Beiträge von baer66
-
-
@ klaas
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht,
ewig verlor'nes Lieb! Ich grolle nicht.
Wie du auch strahlst in Diamantenpracht,
es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht,
das weiß ich längst.Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht.
Ich sah dich ja im Traume,
und sah die Nacht in deines Herzens Raume,
und sah die Schlang', die dir am Herzen frißt,
ich sah, mein Lieb, wie sehr du elend bist.
Ich grolle nicht.Heinrich Heine vertont von Robert Schumann im Zyklus "Dichterliebe", Op. 48 Nr. 7
@ peter
Ich bin sprachlos!
Danke!baer
-
Auch Their Royal Highnesses The Duke and The Duchess of Cambridge wollten doch nur einmal bei CMNF (Abt. Exhibitionismus) mitmachen, oder etwa nicht?
baer
Busenblitzer, Nacktbananen: Die Sprache der Blöße
THOMAS KRAMAR (Die Presse)
Zum Fall der unfreiwillig ohne Oberteil abgebildeten Prinzessin Kate: ein Streifzug durch neue Ausdrücke für öffentliche Entkleidung.
Ein nackter britischer Prinz, eine britische Prinzessin und zwei österreichische Schauspieler in Unterhosen, und nun auch noch käufliche, ihrer Schale entkleidete „Nacktbananen“ (© „Heute“) bei Billa: Eine Welle der Entblößung schwappt dieser Tage über uns. Wir hier reagieren nicht wie einst Helmut Qualtinger im Sketch „Striptease“ mit einem offensiven „I ziag mi aa aus“, nein, wir legen bestenfalls das Sakko ab, um in gebotener Kühle zu konstatieren, dass sich in der Verbalisierung der Entkleidung in den letzten Jahren einiges getan hat.
Was der dezente Brite unter „wardrobe malfunction“ einordnen würde (was zirka unserem „Toilettenfehler“ entspricht), nennt der indezente Brite „nipple slip“. Deutschsprachige Boulevardjournalisten übersetzen das spätestens seit Janet Jacksons partieller Entblößung durch Justin Timberlake (im Februar 2004 beim Superbowl) mit „Busenblitzer“, Madonna ist das Gleiche bei ihrem Konzert in Istanbul im Juni 2012 nicht passiert, sie hat selbst eine Brust freigelegt (in Kombination mit der Rückenaufschrift „No fear“), aber es wurde in billigen Zeitungen genau so genannt.
So oszilliert dieser Begriff – im Gegensatz zur Bildung „nipplegate“ – zwischen Unfreiwilligkeit und Freiwilligkeit, zwischen peinlichem Missgeschick und bewusster, berechnender Zurschaustellung. Zwischen den beiden Polen also, zwischen denen sich öffentliche Nacktheit überhaupt bewegt; die Mitte, also die selbstverständliche, unaufgeregte, (angeblich) nicht erotisch aufgeladene Nacktheit wird immer seltener, die FKK-Strände werden leerer, die oben ohne badenden Frauen in Wiener Bäder rarer.
Nur mehr mit höhnendem Unterton an die paradiesische Idee, dass Nacktheit unschuldig sei, spielt die der Kindersprache entnommene Formulierung „sich nackig machen“ an: So nennen es Blätter wie „Österreich“ oder „Heute“, wenn (meist viertel- bis halbberühmte) Frauen sich nackt fotografieren lassen, um in die Medien zu kommen. Weniger naiv, eher offensiv wirkt das derzeit grassierende Wort „blankziehen“. Es ist nicht, wie ich anfangs gedacht habe, ein Anglizismus („to draw a blank“ heißt vielmehr „eine Niete ziehen“), sondern ein ursprünglich deutsches Verb mit der Hauptbedeutung „das Schwert aus der Scheide ziehen“. Hier schwingt also die Vorstellung von der Selbstentblößung als (nicht einmal unbedingt erotischer) Aggression mit, wie sie auch eine ukrainische „Femen“-Aktivistin ausgedrückt hat, als sie gesagt hat: „Unsere Brüste sind unsere Waffen.“ Als unpassende Verharmlosung würde es dagegen wohl empfunden, wenn einer die Ausstellung eines männlichen Exhibitionisten als „blankziehen“ beschriebe. Und wenn nicht das Glied, sondern nur der Bauch blank gezeigt wird?
