Es ist mal wieder so ein Abend, an dem ich dir so sehr entgegen sehne.... Normalerweise sind wir seit über dreißig Jahren fast immer 24/7 zusammen. Wenn du nicht in meiner Nähe bist, fühle ich mich nicht wohl, nicht komplett und du fehlst mir so sehr.... ein Stück von mir fehlt....
Du bist nur vereinzelt mal für ein paar Tage unterwegs. So wie jetzt, warst du für sechs Tage in der Schweiz, als Berater für unsere ehemalige Firma.
Mitunter hast du sehr viel Phantasie, und dir Fallen dann immer wieder solche Spielchen ein...so wie dieses... ein Rollenspiel, wie wir es schon dutzende Male gespielt haben...immer wieder aufs neue sehr erregend und berauschend.
Wer uns kennt, der weiß, das wir ein SM-Paar sind, das dieses nur allzu gerne auch öffentlich auslebt.
Du hast mir Ort und Uhrzeit unseres Wiedersehens mitgeteilt und ich werde dir folge leisten, pünktlich erscheinen.
Ich stehe noch im Bad vor dem Spiegel, unsere Freundin kommt rein, „Na, was hast du vor?“ Ich schüttele leicht den Kopf, um die letzten Erinnerungen zu vertreiben, welche mich von der Gegenwart trennen.
Sie betrachtet mich und mein Spiegelbild nachdenklich mit verschränkten Armen, gefolgt von einem wissenden, anzüglichen Grinsen, während ich da stehe und mit geübten Bewegungen den Lippenstift auftrage. Das Bordeaux schimmert so schön, das dezente Make-Up betont meine sonst so ruhigen dunkelbraunen Augen, in denen der Hunger förmlich zu sehen ist. Mein Blick schweift ab und bleibt dann haften am Abbild meines Gesichts, dem wohl niemand, außer mir, die Unruhe ansehen wird.... hoffentlich....
Meine Gedanken eilen unweigerlich zu dir....ich habe dich so sehr vermisst... Heute Abend möchten wir eigentlich nur etwas Zeit miteinander verbringen, Zärtlichkeiten austauschen, reden. Es gibt immer so vieles, was ich dir sagen möchte.
Ungeduldig eile ich an ihr vorbei in den Flur, greife nach hohen dunklen Heels von denen ich weiß, wie sehr du sie magst. Dunkelrote Nägel ziehen an dem zarten Verschluss, bis die schwarzen Bänder sich perfekt um meine Knöchel schmiegen. Mit einer fließenden Bewegung streife ich mir meine Jacke lässig über die Schultern und so werfe ich einen letzten Blick zurück, ein „Warte nicht auf mich“ auf den Lippen.
Als ich ins Auto steige piept mein Handy...„Wo bist du?“.... Ich mag deine Art von Klarheit, für dich gibt es keine Umschweife, kein geschnörkel.
„Eigentlich bereits auf dem Weg zu dir.“
„Gut, ich melde mich in einer halben Stunde.“ Leicht irritiert verziehe ich die Augenbrauen, starte aber die Navigation.
Eigentlich liegt noch eine Stunde Fahrt vor mir und mir ist klar, wie sehr du Verspätungen verabscheust, dennoch fahre ich auf den nächsten Parkplatz, schnappe mir mein Handy...
„Was meinst du!?“ tippe ich meine verwunderte Frage ein.
„Gib die Koordinaten ein, dort treffen wir uns.“
Ich neige den Kopf und formuliere die Worte, die mich so brennend interessieren.
„Was ist da?“
„Ein Parkhaus.“
Ich starre auf das Display. Es dauert einige Sekunden, bis sich eine Erinnerung in meinem Kopf formt, greifbar wird....
Und ja, ich kenne dich sehr gut.... zu gut. Die Zweifel um welche Art Treffpunkt es sich handelt sind gering.
Ein ironisches Lächeln zieht sich über mein Gesicht und ich schüttele den Kopf... das ist wieder klar...
Du hast eine andere Vorstellung von Konversation.... In Augenblicken wie diesem, bewundere ich dich, dein Tanz auf der hauchzarten Schwelle zwischen Humor und Dreistigkeit ringt mir ein zartes Lächeln ab. Ich bin amüsiert und kann nicht verhindern, dass meine Begierde, der Hunger nach der Herausforderung die Oberhand gewinnt.
Du möchtest wieder spielen? ....ich grinse.... Okay, dann spielen wir....
