Sätze, die es nicht in eine Geschichte geschafft haben

  • Diesen Thread widme ich allen schönen Sätzen, die im Rahmen der Überarbeitung aus einer Story gestrichen wurden.


    Bitte notiert ggf. den Titel der Geschichte und warum (ihr Fieslinge!!!!) der Satz weichen musste.


    Mein Satz:


    Grinsend arbeitete er sich vor und schlürfte salzige Flüssigkeit wie Misosuppe aus einer Keramik-Schüssel. (gemeint ist die Vagina)


    aus er noch namenlosen Story. Er musste weichen, weil der Vergleich nicht zum Rest passte.

    Dieser Moment, in dem alle Liebe, Erregung und Spannung ansteigt, kanalisiert, konzentriert und den Frust des Lebens wegspült, ist wunderschön.


    aus der gleichen Story. Er weicht, weil der Gedanke ein zu krasser gegensatz zur tatenbetonten Handlung ist.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

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  • Tolle Idee!
    Ich kann aber leider nichts beitragen, weil ich alle guten Sätze, die mir überbleiben, weiterverwerte! ;)


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Das ist wirklich interessant. Ich erinnere mich eigentlich nur an einen guten Satz, den ich nie zu veröffentlichen wagte, aufgrund zweier entscheidenden Schwächen:
    1.) Die Länge und der mäandernde Syntax.
    2.) Die geschwollene Rhetorik.


    Zweifelsohne umgab dieses schlanke großgewachsene Mädchen mit den hohen Wangenknochen, die ihrem Gesicht etwas raues und kantiges gaben, den seltsam tiefliegenden Augenhöhlen, aus denen ihre grünlichen Augen wie zwei glühende Smaragde hervor stachen und dem struppigen Haar von brennendem Rot eine gewisse Aura des Besonderen, doch meine Augen waren in dieser frühen Phase meines Studiums von den vielen neuen Gesichtern derart gereizt und müde, dass jede Person, jedes Gesicht welches sich in mein Blickfeld drängte, sogleich in der Trübheit aus verschwommenen Eindrücken des Tages versank, ohne bei mir wirklich ein bleibendes Bild zu hinterlassen.

  • Behüte Gott, das führt euch weit!
    Kaffee und Billard! Weh dem Spiel!
    Die Mägdlein, ach, sie geilen viel!
    Vertripplistreichelt eure Zeit.
    Dagegen sehn wirs leidlich gern,
    Dass alle Studiosi nah und fern
    Uns wenigstens einmal die Wochen
    Kommen untern Absaz gekrochen.
    Will einer an unserm Speichel sich lezzen,
    Den tuhn wir zu unsrer Rechten sezzen.


    Der Fiesling war Goethe.
    Die Fopperei hat's nicht in Faust I geschafft!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Manchmal fasst man ja sein Kopfkino in Worte und hebt das solange auf, bis es Verwendung findet.
    Hier war es so:


    "Seine Lüsternheit lässt ihn unaufmerksam werden, blitzschnell tritt Linda ihm zwischen die Beine, und zwar so fest, dass er
    sich zusammenkrümmt und zu Boden geht."

    "Leider" kommt diese Szene so nicht in meinen derzeitigen Geschichten vor.
    Vielleicht bin ich derzeit einfach zu ausgeglichen. 8)