Wir sehen, hier gibt es noch viel zu grübeln und studieren. Wie gesagt, in aller Kühle. Zur Kalmierung kann oft ein weiteres Zitat aus Qualtingers „Striptease“ dienen. Der Handlungsreisende quittiert das Ende der erotischen Darbietung sachverständig mit: „In Attnang-Puchheim ziagn's des a no aus.“
E-Mails an: thomas.kramar@diepresse.com("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2012)
-
Herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme meiner Skizzen, lieber Nico!
Beim Lesen darf's bei mir, der ich natürlich auch nicht gerade der jüngeren Generation des Facebook-Zeitalters angehöre, ruhig ein wenig mehr sein. Meinetwegen auch Faust II, Ulysse, Der Mann ohne Eigenschaften, ja selbst "Der Name der Rose", aber beim Schreiben muß ich mich kurz fassen, um meine Eruptionen rasch in Worte fassen zu können.
baer
-
Ja, sie sind endlich hier!!!
baer
-
Ich mag schon einmal Geschichten, die in Frankreich spielen und die Vorliegende gefällt mir auch recht gut. Das Ganze läßt sich nett an, wenn es mir jedenfalls doch auch ein wenig zu lang dauert bis etwas passiert.
Die Logik im Verhalten der jungen Menschen wird vermutlich nach der Lektüre der weiteren Folgen klarer werden.
Also, lieber storywriter, gib uns mehr!
Eine durchschnittliche Bewertung von fast 8 sollte Dich doch anspornen!baer
-
... dann ist die Welt voll Sonnenschein!
Interessant, daß nicht nur ich auf der Leitung gestanden bin, sondern daß auch andere nicht gleich gemerkt haben, daß Du mich auf die Schippe nimmst, lieber klaas!
Ich dachte erst, daß Du nur statt "C." irrtümlicher Weise "F." geschrieben hast!
Meinen Schreibstil selbst zu kommentieren verbietet mir die Höflichkeit, aber so richtig finde ich die Parallelen nicht!Aber sei's drum: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!
So gut wie wir uns
heute verstehn, so soll es weitergehen!Wie sich die Bilder gleichen?
Ein paar Dinge mögen meinetwegen schon als Anspielung durchgehen, wie zB die Erwähnung der Dessousmarke, die "dünnen glatten Finger", die Kumulierung von Adjektiven, etc.
Und wenn schon: O'zapft is!
Heut nacht feiern wir, machen durch bis um vier. Fragen nicht nach Zeit Geld,weil es dir und auch mir so gefällt.
baer
-
"Weil Kürze denn des Witzes Seele ist, ... faß ich mich kurz." Shakespeare, Hamlet
Unser lieber neuer Kollege storywriter123 greift ein altes Thema auf:
"Außerdem will ich diese Gelegenheit nutzen, um zum schreiben neuer Geschichten aufzurufen. Es gab schon ganz gute Geschichten auf dieser Seite, allerdings gibt es kaum noch längere Geschichten mehr. Eine Seite ist kein Geschichte! Außerdem ist die Qualität teilweise schon sehr schlecht, selbst für die nicht gerade Literatenansprüche auf einer Erotikseite. Entweder die Geschichtensektion stirbt vollend, oder ein paar andere Leser raffen sich auf und versuchen sich am schreiben!"
Da das Thema wohl eher ins Café paßt, habe ich diesen Thread eröffnet! Ich verweise auf die von mir vor ein paar Monaten durchgeführte Umfrage und auf verschiedene ältere Beiträge von mir.
Es gibt gute Geschichten und schlechte, seien sie nun sehr kurz, kurz oder lang. Die o.a. apodiktische Aussage richtet sich selbst (über die Orthographie und ausdrucksweise sehe ich gnädig hinweg ).
Ich schreibe eben gerne Miniaturen. Punkt. Andere bringen es bis zum Roman!
Was meint Ihr?
baer
-
-
Cityguide: "Klimt war nicht sympathisch"
28.07.2012 | 17:17 | von Karin Schuh (Die Presse)
Schauspieler André Bauer verkörpert im Gustav-Klimt-Musical den berühmten Maler und wurde durch die Rolle zum Klimt-Experten.