„Gut, du solltest in einer halben Stunde hier sein. Ich warte auf dich, Ela.“
Meine Augen verengen sich. Mein Name lässt das Spiel nun offiziell beginnen....
Als ich am Treffpunkt ankomme, es ist ein dreistöckiges Parkhaus, fahre ich aufs oberste Deck und sehe dich sofort.
Mir ist klar, dass du mich beobachtest, als ich deinen Anweisungen entsprechend direkt neben dir parke. Hebe den Blick und begegne deinen blauen Augen, deren schalkhaftes Funkeln mich sofort wieder gefangen nimmt. Lässig steige ich aus und lenke meine Schritte über die kurze Distanz scheinbar sicher zu dir.....pahh Heuchelei... denn innerlich hat mich längst ein altbekanntes Zittern erfasst.
Es ist gleich, wie oft ich auf dich treffe und selbst nach all den Jahren... diese Nervosität wird wohl nie vergehen....
Die Anspannung ergreift Besitz von mir, lässt dich zu meinem Fokus werden, der alles andere mit Macht beiseite drängt und sofort vergesse ich die Welt um mich herum, denn du bist die meine....
Ich setze mich zu dir ins Auto, beuge mich kurz entschlossen über die Mittelkonsole zu dir. Meine Hand in deinem Nacken, mein Gesicht wenige Zentimeter von deinem entfernt, schauen wir uns in die Augen, ich spüre deinen Atem, bevor ich meine Lippen über deine gleiten lasse. Vorsichtig suchend warte ich auf deine Reaktion, auf etwas Vertrautes, etwas, dass mir Halt geben kann. Mein Kuss wird drängender. Ich brauche ein Echo, bitte bitte, lass mich nicht allein.... und endlich… Du erhörst mich, erwiderst die Berührung und ich vergesse alles um mich herum. Der so bekannte Geschmack, das Spiel von Geben und Nehmen berauschen mich für eine kleine Ewigkeit und ich seufze glücklich, als ich mich endlich von dir löse. Meine Gedanken werden langsam klarer, als die letzten Zweifel abfallen, welche zuvor in mir wüteten und so lehne ich mich an deine Seite, spüre, wie dein Blick auf mir ruht. Zart zeichnest du die Konturen meines Gesichts nach.... Ich schmiege mich in die Berührung, hauche dir einen Kuss auf die Innenflächen deiner Hände, während ich meine Augen schließe.
„Ela“
Es ist nicht mehr als ein raues Flüstern, aber der dunkle Klang deiner Stimme ist dennoch klar und deutlich, auf seine Art durchdringend. Mein Name fesselt mich auf eine Weise, die ungleich bindender ist, als es eine physische Fessel jemals sein könnte....
Ich verharre in diesem Moment ohne dich anzusehen...wartend, erwartungsvoll.... Es ist keine Respektlosigkeit, die mich dazu bringt, doch meine Augen würden mich verraten....
„Möchtest du, dass ich dich schlage?“
Du ziehst mein Kinn zu dir, zwingst mich dir entgegen zu blicken.... Möchte ich das? Ich spüre in mich und finde eine klare Antwort! Ja!
Wir beide hatten von Anfang an unsere eigenen Regeln, welche mit jedem gemeinsamen Spiel neu geschrieben wurden.
Sie waren nicht immer klar und ja, wir spielen mitunter auf Risiko, doch ich will dich, deine Nähe, uns. Alles in mir sehnt sich nach mehr davon, ich möchte das spüren, was ich nur mit dir haben kann.... und du weißt es.
Ich betrachte dich und habe das Gefühl mich nicht rühren zu können, möchte dir antworten, aber meine Stimme versagt.
Mir ist völlig klar, diese Situation ist kein Zufall, sondern sorgfältig geplant und ich werde ihr nicht entkommen... Es ist eben diese Klarheit, die mir sagt, was ich hier und jetzt tun sollte.
Am Rande meiner Gedanken nehme ich dein Nicken wahr. Du steigst kommentarlos aus, gehst zum Kofferraum. Ich weiß nicht was du suchst, was ich tun soll und so warte ich unsicher auf ein Wort von dir. Unruhig huscht mein Blick über das Parkdeck. Mir wird deutlich, dass die Einsamkeit dieses Ortes trügerisch ist. Wir sind mitnichten allein, waren es vielleicht nie.
Genau das ist es, was du willst. Unser Spiel lebt von den Emotionen, der Intensität im Wechsel von Härte und Sanftheit.
