Wir schreiben das Jahr 2013. Es ist Sommer. Eine erst vor zwei Jahren entdeckte neurovaskuläre Erkrankung mit anfallsartiger Hyperämie der distalen Extremitäten gastiert wieder einmal in der Community - die Diagnose ist erschreckend: Erythromelalgie. Stechende, brennende Schmerzen halten unzählige User davon ab, Figos neuestes Werk gebührend zu würdigen. Pater Braun und sein Wartburg schaffen es zwar gerade noch, erliegen dann allerdings ihrem Leiden. Drei weitere Hyperaktivisten bleiben aufgrund der sich Pandemie-artig ausbreitenden Seuche teilnahmslos im Bett liegen und umgehen so gerade noch rechtzeitig dieser höchstansteckenden, unheilbaren Krankheit, die letztendlich zur Dementia paralytica und damit zum gehirnerweichenden 'Roten Tod' führt.
In Erinnerung an die namentlich bekannten und unbekannten Verstorbenen und nicht zuletzt in Würdigung des Bestseller-Autors hier nun die
Retro des Jahres: Die Schöne und das Biest.
Nicht minder lesenswert übrigens die weiteren Werke des introvertierten Künstlers und Begründers der Freien Szene :
Die drei Dimensionen der diebischen Dohle, Die Frau aus der Konsole, Das Date, Fallendes Sternchen, Eine heiße Heimfahrt, Tessa und Jana 5 - Befriedigung, Tessa und Jana 4 - Erinnerungen, Tessa und Jana 3 - Gutschein, Tessa und Jana 2 - Flaschenpost, Tessa und Jana 1 - Prolog, Sklavin des Netzes 2012, Die Freundin der Freundin, Cold Vegas, Camping (Fortsetzung von Pool), Pool, From Dawn Till Dusk, Meine Squaw, Tini´s Exibitionismus - Wie alles begann., Der pinke Schlüssel und Claudi die Sklavin von Figo.
Sollte sich nun jemand an der eigenwilligen Orthografie und eben nicht an der überragenden schöpferischen Inspiration des Schriftstellers aufhalten wollen, dem sei Folgendes zitiert:
"Mir, der ich selten selbst geschrieben, was ich zum Druck beförderte, und, weil ich diktierte, mich dazu verschiedener Hände bedienen mußte, war die konsequente Rechtschreibung immer ziemlich gleichgültig. Wie dieses oder jenes Wort geschrieben wird, darauf kommt es doch eigentlich nicht an; sondern darauf, daß die Leser verstehen, was man damit sagen wollte! Und das haben die lieben Deutschen bei mir doch manchmal getan.
Ich halte mir diese Art Postulate nach Möglichkeit einfach vom Halse und mache, genau besehen, immer noch genug Schnitzer. Was aber die Kommas betrifft, so beruhige ich mein Gewissen immer mit einem Satz des alten Wieland, der besagt, Religion und Interpunktion seien Privatsache." (Johann Wolfgang von Goethe)
Hier - als Nachtrag und damit zur Erotik (!) - ein Beispiel seiner interdisziplinären Mannigfaltigkeit: "Die Dame ist Urkrainierin und wirkt wohl unter den Künstlernamen Naia, Natala und Angela. Wiedereinmal einfach das Wasserzeichen entfernt. Der Vollständigkeit halber. Das Foto wurde von Vitaliy Gorbonos gemacht. Da es aber nun schon 7 Jahre hier ist, sollte das niemanden stören." (Bild 19973, von Artlover)