Nymphomanie

  • Anläßlich des Films Nymphomaniac, werfe ich die Frage auf, ob es so etwas wie Nymphomanie als klinische Diagnose gibt.


    baer



    Nymphomaniac: Letzter Schrei aus Lust an Entblößung


    Von Magdalena Miedl | 19.02.2014 - 14:38


    Charlotte Gainsbourg mag das Risiko der Entblößung. Sie sagt, der Umgang mit Skandalen öffne ihre Seele.


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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Natürlich?
    Ich kenne keine nymphomanische Frau.
    Das heißt natürlich gar nichts! Daher der Thread.


    baer


    Der Begriff Nymphomanie bzw. Nymphomane oder Nymphomanin wird heute
    in der Regel als abwertende Beschreibung gebraucht und ist in hohem Maße
    von kulturellen Wertvorstellungen und Sitten, insbesondere von der aktuellen, historisch sehr wandelbaren Sexualmoral abhängig. Besonders fraglich ist, welches Sexualverhalten als „normal“ und welches als „gesteigert“ angesehen werden soll.


    Der Begriff der Nymphomanie wird in der humanmedizinischen Fachliteratur kaum verwendet, wobei auch neutralere Begriffe wie Hypersexualität
    aufgrund der inhaltlichen Problematik umstritten sind. In der Antike
    war der Begriff anders belegt. Der älteste Nachweis des Begriffes findet
    sich auf einer Tafel aus der Grotte Melissani auf Kefalonia, einer antiken Kultstätte des Hirtengottes Pan.


    Gazzetti,Maria: Der Liebesangriff: "il
    dolce assalto" : von Nymphen, Satyrn und Wälden, Literaturmagazin,
    Ausgabe 32, S. 46, Rowohlt Reinbek 1993


    "Maria Gazzetti", was für ein Name! Und "il
    dolce assalto". Da muß man doch schwach werden, oder? ;)

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  • Nymphomanie









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    Nymphomanie: Die Betroffenen sind getrieben von Sexsucht und finden niemals wirkliche Befriedigung.



    © Getty Images




    Anders
    als oft dargestellt, ist die Nymphomanie eine ernstzunehmende
    Krankheit. Die Betroffenen sind getrieben von Sexsucht und finden
    niemals wirkliche Befriedigung.




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    Nymphomanie bezeichnet die
    übersteigerte Lust von Frauen nach sexueller Befriedigung, die in einen
    Wahn, also eine Manie übergeht. Gemeinhin wird deshalb die Nymphomanie
    auch als Sexsucht bezeichnet, im wissenschaftlichen Jargon auch als
    Hypersexualität. Die männliche Entsprechung ist der "Don-Juan-Komplex",
    benannt nach dem berühmten Verführer Don Juan, oder auch Satyrismus nach
    den sexhungrigen "Satyrn" der griechischen Mythologie.



    Obwohl besonders der
    Begriff der "Nymphomanin" umgangssprachlich sehr leichtfertig gehandhabt
    wird, liegt dem Verhalten der Nymphomanie eine sehr ernst zu nehmende
    sexuelle Störung zugrunde.



    Die Nymphomanie ist
    nicht einfach eine Lust auf eine rege sexuelle Betätigung, sie ist
    vielmehr eine ständige Suche nach Bestätigung und Liebe. Sexsüchtige
    sind immer auf der Suche nach Lustbefriedigung, doch obwohl sich die
    sexuelle Aktivität der Betroffenen zunehmend steigert, bleibt die
    wirkliche Befriedigung der Nymphomanin aus, entsprechend dem zunehmenden
    Konsum alkoholischer Getränke bei Alkoholikern.











    Der
    Vergleich ist in weiterer Hinsicht sehr treffend, denn wie die
    Alkoholsucht zieht auch die Sexsucht weitreichende Konsequenzen nach
    sich, die sich in familiären Problemen, fehlendem Problembewusstsein und
    beruflichen Schwierigkeiten äußern können. Nach unterschiedlichen
    Schätzungen sind von der Sexsucht in Deutschland zwischen einem und
    sechs Prozent der Erwachsenen betroffen, dabei handelt es sich zu 75
    Prozent um Männer.



    Die Ursachen der
    Sexsucht sind, wie bei anderen Suchterkrankungen auch, bislang nur sehr
    wenig ergründet. Diskutiert werden genetische Veranlagungen ebenso wie
    Verarbeitungsstrategien von Missbrauchserfahrungen. Auffällig ist, dass
    ein großer Anteil der Sexsüchtigen aus Familien stammt, die sich durch
    weitere Suchtfälle wie Alkoholismus und den Missbrauch anderer Drogen
    auszeichnen. Aus diesem Grunde scheint eine genetische Grundlage für
    eine allgemeine Suchtanfälligkeit möglich zu sein.