Ich weiß um deine Faszination für diese Art der Öffentlichkeit, für die Gefahr entdeckt zu werden von Unbeteiligten. Unwissende, denen nicht klar ist, dass hier ein Treffpunkt der etwas anderen Art existiert. Es ist ein Nervenkitzel und doch existiert für dich mehr als der offensichtliche Reiz. Du liebst es dein hübsches Spielzeug mit anderen zu teilen, zu demonstrieren, was du besitzt. Mir zuzusehen, wenn andere mich berühren, benutzen, während ich eigentlich nur dich will....
Was mich angeht… nun, meine Schüchternheit beschränkt sich ausschließlich auf dich. Im wahren Leben sind wir beide Jäger. Ich liebe alles was schön und sinnlich ist, auch wenn dir meine Treue gehört....
Meinen Körper zu benutzen, um deine Macht zu demonstrieren, deinen Stolz zu spüren und doch, auch ich selbst genieße die hungrigen Blicke und die Berührungen...
Es ist schillerndes Theaterstück umringt von einem Publikum voller Statisten, eine fesselnde Show mit mir als Zentrum und trotz allem sind die einzigen Augen, welche mich interessieren, die deinen. Einzig dein Wort ist es dem ich folge, deine Berührung sind die ersten und letzten an solchen Tagen. Was nach außen so mühelos erscheint, wie ein sinnliches Spiel, ist Perfektion, nicht unbedingt mit Leichtigkeit vorgetragen, aber ich weiß, was du erwartest.... Ästhetik, Leidenschaft, Ehrlichkeit…. dass ich zu dir zurückkehre....
„Komm
zu mir.“, dein Ruf reißt mich aus meiner Bewegungslosigkeit. Das
Gefühl bereits beobachtet zu werden durchdringt mich, legt sich
über mich, gemeinsam mit der Kälte dieser Nacht. Sie ist nicht
schneidend und doch prickelt sie auf meiner Haut oder ist es doch
die Anspannung, als ich aus dem Auto aussteige und auf dich zugehe. Du wartest auf mich, wenige Meter von
deinem Auto entfernt.
Ich sehe dich dort stehen, mit der Bull in der Hand.... Mein guter alter Bekannter, beißend und auf mehr als eine Art zum Niederknien. Immer wieder entstanden durch dich Erinnerungen, die noch wochenlang gut sichtbar meine Haut zeichneten, gezeichnet von einem Künstler, der sein Handwerk versteht. Schönheit auf eine ganz eigene Weise interpretiert, denn manchmal genieße ich es auch dir beim Spiel mit den Peitschen zuzusehen. Ein Künstler, ein Sadist, der sein wahres Wesen zeigt. Mich berührt dein Blick, die Tiefe, während dein freiwilliges Opfer schreit und sich windet unter den präzise geführten Schlägen. Diese Faszination teilen wir.... auch wenn es mir manchmal schwerfällt, nicht die zu sein, mit der du diesen Moment teilst....
Groß, scheinbar unerschütterlich stehst du vor mir und mir wird wieder klar wie klein und zart ich im Vergleich zu dir bin. Ich kann nicht anders, selbst wenn ich jetzt respektvoll Distanz wahren sollte. Einem inneren Impuls folgend dränge mich an dich, verberge mein Gesicht an deiner Brust.
In solchen Momenten bist du mein zu Hause, mein Beschützer und der, der über mich richtet. Ich fühle mich endlich angekommen, geerdet, nach den Tagen, die jetzt unbedeutend erscheinen.
Schweigend lässt du deine Hände von meinem Nacken hinüber zu meinen Schultern gleiten, fasst die Träger meines Kleides, streifst sie zur Seite und lässt mein Kleid fallen. Ich stehe nun nackt vor dir, steige aus dem am Boden liegenden Kleid, bücke mich, greife es und reiche dir das Kleid, das du unachtsam auf die Motorhaube wirfst.
