Nacktbacken (von Elvi)

  • Link zur Story


    Eine erotische Satire aus zwar nicht dem Maggi- oder Laferkochstudio, dafür aber authentisch aus dem Leben gegriffen und: CMNF!


    Trister Hausfrauenalltag, die Älteren unter uns kennen das vielleicht noch, den Jüngeren seien zur Einstimmung entsprechende zeitgeschichtliche Lektüren anzuraten. Zu ihrem 23. Geburtstag, also vor genau zwei Jahren, erfüllte Elvis Mann seiner geliebten Frau den langersehnten Wunsch: eine Bulthaupt-Einbauküche mit allem Pipapo und Einbaugeräten von Miele. Kochen und backen muss sie zwar noch selbst, schließlich sind die beiden kinderlos und eine Haushaltshilfe oder Zugehfrau somit in weiter Ferne, aber genau das will sie ja ändern.


    "Same procedure than every friday", die junge Frau schwelgt gerade mal wieder in anderen Sphären, als die eigens auf das Eintreffen des Geliebten eingestellte Big-Ben-Küchenuhr von Rolex flüstert: "Elvi, es ist Freitag 16 Uhr, dein geliebter Michael kommt voraussichtlich in zwei Stunden." Widerwillig, aber dennoch irgendwie emotionalisiert, rafft sie sich auf, richtet ihr kurzes Armani-Kleidchen und spricht wohl akzentuiert und leicht verständlich zu PC die Worte "Exquisites Backrezept Südtiroler Apfelstrudel". Aus den kabellosen Aktiv-Surrond-Sound-Lautsprechern der Multimediaanlage von Bang & Olufsen ertönt Michaels Lieblingssong You can leave your head on, auf dem 60-Zoll-3D-Flachbildschirm dimmt die gewünschte Back-Animation hoch.


    Schnell holt sie sämtliche dort aufgeführten Zutaten heraus, schwingt ihre Hüften, ihren süßen Hintern den musikalischen Klängen entsprechend und schüttet wie vorgeführt die nachhaltig hergestellte Milch vom Bio-Bauern 'nebenan' in die Kanne. Zum Kühlschrank tänzelnd greift sie mit beiden Händen nach zwei XL-Eiern vom selben Bauern, doch sie sind noch kalt, sehr kalt sogar. Mit ihren zarten, warmen Händen schafft sie schnell Abhilfe, denkt unentwegt an ihren Michael und mid-rockt sich sinnlich durch den komplett offenen Wohnbereich. Doch jetzt passiert's. Sie will gerade die inzwischen handwarmen, großen Eier an der Edelstahl-Rührschüssel von WMF anschlagen, kommt aus dem Cocker-Rhythmus, stolpert leicht nach vorne und stößt mit ihren großen, jugendlich-festen Brüsten die Milchkanne um.


    Was für ein Malheur, das teure Armani-Kleidchen, alles ist voller Milch, sogar in ihrem Höschen spürt sie es bereits feucht werden. "Hätte ich doch einen BH getragen!" So schnell bringt sie aber nichts aus der Fassung, und so wischt Elvi einfach die vergossene Milch mit zahlreichen Zewas weg und schwoft ab ins Badezimmer, zieht alles aus, alles, auch das Höschen. Splitterfasernackt backt sie weiter . . .


    Pointiert wird diese erotisierende Short Story durch einen dicklichen, älteren Nachbarn um die Fünfzig, der ihr die ganze Zeit voyeuristisch zuschaut, nun aber - von ihr entdeckt - kopfschüttelnd seine Hose richtet und die Gardinen seines Fensters zuzieht. Sie muss sich in Grund und Boden geschämt haben, sieht sie ihn doch fast jeden Tag und morgen und übermorgen und!


    Eine die Fantasie des Lesers anregende, episch erzählende Prosa, die in der erotischen Wirkung wahrlich ihresgleichen sucht. Nur leider sehr kurz! Nicht zu kurz, aber eben sehr kurz. Daher meine einzige Bitte an die Autorin:


    Weiter so, aber ein wenig länger darf die Fortsetzung schon sein. Es gibt doch eine?! :) :thumbup:

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von mausbacher () aus folgendem Grund: Blöde neue Rechtschreibung!

  • Obwohl der Satz im Original gefühlte 15 Mal fällt, schafft der Autor es nicht, unter Zuhilfenahme eines Grammatikbuches das richtige Wörtchen zu wählen....


    Die Grundidee gefällt mir sehr gut und der Erzählstil ist detailliert, füllend. Allerdings ist es arg kurz und betont das wesentliche Element zu wenig. Schön, dass ich jetzt ein Rezept mehr kenne, aber erotisch war es nicht...


