Natalies Geheimnis.

  • Ah ja, der Edelkitsch, made in SB, hat nun einen würdigen Protagonisten. Nach Hedwig Courths Mahler folgt baer auf gleicher Wellenlänge. Hier einige - erlesene - Kostproben:


    "Ihren Sex konsumiert sie wie ein teures Abendessen in einem Inlokal oder einen glanzvollen Abend in der Oper. / Escortservice / Penthouse / im Business-Outfit mit schwarzem Kostüm von Valentino, Highheels von Magli und teurem Brillantschmuck / eine Flasche edlen Barolo von Aldo Conterno dekantiert und zwei Designergläser auf den Couchtisch / seine schlanke toughe Kollegin / In seinem bequemen Fauteuil sitzt er jetzt immer mit einem dreiteiligen Maßanzug aus feinstem englischen Tuch / ein funkelndes Glas mit teurem alten Armagnac / den Kopf mit der hochgesteckten Businessfrisur/ "Du willst meine geile Pussy lecken, stimmt's?"/ Dieser geschäftsmäßige Look / und zerfließt vor Geilheit/ "


    Dem folgen dann die obligaten Duck-, Fessel- und Folter-Szenen von der Stange, wie tausendmal schon beschrieben.


    Aber natürlich - von den SB Usern - über 8 Punkte. Tja.


    Hier - ebenfalls Erlesenes - von baers grossem Vorbild:


    "Annedore von Rottberg hat drei Jahre in einem Schweizer Pensionat verbracht. Nun soll sie, da sie Waise ist, bis zu ihrer Volljährigkeit im Schloss ihres Vormunds, des Grafen Rüdiger Lindeck, leben. / Baroness Annedore kuvertierte gerade den Brief / „Kommen Sie doch herunter, liebe Annedore! Wir erwarten Sie mit Sehnsucht am Teetisch / Die Komtess seufzte / In diesem Moment kam Annedore heran. Graf Lothar sprang auf und ging der Baroness entgegen. „Endlich geht die Sonne wieder auf!“, sagte er."

  • Sein Auge weilt auf dieser Erde kaum;…
    Das weit Zerstreute sammelt sein Gemüt,
    Und sein Gefühl belebt das Unbelebte.
    Oft adelt er, was uns gemein erschien,
    Und das Geschätzte wird vor ihm zu nichts.
    In diesem eignen Zauberkreise wandelt
    Der wunderbare Mann und zieht uns an.


    Goethe, Torquato Tasso

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Da hab ich ja noch einmal Glück gehabt! ;) 
    Bei mir findet der strenge Richter nur Kitsch und keine strafbaren Tatbestände!


    Frei nach Friedrich Torberg: "Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist."

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  • Um was geht es bei dieser Diskussion eigentlich?


    Zugegeben, baer's Ausdrucksweise und Schreibstil ist nicht alltäglich und auch der Mischung aus Erotik mit Oper- / Schauspiel- oder klassischen Literaturtexten kann man manchmal überdrüssig werden.
    So finde ich auch nicht jede seiner Geschichten erotisch aufregend.Aber insgesamt heben sich seine Beiträge doch erheblich und positiv von vielen hier veröffentlichten ab.


    Diese Geschichte hier ist mal wieder eine von der anderen Sorte, also ohne kulturelle Beigaben, und sie ist auch gut, obwohl einige Textpassagen nicht der Ausdrucksweise des "gemeinen Volkes" (zu dem auch ich mich zähle) entsprechen. Lieber Edelkitsch als Hardcoreporno kann ich da nur sagen.

  • Herzlichen Dank, lieber Giorgio, für Deine Komplimente.


    Aus heutiger Sicht ging es, denke ich, eher um den Inhalt als um die Ausdrucksweise (cf Threads "Kritik" im Café Eros und "Im Dessous-Shop" im Geschichten-Forum).


    Dem einen gefällt halt als Setting die Welt der Reichen und Schönen, dem anderen eine exotische Insel und dem dritten ein finsterer Keller. Mir persönlich ist wichtig, daß man merkt, der Autor weiß, wovon er schreibt. Dann liest sich das meist spannend und verdichtet das Bild in meinem Kopf.


    "das ist der feine, aber kleine Unterschied"


    "Pro captu lectoris habent sua fata libelli!"


    Überrascht bin ich immer wieder über die Fähigkeit der Leser hier, stilistische Feinheiten in Texten zu analysieren! Meine ehrliche Hochachtung!


    Je mehr Textproben man liefert, desto genauer ist das natürlich möglich.


    Wie schön, das erleben zu dürfen!


    baer

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  • Nach dem Beispiel von mausbacher hab ich meine Geschichte auch noch einmal gelesen.


    Mit dem Abstand von zwei Jahren gefällt mir das Setting und das Zusammenspiel der drei Personen noch immer gut.
    Die Ausdrucksweise ist durchaus zeitgemäß, von Courths Mahler keine Spur.


    Die detaillierte Schilderung der diversen Sexualakte hätte ich etwas weniger lang schreiben können.
    Die Menge des Dargestellten überfordert den ungeduldigen Leser - so auch mich!
    Aber damals war das offenbar mein Kopfkino.


    baer

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  • Nun ja, hier werden sogar die Brüste geschlagen und neben der Hand kommt auch die Peitsche zum Einsatz. Ist nich so ganz mein Ding.


    Die Frage stellt sich auch, inwieweit ein 65-jähriger Seniorpartner einer Anwaltssozietät so offen und selbstverständlich seiner voyeristischen Ader in der Form unterliegt, dass er gegen geltendes Recht verstößt, ergo eine strafbare Handlung begeht.


    Nasse Möse, nasse Fotze, geschwollene Fotze aus der Feder des unbeteiligten Icherzählers, "Das brauchst Du, Du geile Sau!" etc. von Miss Dom persönlich und anschließend die mit Mösensaft getränkten Finger in den Mund der Rechtsanwalts-Sub.


    Wer's mag. ;)

  • Ja, wie oben bereits gesagt, ist das Ganze ein wenig explizit.
    Dennoch mag ich die Geschichte.


    Das mit dem Rechtsbruch durch den Voyeur sehe ich nicht so.
    Natalie weiß, daß er da ist und das Escort-Mädchen hat wohl eher nichts dagegen, daß sie jemand beobachtet.


    baer

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