„Dreh dich um und verschränke die Hände hinter dem Kopf.“
Als ich dir meinen Rücken zuwende, gibst du mir einen sanften Stoß, weist mich an einige Meter zwischen uns zu bringen. Der Klang meiner Absätze mischt sich mit meinem Herzschlag, der langsam lauter zu werden scheint, als ich endlich stehen bleibe. Doch in diesem Augenblick trifft mich der erste Schlag und all meine Aufmerksamkeit wird von meiner Beherrschung aufgezehrt. Der zweite Schlag trifft mich, ich schnappe nach Luft, keuche. Immer öfter schlägst du zu, Oberschenkel, Po, Rücken, alles scheint irgendwann in Flammen zu stehen. Mein Verstand wird überflutet von einer niederdrückenden Welle aus Schmerz, als du mich zwischen meinen Schulterblättern triffst. Das Ende der Peitsche schlingt sich um meine Seite, hinterlässt rote Zeichnungen. Ein heller Schrei durchschneidet die Stille, als ich in die Knie gehe, mich mit den Händen auf dem Asphalt abfange.
Ich spüre dich sofort um mich, beugst dich zu mir, streichelst mich, suchst nach den Zeichen, ob etwas nicht stimmt, doch ich erhebe mich bereits. Ein leichtes Zittern erfasst mich, die Botenstoffe die der Körper ausschüttet verrichten schon ihre Arbeit und ich komme so langsam in einen Rauschzustand. Deine Arme legen sich um mich, halten mich und so genieße ich die Atempause, lehne mich an dich. Diesen Moment in mich aufzunehmen ist heilsam, während das Zittern langsam weicht. Sekunden, die sich ausdehnen und zu Minuten werden, bis du mich entlässt.
„Alles gut?“
Ich nicke schweigend, beobachte, wie du zurück zu deiner Position gehst. Ergeben will ich dir wieder meinen Rücken zudrehen, doch du stoppst mich mitten in meiner Bewegung.
„Schau mich an.“
Die eben noch empfundene Ruhe währt nicht lange, rastlos wandert mein Blick über dich....
Du stehst vor mir und ein weiteres Mal schnellt das Leder auf mich zu, leckt über meine Haut, wo es glühende Spuren hinterlässt. Ich erwidere mühsam deinen Blick, sehe die Freude bei jeder Regung, die ich zeige. Warme Gefühle der Zärtlichkeit ersetzt durch rote Glut, welche scheinbar durch meine Adern pulsiert. Der Kontrast zwischen Sanftheit und Härte lässt alles umso intensiver erscheinen, realer, verzehrend. Wenige Treffer, bis ich mich winde, bis ich aufgebracht in deine Richtung fauche... bevor der nächste Schlag mich endgültig zu Boden schickt. Meine Beine geben unter mir nach, weigern sich mich länger zu tragen. Tränen fließen über meine Wangen noch während ich auf die Knie gehe.... Schwäche durchströmt mich, ich fühle mich schwer, geerdet. Warme Hände ziehen mich nach oben, zwingen mich meinen müden Körper zu erheben.
Du hältst mich und ich schniefe leise vor mich hin... Ich hasse es, wenn du mich so siehst und so schüttele ich in einer unwilligen Geste den Kopf, hebe den Blick. Meine Kraft kehrt langsam zurück. Du verstehst meine Gedanken und gibst mir einen sachten Kuss, den ich gierig erwidere...
„Wollen wir dich ein wenig aufwärmen?“ Ich betrachte demonstrativ die Gänsehaut, welche meinen Körper überzieht und verziehe meine Lippen zu einem Grinsen.
Sacht führst du mich zum Wagen, während du mein Kleid nimmst und es samt der Peitsche auf der Rückbank ablegst. Ich setze mich, lasse meinen Kopf zurückfallen. Die Augen geschlossen konzentriere ich mich einfach nur auf meinen Atem und spüre den Schmerz abklingen.
"Ziehe die Heels aus"
Ich tue wie mir geheißen, bin nun vollends nackt und lehne mich wieder zurück und ziehe die Beine an meinen Körper... Kauer mich auf den Sitz... Nur Momente später richtet sich meine Konzentration auf dich, auf deine Hand, die sich um meinen Nacken legt und du mich zu dir ziehst. Widerstandslos beuge ich mich. Dein Kuss macht deutlich, wie zufrieden du mit mir bist und ich seufze glücklich, lehne meine Stirn an deine. Mit kleinen Kreisen bewegen sich deine Finger über die verspannten Muskeln in meiner Halsbeuge, lockern sie, während deine andere Hand beruhigend über meine Seite gleitet.
Ich mag es, wie wenige Worte in unserem Spiel notwendig sind, ich genieße die Ruhe.
