• Ich bezweifle doch sehr, dass die vielen Pünktchen im Textblock auch zu vielen Punkten in der Bewertung führen werden... (... ... ...)


    Die "Ich-Du"-Form ist im CS zuhause, wo sich - üblicherweise in Form von Rede und Gegenrede - zwei Menschen allein unter sich, gemeinsam eine erotische Fantasie erarbeiten.
    Das macht es auch sehr schwierig, in einer Geschichte, die nur noch gelesen werden kann, diese Form zu verwenden.
    Wenn mein Gegenüber im CS beginnt, mir zu erzählen, was ICH mache und empfinde, kann ich mich zurücklehnen und ihm beim gedanklichen Wichsen zusehen, zu dem er mich nicht mehr braucht... wenn er dann abgespritzt hat und mich fragt wie er war, schließe ich gnädigerweise nur noch wortlos das Chatfenster :rolleyes:


    Wohlwollend wäre hier allerdings anzumerken, dass sich das Ganze wenigstens nicht ausschließlich auf die Bearbeitung primärer Geschlechtszonen beschränkt, sondern zumindest beiläufig der Rest des Körpers ebenfalls zärtliche Aufmerksamkeit erfährt...

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Link zur Geschichte


    Mit dieser Bettgeschichte liefert MaM also seinen Erstling ab, und unabhängig von dem ... ähm ... schwierigen Genuss möchte ich ihn als solchen behandeln.


    Rein formal hat Bastlerhans recht. Schon das reine Lesen dieser unstrukturierten Tapete ist eine Qual, und das wird auch kaum dadurch wettgemacht, dass sie kürzer ist, als unsere Regeln eigentlich vorsehen. Doch der Reihe nach:


    Auf den ersten Blick ist ein Text (egal welcher Länge) ohne Absätze abschreckend. Hier wäre eine Überprüfung nach dem Schreiben gut gewesen. Und die hätte dann wahrscheinlich auch gleich zum Ausmerzen unnötiger Tippfehler geführt.


    Ein weiterer Punkt ist das Problem aller Anfänger in dieser Sparte: Der Autor lässt sich hinreißen von der Erregung des Moments des Niederschreibens. Der Leser wird mit wagen Stichworten abgespeist. Wenn ich "du bist für mich das schönste Mädchen der Welt und ich liebe es wenn du in deiner vollen Schönheit vor mir liegst" lese, kann diese Frau so ziemlich alles sein von 16 bis 96 und von 60 bis 300 Kilo. Oder so ähnlich.


    Was ich als eigenes Stilmittel und daher zulässig bezeichnen würde, ist der Stil des Texts als Rede- bzw. Gedankenfluss. Dazu ist allerdings anzumerken, dass die Du-Form schwierig und für Anfänger eigentlich keine empfehlenswerte Technik ist: Viele (in diesem Fall: männliche) Leser können mit dem Du nichts anfangen, da sie sich nicht als Sprecher, sondern als Angesprochener empfinden, was wiederum mit der eigenen Emotionalität nicht in Einklang zu bringen ist.


    Schließlich noch die "Dramaturgie": Ein unvollendeter Sexualakt ist banal, selbst wenn der Gedankenflussstil ein wenig Lebendigkeit in die Sache bringt. Die Storyline auf ein Vorspiel zu beschränken, ließe sich allenfalls rechtfertigen, wenn hier bei Wortwahl oder Handlungsablauf wirklich Neues zu Tage käme.


    Trotz all der genannten Schwächen ist diese Story kein Totalschaden. Ansatzweise lassen sich ein interessanter eigener Stil, Kreativität und erzählerische Begabung erkennen. Was hier fehlt, ist (viel) Übung und die Kenntnis einiger Grundkniffe.


    Hier nun also zu wiederholten Mal für MaM die wichtigsten Kniffe, um einer Geschichte wenigstens eine Chance zu geben:


    1.) Einen echten Handlungsablauf überlegen. Überraschende Wendungen einbauen.


    2.) Beim Umsetzen an den Leser denken. Bilder skizzieren, nicht nur auflisten. Die reine Handlung durch etwas Atmosphäre anreichern.


    3.) Das ganze im Textprogramm schreiben. In vernünftigem Maße Absätze einbauen, am besten 1-zeilig. Das Rechtschreibprogramm nutzen.


    4.) Den Text mehrmals gründlich durcharbeiten. Dabei auch auf Stilbrüche und Logikfehler achten. Das ganze dann einige Tage "setzen lassen" und nochmals durchlesen.


    5.) Den Text mit Copy+Paste hier in die Schreibmaske setzen. Danach durch die Vorschau-Funktion (Icon: Blatt mit Lupe) überprüfen, ggf. Absätze und Formatierungen von Hand nachkorrigieren ...


