Beiträge von Auden James

    Hm, mich verwundert, ehrlich gesagt, dass anscheinend niemand hier den satirisch-parodistischen Biss im neuesten 3klaas3-Text vermisst!? Ich meine, wen sollen diese Überzeichnungen und Übertreibungen, von denen ein baer66 sich bspw. so beeindruckt zeigt, eigentlich treffen? Ein paar Pennäler, ohne ernstzunehmende Probleme? Ich meine, ist das nicht irgendwie, also ein bisschen – billig? Was für ein satirisch-parodisitisches Ziel ist das? Und wo bleiben (generell) die Schärfe oder kreativen Innovationen in der Attacke?


    So erscheint mir "Vier Gewinnt!" – leider! – wie ein zahnloses "Humörchen" (vgl. F.J. Raddatz) nach altgedienter Art des Hauses bzw. Maître de Parodie.


    MfG
    Auden James

    zu 1.
    Ich rede von dem Moderator, von dem das Foren-System in der grün hinterlegten Mitteilung redete ("Ihr Beitrag wurde gespeichert, bis ein Moderator usw. usf."), als ich meinen Beitrag absandte, nachdem er in der Vorschau (samt Link) begutachtet worden war.


    zu 2.
    Wenn ich das wüsste, müsste ich dann fragen?


    zu 3.
    Eine Information in den eingangs angeführten Foren-Regeln wie zum Beispiel "Eure Beiträge, sofern sie externe Links enthalten, werden vor der Veröffentlichung vom Moderator auf Eignung für den SB geprüft" oder so ähnlich.

    Dann findet man ua. sowas ...


    Klingt (und schaut aus) wie eine in den Schmink- und Faschingstopf gefallene Rammstein-Kopie, die in Sachen Schauwerte weniger auf Pyro und mehr auf den Faktor Haut, vorzugsweise: weiblich und nackt, setzt. Und obgleich das "Schlag mich"-Model nicht ganz dem Text ("Jeder Muskel ist trainiert...") kongruiert, gibt es eine beispielhafte Figur ab, was "Gothic"-Schönheit anlangt, finde ich. Zudem lobe ich mir, dass die Erotik der Bühnenshow ausgefallener ist als Nippelblitzer oder Frontalpixelansicht (s.o. "Work it").


    Ich mache weiter mit "Baby Did a Bad Bad Thing" von Chris Isaak (der oben mit einem anderen Video schon genannt wurde). Das Video setzt eine in ihrem schwarzen Dessous an Andrew Blakes erotische Filmvisionen erinnernde Laetitia Casta in Szene, die phallische Innuendos am Stück zum Besten (Wortspiel beabsichtigt!) gibt, und das am Ende mit einer unerwarteten (Beziehungs-)Wende zu überraschen weiß. Nicht zu vergessen der nicht minder erotische Film, der dem Track zu seiner Popularität verhalf: "Eyes Wide Shut" von Stanley Kubrick.


    Ansonsten ist m. E. unbedingt noch Madonnas "Justify My Love" zu nennen, wobei Text und Videokunst eine erotische Einheit bilden (hier scheint H. Newton der dekadenten Lack-und-Leder-S/W-Ästhetik Pate gestanden zu haben); und für vornehmlich männlich orientierten SB-Nutzer D'Angelos "Untitled".


    Und jetzt: Schmachtzeit.


    MfG
    Auden James

    Hallo meine Lieben,


    ich bin neu auf dieser Seite, aber nicht neu in dieser Welt. In meinem früheren Leben war ich Vertriebsleiter für Panasonic Deutschland, bis es nach über 20 Jahren für mich an der Zeit war, dem westlichen Wirtschaftszirkus den Rücken zu kehren. Und so suchte und fand ich ein neues Leben, das Leben, das ich gegenwärtig lebe, in der traumhaften Region des pazifischen Ozeans, die sich Ozeanien nennt, genauer: der wunderschönen Koralleninsel Nauru!


    Auf diese Seite bin ich durch die Veröffentlichungen des großen bösen Wutz („3klaas3“) aufmerksam geworden.


    Mich interessieren hier vor allem seine lyrischen und anregenden Geschichten und ähnliche Geschichten anderer Autoren, die ich beizeiten lesen und kommentieren werde; und vielleicht werde auch ich mich einmal als ein Schreiber einer solchen versuchen.


    Ich hoffe auf viele interessante Gespräche und Kontakte!


    Im Anhang, wie gewünscht, ein Foto von mir beim Wellenreiten – zwar schon ein bisschen älter, aber dafür sehr gut getroffen ;-) – sowie weitere Impressionen von dieser wunderschönen Insel hier.


    Vielleicht trifft man sich ja einmal beim Korallentauchen?


    Auf bald
    Auden James

    Eine Geschichte, die, wie ich finde, nicht nur aus dem Œuvre des Autors heraussticht, sondern auch aus dem allgemeinen Wust an „erotischen“ (was auch immer unter diesem Begriff genau zu verstehen sein mag) Veröffentlichungen im Netz, und zwar auf positive Art und Weise.


    Das Bemerkenswerte in Hinblick auf die Mehrzahl der anderen Texte des Autors ist, dass der vorliegende Text ohne parodistisch-satirische Unter- bzw. Obertöne daherkommt, was ihm ein Maß an Ernsthaftigkeit verleiht, das in ähnlicher Prägung nur auf eine Handvoll anderer Texte des Autors zutrifft (z.B. „Dies Irae“, „Frühlingssonne“, „Adam und Eva“); das Bemerkenswert in Hinblick auf die Mehrzahl der sonstigen „erotischen“ Veröffentlichungen im Netz ist, dass der vorliegende Text diese durch seinen sprachlichen Gestaltungswillen, der zuweilen an das literarische Gegenstück einer impressionstischen Momentaufnahme erinnert, aussticht.