Ich lege meinen nackten Oberkörper auf deine Beine. Die Streicheleinheiten sind wohltuend, auch wenn sie auf den geschundenen Flächen unter deinen Berührungen wieder entflammen, als du die Striemen vorsichtig nachzeichnest. Nun sehe ich zu dir auf und bemerke, dass dein Blick nach draußen gerichtet ist. In diesem Moment erhellt sich die Umgebung, als kurz ein Scheinwerfer aufleuchtet. Meine aufkeimende Irritation hat keine Zeit sich zu verfestigen...
Ich richte mich auf, knie ich mich auf meinen Sitz und lehne mich zu dir, strecke mich möglichst anmutig. Meine Arme verschränke ich, lege sie auf deinen Beinen ab. Wie eine Katze die sich räkelt mache ich ein Hohlkreuz, hebe meinen Po und du kommst meiner Bitte nach, streichelst über die sanfte Beugung, die gespannten Muskeln meines Rückens hinab. Ich höre dein wohlwollendes Brummen, recke mich dir ein wenig mehr entgegen, schließe die Augen. Deine Finger folgen meinen Kurven, hinab zu meinen Hintern und streichen immer tiefer. In mir breitet sich eine erwartungsvolle Spannung aus. Ich will mehr, berühre mich....
Der künstliche Schein der Laternen verhindert, das trotz der uns umhüllenden Dunkelheit irgendwelchen Blicken etwas verborgen bleibt.
„Wir haben Besuch bekommen.“
Ich öffne die Augen, sehe nach oben. Aus dem Augenwinkel sehe ich mehrere Männer vor dem Wagen stehen, versuche mehr Details zu erfassen, doch du schließt deine Finger eisern um meinen Hals und fixierst mich. Zwingst mich zur Ruhe. Noch ehe sich ein anderes Gefühl in mir ausbreiten kann, lässt du deine Finger zwischen meinen Beinen abschweifen und mir entringt ein Stöhnen. Kurz scheint alles vergessen, Hitze durchzieht mich und ich verfalle deinen Stimulationen. Unterbewusst nehme ich wahr, wie sich die Unbekannten nähern, höre Gürtel, die geöffnet werden. Mir ist klar was um mich herum passiert, doch es ist mir gleich. Ich will nur mehr davon, mehr von dir. Mir ist gleich wer mich sieht, denn das hier ist wahr, ehrlich und es ist alles was ich jetzt fühlen möchte. Dieser Moment ist zu intim, zu schön, um noch auf irgendetwas anderes zu achten und ich vertraue darauf, dass ich sicher bei dir bin. Ganz gleich wer hier ist, solange nur du bei mir bist und mich weiter berührst.
Mein Blick verklärt sich, sehnsüchtig winde ich mich. Deine Finger verlassen mich, um auf der Rückbank etwas zu suchen und ich wimmere ungeduldig. Sekunden später erklingt ein dumpfes Knallen und ein überraschter, lusterfüllter Schrei....mein eigener. Es folgen weitere Schläge, immer lauter und mir wird klar, dass unbemerkt eine Gerte auf mich gewartet hat. Ein leises Surren und ein kalter Hauch, der mir zeigt, dass du die Fenster geöffnet hast, bevor deine Finger ihren ursprünglichen Platz wieder einnehmen. Meine Seufzer werden immer verzweifelter, gequälter und sind durchdrungen von deinen Worten, welche mich weiter anheizen, denn deine Stimme verrät, dass es nicht nur mir Lust bereitet. Zwischen all dem durchdringen immer wieder Töne von außerhalb des Wagens den Nebel um meinen Verstand. Es sollte mir unangenehm sein, doch ich bin viel zu sehr in dem verloren, was wir tun und ja, ich genieße auch jetzt die Spannung in dieser Situation, die fremden Blicke auf mir.
„Du magst es doch so sehr, wenn man dir zusieht.“
Eine Feststellung, keine Frage und ich schnurre bestätigend. Worte finde ich nicht mehr.
„Spreize die Beine weiter.“
Ich tue was du sagst und werde belohnt. Du quälst mich für eine gefühlte Ewigkeit und ich kralle mich willenlos in den Sitz, um nicht noch lauter zu werden. Alles in mir steht in Flammen, jeder klare Gedanke scheint darin umgekommen zu sein, doch ich weigere mich zu kommen. Ich kann es nicht und ich will auch nicht, dass das endet. Die Hand die mich zuvor fixiert hat löst sich, zieht mich zu dir und ich erhebe mich.
Die Männer, die uns zusehen, haben die Seite gewechselt, beobachten uns nun von der Beifahrerseite aus und scheinen sich gut zu unterhalten, doch ich habe nur Augen für dich....