André Bauer darf das. Immerhin muss er sich aus rein beruflichen Gründen mit einem der berühmtesten heimischen Maler auseinandersetzen. Nicht nur das. Er muss sich seinen ganz persönlichen Gustav Klimt zurechtlegen, muss er ihn doch auch verkörpern – und zwar ab September im Wiener Künstlerhaus im Gustav-Klimt-Musical. „Man muss sich in die Figur emotional reinfühlen. Da ist es egal, ob die einem sympathisch ist. Klimt war nicht sympathisch, der war privat sogar ein ziemliches Arschloch“, sagt Bauer, während er im Café Sperl eine Melange trinkt. Ein Ort, an dem sich nicht nur der Schauspieler gern mit Kollegen trifft, auch Klimt nutzte das Kaffeehaus zum Austausch mit anderen Künstlern.
Bauer ist mit seiner Abrechnung noch nicht fertig: „Der würde heute wahrscheinlich ins Gefängnis kommen, was der alles gemacht hat. Der hat alles gevögelt, was bei drei nicht auf dem Baum war und hat blutjunge Mädchen geschwängert.“ Bauer hat trotzdem viel Respekt für den Maler über. „Er hatte andere Prioritäten, er wollte die Kunst revolutionieren, was er auch gemacht hat.“
Secession verschandelt Stadtbild. Bauer kennt sich aus mit Klimt. Für ihn gehört das zum Job. Als Musical-Darsteller ist Klimt, den er auch schon in Gutenstein spielte, nicht die erste historische Person. Sobald er von einer neuen Rolle weiß, beginnt er sich einzulesen und zu recherchieren. Wer war der Mensch? Was hat er gemacht und wie hat er gelebt? „Dann suche ich die Orte auf, wo er war. Auch wenn das komisch klingt, aber dort kann man die Energie einfangen, die Atmosphäre spüren.“
Für die Klimt-Rolle hat er sich in erster Linie mit den klassischen Stationen befasst. Das Burgtheater etwa, wo Klimt mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch die Deckengemälde auf der Feststiege gestaltet hat. Oder eben das Künstlerhaus, in dem nicht nur das Klimt-Musical gespielt wird, sondern auch der Meister selbst gearbeitet hat. „Dort oben ist der Raum, in dem sein Austritt unterschrieben wurde“, sagt Bauer. Natürlich die Secession, mit der etwas Neues eingeleitet wurde – auch architektonisch. „Die hätte ja zuerst in der Wollzeile entstehen sollen. Aber das wollte die Stadt dann doch nicht, weil es hieß, die moderne Architektur würde das Stadtbild verschandeln.“
Und das Theater an der Wien. Denn: „Klimt ging gern ins Theater und in die Oper.“ Das tut auch Bauer selbst, wenn er nicht auf der Bühne steht. Auf die Frage, ob es irgendwann einen Punkt gibt, an dem man aufhört, sich mit der Figur zu beschäftigen, meint der 44-Jährige nur: „Dann, wenn die nächste dran ist.“ Die passt bei ihm diesmal ganz gut zu Klimt – zumindest zeitlich. „Als nächstes bin ich der Kaiser in Japan“, meint er und muss selbst darüber lachen. Ab Oktober spielt Bauer nämlich in Osaka Kaiser Franz Joseph im Musical „Elisabeth“.
Postkarten im SMS-Stil. Aber zurück zu Klimt, der war nämlich auch in Sachen Kommunikation seiner Zeit recht weit voraus. „Der hat seiner Emilie täglich bis zu vier Postkarten mit der Rohrpost geschickt, mit kurzem Infos, fast im SMS-Stil, wie: ,Treffen um 18 Uhr im Raimund‘ oder ,Das Wetter geht mir heute auf den Sack‘“. Was Bauer an Klimt schätzt, ist der Wille zum Neuen, das Aufbrechen der festgefahrenen, etablierten Strukturen. Das würde er sich auch für Wien wünschen – speziell im Spielplan mancher Häuser. Denn, auch wenn er gern hier lebt und arbeitet: „Manchmal fehlt der Mut. Es werden oft alte Sachen ausgegraben, nochmal die Elisabeth gespielt, anstatt etwas Neues auszuprobieren.“
Ansonsten hat er sich hier ganz gut eingelebt. Vor etwa zwölf Jahren ist der Deutsche nach Wien gezogen. Weg möchte er nicht mehr so schnell, obwohl er immer noch hin und wieder schief angeschaut oder „Piefke“ geschimpft wird. „Aber man hat hier auch Respekt vor Künstlern. Bei der Polizei etwa kann es sich schon mal positiv auswirken, wenn man sagt, man ist Schauspieler.“ Das hat ihm schon den ein oder anderen Strafzettel erspart. Immerhin geht auch die Polizei gern ins Musical.("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2012)
-
ist ein Schatzkästchen!
