder" -


    oder als Threaderöffnung:


    "hallo leute, kleine grundsatzdiskussion - ist die fkk-grundidee nicht falsch und pervers,
    so wie auch 'offene beziehungen' oder radikalfeminismus, alles entstanden aus rebellion und, wenn überhaupt, dann nur als gegenmodell in nischenexistenz überlebensfähig?"


    viel Spaß... :D


    Was ich an den Predigern der Freikörperlichkeit so gerne mag? Sie bringen Farbe und Abwechslung in dieses Portal, ohne etwas zerstören.
    Sie sorgen für Action und bieten die Reibungsfläche, die Berührungspunkte, die gerade beim Thema Scham so reizvoll sind. :-) 
    Und niemand sagt ihnen, Regeln beachten oder raus hier!
    Niemand sagt, poste deine microsoft-Werbung nicht in unserem Linux-Forum.
    Als Troll und auch als, ähm... "Überzeugungstäter" :D hat man hier viel Raum
    und der Admin zieht erst den Stecker, wenn die Platte ganz eindeutig nen Sprung hat und sich nicht auf leise schalten lässt.


    Das ist schon tolerant. Also, ich mag es so... :D

  • Zitat

    Original von Figo
    Zum Beispiel das Nacktbaden. Kaum ein Mädel in meinen Alter liegt ohne Bikinioberteil oder gar Nackt am Strand. Aus meiner Sicht auch kein Wunder, wenn man bedenkt, wie groß die Gefahr ist auf youporn, oder auch SB als so salopp es auch klingt, Wichsvorlage missbraucht zu werden.


    Ich finde deine Argumentation nicht stichhaltig, Figo, denn die Abgebildete weiß nichts davon, dass jemand sich mit Hilfe ihres Bildes Erleichterung verschafft. Und selbst wenn sie es wüsste, könnte sie auch Stolz empfinden, findest du nicht?


    Zitat

    Original von Figo
    Früher war es vollkommen normal Nackt zu baden, weil erstens nicht die Gefahr bestand das die Bilder um die Welt gehen und zweitens die ganze Sache lockerer aufgenommen wurde. Die Nacktheit war doch am Strand der Normalzustand.


    Du vergleichst hier eine Besonderheit der DDR – FKK allenthalben - mit dem jetzigen Zustand in ganz Deutschland, also auch in den Gebieten der Ex-DDR. Die Menschen in Ostdeutschland hatten nicht viel Freiheiten und selbst das Nacktbaden mussten sie sich erst erkämpfen, denn die DDR war nach dem Krieg bis in die 50er-Jahre hinein genauso prüde wie Westdeutschland.

    In Westdeutschland dagegen wurde und wird die FKK-Bewegung immer schräg angesehen - womöglich weil Kirchen hier mehr Macht gehabt haben und diese Macht nun auch im Osten demonstrieren?

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Zitat

    Original von Erpan


    Ich finde deine Argumentation nicht stichhaltig, Figo, denn die Abgebildete weiß nichts davon, dass jemand sich mit Hilfe ihres Bildes Erleichterung verschafft. Und selbst wenn sie es wüsste, könnte sie auch Stolz empfinden, findest du nicht?



    Nein finde ich nicht. Wenn eine Frau dabei Stolz empfindet, das sich ein Mann auf Nacktfotos von Ihr erleichtert, dann hat Sie diverse Möglichkeiten diesen Wunsch selbst umzusetzen. Auch wenn ich aus früherer Diskussion weiß, das du da anderer Meinung bist, aber Voyeurfotos ohne Einwilligung der Protagonistin stellen keine Alternative für mich dar.
     
    Die Argumentation "Was sie nicht weiß, macht Sie nicht heiß." in Sachen, Angst vor Nacktfotos zu bringen halte ich nicht für diskussionswürdig. Was ein Nacktfoto im E-Fall anrichten kann wurde schon etwas höher erläutert.