    Auf der
    anderen Seite sind Sexsüchtige als Kinder oder Jugendliche sehr häufig
    Opfer sexueller Gewalt gewesen. Aus diesem Grunde kann die Sexsucht auch
    als Abwehrmechanismus verstanden werden. Die Betroffenen versuchen,
    durch ihr intensives Sexleben ein Scham- und Minderwertigkeitsgefühl zu
    überwinden. Zugleich versuchen sie, die Nähe und Zärtlichkeit zu finden,
    die sie vermisst haben. Viele Betroffene schildern ihre ersten
    sexuellen Erfahrungen als sehr intensiv und versuchen diesen "Kick"
    immer wieder zu finden, die Befriedigung nimmt jedoch von Mal zu Mal ab.
    Erste Erfahrungen mit Sex hatten viele der Sexsüchtigen dabei bereits
    im Alter von 10 oder 11 Jahren.


    Sexsucht lässt sich sehr schwer abgrenzen 
    Bis
    wann handelt es sich um ein normales Verhalten, wo beginnt die
    Krankheit? Ein wichtiges Indiz für die Störung ist sicher die Bedeutung
    der Sexualität, die im Leben der Betroffenen immer zentraler wird. Sie
    beherrscht das Denken und Handeln und die Befriedigung durch sexuelle
    Handlungen wird immer geringer. Auch die Hemmschwelle nimmt ab, der
    Besuch von Prostituierten oder die eigene Prostitution wird nicht mehr
    als Tabu angesehen. Hinzu kommen vermehrte finanzielle Ausgaben zur
    Befriedigung des Triebes sowie familiäre Probleme. Eine Kontrolle wird
    mehr und mehr unmöglich. Bei rund 60 Prozent der Betroffenen kommen
    andere Abhängigkeiten wie Alkohol- oder Tablettensucht hinzu, auch
    Essstörungen und Depressionen sind nicht selten.


    Link

  • Natürlich?


    Ich kenne keine nymphomanische Frau.

    :D



    Nymphomane Männer sind sogar unter Prominenten zu finden.
    Man(n) assoziiert damit schnell : Potenz, Männlichkeit u.ä.
    Genau das Richtige für Hollywood!


    Nymphomane Frauen laufen eher unter dem Titel: Schlampe, Flittchen u.ä.


    Was denkst du also, Herr Doktor, warum Frauen sich diesen Titel nicht auf die Visitenkarte drucken? 8o




    Jede Sucht ist für den Betroffenen und sein Umfeld irgendwann ein Problem.
    Sie führt letztlich zu Isolation und ist sicher kein Spaß.
    Auch wenn hier die Thematik, was den Spaß betrifft, etwas anderes vermuten lässt.

  • Wie in allen Fällen nicht körperlicher Süchte ist die Grenze schwer zu ziehen, wann man einfach nur viel und ausufernden Sex hat und wann es krankhaft ist. Im Zweifel dann, wenn man anfängt darunter zu leiden... Allerdings ist es im Falle von Nymphomanie noch zusätzlich schwierig, weil die Gesellschaft das Wort gerne auch bei Frauen aufklebt, die nur viel Sex daran haben und versucht, denen schuld einzureden.
    Vielleicht muss die Frauenwelt sich das Wort Nymphomanin erobern wie sie es ein bisschen mit Slut tut, damit wir irgendwann aufhören es als Schimpfwort zu benutzen und nicht jede Frau, die gerne Sex hat gleich abzustempeln.

  • Vielleicht handelt es sich um einen männlichen Wunschtraum so wie bei der Diagnose Neurose von Sigmund Freud?


    baer

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von baer66 ()

  • Die Dosis macht das Gift.
    Und:
    Alles kann süchtig, besessen machen.


    Ich halte die Bezeichnung Wunschtraum für Runterspielen.
    Die Betroffenen haben ein großes Problem.


    Übrigens: Ich kenne auch keinen Chinesen. Ist das ein Grund an das Ende der Welt(bevölkerung) zu glauben?

  • Hier soll nichts "runtergespielt" werden.
    Daher ja die Eingangsfrage im Thread.


    Das Zitat aus wikipedia, das mausbacher ja bereits in Langform gepostet hat, zeigt den Wandel in der Einschätzung des Begriffs gut.
    Und wie oben gesagt, auch der berühmte Sigmund Freud (ein Mann) hat alle Neurosen auf eine Ursache zurückgeführt.


    Und der alte Frauenheld Goethe läßt Mephisto sagen:


    "Besonders lernt die Weiber führen; //
    Es ist ihr ewig Weh und Ach //
    So tausendfach //
    Aus e i n e m Punkte zu kurieren." -


    Faust I, Vers 2024 ff. / Mephistopheles


    baer

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  • Es geht um exakt diesen Satz:

    Hab ich schon verstanden.
    Der Satz ist als Frage formuliert.


    @ beware
    Männliche Sexsucht ist offensichtlich unbestritten, auch die gesellschaftliche Haltung ist eine andere als bei Frauen.
    Ich erinnere mich an Michael Douglas, der eine Therapie dagegen gemacht hat.


    Ich kenne Chinesen. Und ich glaube nicht, daß es etwas nicht gibt, nur weil ich es (noch) nicht kenne. ;)


    baer

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  • Ja, es geht um genau den Satz. Wenn Du, baer66, nichts runterspielen willst, warum verwendest Du ihn?



    Und Goethe?
    Holla die Waldfeh.



    "Im Fernsehen habe ich mal einen Sheriff gespielt, der glaubte, ohne Revolver auskommen zu können. Nach 27 Minuten war ich tot." R.Reagan