Interessant, wie manche Autoren Ihre Werke mühsam gebären. So geht es womöglich vielen!
Ist es bei erotischen Werken anders? Muß der Autor nicht eigene Lust empfinden, die ihn zum Weiterschreiben drängt?
Vielleicht outet sich im SB ja auch jemand zu den angesprochenen Punkten?
"Mein Tempo ist langsam": Schriftsteller S.
erklärt, warum er lediglich eine Seite am Tag schreibt, warum er keinen
normalen Brotberuf mehr ausüben könnte und sich davor hütet, zu viel
Geld zu verdienen.
Die Presse: Sie haben erst vor Kurzem Ihren Roman „Polivka
hat einen Traum“ fertiggestellt. Wie lange haben Sie an dem Buch
gearbeitet?
S.: Ein Jahr. Mein Tempo ist langsam,
das Plansoll ist eine Seite am Tag. Da bin ich dann schon froh, wenn ich
das schaffe, weil ich wahnsinnig lange an einem Satz feile.
Erstellen Sie ein Konzept, bevor Sie ein Buch schreiben?
Nein. Das unterscheidet mich auch von anderen Kollegen. Ich weiß nie, wie es weitergeht. Es ist immer ein Sprung ins Nichts.
Sie wissen auch nicht, wie Ihre Bücher ausgehen?
Ich vergleiche das immer mit Bergsteigen: Durch den Nebel sieht man den Gipfel, aber den Weg dorthin kennt man nicht.
Und kommt es vor, dass Sie etwas verwerfen oder umschreiben?
Davor
habe ich immer Angst. Es kommt schon vor, dass ich mich in eine
Sackgasse schreibe und tagelang nicht mehr weiterweiß. Irgendwann kommt
dann die Erleuchtung.
...
Haben Sie manchmal Angst davor, dass eines Ihrer Bücher zum Ladenhüter werden könnte?
Immer. Wobei die Angst beim zweiten und dritten Buch am größten war.
Sind Sie auf andere Autoren neidisch, wenn sich deren Bücher besser verkaufen?
Neidisch bin ich nur dann, wenn das Buch schlecht ist, aber trotzdem besser verkauft wird.