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Figo ()

  • Zitat

    Original von Erpan


    Du vergleichst hier eine Besonderheit der DDR – FKK allenthalben - mit dem jetzigen Zustand in ganz Deutschland, also auch in den Gebieten der Ex-DDR. Die Menschen in Ostdeutschland hatten nicht viel Freiheiten und selbst das Nacktbaden mussten sie sich erst erkämpfen, denn die DDR war nach dem Krieg bis in die 50er-Jahre hinein genauso prüde wie Westdeutschland.

    In Westdeutschland dagegen wurde und wird die FKK-Bewegung immer schräg angesehen - womöglich weil Kirchen hier mehr Macht gehabt haben und diese Macht nun auch im Osten demonstrieren?


    Ich vergleiche sofern es mir Möglich ist, die Erzählung älterer Leute aus meiner Region (Kurz vor Usedom) und meinen jetzigen Erfahrungen. Ob es ein Unterschied ist, das meine Heimat jetzt zu Gesamtdeutschland ist kann ich nicht beurteilen. Aber generell Vergleiche ich nicht die DDR mit Gesamtdeutschland. Ich hab nämlich keine Ahnung wie es mit dem Schamgefühl in Niedersachen etc. aussieht.

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

  • Zitat

    Original von Figo
    Die Argumentation "Was sie nicht weiß, macht Sie nicht heiß." in Sachen, Angst vor Nacktfotos zu bringen halte ich nicht für diskussionswürdig.


    Nicht für diskussionswürdig? Das wird sich noch herausstellen. :D 


    Zitat

    Original von Figo
    Was ein Nacktfoto im E-Fall anrichten kann wurde schon etwas höher erläutert.


    Das hat Mausbacher gebracht und das habe ich auch nicht angeweifelt:

    Zitat

    Außerdem kann ein einmal eingestelltes Nacktfoto bei Facebook etc. insbesondere für die berufliche Zukunft eines Teenagers schon verheerende Folgen haben.


    Das ist leider wahr. Aufgrund der Einstellung dieser Gesellschaft zur Nacktheit. Und das obwohl Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II., mal gesagt haben soll – Zitat:

    „Sexuelle Schamhaftigkeit kann also nicht einfach mit der Verwendung von Kleidung gleichgesetzt werden, noch Schamlosigkeit mit dem Fehlen von Kleidung und totaler oder teilweiser Nacktheit des Leibes.


    Wenn sogar ein so bedeutender Kirchenmann wie Karol Wojtyla die einfache Nacktheit, d.h. an dem Fehlen von Kleidern, nichts Schamloses findet, dann frage ich mich, wieso diese nun ein Nachteil im Berufsleben darstellt - wie von Mausbacher ganz richtig diagnostiziert.

    Mein Vermutung dazu: Die Worte des Papstes sind reine Rhetorik – er konnte angesichts dessen, dass wir nackt geboren sind, die einfache Nacktheit nicht zur Sünde erklären. Die Praxis der katholische Kirche ist jedenfalls eine andere: Sie akzeptiert sogar nackte Schultern der Frauen in den Kirchen nicht.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Zitat

    Original von Erpan

    Mein Vermutung dazu: Die Worte des Papstes sind reine Rhetorik – er konnte angesichts dessen, dass wir nackt geboren sind, die einfache Nacktheit nicht zur Sünde erklären. Die Praxis der katholische Kirche ist jedenfalls eine andere: Sie akzeptiert sogar nackte Schultern der Frauen in den Kirchen nicht.


    Da gibt es aber in anderen Weltreligionen (zB Islam) noch ganz andere Probleme mit der Nacktheit! ;)


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)


  •  
    Hmm. Naja. Eine Aussage die ein hoher Kirchlicher 1960 getroffen hat ist, auf die Neuzeit, speziell im Internet, wohl kaum noch relevant, auch wenn Herr Wojtyla viele schlaue Dinge sagte.
     
    Was mich aber überrascht ist das er zu einen So frühen Zeitpunkt eine solche Aussage getroffen hat. Wieder was dazu gelernt. Damit kann ich bestimmt mal irgendwo den Klugscheißer spielen. Danke Epran^^.