    Was der Autor mit diesem Text unter Beweis stellt, ist sein schriftstellerischer Wille zu mehr als dem fixen Parodieren von „Geschichten“ (ohne Anführungsstriche dieses Wort an dieser Stelle schlichtweg keinen Sinn ergäbe) nach dem üblichen WV-Strickmuster. Stattdessen lädt der vorliegende Text den geneigten Leser dazu ein, ein wahres Sinnenerlebnis alpiner (?) Natur vermittels der Sprache und ihrer Bilder zu erfahren. Dieses durch und durch impressionistische Ziel auf dem Weg der Sprache, der um so vieles indirekter und weniger sinnlich ist als bspw. der Weg der Malerei, zu verfolgen nötigt Respekt ab, zweifellos. Und es sind insbesondere die ersten vier Absätze, reich an Naturschilderungen, die mich für den vom Autor gewählten Weg begeistern konnten. Hier erlebte ich den Aufstieg zum und das Erreichen des Bergsees am stärksten mit. Hier waren die Sprachbilder am eindrücklichsten und treffendsten. Einzig das Pathos bewegte sich stellenweise an der Grenze zum Kitsch (z.B.: „bis [...] der geballte Sonnenschein [...] die Seele mit Licht erfüllt“), ohne diese aber – im Ggs. zu manch einem anderen Text des Autors – vollumfänglich zu überschreiten. Die nachfolgenden Absätze, leider, sind durchsetzt mit Brüchen in den Bildern und des allgemeinen Sprachregisters. Das nimmt seinen Anfang gleich im ersten Satz des fünften Absatzes, wo es heißt: „Kurzerhand [...] reißen [wir] uns die Klamotten vom Leib“. Dieses schnoddrige ‚Klamotten vom Leib reißen‘ passt sich nicht ein in die vergleichsweise unschnoddrige Sprache der vorhergehenden Absätze; und dies ist nur der erste in einer Reihe von nachfolgenden sprachlichen Brüchen, wie z.B. das seltsam verschämte „und in mir beginnt ein gewisses Verlangen zu brennen, das mich forscher werden lässt“ oder die gleichsam verhüllende Rede vom „schattige[n] Intermezzo“ sowie der unmotivierte Perspektivwechsel, als der der Ich-Erzähler seine Freundin, die zweite Figur im Text, plötzlich duzt. Dazu kommen Sätze, wie der soeben angesprochene Du-Rede-Satz, die irgendwie keinen rechten Sinn ergeben wollen oder sich in ihrer flapsigen Simplizität („Wir sind ein eingespieltes Team was das betrifft.“) an nachfolgenden metaphorischen Elaboraten („Es dauert nicht lange, obwohl uns die Momente der Ekstase so sehr bannen, das Raum und Zeit um uns herum zu einer viskosen Masse verschwimmen.“) brechen. Und bezeichnenderweise spiegelt sich diese Bruchhaftigkeit im Anfang des Texts genauso wie in seinen letzten Zeilen. Wo am Anfang ein unglücklich gewähltes Wort („umzäunt“) die umliegenden Sprachbilder maßgeblich stört, stört am Ende eine kitschige Apposition („Arm in Arm, Herz an Herz“) das eigentlich gelungene Schlussbild. Fürwahr, das ist schade. Und es schmälert das Lesevergnügen in nicht geringem Ausmaß.


    Was den „erotischen“ Teil des Texts anlangt, so finde ich nicht, dass dieser eigentlich zu kurz kommt, denn immerhin sind ihm im Prinzip zwei breite Absätze gewidmet. Das Problem, ähnlich wie oben bereits ausgeführt, liegt m. E. vielmehr in den gewählten Sprachbildern, die diesem Teil eine umständliche und seltsam verschämte Prägung verleihen (vgl.: „Ich nähere mich ihr vorsichtig, darauf bedacht mein Anliegen noch zu verbergen [...]“). Die Entfaltung einer eigentlich erotischen Wirkung auf den geneigten Leser wird so zumindest erschwert (und im Fall weniger empfindsamer Naturen vermutlich gänzlich unmöglich gemacht). Davon ab finden sich zudem Beobachtungen, deren Beschreibung an entsprechender Stelle irgendwie unlogisch erscheint, wie z.B. der „sehnige Körper“ der Freundin des Ich-Erzählers, als diese neben ihm schwimmt, was aufgrund des Wasser-zu-Körper-Verhältnisses beim Schwimmen einer eingehenden Beobachtung ihres Körpers rein logisch eher hinderlich sein sollte.


    Schlussendlich aber ist diese Kritik ein bloßes Kratzen an der Oberflächliche – obgleich ein eher unschönes, freilich –, denn im Vergleich zur Mehrzahl der sonstigen „erotischen“ Veröffentlichungen im Netz ist dieser „Bergeseesommer“ in der Grundanlage gelungen; die Probleme liegen vornehmlich in der finalen Wortwahl und Satzkonstruktion. Ein Text also, der – wie manch anderer des Autors – vielleicht eine (sprachliche) Überarbeitung lohnen könnte! Ich würde eine solche liebend gerne lesen.


    MfG
    Auden James