baer
-
Da hast Du jetzt völlig recht!
Ich ziehe den Indikativ (s.o.) mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und ersetze ihn, wie von Dir vorgeschlagen, durch den Konjunktiv!baer
-
Ich mache hier keine Vorwürfe. Werde der B.W., noch google, noch sonst irgendjemandem.
Ich finde es nur unwiderstehlich, eine satirische Betrachtung darüber anzustellen.
Es erhebt sich die alte Frage: Cui bono?baer
P.S.: Woher weißt Du eigentlich, daß es sich um "völlig aus der Luft gegriffene Vorwürfe und Unterstellungen" handelt, lieber Erpan?
"Audacter calumniare, semper aliquid haeret.", Plutarch -
Das weiß auch Bettina Wulff!
baer
-
Danke, Peter!
baer
-
Für die Tiefe bin ich nicht zuständig, lieber claurel. Da mußt Du schon Seneca lesen!
baer
-
Eine ungewöhnliche Geschichte, was die äußere Form betrifft. Die Story fand ich erotisch!
baer
-
"Meine »erste Liebe« war Rosie Mischischek, gleichalterig mit mir, zwölf Jahre alt. Wir spielten täglich »Verstecken« auf den Stufen des Theseustempels im Volksgarten. Sonntags trug sie ein grün-seidenes Kleid, geputzt mit schmalen schwarzen Samtbändern, nackte rundlich-eckige Schultern, offene Locken und war überhaupt vollkommen. Wenn sie sich einbildete, ein besonderes Versteck hinter Säulen gefunden zu haben, so übersah ich sie absichtlich, lief an ihr vorbei, auf die Gefahr hin, für einen Dummkopf gehalten zu werden!
Ihr Glück war mir eben damals alles.
Eines Abends hörte mich meine wunderschöne Mama in meinem Bette schluchzen und weinen.
»Was ist denn los?!«
»Rosie Mischischek hat mir beim Weggehen heute nicht die Hand gegeben!« Das sprach sich herum. Frau Mischischek machte ihrem Töchterchen sanfte Vorwürfe: »Einmal interessiert sich jemand ernstlich für dich, und du reichst ihm beim Weggeh'n vom Theseustempel nicht einmal dein Händchen?!«
Rosie hatte am nächsten Tag, obzwar es nur ein gewöhnlicher Wochentag war, das grüne seidene Kleid an mit den schmalen schwarzen Samtmaschen, nackte, rundlich-eckige Schultern, offene Locken, und ihr gewöhnliches süßes Wildkatzengesichterl.
»Du hast dich bei deiner Mama beklagt, daß ich dir gestern beim Weggeh'n nicht die Hand gegeben habe?! Da hast du sie heute zweimal, so, und für morgen gleich auch, wenn ich vergessen sollte, dummer Bub!«
Sie sah wunderbar erregt aus, eine kleine Furie, noch lieblicher, aparter als sonst. Sie sagte: »Mit dir spiele ich überhaupt nicht mehr ›Verstecken‹, du gehst absichtlich an mir vorüber, obwohl du mich ganz genau gesehen haben mußt! Glaubst du, daß das lustig ist für mich? Dummer Bub! Geh' und tratsche es wieder!«
So endete meine »erste, zarteste, rücksichtsvollste Liebe« in meinem zwölften Lebensjahre. Alle späteren waren ebenso! Nein, ärger, kränkender."Peter Altenberg, Erste Liebe
-
Mir san mir, weu mir san de Bayern!
baer
-
Irgendwo ist immer grad Sommer!
baer