Die Freiheit der Meere

  • Ihr beiden, die ihr mir so oft,
    In Not und Trübsal, beigestanden,
    Sagt, was ihr wohl in deutschen Landen
    Von unsrer Unternehmung hofft?
    Ich wünschte sehr der Menge zu behagen,
    Besonders weil sie lebt und leben läßt.
    Die Pfosten sind, die Bretter aufgeschlagen,
    Und jedermann erwartet sich ein Fest.
    Sie sitzen schon mit hohen Augenbraunen
    Gelassen da und möchten gern erstaunen.
    Ich weiß, wie man den Geist des Volks versöhnt;
    Doch so verlegen bin ich nie gewesen:
    Zwar sind sie an das Beste nicht gewöhnt,
    Allein sie haben schrecklich viel gelesen.
    Wie machen wir's, daß alles frisch und neu
    Und mit Bedeutung auch gefällig sei?
    Denn freilich mag ich gern die Menge sehen,
    Wenn sich der Strom nach unsrer Bude drängt,
    Und mit gewaltig wiederholten Wehen
    Sich durch die enge Gnadenpforte zwängt;
    Bei hellem Tage, schon vor vieren,
    Mit Stößen sich bis an die Kasse ficht
    Und, wie in Hungersnot um Brot an Bäckertüren,
    Um ein Billet sich fast die Hälse bricht.
    Dies Wunder wirkt auf so verschiedne Leute
    Der Dichter nur; mein Freund, o tu es heute!


    Goethe, Faust I, Vorspiel auf dem Theater

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • "Oh jaaa,. danke Dir, ... für diesen Erguss. Schön, dass ich auf diese Weise noch neue Anregungen und unerahnte Wortschöpfungen zum freien Gebrauch erhalte. Aus natürlicher Delikatesse verzichte ich auf eine entsprechende magische Komprimierung und Zielsetzung Deiner Arbeit. Meine Extra-Wertung ist nicht in schnöden Zahlen auszudrücken. Sie bewegt sich in jenem Zwischenreich, das unsere sterblichen Sinne nur erahnen können."


    Von wem stammt wohl dieses Zitat?


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ein unerwartetes Lob! Danke, eti! ;)


    Bedenkt, Ihr habet weiches Holz zu spalten,
    Und seht nur hin, für wen Ihr schreibt!
    Wenn diesen Langeweile treibt,
    Kommt jener satt vom übertischten Mahle,
    Und, was das Allerschlimmste bleibt,
    Gar mancher kommt vom Lesen der Journale.
    Man eilt zerstreut zu uns, wie zu den Maskenfesten,
    Und Neugier nur beflügelt jeden Schritt;
    Die Damen geben sich und ihren Putz zum besten
    Und spielen ohne Gage mit.
    Was träumet Ihr auf Eurer Dichterhöhe?
    Was macht ein volles Haus Euch froh?
    Beseht die Gönner in der Nähe!
    Halb sind sie kalt, halb sind sie roh.
    Der, nach dem Schauspiel, hofft ein Kartenspiel,
    Der eine wilde Nacht an einer Dirne Busen.

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Erinnerung an die Marie A.


    1
    An jenem Tag im blauen Mond September
    Still unter einem jungen Pflaumenbaum
    Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
    In meinem Arm wie einen holden Traum.
    Und über uns im schönen Sommerhimmel
    War eine Wolke, die ich lange sah
    Sie war sehr weiß und ungeheur oben
    Und als ich aufsah, war sie nimmer da.


    2
    Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
    Geschwommen still hinunter und vorbei.
    Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
    Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
    So sag ich dir: ich kann mich nicht erinnern
    Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
    Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
    Ich weiß nur mehr: ich küßte es dereinst.


    3
    Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
    Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
    Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
    Sie war sehr weiß und kam von oben her.
    Die Pflaumebäume blühn vielleicht noch immer
    Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
    Doch jene Wolke blühte nur Minuten
    Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.


    Bertolt Brecht

  • Hier einmal die gesammelten Links (war damals offensichtlich noch nicht üblich):


    Teil 1
    Teil 2
    Teil 3
    Teil 4
    Teil 5


    Ich habe die 2012 unmittelbar aufeinander erschienenen Teile wieder gelesen.
    Das Ganze ist mE eine nette kleine Dreiecksgeschichte mit vielen verschiedenen erotischen Elementen.
    Sie stellt nicht den Anspruch auf literarische Qualität. Die Sprache erscheint mir aber sauber, manchmal vielleicht etwas effekthascherisch.


    Hat mir Spaß gemacht!


    baer


    P.S.: Die beiden Sabines sind natürlich rein zufällige Namensvetterinnen (oder muß es -basen heißen?).

    Lector, intende,
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  • Die Freiheit der Meere von Baer66 am 27.02.2012
    Bewertung: 7.44 | Stimmen: 39 | 12498 x gelesen


    Die Freiheit der Meere 2 von Baer66 am 28.02.2012
    Bewertung: 6.68 | Stimmen: 30 | 8595 x gelesen


    Die Freiheit der Meere 3 von Baer66 am 29.02.2012
    Bewertung: 7.07 | Stimmen: 29 | 9405 x gelesen


    Die Freiheit der Meere 4 von Baer66 am 05.03.2012
    Bewertung: 6.88 | Stimmen: 26 | 7568 x gelesen


    Die Freiheit der Meere 5 von Baer66 am 06.03.2012
    Bewertung: 6.86 | Stimmen: 28 | 8759 x gelesen



    Die andere Sabine:




    Cousinen hört sich im Vergleich zu den altertümlichen/süddeutschen Basen besser an, übrigens. ;)

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von mausbacher ()

  • Ausserdem ist es recht zweifelhaft, ob ein generelles Nackbadeverbot in Griechenland überhaupt besteht, und die Küstenwache - mit Handschellen (!!) - jeweils nur einige Minuten entfernt patroulliert.

    Sex am Strand wird in Spanien mit einer Geldstrafe von
    bis zu 75.000 Euro geahndet. Ein sandiges Stelldichein wird in
    Griechenland, Italien, Kroatien oder in der Türkei ebenfalls nicht
    geduldet

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von baer66 ()

  • Sic:


    Ein sandiges Stelldichein wird in
    Griechenland, Italien, Kroatien oder in der Türkei ebenfalls nicht
    geduldet.

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