    Wenn das ne Satire war, war sie nicht kräftig genug....

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Obwohl der Satz im Original gefühlte 15 Mal fällt, schafft der Autor es nicht, unter Zuhilfenahme eines Grammatikbuches das richtige Wörtchen zu wählen....


    Eine Recherche im Internet wäre noch einfacher gewesen.


    Es ist aber eben nun mal so, die heutige Jugend schaut sich die alten Streifen leider nicht mehr an. Sie profitieren von Wikipedia und dem Hörensagen. Wir sollten da nicht so streng sein. ;)

  • Kochen, backen und Erotik? Wer's mag!
    Auf die richtige Menge der Zutaten kommt es eben an!


    mausbachers Kommentar wäre eindeutig die bessere Geschichte! Er hat eben auch eine ausschweifende Fantasie!
    Mit Fremdsprachen und Zitaten ist es so eine Sache. Wenn man sie schon einsetzt, sollten sie wenigstens stimmen.


    Besser nicht "more of the same"!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Der grammatikalisch nicht korrekte Satz wurde vermutlich aus der Originalfassung des Kultsketches abgewandelt, welcher, laut Wikipedia, erst seit 1988 korrigiert ausgestrahlt wurde.
    Das wäre künstlerische Freiheit.


    Netter Bericht. Bevor es losgeht, hörts schon auf. Na sowas.  8| 

  • Danke für den Hinweis, beware! Die Welt ist voller Wunder und manche kann Wiki sogar erklären! Nur echte Experten machen Fehler, die keine sind! ;)


    Unsere Englischlehrer sind dafür froh, daß die Supermarktkette "dayli" (sic!) Pleite gegangen ist. Der (korrekt geschriebene) Firmenname daily wurde nicht eingetragen, daher kam es zu "dayli".


    baer


    P.S.: Um anderen das, allerdings höchst amüsante, Lesen des ganzen Artikels zu ersparen:


    Bei der Aufzeichnung des Sketches unterlief dem Sprecher der deutschen Einleitung, Heinz Piper, dem Vater des Darstellers und Synchronsprechers Thomas Piper, ein Grammatikfehler: Er zitierte James’ Frage als: „same procedure than last year?“ und Sophies Antwort darauf als: „same procedure than every year!“ Die wiederholte Ausstrahlung dieses Grammatikfehlers führte immer wieder zu Protestreaktionen von Englischlehrern und anderen Sprachkennern, sodass sich der NDR dazu entschloss, die Tonspur durch einen Ausschnitt aus einer Probeaufzeichnung zu ersetzen. Seit 1988 heißt es daher auch in der Einleitung grammatikalisch korrekt: „The same procedure as last year?“ – „The same procedure as every year!“. Der Fehler ist nur noch an der Lippenbewegung zu erkennen.


    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Bei der Aufzeichnung des Sketches unterlief dem Sprecher der deutschen Einleitung, Heinz Piper, dem Vater des Darstellers und Synchronsprechers Thomas Piper, ein Grammatikfehler: Er zitierte James’ Frage als: „same procedure than last year?“ und Sophies Antwort darauf als: „same procedure than every year!“ Die wiederholte Ausstrahlung dieses Grammatikfehlers führte immer wieder zu Protestreaktionen von Englischlehrern und anderen Sprachkennern, sodass sich der NDR dazu entschloss, die Tonspur durch einen Ausschnitt aus einer Probeaufzeichnung zu ersetzen. Seit 1988 heißt es daher auch in der Einleitung grammatikalisch korrekt: „The same procedure as last year?“ – „The same procedure as every year!“. Der Fehler ist nur noch an der Lippenbewegung zu erkennen.


    Das haste Beware jetzt aber hervorragend ergänzt. :D


    Ich überbewerte sowas ja erst gar nicht (s.o.). Hauptsache, eine Story ist geil! :P

  • Grammatik ist sicher nicht geil.
    Manchmal stören aber Fehler die Lust des (genauen) Lesers! ;)


    Bei Fremdsprachen und Zitaten bin ich allerdings strenger als bei Flüchtigkeitsfehlern im deutschen Text.


    Hier hat sich ja, dank bewares Hinweis, alles in einem herrlichen Running Gag aufgelöst! :D


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ob "than" oder "as" ist für die Erotik der Story für mich von sekundärem Belang. Durch Beware wissen wir jetzt aber, auf den Film bezogen ist beides "richtig". Viel Aufregung also um nothing.


    Was anderes wäre allerdings gewesen, Elvi hätte "ass" geschrieben. :D