    ... und erst dann auf "Abschicken" drücken!


    Dann wirds irgendwann was mit der Schreiberei. :D


    Nico S.

  • Zitat

    Original von NicoS
    Der Leser wird mit wagen Stichworten abgespeist. Wenn ich "du bist für mich das schönste Mädchen der Welt und ich liebe es wenn du in deiner vollen Schönheit vor mir liegst" lese, kann diese Frau so ziemlich alles sein von 16 bis 96 und von 60 bis 300 Kilo. Oder so ähnlich.


    Hier möchte ich dir deutlich widersprechen, Nico.
    Die Wahl der "Ich-Du"-Form macht es geradezu unumgänglich, in den Beschreibungen des Gegenübers nach Möglichkeit absolut neutral zu bleiben, da das angesprochene Gegenüber ja ein unbekannter, oder wohl eher einE unbekanntE LeserIN ist.
    Jedes genannte Detail, das dann wieder nicht der Realität der Leserin entspricht, kickt auch diese dann ins gefühlsmäßige Aus!
    So gesehen hat MaM dahingehend schon alles richtig gemacht!



    Zitat

    Original von NicoS
    Schließlich noch die "Dramaturgie": Ein unvollendeter Sexualakt ist banal, selbst wenn der Gedankenflussstil ein wenig Lebendigkeit in die Sache bringt. Die Storyline auf ein Vorspiel zu beschränken, ließe sich allenfalls rechtfertigen, wenn hier bei Wortwahl oder Handlungsablauf wirklich Neues zu Tage käme.


    Was forderst du hier? Eine weitere detailreiche Rammelgeschichte nur in anderer Form???
    Sorry, aber auch hier muss ich dir deutlich widersprechen.
    Der Weg ZUM abschließenden Akt ist das wirklich Erzählenswerte - der Akt selbst letztlich nicht mehr nötig... den darf sich Jede dann selbst ausmalen, so sie Lust dazu hat ;)


    Zitat

    Original von NicoS
    1.) Einen echten Handlungsablauf überlegen. Überraschende Wendungen einbauen.


    Überraschende Wendungen sind zwar gut gegen Langeweile, aber nach der vermutlich eigentlichen Intention dieses Stückes hier, völlig überflüssig.
    Ich denke, es sollten Gefühle vermittelt und keine Geschichte in Form einer klassischen Erzählung erzählt werden.
    Wenn dies gelungen ist, sollte Langeweile eigentlich kein Thema mehr sein ;)

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Zitat

    Original von Leseratte
    Hier möchte ich dir deutlich widersprechen, Nico.
    Die Wahl der "Ich-Du"-Form macht es geradezu unumgänglich, in den Beschreibungen des Gegenübers nach Möglichkeit absolut neutral zu bleiben, da das angesprochene Gegenüber ja ein unbekannter, oder wohl eher einE unbekanntE LeserIN ist.


    Wie ich bereits schrieb - die Du-Form ist nichts für Anfänger. Hier dennoch Beschreibungselemente einzubauen, die dem Leser einen Eindruck von den Wahrnehmungen des Autors vermitteln, ist gewiss nicht einfach. Mit "Neutralität" hat das für mich allerdings nichts zu tun, allenfalls etwas mit einer gewissen, gebotenen Zurückhaltung.


    Zitat

    Original von Leseratte
    Was forderst du hier? Eine weitere detailreiche Rammelgeschichte nur in anderer Form???


    Eine narrative Grundstruktur. Und Inhalte, die über die Schilderung eines Sexualakts hinausgehen, egal ob der vollendet ist oder nicht. Übrigens: Ich "fordere" nicht. Ich versuche einem Anfänger ein möglichst überschaubares Basisgerüst aufzuzeigen.


    Zitat

    Original von Leseratte
    Überraschende Wendungen sind zwar gut gegen Langeweile, aber nach der vermutlich eigentlichen Intention dieses Stückes hier, völlig überflüssig.
    Ich denke, es sollten Gefühle vermittelt und keine Geschichte in Form einer klassischen Erzählung erzählt werden.
    Wenn dies gelungen ist, sollte Langeweile eigentlich kein Thema mehr sein ;)


    Auch in der Darstellung von Gefühlen ließen sich ein paar Wendungen einbauen, die das ganze nicht allzu gradlinig und vorhersehbar machen. Abgesehen davon basiert der von dir angesprochene Tipp auf der Überlegung, welche Möglichkeiten der Autor hier zeigt. Ich rate ihm eben fürs nächste Mal zu einem etwas einfacheren Konstrukt. :]


    Nico S.