Sie braucht täglich Sex.

  • Diese Story finde ich in der Anlage gut. Sie ist mir nur zu kurz, wäre aber durchaus immens ausbaufähig. Siehe Hitchcock "Das Fenster zum Hof".


    Eine langsamere Exposition, spannendere Weiterführung, - zieht sie sich aus, ja oder nein, - sieht sie den Erzähler, ja oder nein - das Ungewisse erhöht die Spannung, auch beim Sex.


    Also nicht, dass sie gleich ruck-zuck pudelnackt ist, sondern besser langsame Steigerung. So gewinnt dann auch der Sex mit ihrem Freund dadurch an Brisanz, dass sie währenddessen oft zum fernen Erzähler und Beobachter hinschaut.


    Am Ende würde ich sie ihre Worte mit Lippenstift auf die Fensterscheibe malen lassen.

  • Danke für die freundliche Kritik!


    Nun kann ich mich natürlich weder mit Alfred Hitchcock noch mit Cornell Woolrich messen, bin aber doch ein wenig stolz, daß meine kleine Miniatur so ein Kopfkino auslöst.


    Deine Ideen sind fantastisch, eti! Wie wär's mal mit einer neuen Geschichte?


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Na also, baer66 kann es doch auch erotisch!


    Ich war schon langsam etwas enttäuscht, als NUR noch die Opertexte usw. kamen (wie schon gesagt, ich bin durchaus auch ein Opernliebhaber) aber die Erotik nach und nach ganz auf der Strecke zu bleiben schien.


    Ja, diese Geschichte ist im Inhalt und Stil erotisch reizvoll. Etis Kritik stimme ich allerdings auch voll und ganz zu. Die Geschichte ist leider recht kurz, man wünscht sich mehr davon.

  • Besonders die weiblichen Leser möchte ich fragen, ob ich mich in das Mädchen gut hineinversetzen konnte?


    baer

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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Also mir ist diese platte Schilderung der, täglich routinemässig abgewickelten, Masturbationen einer Sexsüchtigen zu primitiv. Ich finde, da fehlt jeder, doch eigentlich psychisch notwendige, Anreiz.


    Das nur mechanisch-händisch zu handhaben nach dem Motto: ich brauche täglich Sex, sozusagen auf Knopfdruck, ist mir zu lebensfern. So funktioniert es nicht im real life, oder, wenn ja, dann nur bei sehr einfach gestrickten Frauen.


    Sich nur flach allein hinzulegen, und dann marschierts schon gleich schnurgerade Richtung Superorgasmus. Also da sträubt sich mir alles.


    Und diese da beschriebene angebliche Frau kommt mir doch eigentlich vor wie ein verkappter Mann. Bei einem solchen, in primitiver Ausfertigung, kann man sich das tägliche Onanieren - sozusagen als als Sport - in etwa so vorstellen und so schildern.


    Eine richtige Frau braucht doch mehr Atmosphäre und Einstimmung und Vorspiel und möglichst auch einen einfühlsamen Partner, dass sie zum Höhepunkt gelangt.


    Sich einfach so da aufs Sofa zu werfen und das auch noch vor einem total unbeteiligten, wahrscheinlich impotenten Neutrum. Nein.


    Sozusagen als iTüpfelchen, folgt dann zusätzlich auch noch die Show - von der Stange - vor dem, hinter Gardinen lauernden, zu feigen Gegenüber, einschliesslich Merkzettelchen.


    Ich kann die allgemeine Begeisterung für diese Story nicht teilen und finde sie massiv überbewertet.

  • Zitat

    Original von eti


    Diese Story finde ich in der Anlage gut. Sie ist mir nur zu kurz, wäre aber durchaus immens ausbaufähig.
    Eine langsamere Exposition, spannendere Weiterführung, - zieht sie sich aus, ja oder nein, - sieht sie den Erzähler, ja oder nein - das Ungewisse erhöht die Spannung, auch beim Sex.


    Also nicht, dass sie gleich ruck-zuck pudelnackt ist, sondern besser langsame Steigerung. So gewinnt dann auch der Sex mit ihrem Freund dadurch an Brisanz, dass sie währenddessen oft zum fernen Erzähler und Beobachter hinschaut.



    Dir ist aber schon klar, eti, daß es sich um haargenau dieselbe Geschichte handelt!


    Ich bewundere übrigens Dein Einfühlungsvermögen.
    Du bist offenbar ein echter Frauenversteher und weißt besser als wir, was gut für uns ist!

  • Guten Abend elsabeth,


    Du schreibst: "Dir ist aber schon klar, eti, daß es sich um haargenau dieselbe Geschichte handelt!"


    Und baer schreibt: "Diese Geschichte zeigt die Handlung meiner Skizze "Sie braucht täglich Sex" vom 10.02.2012 aus der Perspektive des beobachteten Mädchens."


    Es kann sich also demnach nicht um haargenau dieselbe Geschichte handeln. Wäre das der Fall, hätte Nico sie wegen Doppelung wohl gelöscht.


    Und diese Geschichte jetzt, die neue, ist durch die veränderte Perspektive viel näher dran am Geschehen. Das bringt also erst die ganze Primitivität der routinemässig ablaufenden Masturbations-Aktionen viel deutlicher zum Ausdruck, während in der ersten Geschichte das durch die - ferne Beobachter-Ich-Perspektive gemildert und verschleiert wurde.


    Jetzt ist man mitten drin im banalen Geschehen und dadurch verliert sich der relative Zauber der Unschärfe durch eine ferne Beobachtung. Das niedrige Gesamtniveau wird deutlich sichtbar.

  • "Primitiv", "niedriges Gesamtniveau", "platte Schilderung", "von der Stange"... und weitere gemeine Beurteilungen. Ich finde das niveaulos im Gegensatz zur besprochenen Geschichte!


    Deine Unverschämtheiten hier gegen alle und jeden haben Dir zu recht viele Freunde gebracht. Mich wundert das nicht mehr!

  • elsabeth....Eine fundierte Literaturkritik ist niemals eine Unverschämtheit. Wenn hier aber nur gegenseitige Beweihräucherung auf Friede, Freude, Eierkuchen-Basis angesagt ist, - damit kann ich leider nicht dienen.


    Entweder man stellt sich mit seiner Arbeit der produktiven Kritik, oder man lässt das Schreiben bleiben.


    Ich werde hier ja auch in Grund und Boden kritisiert plus gelöscht. Und der beste Text überhaupt von mir bekommt man gerade 1,2 Punkte.


    Da schreie ich dann auch nicht: "Unverschämtheit".


    Ich war übrigens zu Dir als Mensch (und übrigens auch allen anderen Forums-Usern) noch nie "unverschämt", Du aber zuhauf gegen mich. Dadurch hast Du mich Dir auch nicht unbedingt als Freund gemacht. Bedenke das einmal.

  • Auch mir hat die aus "weiblicher" Sicht erzählte Geschichtenvariante der nimmersatten Jurastudentin sehr gut gefallen - wie sollte es auch anders sein. Hervorragender Lesefluss durch dezent eingesetzte Kommasetzung. Selbst die ein wenig unglaubwürdige Begrüßungsszene mit Peter schreckte mich nicht ab, dem Autor weiter Gehör zu schenken. :)

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von mausbacher ()

  • Herzlichen Dank, mausbacher!


    Ich gebe zu, das mit der nackten Begrüßung von Peter ist etwas stark, obwohl ich es schon nachbearbeitet habe. Die Studentin möchte eben alle ihre weiblichen Waffen nützen. Und... der Erfolg stellt sich nicht ein! X(


    baer

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