Der Wetteinsatz

  • Hallo Leute,
    ist das Forum schon im Winterschlaf, oder liegt das daran, dass sich Viele nach 2 Monaten Pause schon das Posten abgewöhnt haben?
    Ich hatte mit dem Finale der Serie "Der Wetteinsatz" versucht, ein paar Statements zu provozieren. Vielleicht, dass ein paar der wenigen hier vertretenen Frauen protestieren, dass eine Frau so etwas niemals machen würde...
    Klar, mir ist anhand der Views und abgegebenen Stimmen selbst aufgefallen, dass das Interesse für die Story nachgelassen hatte und ich würde sie so auch nicht noch einmal schreiben. Nur hatte ich gehofft, dass das Ende ein wenig erklärt, weshalb die vorangegangenen Teile so sein mussten (außer der an einem Abend in Rotweinlaune entstandene 4.Teil) und dadurch doch ein paar Reaktionen hervor ruft.


    Aber vielleicht kommt ja noch ein Beitrag - trotz Vorweihnachtsstress.

  • Ich will gerne zugeben, dass ich zu den angesprochenen, absichtsvoll Schweigenden zähle in diesem Fall. Und das hat einen einfachen Grund: Die Story ist einfach ungeheuer mühsam zu lesen.


    Zu enger Zeilenabstand, zu kleine Schrift, zu lange Textabsätze zwischendurch, und der Wechsel der Perspektiven bzw. Ebenen ohne Markierung (Sternchen, Farbwechsel o.ä.) ... das macht es einfach nicht zu dem sicher beabsichtigten Vergnügen. Ich habe einfach deshalb keinen Kommentar geschrieben, weil ich einerseits nichts nur ungenau Gelesenes kommentieren möchte, andererseits das intensivere Lesen mir einfach zu viel Mühe bereitet.


    Nico S.

  • Sind es wirklich nur die Formbelange, die das Lesen schwierig gestalten? Da ließe sich doch gewiss Abhilfe schaffen. Das müsste doch auch noch im Nachinein zu beheben gehen?
    Ich würde es entsprechend bearbeiten und dann könnte es ausgetauscht werden.
    Oder sind es auch andere Dinge, die das Lesevergnügen beeinträchtigen?
    Nur zu, dazu ist doch das Forum da, dass man sich darüber austauscht.
    Nachdem diese Unzulänglichkeiten in der Form aufgefallen sind, hätte ein kleiner Kommentar wahrscheinlich genügt, um diese Dinge einfach besser zu machen.
    Ich habe Spaß am Schreiben und vielleicht hilft der eine oder andere Kommentar, dass es besser werden kann.

  • Ich habe hauptsächlich deswegen noch nichts geschrieben, weil ich immer noch nicht mit meinem IE8 hier einloggen kann...


    Zur Story selbst:
    Ich mochte sie - bis einschließlich des vierten Teils.
    Das Finale ist nichts für mich. Ich gebe zu, da sehr klassisch veranlagt zu sein. Bei mir muss eine Story entweder einen positiven Verlauf nehmen (wie bis Teil 4) oder wenn es um kriminelle oder antimoralische Dinge geht, muss am Ende "das Gute" siegen.
    Hier ist der kriminelle Aspekt leider einfach nur mahnend stark vorhanden, dass ein scheinbarer Traum auch mal ein Albtraum sein kann, wird aber nicht entsprechend bekämpft und letztlich besiegt.


    Auch ist das Finale sehr weit vom Erotischen der ersten Teile abgerückt und beinhaltet nur noch viel nicht sonderlich erotische und zudem intentionell negative Handlung.


    Starker Anfang mit leider völlig aus dem Ruder gelaufenem Ende...

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Zitat

    Starker Anfang mit leider völlig aus dem Ruder gelaufenem Ende...


    Dem muss ich mal zustimmen.
    Vergewaltigung ist ja nun wirklich kein Spaß.
    Ich glaube niemand will sich diesem Vorwurf aussetzten müssen, vor allem wenn er noch völlig unbegründet sein sollte.
    Zwei "berühmte Persönlichkeiten" sehen sich ja aktuell mit solchen Vorwürfen konfrontiert - ob diese allerdings wirklich unschuldig sind und Verschwörungen oder falschen Verdächtigungen ausgesetzt sind, können wir natürlich nicht beurteilen.


    Aber sonst ist die Geschichte von Stil und von der Grammatik eigentlich soweit okay.
    Nur am moralischen Inhalt hapert es leider.