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

  • Zitat

    Wenn sogar ein so bedeutender Kirchenmann wie Karol Wojtyla die einfache Nacktheit, d.h. an dem Fehlen von Kleidern, nichts Schamloses findet, dann frage ich mich, wieso diese nun ein Nachteil im Berufsleben darstellt - wie von Mausbacher ganz richtig diagnostiziert.


    Ich würde sagen, es geht gerade um das Gegenteil der Schamlosigkeit.
    Der/die Betreffende wird doch bloßgestellt, wenn gegen den eigenen Willen Fotos kursieren. Allein die Tatsache, dass der Wille/die Privatsphäre verletzt wurde, plus die Fotos an sich.
    Zwar nicht "schamloser Täter", sondern respektlos begafftes Opfer. Wer seiner Würde beraubt und gedemütigt wurde, trägt diese Last. Erfährt auch Mitgefühl von vielen Leuten. Aber diese geschwächte Position ist kein Vorteil, nirgendwo.


    Außer in dieser Community vielleicht :D

  • Zitat

    Original von baer66


    Da gibt es aber in anderen Weltreligionen (zB Islam) noch ganz andere Probleme mit der Nacktheit! ;)


    Klar gibt es noch "schlimmere" Religionen, aber das interessiert hier, in mehrheitlich christlichem Europa, wohl nicht so sehr.


    Zitat

    Original von Figo


    Hmm. Naja. Eine Aussage die ein hoher Kirchlicher 1960 getroffen hat ist, auf die Neuzeit, speziell im Internet, wohl kaum noch relevant, auch wenn Herr Wojtyla viele schlaue Dinge sagte.


    Die Aussage Wojtylas ist eine absolute, deshalb dürfte hierbei Internet keine Rolle spielen.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Es gibt in Deutschland mehr Konfessionslose (über 33%) als katholische Christen, die mit ca. 30% in etwa die Anzahl der Portestanten aufweisen und damit insgesamt ca. 60% der Bevölkerung einnehmen.


    Der Papst spricht also nicht einmal ein Drittel von uns mit seinen absoluten Aussagen an. Kondom-Verbot, Verbot der Anti-Baby-Pille: wer hält sich denn dran?


    Die Ansichten Wojtylas oder der vor- und nachfolgenden Päpste sind in der "Neuzeit" und im Internet und im Allgemeinen für die überwiegende Mehrheit in unserem Lande interessant, mehr aber auch nicht.

  • Zitat

    Original von mausbacher
    Die Ansichten Wojtylas oder der vor- und nachfolgenden Päpste sind in der "Neuzeit" und im Internet und im Allgemeinen für die überwiegende Mehrheit in unserem Lande interessant, mehr aber auch nicht.


    Ich habe Wojtyla nur zitiert, um zu sagen: Wenn schon ein konservativer Katholik wie der verstorbene Papst in der Nacktheit nichts Schamloses sieht, dann sind jene, die das anders sehen, erst recht konservativ.
    Oder anders gesagt: Wojtyla hat sich von seiner katholischen Erziehung – sie fand in den 20er und 30er Jahren statt – befreit, diejenigen aber, die in dieser Sache eine andere Ansicht haben (als er sie schon 1960 hatte!), haben sich, trotz später Geburt, davon offensichtlich (noch) nicht befreit.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • @ Erpan


    Ich habe dich schon weiter oben im Thread richtig verstanden. Mein Kommentar war auch nicht gegen deinen gerichtet, denn ich bin auch in puncto "Papst-Rhetorik" ganz auf deiner Linie.


    Mir war wichtig klarzustellen, welche Bedeutung die Worte des Papstes/der Päpste oder des Klerus im Allgemeinen bei uns inzwischen genießen bzw. nicht genießen.


    Aber wie ich schon in anderen Threads anmerkte, bei aller Freizügigkeit, derer wir uns inzwischen erfreuen dürfen, das (sexuelle) Schamgefühl bezogen auf die eigene Nacktheit – insbesondere der jüngeren Generation – steigt m. E. eher an, als dass es abnehmen würde.