Nun also Diana. An und für sich eine nett ausgedachte Story auf einer thematisch interessanten Grundlage, und so ordentlich gearbeitet, wie man's bei baer gewohnt ist. Wo aber ist der Haken? Das Bild der nackten, jungen Mädchen, die Dramaturgie, der Stil ... das stimmt alles. Was mir auffällt: Das Ganze bleibt skizzenhaft, allzu hastig, liest sich eher wie das Exposé für ein Drehbuch. Der Präsens als Erzählzeit verstärkt diesen Effekt noch. Und dass von dem ohnehin sehr knappen Text ein Drittel aus Zitat besteht, wirkt für die eigentliche Geschichte auch nicht verbessernd.
Qualität geht bei baer eindeutig vor Quantität - das finde ich einen legitimen und auch reizvollen Ansatz. Doch extreme Kürze stellt besondere Anforderungen, und die erreicht "Diana" leider nicht. Vor allem das Ende bleibt unbefriedigend - keine Pointe, sondern der jähe Abschluss eines kurzen Berichts.
Schade.
Nico S.