Frühlingssonne

  • - Ein Wagnis


    Eine überaus poetisch geschriebene, sehr schön zu lesende Geschichte. Die Elemente der Handlung kommen zwar in verschiedenen Varianten immer wieder hier im SB vor, aber so charmant arrangiert wie bei claurel habe ich es noch nicht gesehen.


    Die saubere Schreibweise und übersichtliche Gliederung zeugen von sorgfältigem Arbeiten.


    Herzlichen Dank!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Zunächst hadert die Protagonistin eine Weile chancenlos mit sich selbst, ob sie das Wagnis eingehen und ihren nassen Bikini zwecks Sonnenbads im Garten ausziehen solle. Schließlich, animiert durch ein Geräusch hinter der Grenzhecke, betritt sie splitternackt das ihr fremde Grundstück, ja sogar das fremde Haus, wohl wissend, dass dort - anders als zuvor vermutet - Leben zu sein scheint.


    Noch wenige Minuten zuvor machte Hannah sich ernsthafte Gedanken, vielleicht zum Dorfgespräch zu werden, sie sonnte sich ja schließlich splitternackt (!) und nahm an, beobachtet zu werden; und das während eines einwöchigen Besuchs ihrer großen Schwester in ländlicher Idylle!


    Aber es kommt noch besser. Stöhnenden Geräuschen folgend passiert es:


    Zitat

    Original claurel
    Sie schreckte auf, in Gedanken war sie schon etwa ein Drittel der Treppe hinaufgegangen, als sie plötzlich, im Augenwinkel, eine Bewegung vernahm und herumwirbelte, einen Schreckenschrei unterdrückend. Auf dem Plateau, dass sie gerade erreicht hatte, war ein mannshoher Spiegel angebracht, in dem sie sich nun vollständig betrachten konnte. Sie atmete auf und sah sich an. Ungewohnt war der Ablick der sich ihren Augen bot. Wann hatte sie zuletzt ihren ganzen Körper nackt gesehen?


    Ja, wann hat diese junge, intimrasierte Frau zuletzt ihren ganzen nackten Körper gesehen? Es muss Monate, vielleicht Jahre her gewesen sein.


    Man kann an dieser Poesie der Unwahrscheinlichkeiten durchaus Gefallen finden, man muss es aber nicht. ;)


    Ansonsten eine gut ausgearbeitete Story mit angenehm leicht und flüssig lesbarem Schreibstil, einer leider nicht ganz ausreichenden Absatzgliederung mit eben solcher Korrekturarbeit.

  • Ich anerkenne die feine Ironie meines Vorredners und finde auch, - für das erotische Mit-Empfinden ist eine Mindestwahrscheinlichkeit der Vorgänge und Gefühlsabläufe eine der Voraussetzungen. Ansonsten fällt man mit seiner Imagination aus der Story heraus und findet nicht mehr hinein.

  • Aha, danke für das Rezept. Dann braucht man also nur das Land, wo es keine Sünde gibt, Sommer, Sonne und knackige, junge, nackte Mädchen. Das rührt man alles gut zusammen, und schon hat man eine neue ansprechende Story für SB. Gut zu wissen.

  • "Und mir geht es mal wieder diametral anders. Reizwäsche, High-Heels, Latex, das sind für mich Kleidungsstile, mit denen man mich jagen kann. Im Anblick von Derartigem vergeht mir spontan alles. Lach. Ich mag das total ungekünstelte, Typ Bauernmagd im Heuschober, Wet-T-Shirts, oder Derartiges."


    So schriebst Du noch am 27.02.2012 00:45 im Thread High Heels, Lingerie & Co, vereehrter eti! ;)


    baer

    Lector, intende,
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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich finde die Story ganz nett, der Autor scheitn sonst gedichte zu schreiben, der poetische Stil fällt besonders am Anfang auf, in dem die Aneinanderreihung von Eindrücken eher in ein Gedicht mit Absätzen passt. Im Posastil erzeugt sie zuviel Bewegung, man ist geradezu atemlos, weil noch ein Einschub kommt.


    An bisschen unlogisch war es schon, weil ihr kalt ist und sie sich stattdessen entschließt, sich nackt in die sonne zu legen.


    Und die Pointe am Ende sollte Spanung erzeugen, war ber nich so kreativ.


    außerdem sind einige Schusselfehler drin und es fehlt das ein oder andere komma.


    Alles in allem: eine schöne, leichte sommerstory, die noch toller wäre, wenn man den stil etwas entrümpeln würde.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Also ich mag diesen schwülstigen Schreibstil...
    Vielleicht nicht sonderlich realistisch die ganze Story, aber wenigstens gut geschrieben....


    Das Ende finde ich auch etwas komisch weil man irgendwie erwartet, dass es noch weiter geht, aber ich finde die Geschichte insgesamt schon mindestens 7 Punkte wert!