Eva merkte, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. Bestimmt war sie jetzt knallrot. Dann war es wieder Kälte. Ein Kribbeln am ganzen Körper. Gestern hatte sie noch sorgsam darauf geachtet, dass niemand auch nur die geringste Chance hätte, ihr zu weit unter den Rock zu gucken und dabei zu sehen, dass dort einfach nichts als nackte Haut, ursprünglichste nackte Weiblichkeit und nichts sonst war. Heute sollte sie nicht nur diese Vorsicht außer Acht lassen, sondern sogar jedem, der ihr gegenüber Platz nahm, einen deutlichen Einblick geben, ihn gar noch anlächeln, wenn er es bemerkte. Undenkbar! ... und doch hatte Eva eine unerklärliche und unbändige Lust, genau das zu tun, was von ihr verlangt wurde. Sie hatte sich auf das Spiel eingelassen, dessen Regeln nicht sie bestimmte. Jetzt würde sie weiterspielen, und sie wusste, dass sie längst süchtig war, sich diesem Spiel hinzugeben, diesem Mann zu gehorchen, was auch immer er von ihr verlangte. Sie ertappte sich bei dem Wunsch, er möge Dinge von ihr verlangen, die sie sich in ihrer Phantasie noch nicht vorgestellt hatte.
Eine ältere Frau nahm ihr gegenüber Platz, stellte ihre Einkaufstaschen neben sich. Eva setzte sich zunächst artig mit geschlossenen Beinen auf ihren Sitz. Dann legte sie ihre Handtasche auf den Schoß und zog sie auf ihrem Oberschenkel so an sich, dass der Kleidsaum weit nach oben rutschte. Sie kramte in der Tasche, fand ein Taschentuch, schneutzte aus und stellte die Tasche danach wieder auf den unbesetzten Platz neben sich. Dabei beugte sie sich ein wenig zur Seite und gab die geschlossene Haltung ihrer Beine auf. Ob die Frau schon sehen konnte, dass kein Stoff vor ihrem Intimsten lag? Wohl noch nicht ganz, aber ihr Blick heftete auf dem Einblick, den Eva bot. Um ganz sicher zu sein, zog sie ihren rechten Schuh aus und stellte ihre unbeschuhte Hacke auf die Sitzfläche. Keine Frage. Sie bot jetzt alles dar. Der Blick der Frau klebte spürbar an ihren Schamlippen, die wahrscheinlich feucht glänzten, denn Eva hätte sich vor Erregung am liebsten genau dort gestreichelt. Nach einer Schrecksekunde - oder waren es zehn? - stand die Frau auf und setzte sich wortlos auf einen anderen Platz.
Genau in diesem Moment kam die Haltestelle in Sicht, an der sie gestern ausgestiegen war. Ohne lange zu überlegen, stieg sie wieder aus und ging wie automatisch zum Haus des seltsamen Herrn. Wieder öffnete ihr der alte Man im schwarzen Anzug und ließ sie eintreten. "Den Weg in die Garderobe kennen sie ja bereits. Darf ich Ihnen beim Entkleiden behilflich sein?" Ohne ihre Antwort abzuwarten, griff er nach dem Reißverschluss ihres Kleides und zog ihn bis zur Taille herunter. Dann blieb er stehen und sah zu, wie sie ihr Kleid abstreifte, dann den einen und schließlich den anderen Schuh auszog und nun nackt vor ihr stand. Er ging wieder voraus zu dem Empfangszimmer, öffnete die Tür und ließ sie abermals nackt in den Blick ihres gemeinsamen Herrn treten. Der saß wieder in seinem Lehnstuhl und rauchte Pfeife, wartete ab, bis Eva sich direkt vor ihn und ihre Beine ein wenig auseinader gestellt hatte. Er musterte sie genüsslich von Kopf bis Fuß und wieder zurück, wobei sein Blick jeweils einen Augenblick auf ihren Brüsten und auf ihrer leicht geöffneten Scham ruhte.
Dann stand er auf und trat nah an sie heran. "Heute möchte ich wissen, wie sich Ihre Brüste anfühlen." Kaum hatte er das gesagt, waren seine Hände auch schon sanft mit jeweils einer Brust beschäftigt und kneteten sie ungeniert. Eva durchfuhr ein warmer Schauder. Ihr Lustzentrum sendete ein lautloses "Mach weiter!". Das wurde aber nicht erhört. Während Eva das Gefühl hatte, vor Erregung auszulaufen, ließ er von ihr ab.
"Wir wollen es auch heute nicht übertreiben. Sie haben anscheinend verstanden, dass Sie künftig auf ihre Unterwäsche verzichten werden. Auch die Verhaltensregel für die Straßenbahn werden Sie beibehalten. Bitte gehen Sie jetzt nach Hause."
Eva nickte und verabschiedete sich. In der Garderobe fand sie ihr Kleid nicht mehr vor. An seiner Stelle hing ein anderes, das erkennbar kürzer war. Sie zog es an und stellte fest, dass es im Stehen gerade ihren Po bedeckte. Es hatte einen tiefen Rückenausschnitt, der gewiss keinen Millimeter zu viel bedeckte. Ihr Busen war von zwei raffinierten Stoffwolken umgeben, die einander in der Mitte überlappten, die aber so locker saßen, dass schon bei leichtem Vorbeugen nichts mehr versteckt war.
Als sie vor die Tür der Villa trat, fuhr ein leichter Windstoß unter ihr Kleid. Sie gab sich keine Mühe mehr, das zu vermeiden und genoss, dass gerade in diesem Moment ein junger Mann vom Gehweg her zu ihr sah. Sie wusste, dass ihr Körper nun öffentlich war, und dass sie es genau so wollte.