Was ein Spaß! Natürlich ist es hilfreich, Iny Lorentz gelesen zu haben (wer hat das nicht?), doch auch so ist dieser neue Streich von Federmeister Romanowsky ein Lesevergnügen erster Güte. Gewiss lugt die Wanderhure Maria da durch jede Ritze. Doch es ist schon ein Genuss für sich, mitzuverfolgen, wie sauber diese Story die Welt des ausgehenden Mittelalters herausarbeitet, statt nach hastiger Entfernung von ein paar Kostümen zur Sache zu kommen. Und wer hätte je das Schreiben unternommen und sich nicht an guten Vorbildern orientiert? Das ist mir jedenfalls allemal lieber als schlecht und hastig zusammengestolperte Gossenergüsse.
Vor allem aber freut der angenehm unaufdringliche und doch plastische Umgang mit Erotik und weiblicher Nacktheit in der Story. Das ist nämlich in meinen Augen das große Ärgernis bei Iny Lorentz' Wanderhure: Plot und Titel sind reine Absatzschinder; die Geschichte ist gut erzählt, aber so unerotisch wie mein altes Kirchengesangbuch.
Auj jeden Fall lesens- und fortsetzenswert! Ich bin schon ganz gespannt ...
Nico S.