Oh je.
Drei Mal "mal wieder" in den ersten vier Zeilen - da mag ich fast schon gar nicht weiter lesen, zumal der Autor zwar die Rechtschreibung einigermaßen im Griff hat, aber mit dem Satzbau offenbar im Kriegszustand lebt. Doch lassen wir die Erbsenzählerei.
Was der 1. Abschnitt zu der Geschichte beiträgt, ist mir auch nach dem zwoten oder dritten Lesen schleierhaft - außer vielleicht die bei viel gutem Willen erratbare Aussage, der Ich-Erzähler sei schon vorab erregt ins Schwimmbad gekommen.
Der zweite Abschnitt dann ist ein Schulbeispiel für nicht realitätsbezogenes Wunschtraumschreiben. Es gibt außer stockfinsteren Räumen kaum eine Situation, in der man die körperlichen Vorzüge eines Menschen weniger gut erkennen kann wie direkt auf der Wasseroberfläche beim Schwimmen. Der Körper ist stark gestreckt und in Bewegung; Wellen, Lichtbrechung etc. machen Beobachtungen wie die meisten genannten praktisch unmöglich. Wie einfach wäre es gewesen, die Nixe in dem Moment z.B. aus dem Wasser steigen zu lassen oder ähnliches.
Der Rest ist guter alter Standard ohne die geringsten Überraschungen. Es wird gepoppt. Und über die Wortwahl bei der Beschreibung der weiblichen Attribute will ich lieber den Mantel des Schweigens legen.
Dieser 1. Teil (wenn es nicht auch bei dem einen bleibt) zeigt der Reihe nach die typischen Anfängerfehler. Der erste und wichtigste: Eine solche Handlung zum ersten Mal zu (be-) schreiben, ist zweifellos erregend. Den hundertersten, ungelenk geschriebenen Erstling mit dieser Handlung zu lesen, ist es nicht. Will sagen: Wenn die einzige Idee für die Story "ich treffe ganz zufällig meine Traumfrau und ficke sie kräftig durch" lautet, ist das zu wenig. Ein paar unerwartete Wendungen, ein paar Gags, etwas Gefühl, eine spannende Entwicklung, irgendwie ein bisschen Außenherum, was aber dennoch zur Story gehört, sollten schon drin sein.
Ferner ist es immer besser, die Story nach dem ersten Aufschreiben erst mal beiseite zu legen, sacken zu lassen und dann noch einmal kritisch zu lesen: Stimmt der Satzbau? Sind Wortwiederholungen oder Stilblüten drin? Stimmt die Logik? etc.
Wirklich geteilter Meinung kann man über die Sprachebene sein. Ich denke nicht, dass ein Text dadurch "saftiger" wird, wenn das Vokabular zur Beschreibung der Frau und ihrer Körperteile aus der alleruntersten Schublade stammt. Aber das ist vielleicht ein Stück weit Auffassungssache, und - angeblich - mögen ja sogar (manche) Frauen diese Ausdrucksweise, zumindest in einem solchen Kontext.
Nun schau mer mal wie das wird im 2. Teil ...
Nico S.