  • Also grundsätzlich: Vergewaltigung, wie auch jede andere Art von Gewalt gegen Frauen ist kein Spaß. Das ist ein Verbrechen und wird entsprechend richtigerweise unter Strafe gestellt und verfolgt. Daran soll die Story auch in keiner Weise rütteln, etwas relativieren oder ins Lächerliche ziehen.
    Ich will damit auch nicht behaupten, dass Frauen in der Realität tatsächlich zu so einem Mittel greifen und so etwas vortäuschen würden, um ihre Ziele zu erreichen.
    Der Kachelmann-Prozess, der in den Medien teilweise zum Topseller avancierte, hat aber zumindest gezeigt, dass so etwas denkbar ist. Und wenn es denkbar ist, wie könnte es dann eine Frau anstellen, genau diese Situation herbeizuführen, die sie zur Umsetzung ihres Vorhabens benötigt? Das habe ich mich gefragt. Sie würde es planen und die Schwächen eines Mannes erkunden und ausnutzen.
    Zur Frage, ob es in der gelebten Wirklichkeit tatsächlich so ist, dass der Mann dann beweisen muss, dass er es nicht getan hat, müssten die Juristen unter den Lesern etwas sagen können. Im Kachelmann-Prozess schien mir das zumindest der Fall zu sein.
    Ich wollte in der Geschichte zeigen, dass es denkbar, vielleicht sogar möglich ist. In der Realität wird es so etwas sicher nicht geben.


    Ich denke, im Januar werde ich ein alternatives Ende der Geschichte schreiben, dass ohne kriminelles Geschehen auskommt.


  • Eine Bearbeitung bereits eingestellter Geschichten im Nachhinein ist leider nicht möglich. Die einzige Möglichkeit wäre, sie vollständig heraus zu nehmen und neu einzustellen, wobei dann aber auch alle Aufrufe und Votings gelöscht würden.


    Ich kann nur - wie schon so oft - dringend empfehlen, nach dem Importieren oder Einsetzen des Manuskripts in die Schreibmaske die Vorschau-Funktion (Blatt mit Lupe) zu benutzen. Die Schriftgröße lässt sich in der SB-Schreibmaske verändern, beim Zeilenabstand bin ich mir da nicht sicher - der müsste idealerweise schon im Manuskript auf einen leicht über der Voreinstellung liegenden Wert verändert werden.


    Ansonsten würde ich mich nach meinem ersten Eindruck Leseratte anschließen: Das Ende erscheint unorganisch an die vorherigen Storyteile angesetzt zu sein. Da ich die Problematik selbst gut genug kenne (mir ist schon so manche Geschichte gerade im letzten Drittel plötzlich aus der Hand gerutscht), weiß ich, dass es eigentlich nur ein Mittel gegen diesen Effekt gibt, der speziell längere Storys oft ereilt: Die Story gleich am Anfang bis zum Ende skizzieren und dann auch fertig schreiben, bevor du mit der Veröffentlichung beginnst. Erst dann, und wenn du sie sozusagen auch von hinten nach vorn gelesen und für "rund" und schlüssig gefunden hast, kannst du sicher sein, dass sie auch durchgängig "funktioniert".


    Nico S.

  • Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Ende von Beginn an so in etwa geplant habe. Zwischendrin habe ich mich durch die Geschichte treiben lassen und sie mehr und mehr ausgebaut. Dort habe ich meiner Phantasie sehr verspielt viel Raum gelassen, so dass es dann schwer war, den Bogen zum geplanten Ende wieder hin zu bekommen. Und das Ende hätte noch viel böser ausfallen können.
    Was ich damit vermitteln wollte, ist offensichtlich beim Leser nicht angekommen - Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Da fehlt mir wohl die Übung.
    Ich bin aber froh über jeden konstruktiven Kommentar.


    Ein alternatives Ende hatte ich ja schon in Aussicht gestellt.

  • Moral hin oder her - beide Teile sind gut und spannend geschrieben, der Wechsel zwischen dem eigentlichen Geschehen und dem Anwaltsgespräch wirkt - zumindest inhaltlich - als zusätzlich belebendes Element und bis auf einige Kleinigkeiten ist es aus meiner Sicht eine äußerst gelungene Geschichte - die Frage ist nur, ob sie in die Reihe passt, deren Finale sie doch darstellen soll.


    Und das führt zu meinem Hauptkritikpunkt an der gesamten "Wetteinsatz"-Serie: Mir fehlte die klare Linie. Und zwar sowohl in der Wahl des beabsichtigten Genres, im inhaltlichen Geschehen als auch im Bezug auf die handelnden Personen. Es ist ohne Zweifel positiv, wenn ein Autor viele Ideen hat und in der Lage ist, sie sprachlich und stilistisch ansprechend, unterhaltsam, zuweilen fesselnd und mitreißend umzusetzen. All das war hier gegeben, aber manchmal erschien es mir so, als solle alles, was an neuen Ideen aufkam, in diese Reihe hineingepackt werden - und das hat sie letztlich zerfleddert, obwohl die einzelnen Aspekte für sich gar nicht mal schlecht waren und in einer anderen Geschichte durchaus bemerkenswert zur Geltung hätten kommen können. Von daher braucht es für die Zukunft eigentlich nur ein klein wenig mehr Struktur ... ;-)



    PS: Ein Ende ist ein Ende. Nachgeschobene Alternativen zeugen eher von der Unentschlossenheit des Autors (keine zielführende Eigenschaft) und führen eher früher als später dazu, dass sich die Leser nicht mehr ernst genommen, wenn nicht gar veralbert fühlen. Von daher ist der Deckel - aus meiner Sicht - mit der Veröffentlichung zu - aber es stehen ja alle Wege offen, es in neuen Geschichten besser zu machen.