Mit einer geschmeidigen Bewegung knie ich mich über dich, küsse dich hemmungslos, tief, verschlingend und du antwortest mit der Gleichen Intensität. Hände, welche über meine Seiten wandern, an deren Innenflächen ich mich reibe, als du meine Brüste streifst. Deine Hände gleiten weiter zu meinem Hals, doch der Kuss endet nicht, wird nur härter. Ich spüre den Druck um meine Kehle, als sich dein Griff schließt. Ich kenne diesen Moment, in dem mit jedem Schlag meines Herzens alles lauter, doch zugleich leiser wird. Ein Rauschen in meinen Ohren, Atem, der meine Kehle nicht verlässt und ein Körper, der verzweifelt darum ringt. Meine Lippen an deinen die um Sauerstoff kämpfen, welcher mich doch nicht erreicht, während alles überdeutlich wird. Deine Hände, deine Nähe, die Schwäche die meinen Körper befällt…. Als alles droht von der Schwärze verschlungen zu werden lässt du mich los und ich reiße die Augen auf, die ich bereits geschlossen hatte. Du hältst mich, als ich nach Atem ringe. Zart küsst du mich, sagst, dass alles gut ist und ich schmiege mich an dich, während du mich streichelst bis ich ruhiger werde.
Vorsichtig nimmst du etwas Abstand, lässt du deinen Daumen über meine Lippen gleiten.... Ich kenne diese Geste und öffne sie, schließe sie um deinen Finger, den du langsam tiefer schiebst. Meine Zunge erkundet hingebungsvoll die raue Struktur deiner Haut, meine Sinne werden von deinem Geschmack geflutet. Klarer hebe ich den Blick, schaue in deine Augen, bemerke mit Genugtuung den Hunger in deinem Blick....
„Dreh dich um, leg dich mit dem Rücken auf meine Beine.“
Unwillig öffne ich meine Lippen und tue wie mir geheißen, unsere Zuschauer kommen mir wieder in den Sinn.... Du schiebst meine Beine weiter auseinander, öffnest sie für die Blicke der lauernden Fremden und ich ahne was sie sehen.... während du wieder mit deiner süßen Folter beginnst. Sich zu widersetzen ist keine Option, ich kann es nicht, möchte es nicht und so füge ich mich, lasse mich in deine Berührungen fallen. Ich strecke meinen Rücken durch… dir entgegen, ihnen entgegen.
Meine Augen sind geschlossen, die Welt um mich herum unbedeutend. Nur meine Empfindungen, die Gefühle die mich überschwemmen. Gesehen und berührt zu werden fühlt sich unfassbar gut an, notwendig und so sauge ich jeden neuen Reiz gierig auf. „Mehr…“ ein sehnsüchtiger Hauch zwischen dem Stöhnen. Ich fühle mich überreizt, will ein Ende. Eine Hand zwischen meinen Schenkeln, während die andere über meinen Körper wandert. Meinen Hals, Brüste, meinen Bauch streicht und am Ende auf meinen Beinen verweilt. Immer wieder streichst du liebkosend über meine Haut. In meinem Kopf gibt es keinen Raum für Gedanken, doch kühle Hände auf meiner erhitzten Haut katapultieren mich zurück in die Realität....
Vier Hände berühren mich, nicht nur die zwei die zuvor über meine Beine strichen. Sie sind glühend und eiskalt. Der erste Schock verklingt, ich finde meine innere Mitte und konzentriere mich auf dich, vertraue auf dich. Aus zwei Händen wird eine.
„Sieh mich an!“
Mein Blick irrt zu dir und ich sehe deinen Stolz. Wir betrachten einander, du lässt ein wenig von mir ab und meine überreizten Nerven atmen auf. Sachte Stimulation, inniger, während die Fremden sich von mir lösen.
Du, der sich zu mir beugt, mich küsst.... mein leises Aufatmen.... auch wenn ich weiß, dass du noch lange nicht fertig mit mir bist.... Ich greife nach deiner Hand, die nun zwischen meinen Beinen ruht, ziehe sie zu meinen Lippen und berühre die Fingerspitzen.
Ein „Danke“ hauche ich dir entgegen...
„Es ist immer wieder schön dir zuzusehen, auch wenn die Kerle immer zu schnell fertig sind.“
Mir entkommt darauf hin eine Mischung aus Erheiterung und Bedauern, welche mir ein Lächeln abringt...